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Beiträge von Voland
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Neuigkeiten um die Schnürsenkel von Manuel Neuer, die Haare von Sebastian Vettel oder die Nagellackfarbe einer Andrea Petkovic bestimmen hierzulande die Nachrichten. Ungeachtet solch brisanter Fragen schickt sich in Amerika einer der herausragendsten deutschen Sportler der letzten 15 Jahre an, eine Karriere der Superlative endlich zu krönen.
Nach einer eher passablen regulären Saison findet sich Dirk Nowitzki plötzlich, und vielleicht zum letzten mal in seiner mittlerweile 13. NBA-Saison, im Finale wieder. In den Playoffs, da viele Experten seiner Mannschaft die Qualität absprachen, überhaupt die erste Runde zu überstehen, ist eben dieses Team souverän und gleichermaßen spektakulär in das Finale eingezogen.
Vor allem Nowitzki ragt in den Playoffs heraus und befindet sich vielleicht in der Form seines Lebens. Mit ihm steht und fällt der Erfolg. An guten Tagen erlegt er gegnerische Teams fast im Alleingang (wie seine Leistungsexplosionen gegen Oklahoma zeigen), und selbst an schlechten Tagen, mit verletztem Finger und Fieber punktet er noch immer zweistellig und ist bester Schütze seines Teams. Während er in den USA zum Weltstar gereift ist und längst zu den 10, wenn nicht sogar 5 besten Basketballern aller Zeiten gezählt wird, ist es in Deutschland meist seltsam still um ihn.
In der finalen Best-of-7-Serie gegen Miami Heat steht es inzwischen 2:2. Anfangs hatte ich befürchtet, dass die Mavericks gesweept werden von der Superstar-Truppe aus Miami. Mittlerweile aber darf man sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass Dirk und seine Mannen in einer Woche den Meisterschaftsring tragen werden.
Heute Nacht steigt das vermutlich vorentscheidende fünfte Spiel. Der Sieger dieser Partie wird wohl auch am Ende triumphieren.
Gibt es hier noch andere Basketball-Interessierte, die Dirk und seinen Mavericks die Daumen drücken?
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Die Vergleiche mit den Büchern waren schon nicht sonderlich gelungen, nun wird es langsam hanebüchen. Um nur mal das Beispiel mit dem Zug aufzugreifen. Hier müsste es nicht heißen, dass der Zug ja so oder so fährt, sondern dass man persönlich die Strecke so oder so zurücklegen würde.
Vorausgesetzt, man muss diese Strecke zurücklegen, hat man dann lediglich die Wahl, wie man dies tut. Würde man beispielsweise immer schwarz fahren, und würde diese Möglichkeit plötzlich wegfallen, weil zum Beispiel auf jeder Zugfahrt ab sofort rigoros kontrolliert wird und man dann, wenn man erwischt wird, aus dem fahrenden Zug geschmissen wird - so müsste man sich eben etwas einfallen lassen bzw. zahlen, da es unabkömmlich ist, dass man eben diese Strecke zurücklegt.
Bei einem kino.to-Nutzer besteht ein solcher Zwang nicht, und dementsprechend führt der Wegfall der Möglichkeit, sich Filme online ohne Bezahlung anzuschauen, nicht notwendig dazu, dass die Nutzer nun immerzu ins Kino gehen oder die DVD's kaufen. Hier ist es in erster Linie ein "Mehr" für den Nutzer, bei dem Zugfahrer ist die Zugfahrt selbst schon obligatorisch.
Um nochmal an meinen vorigen Post anzuschließen. Ich heiße Webseiten wie kino.to oder die hundert kleineren Ableger nicht zwingend für gut - nur stört mich die Tatsache, dass hier immerzu riesige Schäden für die Industrie suggeriert werden, die tatsächlich in diesen Größenordnungen kaum vorhanden sein dürften. Auch stören mich Vergleiche, bei denen versucht wird, eine Argumentation ins Lächerliche zu verkehren (siehe z.B. oben, oder der Unsinn mit dem Einkäufen etc.) und die schlicht unpassend sind.
Auch stört mich, dass die Industrie über fehlende Einnahmen jammert, man gleichzeitig aber noch zu erschließende Einnahmemöglichkeiten außer Acht lässt. Oder dass die Kinopreise unentwegt ansteigen, ohne dass jemand weiß, inwiefern die Mehrkosten gerechtfertigt werden - um den nächsten 200Mio.-Transformer-Bullshit-Film zu finanzieren? Oder einen Film im Nachhinein für wenige Millionen in eine schlechte 3D-Version konvertieren zu lassen, die zwar bestenfalls Augenkrebs verursacht, man so aber nochmals einige Euro auf die Eintrittspreise draufschlagen kann?
