Beiträge von Titus Müller

    Zum Thema Personenregister: Ich gehöre zu denen, die solche Register nicht mögen, sie schrecken mich ab. Wenn ich ein Buch aufschlage und sehe da zwanzig Namen, fühle ich mich überrollt und habe Angst, all diese Leute durcheinanderzubringen und in ein Knäuel von undurchschaubaren Beziehungen hineingeworfen zu werden. (Genau das soll das Register ja verhindern, ich weiß. Aber irgendwie weckt es in mir die Sorge vor Chaos, mehr, als dass es diese Sorge besänftigt.)


    Allerdings sind die Romane ja nicht in erster Linie für mich da, sondern für euch. :) Ich treffe mich nächste Woche mit meinem Lektor, da werde ich mal mit ihm beraten. Danke für die Anregung.

    Da kommt es schon auf eine nachvollziehbare Charaktererweiterung der Figur an.

    Vielleicht findest Du gute Gründe, warum Henning so unsensibel auf Jolanthes Radfahrleidenschaft reagiert hat.

    Oder er überdenkt grundsätzlich sein Verhältnis zu seiner Frau, weil diese ihn verlassen möchte.

    Man muss sich auch weiterentwickeln dürfen. So sehe ich es auch im realen Leben. Die Sorge, dass Jolanthe ihn verlässt, wäre ein starker Motor, da hast du recht!

    Du machst mich jetzt sehr neugierig! :lache Aber wie Booklooker schon geschrieben hat: es kommt immer drauf an, ob so eine Wandlung gut begründet ist. Abgesehen davon taucht Henning ja in diesem Band gar nicht wirklich auf (musste sogar kurz überlegen, wer denn jetzt Henning ist! 8|), sondern nur indirekt in den Berichten Jolanthas. Die sind ja auch subjektiv, ein „eigenes“ Bild von Henning konnten wir uns noch gar nicht machen. Für Jolantha freue ich mich, wenn Henning ein anderer wird.


    Auf alle Fälle noch viel Durchhaltevermögen und Geduld beim Schreiben! Wie weit bist du denn schon?

    Wenn es so bleibt, wie ich es bisher geschrieben habe, hat er gleich zu Beginn des Romans eine Knallerszene. Freue mich schon darauf, wenn ihr die lest. :P Und überhaupt wird er quasi die zweite Hauptperson des Romans werden.

    Guten Morgen Titus,


    willst oder kannst Du denn noch Erklärungen zu der Gesichtslähmung geben? Ist diese Folge einer "Agentenbegegnung" oder hat sie andere Ursachen?

    Ganz ehrlich? Mir war wichtig, dass man Stefan Hähner wiedererkennt. Und er durfte ruhig ein wenig "gezeichnet" sein von den Kämpfen der Vergangenheit.


    Bluthochdruck kann wohl zu solchen Gesichtslähmungen beitragen, also vielleicht auch Stress durch den verzweifelten Versuch, seine Agenten durchzubringen? (Aber in der Hauptsache sind es Infektionen oder Autoimmunerkrankungen, die so etwas auslösen.)

    Genau diese Szene fand ich richtig gut, weil es eben auch so eine realistishes Gefühl gibt, da der Mann - Conrad Schumann - ja wirklcih gesprungen ist.

    Ich hab dann auch nachgelesen, was aus dem Mann geworden ist, weil ich es eben so interessant fand.

    Vielen Dank, Johanna! Ich freue mich.


    Manchmal komme ich mir beim Schreiben vor wie ein Schwarzes Loch, das alles ringsum, das auch nur entfernt mit dem Thema zu tun hat, anzieht und einsaugt. ^^ Weil mich das alles selber interessiert, aber eben in einem Übermaß, fürchte ich dann mitunter, zuviel in den Roman aufzunehmen. Freut mich entorm, dass es hier offenbar nicht zuviel war.

    Interessant, von Cynybulk habe ich "Das halbe Haus" gelesen. Auch eine gute Geschichte.

    "Das halbe Haus" fand ich auch großartig! Besonders stark fand ich, wie Gunnar das Innenleben der Figuren durch ihr Handeln ausdrückt, oft ohne den direkten Blick in die Seele. Das wirkt meist noch stärker als die Emotionen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Ich hoffe auf die Fortsetzung.

