Todesmal - Andreas Gruber

  • Er ist wieder da !
    Maarten S. Sneijder ist zurück - und mit ihm der Vanilletee und die Joints.


    Diesmal trifft der Meister erst ein wenig verzögert zu seiner Truppe, da der neue BKA-Chef van Niestelrooy erstmal auf seine Bedingungen nicht eingehen will, aber das Auftreten einer Nonne mit der Ankündigung, in den nächsten sieben Tage auch sieben Morde zu begehen, ändert dann recht schnell die Sicht auf die Dinge.


    Ich war nach den ersten Seiten sofort wieder zurück im Sneijder-Universum.

    Andreas Gruber hat es drauf, seine Leser sofort in seinen Bann zu ziehen. Die Idee, eine echte Nonne als 'Mörderin' agieren zu lassen, hat schon etwas für sich. Die Morde, die die Dame dann nach und nach aus dem Hut zieht, sind auch nicht von schlechten Eltern. Und sie kommt weit,.... sehr weit.

    Sabine, Tina und die bekannten Nebencharakter der letzten Romane sind wieder dabei und halten sich diesmal die Waage mit Maarten S. Sneijder, jeder der Darsteller bekommt seine Zeit und seinen Raum. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Die Morde an sich sind ziemlich speziell - da frage ich mich immer: Wie kommt man als Autor auf solche Ideen ?

    Die Hintergrundstory ist gruselig und ich hoffe, dass KEIN Quentchen Wahrheit dabei ist...

    Der Spannungsaufbau war großartig - ich hätte nicht eine Seite überblättern wollen.


    Der Roman ist mit knapp 590 Seiten ein echter Brocken, ich könnte auf Anhieb nur wenige Stellen nennen, die nicht zwingend für den Plot nötig gewesen wären, alles in allem war es schon sehr rund.


    Es waren vielleicht ein Hauch zuviel Kommisar Zufall dabei, aber das ist Jammern auf hohem Niveau - Mir hat es unglaublich gut gefallen und ich bin froh, das die Leserunde genau in meine Urlaubswoche gefallen ist, so konnte ich das gute Stück in zwei Tagen durchlesen.


    Lieber Herr Gruber - für den nächsten Teil wünsche ich mir eine klitzekleine Love-Story zwischen Marc und Sabine - das hätte sie sich echt verdient und er ist soooooo sweet :-)


    9 von 10 Eulen !


    ASIN/ISBN: 3442486564

  • Auch ich möchte noch meine Meinung zum Buch mit euch teilen.

    Ich hab den 5. Sneijder ebenso wie die Vorgänger in einer Leserunde hier verschlungen.

    Jap, ich war auch nach 2 Tagen durch. 😊

    Und ja, es war wieder sehr spannend!

    Vor allem die Tatsache, dass man offenbar die Mörderin fast von Anfang an kennt, macht den Thriller auf eine andere Art spannend. Aber das ist Herr Gruber wieder außerordentlich gut gelungen. Man muss einfach dran bleiben!

    Auch dass wieder andere als Sneijder mitmischen, fand ich großartig! Jeder bekommt ein wenig Raum, jeder bekommt eine kleine Extrageschichte.

    Nach und nach kommt alles ans Licht und am Ende fügt sich wieder alles zusammen und jede kleine Information, die man zwischendrin erfährt, wird am Ende aufgelöst. Danke dafür!

    Das einzige, was mir nicht 100% gefallen hat, war, dass ein Teil der Story ein bisschen konstruiert rüber kam und es mir einfach ein wenig zu viele Zufälle waren.

    Daher 8 von 10 Eulenpunkten/4 von 5 Sternen.

  • Eine Nonne kündigt in den nächsten 7 Tagen sieben Morde an und will nur mit Sneijder reden. Der ist aber nicht verfügbar Keiner nimmt sie richtig ernst, bis der erste Mord geschieht und dann geht es los.

    Von der ersten Seite Spannung pur, Langeweile ein Fremdword, einfach fesselnd, packend ... Andreas Gruber hat es wieder geschafft mit seinem hervorragendem flüssigen Schreibstil und seiner Wortgewandtheit einen Thriller der Meisterklasse zu erschaffen. Und dachte ich, dass der letzte „Sneijder“ nicht zu toppen ist, hat er mich hier vom Gegenteil überzeugt.


    In diesem Band arbeitet Sneijder das erste Mal in einem Sondereinsatzkommando mit selbst ausgewählten Mitarbeitern. Wer seine Reihe kennt wird hier viele alte Bekannte wiederfinden, die hier perfekt zusammen passen und arbeiten. Skurille Charaktere mit ihren eigenen Macken und Kanten, die Sneijder in Nichts entgegenstehen. Sneijder wie gewohnt bissig und mit seinem trockenen Humor, einfach nur genial.