Die Musikindustrie hing der Entwicklung schon um Jahre hinterher, hat sich den neuen Bedingungen und Möglichkeiten inzw. aber weitestgehend angepasst und neue Märkte erschlossen. Bleibt abzuwarten, wann die Filmindustrie endlich den nächsten Schritt wagt.
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Original von Tom
Hallo, Groupie.Zu den vier Millionen kino.to-"Nutzern" kommen weitere zig Millionen, die andere "Dienste" nutzen. Sagen wir, es sind insgesamt zwanzig Millionen. Täglich. Und lass davon nur die Hälfte Leute sein, die sonst ausgeliehen hätten. Aber auch das ist letztlich irrelevant, es ist ein Scheinargument.
Ich finde die Annahme, dass die Hälfte der täglichen kino.to - Nutzer, oder auch nur 5% hiervon sich die Filme ansonsten im Kino anschauen würden, bzw. sich diese zusammen mit Serien usw. auf DVD kaufen würden, reichlich naiv.
Zudem wird u.a. auch in diesem Forum suggeriert, dass Nutzer entsprechender Streaming-Seiten Filme oder Serien ausschließlich auf diese Art und Weise konsumieren. Wer tatsächlich regelmäßig hierüber Filme konsumiert, ist zunächst einmal jemand, der dies aus freien Stücken tut (sprich eigener Motivation) und ein entsprechendes Interesse dem Medium gegenüber aufbringt. So jemand geht dann bei bestimmten Filmen auch ins Kino, da die Wartezeit dort am kürzesten und die Qualität am höchsten ist; so jemand kauft sich seine Lieblingsfilme später auch auf DVD für seine Sammlung, gemeinsame Filmabende usw..
Ich behaupte, dass nur ein Bruchteil der Nutzer hierüber hinaus öfter ins Kino gehen oder mehr DVD's kaufen würde. Zumal nicht außer Acht gelassen werden sollte (auch wenn es hier im Thread schon leichthin abgetan und belächelt wurde), dass es durchaus vorstellbar ist, dass manche Nutzer im Nachhinein noch Geld für einen Kinobesuch desselben Films ausgeben, bzw. sich die entsprechenden DVD's anschaffen (hier vor allem bei Serien), welches sonst hierfür nicht ausgegeben worden wäre.
Letztlich bleibt alles Spekulation. Gibt es denn Studien, bzw. kann es überhaupt Studien geben, die diesbezüglich Fakten schaffen? Eine Diskussion führt nämlich nirgendwo hin, wenn sich Argumentationen nur auf Schätzungen stützen, persönlich motiviert sind oder sich fundamentaler Fehlschlüsse bedienen.
Immerhin kann es für die Menschen nur von Nutzen sein, dass dieses Thema nun in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden wird. Nachdem sich die anfängliche Aufregung und das Rumgepolter über die "verbrecherische Organisation" und die vielen bösen Menschen, die deren finstere Machenschaften unterstützt haben, gelegt haben wird, wird sich die Aufmerksamkeit dann hoffentlich dem mehr als rückständigen Vertriebssystem in Deutschland zuwenden. Allein die Tatsache, dass wir hierzulande bis heute kein Pendant zu Netflix und dergleichen haben, ist so traurig, dass man sich schon wundern muss, wie groß einerseits die Freude über vermeintliche Scheinerfolge ist, und wie leichtfertig andererseits seitens der Industrie unentwegt riesige Möglichkeiten verschenkt werden.
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Sie haben sich Zeit gelassen, nun aber gibts den besten Film aller Zeiten endlich auch auf Blu-Ray, noch dazu aufwendig restauriert:
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Heute ist es endlich soweit. Tippe auf ein 3:1 für Barcelona.
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Nach ihrem furiosen Debütalbum nun der zweite Streich.

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Original von LeSeebär
Wieso sich Mourinho gestern benachteiligt gefühlt hat, weil seine Kloppertruppe ne rote Karte kassiert hat, will mir auch nach einmal drüber schlafen nicht einleuchten.Dieses Verhalten zeigt er schon die ganze Saison über, grundsätzlich nach jedem Unentschieden oder jeder Niederlage. Erinnert an Ferguson, und er läuft Gefahr, zur Karikatur zu verkommen. Andererseits vielleicht auch teilweise nachvollziehbar, da er bei Real Madrid unter einem ganz anderen Erfolgsdruck steht als je zuvor in seiner Karriere.