    Ich bin wunderbar in die Geschichte reingekommen. Habe mir spontan das Ebook geholt. Ich finde Eure Diskussion sehr interessant. Ich bin ja jemand, der meistens einfach liest, ohne zu analysieren. Ich rätsel ein bißchen, lass mich dann aber gerne überraschen. Deshalb lese ich in den Leserunden immer gerne still mit ;-) Ich mag Deine Art zu schreiben sehr Titus.

    Dankeschön, tweedy39! Ich freue mich. :knuddel1Und lies gerne still mit, oder mit vereinzelten Fragen oder Leserückmeldungen, ganz, wie du magst. :wave

    In den letzten Tagen sind einige Lesungen dazugekommen. Ruhrpott und München stehen noch aus, aber das wird, ich bin zuversichtlich. :)

    Dazu ist mir noch eine Frage an dich, Titus Müller eingefallen: ist es schwieriger oder weniger schwierig einen 2. Teil zu schreiben? Ein Grobraster an Personen steht ja jetzt zwangsläufig fest, das kann einengen oder es leichter machen. Wie ist das bei dir?

    Ich finde es schwieriger. Ihr werdet auch, glaube ich, in der nächsten Leserunde rasch merken, warum. Ich drehe eine Figur ziemlich herum (Henning, vom Negativen ins Positive), und ich frage mich jetzt schon, ob die Leser das mitmachen ...

    Hallo Lese-rina,


    keine Sorge, die Lesefreude kam genauso rüber und ich gehe nicht mit dem Gefühl aus der Leserunde, der Roman wäre schlecht angekommen. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, er macht euch Spaß. Aber es ist ja auch wichtig, die Wachstumsbereiche zu kennen.


    Ich weiß, was du mit dem Ziertuch meinst, aber ich wüsste auch kein passendes Wort dafür. Hm. :unverstanden


    Wichtig war mir bei der Leserunde, dass die meisten von euch sich nicht an den Passagen mit Kennedy, Honecker und den Grenzopfern oder dem flüchtenden Soldaten gestört haben. Da war ich unsicher, weil sie ja nicht zu den regelmäßigen Figuren des Romans zählten, es sind Einschübe, die auch als störend hätten empfunden werden können. Mit eurer Rückmeldung wage ich es in Band 2 erneut. :knuddel1


    Spannend war für mich auch, welchen Eindruck ihr von Ria hattet. Und natürlich die Rückmeldungen zum Romanbeginn (zuviel Backstory, zu viele Namen).


    Ich wusste schon, dass die Leserunden hier aus Autorensicht sehr wertvoll sind. Danke an euch! (Und du fragst nicht zuviel, Quatsch.) :wave

    Boah, das Ende hat es wirklich in sich. Es wurde ja schon erwähnt - James Bond ist nichts dagegen ;). Beim Lesen hat mich das auch voll mitgerissen und hineingezogen in das Buch und die Geschichte, weil es wirklich sehr, sehr spannend war.


    Mit etwas Abstand kommen aber dann doch ungeklärte Fragen auf. Klar, es muss nicht alles beantwortet werden, aber mir hat hier der Tiefgang des restlichen Buches gefehlt. Dort waren wir immer ganz nah dran an Ria und Sorokin, im letzten Abschnitt habe ich den Bezug zu ihnen etwas verloren, weil zu viel passiert.

    Ich glaube, Romanenden sind die ganz große Kunst. Ein mitreißendes Finale zu erzählen, das nochmal alles umwälzt (es sozusagen vom Kopf auf die Füße stellt), und befriedigend ist sowohl für die Leser als auch für die Romanfiguren :lache, fordert mich immer wieder heraus.


    Danke, dass du dein Unbehagen so gut in Worte gefasst hast, Lese-rina, das hilft mir, aus dem Fall "Die fremde Spionin" zu lernen! Und ich freue mich, dass dir der Mauerbau so gut vor Augen gekommen ist. Auf die Leserunde zu "Das zweite Geheimnis" freue ich mich schon.


    Danke für deine rege Beteiligung hier und all deine wertvollen Leseeindrücke!