    Eine schockierende Story, mit eigenen, lebensnahen, überzeugenden Charakteren und Nebendarstellern, ob Ermittler, Opfer oder Täter. Es beginnt im kleinen und endet in einem furiosen Showdown. Wie immer vermag es Gruber einen auf viele falsche Fährten zu führen und führt die losen Enden erst am Ende komplett zusammen.


    Ein Thriller nichts für schwache Nerven. Ein Thriller der sehr komplex und gut durchdacht und recherchiert ist. Ein Thriller der Extraklasse. Chapeau. Absolut verdiente 10 Eulenpunkte.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • Es hat lange gedauert, bis das Buch angekommen ist, aber es hat nicht lange gedauert, bis es gelesen war.

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    Eine Nonne betritt das BKA-Gebäude in Wiesbaden und will unbedingt Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade seinen Job gekündigt, weil er nicht die Freiheiten bekommt, die er braucht, um erfolgreich ermitteln zu können. Sabine Nemez versucht herauszufinden, was die Nonne will. Doch die will nur eines, nämlich Sneijder sprechen. Sie gibt Sabine einen kryptischen Hinweis, ansonsten schweigt sie beharrlich. Nemez geht dem Hinweis nach und kommt zu spät. Sie trifft eine falsche Entscheidung und das Opfer stirbt unter furchtbaren Qualen. Auf Sabines Wunsch hin kommt Sneijder zurück, aber auch er erfährt nicht viel, nur dass es innerhalt von sieben Tagen jeden Tag ein weiteres Opfer geben wird, wenn sie nicht schnell genug sind. Die Nonne muss also Helfer haben. Doch worum geht es? Die Spuren führen in die Vergangenheit und was die Ermittler herausfinden, ist erschreckend.

    Dies ist der fünfte Band um Maarten S. Sneijder. Ich liebe den egozentrischen, aber genialen Profiler des BKA. Aber auch Sabine Nemez, die in Sneijders Schule gegangen ist, ist eine tolle und sehr fähige Polizistin. Sneijder bildet ein ungewöhnliches Team. Nicht nur Sabine, Tina und Marc gehören dazu, sondern auch Horowitz im Rollstuhl und Krzysztof, den er aus dem Gefängnis holt. Dieser Fall macht es ihnen schwer und Sneijder verlangt seinem Team alles ab, aber sich selbst schont er auch nicht. Marihuana und Akkupunkturnadeln wirken gegen Maartens Cluster-Kopfschmerzen, aber der Joint hilft ihm auch bei seinen Überlegungen.

    Anscheinend ist jemand auf einem furchtbaren Rachefeldzug, doch was dahintersteckt, erschließt sich erst so nach und nach. Die Täter gehen sehr brutal, aber dennoch überlegt vor. Erst am Schluss erfahren wir, warum dieser Plan genau so durchgezogen wurde und es hätte wohl keinen anderen Weg gegeben, der zum Erfolg geführt hätte.

    Am Ende ist der Fall zwar gelöst, aber es ist ein ziemlich ramponierter Haufen, der nach den internationalen Ermittlungen wieder in Wiesbaden landet.

    Obwohl es so brutal und erschreckend zugeht, gibt es auch immer wieder Humorvolles.

    Der komplexe Thriller ist sehr fesselnd und man möchte das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen, obwohl die Beschreibungen der grausamen Verbrechen einen oft erschaudern lassen. Ungewöhnliche Charaktere und viele unverhoffte und dramatische Wendungen sorgen für eine temporeiche und sehr spannende Geschichte.

    Ein überzeugender Thriller.


    10/10

  • So ein bisschen Einblick hat man mit dreißig Jahren Berufserfahrung als Jurist ja doch ins Ermittlerleben und da freut es immer wieder, das Autoren fiktive Geschichten schreiben und nicht Dokumentationen. Dieses Buch von 560 Seiten hätte sonst etwa 60.000 Seiten Aktenumfang. Mit zusätzlichen Spurenakten, Aktenteilen mit your eyes only oder gar Verschlußsachen. Seitenweise Zeugenbelehrungen und Tatortbeschreibungen. Langweilig. Gruber ist wie immer alles andere als das langweilig oder auch nur langwierig kennt er nicht. Das geht geradezu atemlos über die Seiten, echt perfide, weil man dabei den einen oder anderen gestreuten Hinweis einfach überliest. Aber wie immer einfach ein grandioser Spannungsroman mit Figuren, die man entweder liebt oder hasst, die aber den Leser nie kalt lassen. Viel, sehr viel will ich noch lesen von Maarten Somerset Schnejder und seinen Mitstreitern.