Hi, nun will ich also auch mal meinen Senf zu den Sommergewittern dazugeben. Wer also auf Ketchup steht, hat Pech gehabt. *lach*
Was mich sehr traurig macht, ist, dass so wenige der Mitglieder Punkte bei diesem Wettbewerb vergeben haben. Wäre schön, wenn sich das in Zukunft ändern würde!
Hier nun meine Überlegungen zu den einzelnen Geschichten (bitte bedenkt, dass ich ein Laie bin, was das schreiben angeht, deshalb mögen meine Gedanken etwas anders auffallen als eure):
Nachtfahrt unter Gewitterhimmel:
Meines Wissens kann man aufgrund von Wetterleuchten nicht feststellen, woher ein Gewitter kommt (das Licht verteilt sich über den ganzen dunklen Himmel). Wieso wusste der Fahrradfahrer dann, dass er dem Unwetter geradezu in die Arme fuhr? Ein Gewitter kündigt sich selten mit einem Windhauch an, sondern mit zum Teil starken Sturmböen. Und wie soll ich mir bitte den Nachthimmel als Verfolger des Radlers vorstellen? Zu Fuß oder auch auf einem Rad? Besser wäre gewesen, wenn das Gewitter als unerbittlicher Verfolger herausgestellt worden wäre. Denn der Himmel bleibt so wie er ist - außer er fällt auf einen drauf (kleiner Scherz am Rande). Im Prinzip eine gute Idee, allerdings würde ich mir wünschen, man würde die Angst des Radler mehr spüren. Irgendwie läbbert die Geschichte so vor sich hin, ohne Höhepunkte.
Bretonische Gewittersage:
Mein 3. Platz. Ich fand die Grundidee sehr gut. Allerdings frage ich mich, was die Kinder, die wahrscheinlich auf dieser Insel groß geworden sind, bei so einem Wetter an die Klippen treibt? Wo ist die Angst, vor dem Unwetter und der Rückkehr der Mary? Interessant wäre ebenfalls zu wissen, wie alt die Kinder sind. 5jährige agieren anderes als 10jährige.
Donnerwetter:
Ne nette Idee, aber schade, dass der Vater genauso reagiert wie sein Erzeuger früher und er nichts gelernt hat aus seiner Erziehung - außer dass er seine Zeugnisse versteckt. Und wieso hat der Vater nicht früher reagiert, wo er doch die Entwicklung am Rande mitbekommen hat? Außerdem fehlt mir der Bezug zum Thema. Dieses Donnerwetter hätte auch im Winter stattfinden können. Nicht jeder weiß, dass der Confed Cup im Juni stattgefunden hat. Irgendwie eine Allerweltsgeschichte, nichts was ich vom Hocker gerissen hätte.
Der Wettermacher:
Finde ich nicht schlecht, ist ausbaufähig. Allerdings passt "hast der Stadt einen gewaltigen Schrecken eingejagt" und "der Schaden geht in die Tausende" irgendwie nicht zusammen. Besser wäre gewesen, das Chaos kurz zu beschreiben, das in der Stadt geherrscht hat. Schade, dass man nicht weiß, wie die Leute dort in der Zukunft leben. Interessant fand ich es, die jeweiligen Gedanken der Menschen lesen zu können.
Später:
Mein 2. Platz. Ich finde, die tropische Atmosphäre, die Hoffnungslosigkeit, das ertränken wollen im Alkohol kommt hier gut rüber. Was ich allerdings noch gerne gewusst hätte, ist, warum diese Frau auf die Insel kam, woher sie kam und aus welchem Grund. Dann hätte man ihre Hoffnungslosigkeit vielleicht noch besser nachvollziehen können.
Hormonhitze:
Wieso zuckt die Frau zusammen, als sie Eric entdeckt? Warum will sie vor ihm fliehen? Ist sie in ihn verliebt, ist es ein Ex? Die Idee an und für sich ist nicht schlecht, ich hätte sie aber eher im Freibad oder im Park spielen lassen, mit evt. Katzenjammer als Ende. Mehr Hintergrundinfo wäre auch nicht schlecht gewesen.
Das Tief der Wetterfee:
Gefällt mir gut. Hätte es einen 4. Platz gegeben, das wäre er gewesen. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, alles hinzuschmeißen, weil einem der Job oder die Kollegen auf den Sack gingen? Man einfach nicht weiterkam, obwohl man große Ambitionen hatte und alles dafür tat. Den Schluss finde ich allerdings etwas unglaubwürdig. Der Redaktionsleiter bemitleidet sie zuerst, dann bietet er ihr plötzlich aus heiterem Himmel einen neuen, besseren Job an. Wird wohl im wirklichen Leben nicht passieren.
Wer Wind sät:
Hat mir auch gut gefallen, schließlich bin ich Western-Fan. Deshalb wusste ich auch, dass William H. Bonny "Billy the Kid" war, der 21 Menschen erschossen hat. Und Garret hat dann ihn umgenietet, um im Jargon zu bleiben. Und die Legende von Billy the Kid war geboren. Wenn man dieses Hintergrundwissen aber nicht hat, weiß man nicht, was nun Sache ist, wenn man den Schluss gelesen hat. Dann die Frage: Warum ritt der Verfolger weiter und ging nicht auch in den Saloon, wo er den Gejagten finden konnte? Ansonsten fand ich es gut geschrieben.
Aus einem Memo an die Vertragsleitung:
Meine Nummer eins. Als jemand, der wenig Ahnung hat, wie es im Verlagswesen zugeht, war das eine interessante Geschichte, an deren Ende ich herzhaft lachen musste. Mag sein, dass man die Story zu jedem Thema hätte einsenden können, ich finde sie einfach genial. 
Donnerkind:
Damit kann ich nicht viel anfangen, zuviele Fragen bleiben offen. Hat das Kind Angst vor Gewitter? Oder ist ihm bei einem Gewitter mal was Schlimmes passiert, an das es dann immer erinnert wird? Gut fand ich die Beschreibung der Angst, der Panik, die das Mädchen (wie alt?) empfindet.
Gedenke des Wetters:
Eine nette Geschichte, könnte gleich nebenan geschehen. Allerdings die Frage: Wie bekomme ich eine Plane über einen nicht gerade kleinen Dachstuhl, dazu im heftigen Wind des nahenden Gewitters und nur zu Zweit? Ist mir zu eintönig geschrieben, deshalb keinen Punkt.
Atmosphärische Störungen:
Alte Story - neu erzählt. Da hat sich der Schreiber nicht viel Mühe gemacht, sich etwas einfallen zu lassen, eine neue Idee meine ich. Dann hat Anette gerade erfahren, dass ihr Freund sie seit langem betrügt, dafür bleibt sie mir zu gelassen in diesem Moment. Keine Tränen, nichts fliegt an die Wand, etc. Schade!
Getroffen:
Schöne Idee, gefällt mir ganz gut. Ist auch nicht so abwegig, wie man am Anfang denkt. Die Vernunft bleibt halt nicht immer Sieger. Allerdings frage ich mich, warum die Frau auf einem Acker stehen bleibt und nicht auf einer Wiese? Oder will sie sich im Matsch suhlen?
Finde ich enorm ausbaufähig!
Waldfee
: Ich hoffe, du bist nun nicht zu sehr enttäuscht und bereust deine Aufforderung, meine Kommentare einzustellen.:cry
LG, Inge 