Beiträge von Titus Müller

    Was passierte mit diesen Goldreserven nach der Wiedervereinigung? :gruebel


    Haben Alexander und Sigrid das schweizer Geld noch für ihren Lebensabend nutzen können?

    Die Spur des Goldes verliert sich, es ist abtransportiert worden, aber scheinbar nie irgendwo angekommen. Kann aber auch sein, dass da einfach die Buchführung chaotisch war.


    Wenn meine Informationen richtig sind, haben die Schalcks auf kein Konto zugegriffen. Allerdings haben sie aus einem Schließfach in Westberlin Dinge geholt, die sie schon vorher dorthin gebracht hatten, und Sigrid hat auch nochmal aus dem Haus im Osten etwas geholt. Ob das Gemälde waren, eine teure Briefmarkensammlung, Schmuck -- keine Ahnung.

    Hat mir großen Spaß gemacht, euch beim Lesen über die Schulter zu sehen, und ich habe wieder viel gelernt für die nächsten Romane. Ich danke euch! :knuddel1

    Ihr seid immer so gut darin, eure Empfindungen beim Lesen zu schildern: Befürchtungen, Ärger, Hoffnungen, Fragen. Das ist kostbar, weil ich so erfahre, was der Informationsstand ist, was man vorausahnt, wie die Figuren wirken. Und diesmal vor allem wichtig für mich: Überfrachte ich die Geschichte mit historischen Hintergründen? Sind es zuviele Figuren?

    Ich bin erleichtert, dass euch der Roman (trotzdem) gefallen hat.

    genau das mag ich sehr.

    da kann jegliche Liebesgeschichte in den Hintergrund treten, das macht nix, Hauptsache, spannende Geschichte

    Für mich hochinteressant. Ich hatte jetzt schon öfter das Feedback. Manchen ist die Figurenentwicklung zu schwach, sie hätten sich da mehr gewünscht, und anderen (wie dir) scheint es mit dem Fokus auf den historischen Ereignissen zu gefallen. Ich werde es weiter mit einem Mittelweg versuchen und wenigstens ein bisschen stärker auf die Figuren setzen nächstes Mal. Aber eines ist sicher: Meine Frau würde die Romane ganz anders schreiben! ^^ Darüber habe ich neulich erst nachgedacht. Wie sie sich alle Namen merkt, selbst von Menschen, die sie vor Jahren nur einmal getroffen hat, und wie menschenzugewandt Lena ist! Sie würde sicher den Schwerpunkt anders setzen als ich. :heisseliebe

    Wie ist Sascha denn aber auf Annies Spur gekommen? Hat er den Tagesschaubericht gesehen und im Hintergrund Putin erkannt? Woher wusste er, wer gefilmt hat und gesucht wird?

    Eine erzählerische Lücke, da hast du recht. Im Friedenskreis spricht sich schnell herum, wer in Dresden gefilmt hat. Da Sascha weiß, in welchem Umfeld er suchen muss, findet er Annie auf diese Weise. Aber das habe ich nicht auserzählt.

    Hinweis für nächste Auflage: S. 290, 11. Zeile von unten: Sie hat etwa(s) sehr Mutiges getan.

    Sehr gut! Ich schicke es rasch in den Verlag, gestern schrieb der Lektor, dass sie die zweite Auflage in Auftrag gegeben haben, vielleicht kann man es noch korrigieren. (Auch cool, 1. Auflage Mai 2023, 2. Auflage Mai 2023, haha!)

    Hat mich schon immer gewundert, dass doch so viel Aufwand betrieben wurde, sich den Anschein von Demokratie zu geben. Vielleicht hätte es die Zufriedenheit der Bevölkerung gehoben, wenn man ihr ehrlich gesagt hätte, "Wahlen brauchen wir nicht - wir wissen, was gut für uns alle ist" ;)

    Ja, es ist absurd. Die exakten Wahlergebnisse wurden schon Tage vor der Wahl festgelegt. Als einer mal aufbegehrte und fragte: "Muss es denn so viel sein? Das glaubt uns doch kein Mensch!", da war die Antwort: "Erich Honecker ist mit weniger nicht zufrieden."

    Ganz kapiert habe ich die Sache mit den Trockenböden nicht. Dass man den obersten Stock zum Trocknen der Wäsche vorgesehen hatte, leuchtet mir ein, aber jetzt klang das so, als wenn in den anderen Stockwerken auch solche leere Zimmer wären, die allgemein nicht genutzt wurden. :?:


    Das hat mich bei dem Film Das Leben der anderen auch schon gewundert, dass sich da die Stasi anscheinend über Jahre eine Abhörstation unterm Dach einrichten konnte, ohne dass es dem überwachten Schriftsteller aufgefallen ist.

    Annie wohnt in meiner alten Wohnung im 4. Stock, Eichhorster Straße 8, Berlin-Marzahn. Dieser Elfgeschosser ist mir sehr vertraut. Da gab es im neunten Stock einen Gang, der zum benachbarten Treppenhaus führte, und vom Gang gingen Trockenräume ab. Die wurden aber nahezu nie fürs Wäscheaufhängen genutzt, man kannte seine Nachbarn nicht gut, und es wurde (zumindest in meinem Haus) gestohlen, meinem Vater z.B. das Fahrrad, das sich dann, umlackiert, im Kellerverschlag eines anderen wiederfand, der ebenfalls in unserem Hausaufgang wohnte. Nur hatte mein Vater das Fahrrad als Jugendlicher selbst zusammengebaut, er hätte es in jeder Farbe wiedererkannt ... Ich weiß heute noch, wie es in den ungenutzten Trockenräumen roch.