    Herzlich :wave


    Titus

    Schalck ist ein merkwürdiger Typ, einerseits steht er ja total hinter der Ideologie der DDR, aber irgendwie war er mir sympathisch, wie er sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Auf Seite 332, als er seine Truppe an der Berliner Grenze aufstellt, werden ihm Zweifel angedichtet, ob es wirklich richtig wäre, auf Flüchtlinge zu schießen.


    Titus Müller Warum hast Du Schalck so ambivalent geschildert? War er wirklich so?

    Vielen Dank, geli73, für die Leseeindrücke, mich freut es enorm, dass der Roman dich so fesseln konnte und du mitgezittert hast mit den Figuren. :S


    Was Schalck betrifft: Ich konnte mir einen Menschen, der so viel reist und etliche andere Gebiete der Welt und das Leben dort kennt, nicht als engstirnigen Hardliner vorstellen. Auch seine damaligen Angestellten beschreiben ihn nicht als Fanatiker. Gleichzeitig hat er sich, finde ich, selbst in die Tasche gelogen, da muss man nur seine Selbstaussagen angucken, du meine Güte. Aber tun wir das nicht alle? Jeder rechtfertigt sich doch vor sich selbst. Spannend finde ich die Interviews mit ihm, die nach der Wende geführt wurden. Da überzeugte er zum Beispiel im Fernsehen immer noch mit einem Frecher-Junge-Charme, der es schwer machte, ihm so richtig böse zu sein. Gleichzeitig bezeugen seine Taten ein ganz anderes Charakterbild.

    Um noch einmal auf den Titel zurück zu kommen: was war denn nun eigentlich so fremd an dieser Spionin?

    Eine berechtigte Nachfrage. "Die Spionin" hätte es auch getan. Dem Verlag war hier der Reihentitel wichtig, drei Worte als Wortpyramide (deshalb durfte das mittlere nicht zu lang sein), und aus der umfangreichen Liste von Vorschlägen erschien "fremde" mysteriös genug ...

    Vielen Dank an euch, Eliza08 , Arietta , hollyhollunder , Johanna , Gucci , Zwergin , Rouge , chiclana , Tante Li , Booklooker und Regenfisch ,


    für eure tollen abschließenden Resumees, ich bin glücklich, sie zu lesen! Wie kann ich mich nur bedanken? Es ist ermutigend und beflügelnd, es gibt mir Schwung für den zweiten Band, dass ihr "Die fremde Spionin" mit so viel Elan gelesen habt. DANKE für alle eure Gedanken und Kommentare. Ich habe jetzt viel Gutes zum Drübernachdenken. :blume:kopfdreher


    Ich lese hier natürlich weiter und bin dankbar für jeden Hinweis und jeden Leseeindruck.


    Schon jetzt auch ein dickes Dankeschön an alle, die das Buch durch Rezensionen in den großen Portalen unterstützen mögen und ihm damit einen besseren Start ermöglichen. :knuddel1

    Beschämenderweise, nein, ich habe diesmal nur gelesen, gelesen, gelesen. Sonst hatte ich oft sehr gute Gesprächspartner, im Spionagebereich oder einen der Bauarbeiter der Stalinallee, der mit seinen Kollegen den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ausgelöst hat (für "Der Tag X"), aber diesmal hatte ich sehr gutes Material und die Szenen schon beim Lesen lebendig vor mir. Ich habe einfach nur geschrieben, was sich als Film vor meinem inneren Auge abgespielt hat. 8)


    Spannend, dass du mit keiner der Figuren ganz warm geworden bist und den Roman trotzdem mochtest. Mir geht es manchmal bei Robert Harris und bei John le Carré so, und trotzdem packen mich ihre Romane. Aber ich versuche es bei "Das zweite Geheimnis" besser hinzukriegen, der Idealfall ist ja, wenn man sich mit einer Person stark identifiziert und mit ihr mitfühlt.

    Danke schon jetzt fürs Rezensieren! :wave

    Lieber Titus,

    als Fan deiner Lesungen brennt mir natürlich die Frage auf der Zunge, ob du mir dem Buch auf Lesereise gehst bzw. ob es eventuell Online-Lesungen gibt?

