Wer Liebe verspricht - Rebecca Ryman

  • Bouquineur : wow, Du bereitest dich ja toll auf die Leserunde vor! Gibst Du dann da ein paar Details preis? Ich weiß bisher auch nur, dass sie Inderin war, die unter einem Pseudonym in Amerika lebte und schrieb - aber das steht in den Büchern drin. Wäre toll, wenn man da noch mehr darüber erfahren könnte und es ist wirklich jammerschade, dass sie schon tot ist. Stellt euch mal vor, man könnte sie jetzt genauso anschreiben und sich mit ihr austauschen wie z. B. mit Nicole - das wär doch was!!

  • Mir kommt das alles etwas misteriös mit Frau Ryman vor. Hat sie nicht erst 1991 geheiratet? Dann war sie zu ihrem Tod noch relativ jung? Darf man Rani Bücher veröffentlichen? Warum gibt es so wenig über sie?
    Das sind so Fragen, die ich mir stelle. Also wenn ich eine Rani heiraten würde, dann hätte sie gefälligst keine Bücher zu schreiben!;-) Und ich würde alles tun, damit die Welt nix weiter von ihr erfährt.


    Gruß Spreequell70

  • Zitat

    Original von Spreequell70
    Mir kommt das alles etwas misteriös mit Frau Ryman vor. Hat sie nicht erst 1991 geheiratet? Dann war sie zu ihrem Tod noch relativ jung? Darf man Rani Bücher veröffentlichen? Warum gibt es so wenig über sie?
    Das sind so Fragen, die ich mir stelle. Also wenn ich eine Rani heiraten würde, dann hätte sie gefälligst keine Bücher zu schreiben!;-) Und ich würde alles tun, damit die Welt nix weiter von ihr erfährt.


    Gruß Spreequell70


    Versteh ich nicht so ganz. Warum darf eine Rani keine Bücher schreiben? Soviel ich weiß ist eine Rani die Frau eines indischen Fürsten, oder auch seine Witwe. Und ihr Hochzeitsdatum sagt doch eher gar nichts über ihr Alter zum Zeitpunkt ihres Todes aus?

  • Zitat

    Original von Spreequell70


    Wieso eine ganze Woche??? 3 Tage reichen;-)!


    Gruß Spreequell70


    Ich werde es auf jeden Fall in der nächsten Zeit lesen. :lesend

  • Diese beiden Teile stehen nach wie vor bei mir an der Spitze der Lieblingsbücher, obwohl es schon ein Weilchen her ist, dass ich sie gelesen habe.:-]


    Ich bedaure es auch sehr, dass es nur drei Bücher von Rebecca Ryman gibt. Ich schätze, dass dies auch der Grund ist, warum man nicht viel über sie erfahren hat. In den Büchern steht nur, dass sie in Indien geboren und aufgewachsen ist und auch dort gelebt hat und angeblich ist sie ja auch dort gestorben.


    Schade, schade. :-(

  • Hallo india1966,


    ich habe eben erst Deine euphorische Rezi zu (auch) meinem Lieblingsbuch gelesen. Du hast es sehr treffend beschrieben und mir ging es damals (ca. 5 Jahre her) sehr ähnlich. Ich hatte seitdem auch nie wieder dieses unbeschreiblich nachhaltige Gefühl nach dem Lesen eines Buches. Und einen vergleichbaren Roman habe ich bisher nicht gefunden, auch wenn ich seitdem sehr viele Indienromane gelesen habe, die mir auch sehr gefallen haben.


    Ich hatte mir das Buch geliehen und danach schenken lassen, weil am liebsten hätte ich es eingerahmt ;-). Die anderen beiden Bücher der Autorin habe ich ebenfalls danach gelesen und war sehr traurig, dass es keine weiteren Romane von ihr geben wird. Aber der erste Band war für mich doch unübertrefflich. "Wer Dornen sät" ist ein sehr gutes Buch, was insbesondere die Historie angeht aber ich hätte mir nunmal eine andere Fortsetzung gewünscht.


    Im Vergleich zu Dir, habe ich das Buch seitdem nicht wieder gelesen. Zum Einen ist mir die Handlung noch so präsent, als wenn ich es erst kürzlich gelesen habe und ich wollte deshalb etwas Zeit verstreichen lassen. (Und dann kam noch der schlechte Film dazwischen.) Zum Anderen habe ich irgendwie die Befürchtung, dass mein erster Eindruck von dem Buch vielleicht beim weiteren Lesen nicht mehr der Gleiche ist. Das ist vielleicht :bonk aber ich hatte es schon ein paarmal wieder in der Hand, mal schauen wann es wieder soweit ist. :lache


    LG Jana

  • nachdem das Buch als "Mutter aller Indienromane" betitelt wurde und den tollen Rezensionen hier und bei Amazon waren meine Erwartungen hoch- und wurden enttäuscht. Ich war froh, als ich das Buch beendet hatte. Viel zu langatmig, viel zu ausschweifend, viel zu dick aufgetragen. Die Figur des Jai konnte ich verstehen, die der Olivia hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen, ihre extreme Veränderung war für mich unlogisch und unverständlich.


