Beiträge von Nachtigall

    Oh ja, dieser Brief von Estelle hat mich auch so sehr aufgeregt. Als ich das Buch zum ersten Mal las, wurde mir richitg schlecht von ihren Worten. Ich konnte es nicht fassen.
    Ich finde es wird so gut dargestellt, wie Olivia jetzt mehr und mehr gefühlskalt wird und eigentlich nur noch mechanische Entscheidungen trifft. Und dabei kann man sich so gut in sie hineinversetzten.

    @ Bouquineur


    Ich bin ja nicht der Meinung, dass Jai nicht richtig lieben kann. Man wird ja im Laufe des Buches davon überzeugt, dass er lieben kann. Aber Kinjal hat doch zu Olivia gesagt in dem Gespräch, das für Olivia eine Art Warnung sein sollte, dass sie denkt, dass Jai nicht richtig lieben kann. Was ihn doch für sie irgendwie noch geheimnisvoller macht, oder?


    Und du hast ja recht. Er hat sich sein ganzes Leben lang eine harte Mauer aufgebaut und er ist voll von Hass gegen viele Menschen, besonders natürlich gegen Engländer. Und dieser Hass war ja bisher sein Lebenssinn gewesen. Und nun kommt eine mutige amerikanische Dame dahergelaufen und bringt diese Mauer zum Wanken. Einerseits möchte er sich seinen Gefühlen hingeben, aber andererseits würde er damit seinen aufgebauten Lebenssinn verraten.

    Hach, ich liebe diesen Film!!! Ich freue mich immer das ganze Jahr über auf die Weihnachtszeit...Und dann höre ich den Soundtrack rauf und runter, einfach himmlisch :). Kurz vor Weihnachten schaue ich mir dann den Film an und bin hinterher ganz traurig, wenn er schon vorbei ist. Es könnte ewig so weiter gehen. Einer der schönsten Filme, die es gibt! Ein Muss zu Weihnachten...

    Aber Olivia weiß doch auch, wie Kinjal ihr gesagt hat, dass Jai nicht richtig lieben kann. Doch sie bekommt ja von ihm immer wieder leise Botschaften übermittelt, die darauf hinweisen, dass er sie wirklich liebt. Außerdem möchte sie zum Inneren der "Zwiebel"...(ich weiß nicht mehr genau, wie sie es ausgedrückt hat.)
    Ich denke das spielt dabei auch eine Rolle, dass sie ihn nicht einfach stehen lässt. Und natürlich auch die Tatsache, dass sie Jai über alles liebt. Und ich persönlich kann diese Liebe gut nachvollziehen, auch wenn er ihr gegenüber oft unhöflich ist und sie demütigt. Dabei zeigt er doch aber auch immer wieder seine Verletzlichkeit und lässt seinen weichen Kern umgeben von der harten Schale zum Vorschein kommen. Ist es nicht gerade das, was ihn interessant macht?

    Die Schauspielerin, die Olivia gespielt hat, aber auch der Schauspieler, der Jai gespielt hat, waren schlecht. Ich denke aber, dass es sehr schwierig ist jemanden wie Jai zu verkörpern. Für mich hat er im Buch gar kein richtiges Aussehen. Er ist einfach in seiner Art so geheimnisvoll und unerreichbar, dass ein Schauspieler, wenn er nicht gerade herausragend spielt, stumpf dagegen wirkt.


    Da muss ich dir Recht geben. Ich kann solche Sätze auch überhaupt nicht leiden. Da fragt man sich, ob die Autorin sich nicht anders zu verhelfen mag, Spannung aufzubauen, als durch solche Sätze. Aber zum Glück kommt das ja nur ganz selten vor und es wird trotzdem sehr, sehr spannend.




    Danai


    Man merkt wirklich sehr stark, dass dir Jai unsympathisch ist. Ich denke viele Leserinnen verzaubert er durch seine geheimnisvolle, unergründliche Art. Ich hoffe du wirst auch noch ein wenig von diesem Zauber gepackt...Aber keine Sorge, das Buch wird auf jeden Fall noch um einiges spannender. Fragt sich bloß, ob dir dann Jai nicht noch unsympathischer wird. Aber das kann ich mir nicht vorstellen.

    Das klingt wirklich sehr schön! Muss ich unbedingt mal lesen...Ich habe nur "Pfauenprinzessin" von der Autorin gelesen, was ich auch schon ziemlich gut fand. Aber dieses würde mich von der Geschichte her fast noch mehr interessieren. Also auch ich danke dir für die Rezi!

    @ india1966


    Ich kann es so unglaublich gut nachvollziehen, wie du dich gefühlt hast, nachdem du "wer Liebe verspricht" zu ende gelesen hattest! Mir ging es sehr ähnlich. Ich habe danach wochenlang in einer Art Traumwelt gelebt und wollte eigentlich kaum was von der "richtigen Welt" wissen. War immer nur bei Jai...;)
    Ich habe diverse Szenen hinterher mindestens 20 mal gelesen ohne genug zu bekommen. Danach habe ich es an alle meine Freunde verliehen, damit es ja nicht bei mir ist, um es zu lesen. Weil wenn ich erst wieder einmal im Banne dieses Buches bin, ist mit mir eigentlich die nächsten Tage nicht so viel anzfangen. Dann bin ich nur traurig, dass es in Wirklichkeit niemanden gibt, der so ist wie Jai...
    Nun ist es über ein Jahr her, dass ich dieses Buch das erste mal gelesen habe und es liegt wieder bei mir und es ist wirklich sehr schwer nicht der Versuchung nachzugeben es wieder und wieder zu lesen. Ich habe mir gesagt mindestens 2 Monate muss ich schon verstreichen lassen, um auch mal andere Bücher zu lesen. Sonst würde ich nur noch "Wer Liebe verspricht" lesen.