    Eine Livestream-Lesung aus der "Fremden Spionin" findet am 18. Juni um 17:00 Uhr im Rahmen der Buchmesse Saar statt, https://buchmesse-saar.de, dort zeige ich auch eine Minox B Spionagekamera.


    Und vor Ort lese ich z.B. am 26. Juni unter freiem Himmel in Tharandt (Veranstalter: Buchhandlung Findus), am 8. Juli im Pfarrgarten in Kürnach (Veranstalter: Bücherei Kürnach), am 30. Juli in Stetten (Veranstalter: Bücherei Stetten), am 7. Oktober in Retzstadt (Veranstalter: Bücherei Retzstadt) und am 29. Oktober in Auerbach (Veranstalter: Alpha Buchhandlung Buch und Kunst).


    Es kommen sicher noch Lesungen hinzu, wir sind mit weiteren Veranstaltern im Gespräch, nur muss man immer eine Lösung finden, die auch die Pandemie nicht außer Acht lässt.

    Bevor ich eure Kommentare lese, möchte ich eine Frage an Titus Müller stellen.

    Wie fühlt sich das für dich beim Schreiben an, wenn du in deinen Romanen eine historische Figur verwendest? Gehst du anders vor als bei deinen fiktiven Figuren?

    Die Frage schwirrt mir schon die ganze Woche im Kopf herum.


    Ich fürchte mich immer, wenn ich eine historische Figur auftreten lasse, weil mir bewusst ist, dass ich den echten Menschen nie so schildern kann, wie er wirklich war. Ich brauche also mehr Anlaufzeit. Nach einer Weile wird die historische Figur dann aber so vertraut für mich wie die fiktionalen Romanfiguren.

    Danke, Titus Müller , das wäre sehr platt gewesen. Irgendwie fremdel ich mit dem Ende.


    Es ist nicht zu 100 % befriedigend, oder? Aber ein Rest Spannung muss ja auch noch bleiben, damit ihr den 2. Band lesen wollt. ;) Annie und Ria werden darin ziemlich wichtig.

    Ich auch und ich wünsche mir, dass wir den 2. Teil auch wieder gemeinsam lesen. Mir hat die Leserunde mit euch Spaß gemacht. :knuddel1

    Vielen Dank, lieber Titus Müller , für die Begleitung der Leserunde. :knuddel1

    Für mich ist es genauso ein Vergnügen! Ich werde gern mit euch in den zweiten Band eintauchen. :lesend

    Ja, bitte mach das unbeding! *noch mehr Mut zu Titus schickt* Für mich gehören diese politischen Ereignisse zum großen Ganzen des Buches unbedingt dazu, und wenn man sie so unmittelbar geschildert bekommt, nimmt mich das noch einmal ganz anders mit. Wenn ich mir eine persönliche Bemerkung erlauben darf: den Tag X habe ich auch sehr gerne gelesen, allerdings sind da für mich die Personen öfters zugunsten der geschichtlichen Ereignisse in den Hintergrund getreten. Dieses Gefühl habe ich hier überhaupt nicht: hier finde ich Politik/Zeitgeschichte/Alltagsleben und Charaktere peferkt aufeinander abgestimmt! :thumbup:

    Ich danke dir! Ich sehe schon, ich sollte mir bei den historischen Romanen auch einfach vornehmen, einen Thriller zu schreiben, dann lande ich bei der richtigen Mischung in der Mitte zwischen beiden Genres. 8)

    Da ich die Kommentare noch nicht gelesen habe und daher nicht weiß, ob es schon jemand gesagt hat, auf Seite 207 (Mitte) ist ein Tippfehler. ZSuchte, das Z ist zu viel.


    Das habe ich schon auf dem Zettel. Aber sonst immer her mit Tippfehlern, ich freue mich über jeden, den wir korrigieren können, anstatt ihn nochmal zu drucken. ;)


    Und ich bin froh, dass die Grauzeichnung bei den Figuren so gut ankommt. Kann einen ja auch nerven, wenn man nicht weiß, mit wem man warm werden sollte. Aber solange das Lesen Spaß macht, bin ich glücklich! :)