Real hat unter Mourinhos Führung, wie es ja zuvor schon Chelsea und vor allem Inter taten, allen die hässliche Fratze des Fußballs gezeigt. Wenn es jemals ein anschauliches Beispiel zum Thema Anti-Fußball gegeben hat, dann das gestrige Spiel. Glücklicherweise stellt Barcelona nicht nur die beste Offensive, sondern hat auch noch den weltbesten Fußballer in seinen Reihen, der mit zwei Geniestreichen dafür gesorgt hat, dass wir dann im Finale ein vermutlich sehr ansehnliches Spiel zu sehen bekommen werden.
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Sie werden wohl noch vieles aus den Anhängen bzw. dem Silmarillion reinpacken, was ja teils parallel zur Geschichte des Hobbits stattfindet. Ist auch dringend nötig, denn bis auf die Begegnung mit Smaug gäbe es sonst wenig Spektakuläres zu sehen, aber genau das wird beim Großteil der Zuschauer die Erwartungshaltung sein.
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Etwas exotischer, aber absolut klasse sind die Stephen Chow-Filme, hier vor allem:
Shaolin Kickers:
Sing ist Shaolin-Mönch und Müllsammler. Eines Tages wird er vom ehemaligen Fußball-Idol "Golden Leg" Fung entdeckt, als jener per Handzettel und atemberaubender Akrobatik für den Kung-Fu-Sport Werbung macht. In Sings Körperbeherrschung erkennt der geknechtete Fung die Möglichkeit, an seinem diabolischen Chef, dem Liga-Funktionär Hung nebst seinem "Evil Team" bei der Fußballmeisterschaft Rache zu nehmen. Er überzeugt Sing und dessen desillusionierte Brüder, ihr Kung-Fu-Können auch auf dem grünen Rasen zu exerzieren.
Kung Fu Hustle:
Im Shanghai der 40er Jahre hat der glcklose Mchtegern-Gangster Sing einen groen Traum Er mchte in die berhmt-berchtigte "Axt-Gang" aufgenommen werden - denn bse Jungs sind einfach cooler! Doch ehe der Boss Sing als neues Mitglied akzeptiert, muss dieser erst einen harten Test bestehen Er soll seine Kampfknste unter Beweis stellen, indem er sich mit der ebenso unausstehlichen wie rabiaten Vermieterin eines heruntergekommenen Huserblocks und deren scheinbar schwchlichem Mann anlegt. Doch alle Einschchterungsversuche gegen das ltere Ehepaar und ihre Mieter, die alle nicht das sind, was sie scheinen, schlagen fehl. Denn die Underdogs entwickeln pltzlich auerordentliche Fhigkeiten, wenn es darum geht, ihr Hab und Gut zu verteidigen. Und auch Sing findet bald heraus, dass er ebenfalls ber ungeahnte Krfte verfgt, die ihn zum grten Kung-Fu-Meister aller Zeiten werden lassen. Doch das Schicksal hlt noch einen ganz bestimmten Auftrag fr ihn bereit ...
Und dann fällt mir da spontan noch ein....
Zombieland
Wie überlebt man in einer Welt, die von Zombies überrannt wird? Zwei Männer, die gegensätzlicher nicht sein könnten, scheinen die passende Antwort auf diese schwierige Frage gefunden zu haben. Columbus (Jesse Eisenberg) ist zwar ein totales Weichei, aber konnte dennoch bislang alle Angriffe erfolgreich abwehren, weil er sich immer strikt an seine „47 Überlebensregeln für Zombieland“ gehalten hat. Als einer der letzten Nicht-Zombies in seiner von Untoten besetzen Heimatstadt trifft der überängstliche Columbus auf Tallahassee (Woody Harrelson). Der wiederum ist ein richtig harter Hund und hat scheinbar vor so gut wie gar nichts Angst. Gemeinsam wollen die beiden ab nun mit allen Zombies kurzen Prozess machen. Doch dabei muss das ungleiche Duo zuerst dem größten Schrecken in die Augen blicken: sich selbst! Auf der Flucht begegnen die beiden Männer zwei weiteren Nicht-Zombies: Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin), die ebenfalls ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, sich inmitten des grassierenden Chaos zu behaupten. Schon bald müssen sich die Vier jedoch überlegen, was schlimmer ist: Es miteinander auszuhalten oder sich den Zombies zu ergeben?
