Wenn man sich den Inhalt von Vincent Delecroix’ Buch „Der Schuh auf dem Dach“ durchliest, erwartet man zuerst einmal eine nette, unterhaltsame Erzählung, welche man deswegen nicht so schnell vergessen möchte.
Nett und unterhaltsam erzählt Delecroix auch die erste von insgesamt zehn Geschichten über Menschen, die alle eine besondere Beziehung zu einem „Schuh auf dem Dach“ haben.
Doch spätestens nach der zweiten Geschichte geht die Leichtigkeit des Erzählens Delecroix’ verloren.
Der Autor verstrickt sich immer mehr in philosophischen Ansätzen und Überlegungen und langweilt so den Leser auf Dauer sehr.
Im Ansatz ist das Buch gut mit seinen verschiedenen Erzählperspektiven, sei es aus der Sicht eines Einbrechers, eines unglücklich Verliebten oder gar aus der Sichtweise eines Hundes. Jeder einzelne hat sein persönliches Problem und bei jedem einzelnen spielt ein Schuh eine gewisse Rolle.
Alle Figuren leben in einem Mehrfamilienhaus in einem eher schäbigen Pariser Viertel. Alle einzelnen Geschichten haben trotz der unterschiedlichen Schuhe einen Zusammenhang und sei es nur durch einen kurzen Bezug auf eine vorherige Erzählung.
Der Erzählstil des Autors passt sich jeder einzelnen Situation an und oft überragt eine unerträgliche Schwülstigkeit oder manchmal auch eine gewisse Überheblich – und Selbstgefälligkeit von Seiten des Autors, welche das Lesen immer unerträglicher und schwieriger machen, da die Geschichten dadurch nur noch langatmig und zäh sind und das Buch mit seinen nur knapp 220 Seiten zu einer richtigen Tortour wird!
Das finde ich sehr schade, denn mit einer etwas anderen Umsetzung und weniger Philosophie wäre „Der Schuh auf dem Dach“ ein richtig gutes Buch geworden bei dem das Lesen Spaß macht, so wie es eigentlich gedacht ist.
2 von 5 Sternen!