    Ich muss kein weiteres Buch von Rebecca Ryman lesen, ich bleibe lieber bei Autoren wie Nicole Vosseler oder Laila el Omari, die mir Indien deutlich näher gebracht haben als Rebecca Ryman.

  • OH,Bouquineur
    Du bist die Erste, die ich kenne, der das Buch nicht gefallen hat. Aber Geschmäcker sind ja zum Glück auch verschieden. Ich habe gerade mein erstes Laila el Omari Buch am Hals und es gefällt mir aquch ganz gut, aber für meinen Geschmack kann sie Frau Ryman nicht von meinem persönlichen Tron stoßen.
    Olivi ahat mir gerade sehr gur gefallen, weil sie die Zwänge der englischen Gesellschaft nicht so hinnehmen wollte und immer wieder rebelliert hat. Zum Glück ist sie sich am Ende treu geblieben. Ihr Umschwung am Ende ist doch klar: Liebe und Haß liegen nah beieinander und sie hat sich am Ende nicht vom dunklen Haß blenden lassen, sondern ist nach ihrer Pflichterfüllung ihrem Herzen gefolgt.
    Hingegen hat Helena einfach nur ihrem Vater trotzen wollen (Ich habe das Buch Englische Erbin erst zur Hälfte durch) und erinnert mich eher an die Cousine von Olivia (Ich weiß nicht mehr, wie sie hieß...die spätere Betelnußesserin). Olivia war für mich auch eine Frau, die hinter die Kolissen schaut. Helena hingegen ist einfach eine verwöhnte reiche pupertäre Erbin, die den englischen Adel liebt und lebt, aber vielleicht werde ich noch überrascht und sie entwickelt sich.


    LG Spreequell70

  • Hallo Jana, willkommen im Jai-Fan-Club!!! Was hat dieses Buch (und vor allem dieser Mann) nur, dass es / er einem so präsent bleibt??? Ich glaube, DU wirst auch beim zweiten Lesen nicht enttäuscht werden. Ich mußte es nach dem Film einfach nochmal lesen, nur um mich zu vergewissern, da ich das Buch doch irgendwie anders in Erinnerung hatte (und bei mir waren es deutlich mehr als 5 Jahre gewesen, ich habs irgendwann mitte der 80ziger Jahre gelesen). Und seither komme ich von dem Buch nicht los, hab nen Lebenslauf Jais zusammengestellt, mir GEdanken über die psychologischen Hintergründe gemacht, mich tausendmal nach dem warum gefragt - warum mußte Olivia so reagieren, warum konnte sie Jai nicht vertrauen, warum hat sie Estelles Briefen mehr geglaubt als ihrem Herzen, warum hat Jai so lange gebraucht um seinen Brief zu schreiben, dass er Olivia nicht mehr sicher zugestellt werden konnte - tausend warums, die mir in stillen Minuten durch den Kopf gegangen sind. Inzwischen kann ich das Buch fast auswendig, aber seine Faszination ist immer noch ungebrochen.


    Bouquineur: ich glaube, dein Hauptproblem war es, dass Du zu sehr mit dem Kopf an das Buch herangegangen bist. Deine vielen Recherchen zu den Hintergrundinformationen fand ich zwar sehr interessant (und bewundere es auch, da ich internetmäßig ein ziemlicher Anfänger bin) und werde sie mir alle ansehen - aber ich glaube, dadurch hast Du dem Buch die Chance genommen, dich zu faszinieren. Wenn man zu sehr seziert, geht oftmals der Blick für das Gesamte verloren.
    Die Dinge, die Dir als Fehler aufgefallen sind und dich so gestört haben, wie die Sache mit den roten Augen beim Pferd oder den Wasserhähnen auf dem Schiff - die waren mir gar nicht aufgefallen beim Lesen. Und ich glaube, Frau Ryman kam es auch mehr darauf an, die Faszination des Lesers für das koloniale Indien zu wecken, als historisch korrekten Geschichtsunterricht zu erteilen. In dieser Beziehung werden dich die beiden anderen Bände von ihr mehr erfreuen können, da sie sich da wesentlich mehr in Detailschilderungen von Bereichen des indischen Lebens ergeht.