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Hierbei handelt es sich doch um eine HBO-Verfilmung oder? Gibt es da schon irgendwelche Informationen, ob und wann es das Ganze im deutschen TV zu sehen geben wird?
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Es ist vollbracht: Natalie Portman hat soeben den Oscar als beste weibliche Hauptdarstellerin gewonnen.

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Glaub mir, allzu viel gemein haben diese beiden Filme nicht. Wie schon in meinem Eingangspost erwähnt, hätte ich mich nach Reqiuem For A Dream am liebsten erschossen, Black Swan hingegen gehört mit zum Besten, was ich in den letzten Monaten gesehen habe. Zudem ist Black Swan sehr viel angenehmer anzuschauen, keine so depressive Stimmung, und vor allem finden sich hier kaum noch hektische Schnittfolgen - und das Ende natürlich, superb!
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Natalie Portman hat gestern mit dem Gewinn des Screen Actor Guild Awards die letzte Hürde auf dem Weg zum Oscargewinn gemeistert. Zusammen mit dem Gewinn des Golden Globe, der Auszeichnung der BFCA sowie unzähligen kleineren Kritikerzirkeln dürfte ihr der Academy Award nicht mehr zu nehmen zu sein. Schön, dass also vermutlich zur Abwechslung mal wieder die beste Performance gewinnen wird.

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Der Film hat in Deutschland allein am Startwochenende mehr eingespielt, als alle bisherigen Filme von Darren Aronofsky zusammen!

Gestern kamen noch 5 mehr als verdiente Oscarnominierungen hinzu (Film, Regie, Hauptdarstellerin, Cinematography, Editing). Portmans schauspielerische Leistung für die Geschichtsbücher wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gewinnen!
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Inhalt:
“Black Swan erzählt die Geschichte von Nina (Natalie Portman), einer Ballerina in einem New York City Balletunternehmen, deren Leben sich, wie bei allen ihren Kolleginnen auch, nur um das Tanzen dreht. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Erica (Barbara Hershey), eine Ballerina im Ruhestand, die eifrig die Karriere ihrer Tochter fördert. Als der künstlerische Leiter Thomas Leroy (Vincent Cassel) sich dazu entschließt, die Prima-Ballerina Beth MacIntyre (Winona Ryder) für den Produktionsauftakt der neuen Saison, Schwanensee, zu ersetzen, ist Nina seine erste Wahl. Aber Nina hat eine Konkurrentin: Eine neue Tänzerin, Lily (Mila Kunis), beeindruckt Leroy ebenfalls. Schwanensee erfordet eine Tänzerin, die sowohl den Weißen Schwan mit Unschuld und Grazie, als auch den Schwarzen Schwan, der für List und Sinnlichkeit steht, spielen kann. Nina ist perfekt für die Rolle des Weißen Schwans geeignet, jedoch ist Lily die Personifikation des Schwarzen Schwans. Während die jungen Tänzerinnen ihre Rivalität zu einer verworrenen Freundschaft umwandeln, begrät Nina immer mehr mit ihrer dunklen und rücksichtslosen Seite in Kontakt, welche sie zu zerstören droht.”
Meine Meinung:
Black Swan ist eine faszinierende Kombination aus Ballettdrama und Horrorelementen, an deren Ende man kaum noch weiß, was Wirklichkeit ist und was nicht. Im Grunde geht es jedoch nicht so sehr darum, alles zu durchschauen, sondern mitzuerleben, wie sich Nina unaufhaltsam in einer Welt aus Wahnsinn, Psychosen und Furcht verliert. Hinzu kommen die Themen der sexuellen Reife und ihrer Unterdrückung (mit einigen durchaus expliziten Szenen), die Zwiespältigkeit eines jeden Menschen in einer guten und einer bösen Seite, und die totale künstlerische Selbstaufopferung für das Streben nach Perfektion. Keine leichte Kost, und ganz bestimmt auch kein Gute-Laune-Film. Stattdessen knappe zwei Stunden, in deren Verlauf bis hin zum überwältigenden Ende keinerlei Kompromisse gemacht werden. Mehr soll nicht verraten werden, je weniger man weiß..!