    Ich fand das Buch auch sehr schön! und natürlich auch traurig...Man konnte als Leser so gut nachempfinden, wie die Hauptperson fühlte. Wie sie das Gefühl hatte sie betrügt ihre eigene, richtige Familie mit einer anderen. Und sehr beeindruckend fand ich auch, wie die Autorin dargestellt hat, in was für einer Identifikationskrise die Hauptperson war, zumindest anfangs. Aus Deutschland wurde sie verjagt, weil sie jüdisch war und "keine deutsche", aber sich gar nicht jüdisch fühlte und dann in england wurde sie merkwürdig angeschaut und anfangs nicht akzeptiert, weil sie "deutsche" war und nicht "richtig jüdisch" genug.

    Ich weiß zwar jetzt gerade nicht, was du meinst...aber, dass die geschichte von Olivia und Jai zu Ende erzählt wird, stimmt. Aber inwiefern, das sollte man vielleicht lieber nicht sagen, damit man nicht denjenigen, die "Wer Liebe verpsricht" noch nicht gelesen haben, den spaß verdirbt!

    Ich denke, wer nicht so sehr dramatische Liebesgeschichten mit starken Gefühlen bevorzugt, könnte "Wer Dornen sät" mehr mögen. Dieses Buch enthält viel mehr historisches und viel weniger Liebe. Es bringt zwar die Geschichte um Olivia und Jai zu ende, aber wollte man das als Leser wirklich unbedingt wissen??? Na ja, wenn man erst mal angefangen hat, dann schon, aber ich persönlich brauchte viele Anläufe...

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    Der Geisterbaum von Santa Montefiore würde dir wahrscheinlich gefallen. Es spielt zwar nicht in Indien, sondern in Argentinien und England, aber die Art und Weise, wie Santa Montefiore die Familiengeschichte erzählt, wäre sicherlich etwas, was dir gefallen würde. Auch ihr zweites Buch "Das Schmetterlingskästchen" ist sehr schön, reicht aber nicht ganz an den Geisterbaum heran.[/quote]


    Ja, hier kann ich nur zustimmen. "Wer Liebe verspricht" ist auch mein Lieblingsbuch und hat mich absolut süchtig gemacht. "Der Geisterbaum" weist zwar nicht besonders viele Ähnlichkeiten auf, aber ich wurde gefühlsmäßig zumindest ansatzweise so mitgerissen und hat auf mich mit einem ähnlichen Suchtcharakter gewirkt.



    Nun zu Shalimar...Der Schreibstil von Rebecca Ryman ist natürlich wieder einzigartig. Auch war ich in jedem von ihren 3 Büchern von ihrer Menschenkenntnis überwältigt. Doch meiner Meinung kommt Shalimar nicht an "Wer Liebe verspricht" heran. Es lässt sich zwar auch sehr gut lesen, zumindest, wenn man die ganzen Militärszenen ein wenig überfliegt. Aber ich denke, weil die Autorin mit "Wer Liebe verspricht" so ein tolles, einzigartiges Werk geschaffen hat, ist es schwer die Bücher nicht miteinander zu vergleichen. Und dann muss ich sagen, dass sie schon einige Ähnlichkeiten aufweisen. Ich hatte das Gefühl, sie wollte mit Damien Granville einen neuen Jai Raventhorne schaffen, aber das kam bei mir zumindest nicht sehr gut an, weil ich noch zu sehr an Jai hing...;)
    Aber ansonsten fand ich "Shalimar" natürlich auch total gut. Wie auch sonst, wenn die Autorin von "Wer Liebe verspricht" dieses Buch geschrieben hat???

    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, so rührend...
    Sherryl Jordan war meine erste Lieblingsautorin, ich habe ihre Bücher verschlungen, aber vor allem "Flüsternde Hände" fand ich sehr gut! Sie schreibt wirklich sehr, sehr schön und hat ein großes Einfühlvermögen, denke ich.

    Ich habe dieses Buch von einer Freundin geliehen bekommen und fühlte mich deshalb ein wenig gezwungen es zu lesen. Anfangs ist es mir wirklich sehr, sehr schwer gefallen weiterzulesen und nicht einfach das Buch wegzulegen, da immer mehr Personen auftauchten, immer wieder ein neuer Faden aufgegriffen wurde. Ich habe die ersten 300 Seiten andauernd den Überblick verloren und kam überhaupt nicht in die Geschichte hinein. Einzig die Stammbäume haben geholfen, dass ich nicht völlig den Überblick verloren habe und wenigstens noch wusste um welche Sippe es sich gerade handelt. Und der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen, was das Lesen dann ein wenig erleichtert hat.
    Doch nachdem ich die ersten paar hundert Seiten durchgelesen hatte, wurde es immer spannender. Vieles, was anfangs aufgegriffen wurde, verstand ich jetzt und die Geschichte wurde zusammenhängender und machte mehr Sinn. Letztendlich muss ich sagen, dass der Autor sein langes Werk nicht hätte verkürzen sollen. Er hat eine unglaubliche Atmosphäre aufgebaut. Man kannte jede einzelne Figur und die Geschichte von ihr. Man hat einen sehr schönen Einblick in die arabische Welt bekommen, konnte immer nur über viele Sitten den kopfschütteln und war fassungslos. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war, wie der Autor einerseits seine große Liebe zur Stadt Damaskus herüberbringen konnte, aber andererseits den Leser nicht mit den Brutalitäten und Grausamkeiten verschont hat.
    Ich würde dieses Buch nur jemandem empfehlen, der wirklich Zeit und Geduld hat. Aber wenn man sich erst eingefunden hat, lohnt es sich wirklich!