    Spreequell70: die "Englische Erbin" hat leider entgegen dem Cover relativ wenig mit Indien zu tun - immerhin erfährt man, wie es damals in englischen Gefängnissen in Indien zugegangen ist. Und dann kann man erst richtig ermessen, welche Schweinerei Joshua mit Jai vorhatte! Sonst ist die Englische Erbin eher eine recht düstere Millieuschilderung des verlebten und verlogenen englischen Adels der viktorianischen Zeit. Ich dachte beim Lesen erst "typisch - kann nur eine moslemische Frau geschrieben haben", da mich das Gebaren von Helenas Vater und die Gewalttätigkeiten von Helenas Mann stark an einen Haremsdespoten erinnerten. Dann aber erfuhr ich weiteres über die Autorin und dass dieses Verhalten damals im viktorianischen englischen Adel durchaus normal gewesen sein soll. So unglaublich das auch erscheinen mag.
    Aber ich hab auch Wer Liebe verspricht tausendmal lieber gelesen. Himmel über Darjeeling konnte bei mir noch am ehesten ähnliche Faszination auslösen. Das kann ich wirklich empfehlen.
    Liebe Grüße an alle - und wer Jais Lebenslauf will kann mir eine PN schicken.

  • Nein India, daran lag es nicht. Das waren nur Aspekte, die mir am Anfang aufgefallen sind. Ich hab mich einfach ab der Mitte des Buches gelangweilt. Ich fand es überzogen, süß und zu schwülstig. Vielleicht liegt mir diese Art der Lektüre aber auch einfach nicht mehr, da sich mein Anspruch an Bücher in den letzten Jahren geändert hat. Mag sein dass dazu auch gehört, dass mich schlecht recherchierte Bücher obendrein noch verärgern.


    Weitere Bücher von Rebecca Ryman werde ich nicht lesen.


    EDIT:


    Ich war übrigens nicht die Einzige, der es nicht zugesagt hat. Wenn Du Dir die Monatswertungen anschaust, gibt es neben mir durchaus noch andere, die es nur für durchschnittlich halten.

  • Ich glaube, ich muss mich mal outen: Mir hat das Buch auch nicht gefallen.


    Wie Bouquineur auch schon geschrieben hat: Es gibt in diesem Buch von allem zu viel. Zu viele zu kitschige Liebesszenen, zu viele stereotype Charaktere usw. usw.


    Aber es ist doch gut, dass die Geschmäcker so verschieden sind, oder? :wave

  • Hallo India, Jais Lebenslauf? :grin Das ist ja echt der Hammer. Aber ich kann mich erinnern, dass auch ich Jai damals auf einen Thron gesetzt habe und mich gefragt habe, ob es solche Traummänner wirklich gibt. :lache


    Ich sollte das Buch wirklich mal wieder "genießen".


    Bouquineur, ich kann es nachvollziehen, dass Du das Buch vielleicht zu überzogen und süß fandest. Aber mir hat es wahrscheinlich gerade deswegen so gefallen bzw. ist mir deshalb so in Erinnerung geblieben. Ich guck mir im Kino eben auch lieber einen Hollywoodstreifen als eine Doku an (mal übertrieben ausgedrückt). Das ist ja das Schöne daran, in eine andere Welt abzutauchen und alles herum auszublenden. Gelangweilt? Nein bei diesem Buch bestimmt nicht. Aber es gab auch einen Indienroman "Der Seidenpalast" (K. Richards) bei dem es mir so ging. Den hatte mir eine Freundin ans Herz gelegt, weil er "Wer Liebe verspricht" sehr nahe kommen soll und mir ging es überhaupt nicht so. Im Gegenteil, da hab ich mich gelangweilt und da hatte ich auch diesen Gedanken, ob mein Anspruch mittlerweile zu hoch ist.


    "Die englische Erbin" fand ich nicht schlecht aber bei Weitem nicht so gut wie den Ryman-Roman. Auch HüD hat mir gut gefallen. Aber mein Lieblingsroman bleibt einfach "Wer Liebe verspricht". :grin

  • Ich möchte es mal so ausdrücken:


    Ich sehe mir lieber einen Hollywoodstreifen als einen deutschen Film an.
    (Und das gilt für unsere Buchindustrie größtenteils leider auch).


    Denn dass Ms Rymans Buch ihren Nachfolger- oder -ahmerinnen sprachlich und stilistisch einiges voraus hat, steht außer Frage. Stereotyp fand ich Rymans Figuren ebenfalls nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass ein wenig plastisches Zeichnen von Figuren gern mit Tiefgründigkeit verwechselt wird oder manch dankbarem Leser mehr Interpretationsfreiraum ermöglichst.



    edit: Tippfehler korrigiert

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()