Jahrelang auf der Suche nach Investoren und letztlich mit bescheidenen finanziellen Mitteln umgesetzt, ist der fertige Film inzwischen auf dem besten Weg, allein in den USA mehr als 100 Millionen Dollar einzuspielen. Ein kleines Boxoffice-Wunder. Regisseur Aronofsky ist erneut ein großer Wurf gelungen, und sein vielleicht bester Film. Diesmal kombiniert er die Zutaten seiner anderen Filme, das Abgründige und Verstörende aus „Requiem For A Dream“ (diesmal jedoch ohne dem Nebeneffekt, dass man sich nach Filmende am liebsten erschießen würde), sowie den rauen, sehr auf den Protagonisten fokussierten Stil aus „The Wrestler“.
Warum all das so gut funktioniert und bleibenden Eindruck hinterlässt, verdankt sich jedoch vor allem der Besetzung der weiblichen Hauptfigur. Natalie Portmans Darstellung ist eine derart schonungslose und authentische Offenbarung, dass man sich schon ordentlich bemühen muss, noch die angemessenen Superlativen hierfür zu finden. Sie brilliert in den vielen kleinen, stillen Momenten des Films (beispielsweise der Anruf bei ihrer Mutter, nachdem sie die Rolle der Schwanenkönigin bekommen hat). Und wenn sie dann zum Ende hin ihre Wandlung vollzieht und das Stück endlich aufgeführt wird, lässt sie auch diese scheinbar kaum zu toppende Brillianz hinter sich und erklimmt schauspielerische Höhen, welche nur alle paar Jahre erreicht werden. Ganz abgesehen davon, dass sie sich auf ihre Rolle über ein Jahr akribisch vorbereitet, den Großteil ihrer Szenen selbst getanzt, und sich auf ein fast beängstigendes Gewicht runter gehungert hat. Wie gesagt, nicht weniger als eine Offenbarung.
Und weil ich ihn vergöttere, sei an dieser Stelle auch noch Vincent Cassel erwähnt, der wie gewohnt grandios aufspielt.
Man sollte nicht auf die DVD/BluRay-Veröffentlichung warten, sondern diesen Film im Kino genießen. Die liebevoll detaillierten Schwarz-Weiß-Sets, die Kamera, die immer (vor allem auch beim Tanz) immer ganz nah an den Protagonisten ist, und die vielen erlesenen Einstellungen sind ein optisches Fest. Hinzu kommt Tschaikovskis weltberühmte Komposition, die in der üblichen Kinolautstärke immer wieder für Gänsehaut sorgt.
Fazit:
Black Swan ist ein Film, der bestimmt nicht jedem gefallen wird. Hierfür wagt er zu viel, ist stellenweise zu unangenehm, verlangt dem Zuschauer zuviel ab. Andere Filme werden in diesem Jahr wohl mehr Auszeichnungen einheimsen, da sie weit weniger Angriffsflächen bieten und im Rahmen bleiben. Filme auf die sich die meisten einigen können und an denen es wenig auszusetzen gibt. Black Swan liefert jedoch meiner Meinung nach das sehr viel beeindruckendere Seherlebnis, nämlich ein bewegendes und unvergessliches Stück Kunst, dass einen daran erinnert, warum man das Kino liebt. Was scheinbar auch andere so empfanden. Nach langer Zeit habe ich mal wieder einer Filmaufführung beigewohnt, zu deren Abspann Beifall geklatscht wurde.
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Staune, dass eine der großartigsten Filmszenen überhaupt noch gar nicht zitiert worden ist!
"I’ve seen things you people wouldn’t believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser Gate. All those moments will be lost in time like tears in rain. Time to die.”
- Blade Runner -
"Cheyenne ? Was macht er da? Worauf wartet er?" - "Er schnitzt was, aus nem Stück Holz. Aber irgendwann wird er ja damit fertig sein. Und dann passiert was."
"Ich bin deinetwegen hier. Ich will endlich wissen wer du bist." - "Manche Leute sterben vor Neugier." - "Schon möglich."
- Spiel mir das Lied vom Tod -
"Hier nun Freunde, am Ufer des Meeres, endet unser Bund in Mittelerde. Ich will nicht sagen, weinet nicht!, denn nicht alle Tränen sind von Übel."
und vielleicht meine Lieblingsszene aus der ganzen Trilogie:
"Whether by the sword or the slow decay of time, Aragorn will die. And there will be no comfort for you. No comfort to ease the pain of his passing. He will come to death. An image of the splendor of the kings of men in glory, undimmed before the breaking of the world. But you, my daughter, you will linger on in darkness and in doubt. As night falling winter has come without a star. Here you will dwell, bound to you grief, under the fading trees, until all the world has changed and the long years of your life are utterly spent."