    Titus, Du hast Deine Sammlung von Filmmusik schon letztes Jahr mal erwähnt und eben auch im Buchmessegespräch. Da davon bestimmt einiges als CD vorhanden ist, ist die Filmmusikauswahl /-sammlung in Deinem externen Büro oder nimmst Du Dir immer mal wieder eine neue Auswahl von zuhause dorthin mit?

    Ins externe Büro nehme ich nur den Notebook mit, und da sind die CDs als MP3-Sammlung dabei. Hab aber mal überlegt, ob ich mir fürs Büro einen Plattenspieler anschaffe, es gibt auch Filmmusik auf Schallplatte. Das würde mir Spaß machen.

    Dass die Russen die DDR eigentlich schon aufgegeben haben und bereits für eine Infiltration von dem wiedervereinigten Deutschland Vorkehrungen und Absprachen getroffen haben, halte ich schon für möglich - wenn auch nicht für sehr wahrscheinlich :/

    Das ist das Beeindruckende an der "Operation Strahl": Man traf Vorkehrungen für die Zeit nach dem Zusammenbruch in der DDR und knüpfte extra Verbindungen mit Leuten aus der zweiten Reihe, weil man davon ausging, dass die aus der ersten Reihe nach dem Umsturz "verbrannt" wären.


    Und die Sache mit den Oligarchen ... Es ist hier noch mehr als bei "Operation Strahl" davon auszugehen, dass nur ein enger Kreis eingeweiht war. Im (riesigen) KGB waren solche "Wissenden" vor allem in der Auslandsabteilung zu finden, die den Blick über den Tellerrand mehr gewohnt war.

    Erstmal Glückwunsch Titus Müller zum großen Erfolg des Buches zum Verkaufsstart! :wave Ich hoffe, es geht so weiter! Glaubst du, die meisten Käufer kennen die beiden Vorgängerbände oder sind auch etliche „Neulinge“ dabei?

    Vielen Dank fürs Mitfreuen! :)


    Ich denke, es wird viele "Neulinge" geben. Bei Lesungen werde ich oft gefragt, ob man die anderen Bände kennen muss. Ich finde ja, man muss sie nicht kennen. Ich habe zumindest versucht, die Trilogie so zu schreiben, dass jeder Band für sich steht und auch einzeln gelesen werden kann.

    Hast Du mit „Wahlhelfern“ von damals gesprochen?

    Ja, und sie haben mir bestätigt, dass sie Wähler auf der Liste markieren mussten, die in die Wahlkabine gingen, also offensichtlich oppositionell eingestellt waren.


    Ich habe auch mit Evi Zupke telefoniert, die mit dem Friedenskreis Weissensee die Überwachung der Wahl organisiert und die Wahlfälschung nachgewiesen hat. Sehr spannend, das alles.

    Den Begriff „Couveuse“ kannte ich nicht für Brutkasten und er überrascht mich auch im DDR-Wortschatz. Man hat ihn dann aber bestimmt deutsch ausgesprochen, oder etwa französisch angehaucht? 😉

    Wenn ich daran denke, wie ich als Kind Vanille oder Cousin ausgesprochen habe ... ^^ Aber verwendet wurde der Begriff, ich habe mir die damaligen DDR-Fachbücher zur Ausbildung von Kinderkrankenschwestern beschafft.

    Da ich gerade mit dem Buch auf Lesereise bin, begleitet es mich noch sehr stark und fühlt sich nicht abgeschlossen an. Aber das wird kommen, spätestens im Herbst. Ich bin erleichtert, es war nicht immer leicht mit der Trilogie, und ich glaube auch, dass ich den Spagat zwischen persönlicher Geschichte der handelnden Figuren und historischem Geschehen nicht immer optimal hinbekommen habe (mein Hang ist es, zu viel Fokus auf die geschichtlichen Ereignisse zu setzen, weil sie mich selber so packen).


    Ob als nächstes ein Stand-Alone kommt oder eine Reihe, haben der Verlag und ich intensiv besprochen. Es gab für beides gute Argumente. Es wird wohl ein Kompromiss: eine Dilogie. ;) Wieder deutsch-deutsche Geschichte, da gibt es noch Themen, die mich sehr reizen.

    Das mit den Frühgeborenen unter 1000 Gramm. Puh, da bleibt ein Bild im Kopf, das ist so grausam. || Wegen ein paar Zahlen bei der Statistik.

    Ich habe lange überlegt, ob ich es wieder herausstreiche, weil es zu schlimm ist.


    Meine Mutter war Kinderkrankenschwester in der DDR, und in ihrem Krankenhaus hat sie so etwas nicht erlebt. Aber es gab Gerichtsverfahren andernorts, googelt es mal. Natürlich, die Überlebenschancen waren für derart leichte Frühgeborene wegen fehlender Technik auch so nicht hoch, aber ich finde es menschenverachtend, ihnen nicht die Chance zu geben und alles zu versuchen.

    Klar, gerne, so können wir es machen. Danke dir!


    Ich freue mich auf den Austausch und auf eure Leseeindrücke, und alles, was ich daraus für die nächsten Romane lernen werde. :wave