Gerade habe ich die Beiträge zu dem Buch nochmal durchgelesen und stelle fest, dass ich fast alleine bin mit meiner Meinung dazu:
Denn für mich hat sich leider eines bestätigt: irgendwann läuft sich die Geschichte tot und nicht immer können das einem sympathisch gewordene Protagonisten wieder wettmachen.
„Die Mission des Wanderchirurgen“ hat mich auf ganzer Linie enttäuscht und es kommt selten vor, dass ich gar nichts Positives finden kann. Leider, denn die ersten beiden Teile haben mir noch ausgesprochen gut gefallen.
Der Anfang des Buches (vom Prolog abgesehen) hat mich noch auf ein ähnliches Lesevergnügen hoffen lassen, wie beim ersten Teil.
Die Zeit in Tanger, die Karawane nach Fez waren spannend erzählt, die Schauplätze stimmungsvoll beschrieben, die Figuren rund um Vitus lebendig dargestellt.
Leider kann man das von den Episoden und Ereignissen in der fortlaufenden Geschichte nicht gerade sagen. Die Schauplätze wurden nur gestreift, Personen, auf die Vitus und Konsorten trafen blieben blasse Nebendarsteller, die im übrigen bis auf ein-zwei Ausnahmen alle sympathisch, alle hilfsbereit und alle „gut“ waren. Wie auch Vitus selbst - ein paar Ecken und Kanten hätten ihm über diesen langen Zeitraum hinweg sicher gut getan.
Dazwischen nervige Passagen, in denen Ereignisse aus den beiden ersten Büchern erzählt wurden. Im Prinzip als Auffrischung ja gar nicht schlecht (man kann sich ja nicht alles merken), aber bitte nicht fast wörtlich und in der Ausführlichkeit.
Den Schluss - den konnte man Dank des zu langen Prologs auch schon erahnen und war für meine Begriffe einfach nur platt und schnulzig.
Wirklich schade, denn ansonsten haben mir die Serno-Bücher immer Spaß gemacht. Ich hoffe auf Neues von ihm - allerdings ohne Vitus.
Viele Grüße
Shirat