- Herr der Ringe -
"Uns bleibt immer Paris"
"Ich glaube das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft"
- Casablanca -
"Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann."
- Der Pate -
"Echtes Glück fühlt man nur, wenn man es teilt!"
- Into The Wild -
Gerard Depardieu in nem Kaufhaus, Smalltalk mit nem Wachmann:
"Ich zähle bis drei, und wenn du dann nicht raus bist, trete ich dir persönlich in den Hintern, verstanden? Höchste Zeit dass du verschwindest!" - "Schade, wir beide haben nicht dasselbe Einmaleins" - "Da kann ich für mich nur von Glück sagen" - "Weißt du, das ist komisch, aber irgendwie bist du Sack mir sympathisch" - "Oh, du mir doch auch. Sieh mal, ich habe schon eine ganze Weile eine unwiderstehliche Lust, dir mal richtig in die Schnauze zu hauen" - "Mhmhm. Schade, ich habe leider nur wenig Zeit. Sonst würde ich dich gerne mal zum Schnauze-Hauen einladen" - "Aber das können wir doch nachholen"
- Die Ausgebufften -
"Duuu blödquatschender, arroganter, rotznäsiger, englischer Riesenschweinepriesterarschproletpfeifenwichssackgesichtarschloch!" - "Oh, wirklich interressant! Sie kommen aus Vulgarien, richtig?" - "Du bist aus Vulgarien, du Wichser!"
"Nenn mich nicht dämlich!"
"Ich hatte schon Pullover mit einem höheren IQ gehabt!"
- Ein Fisch namens Wanda -
"What's the most you ever lost on a coin toss?"
- No Country For Old Men -
"Lache, und die ganze Welt lacht mit dir. Weine, und du weinst allein"
"Egal, ob ein Sandkorn oder ein Stein. Im Wasser sinken sie beide"
- Oldboy -
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Original von Salonlöwin
Hallo Voland,
vorweg, die ersten beiden Sendungen habe ich gesehen, später habe ich die Ausstrahlungen nur noch sporadisch verfolgt.
An eine der ersten Buchbesprechungen erinnere ich mich jedoch sehr genau.
Amelie Fried versuchte mit glühendem Eifer für einen Roman zu werben und Mangold unterbrach sie immer wieder, stellte seine intellektuellen Qualitäten und sein breites Literaturwissen heraus, verwies deutlich auf seinen Arbeitsbereich bei einer der großen deutschen Zeitungen und machte unmissverständlich klar, dass Frieds Empfehlung für die Tonne sei.
In seinem gesamten Auftreten erinnerte mich Mangold an Roger Willemsen:
hochgebildet, aber derart eitel und in der Summe unfähig, dem Zuschauer/Leser Leidenschaft für eine Sache zu vermitteln.
Und um die Liebe zum Buch sollte es doch bei einer Literatursendung gehen, oder?An die besagte Folge kann ich mich nicht erinnern, davon abgesehen kann ich aber zumindest ansatzweise nachvollziehen, dass einem Mangolds Art zuwider sein kann. Habe Mangold in zwei, drei anderen Diskussionsrunden gesehen, in denen ich sein Auftreten weder als arrogant noch eitel empfand. Fraglich ist sicherlich die Kombination zwischen ihm und Fried, da gab es immerzu eine spürbare Diskrepanz, was für mich wiederum den Reiz dieses Duos ausmachte, und vom Sender so wohl auch gewollt war.
Alles in allem haben beide Beteiligten profitiert: Fried, die näher am Leser ist und in ihrer Art einnehmender und hinsichtlich des vorgestellten Buches überzeugender; und Mangold, aus der Ecke des Feuilletons mit eher literaturwissenschaftlich orientierten Einblicken. Zusammen ergab das eine gute Mischung. Müssten die beiden auf sich gestellt alleine eine solche Sendung stemmen, würde das meiner Meinung nach weniger gut funktionieren.
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Original von Salonlöwin
stellte der sprachbestimmte und selbstverliebte Mangold sich und nicht das Buch in den MittelpunktAus reiner Neugier: Woran macht sich das fest?