Starship Troopers - Robert A. Heinlein

  • Inhalt:
    Das Buch handelt von einer Futuristischen Gesellschaft in der Mann erst seinen Wehrdienst erfüllen muss um das Wahlrecht zu erhalten.
    Johnny Rico meldet sich mehr oder weniger ungeplant zum Militärdienst und wird der mobilen Infanterie zugeteilt in der er eine Harte Ausbildung erhalt.
    Als er seine Ausbildung beging herrscht Frieden.
    Jedoch bricht ein Krieg gegen die "Bugs" aus in dem Rico nun Kämpfen muss.
    Mit Atomwaffen und High Tech Kampfanzügen bekämpft die mobiele Infanterie ihre Gegner.


    Meinung
    Sicherlich ein Ausgeszeichneter Sience Fiction Roman, jedoch sind die Darin beschriebenen Werte (z.B. Schläge sind gut für die Erziehung , Peitschenhiebe bei ungehorsam) sowie die Gloryfizierung des Militärs außerst gewöhnungsbedurftig.
    Heinlein Beschreibt eine Gesellschaft in dr der Militärdienst hoch angesehen ist.
    Sogar den Grund für das Wahlsystem erklärt er Logisch.
    Wer den Wehrdienst erfüllt stellt sich mit seinem Leben in den dienst der Gesellschaft hat dieser Gegenüber somit ein gewisses Verantwortungsgefühl und ist prädestiniert dafür entscheidungen zum Wohl des Staates zu Treffen.
    Der Gleichnamige film greift viele der Grundgedanken dieses Buches nicht auf und besteht mehr oder weniger nur aus dem Abschlachten von "bugs".

  • Ich habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen um den Film zu verarbeiten den ich kurz zuvor in der ungeschnittenen Version gesehen hatte :yikes


    Ich hatte erwartet daß das Buch in den Schilderungen und Darstellungen dem Film nahe kommt.
    Allerdings wird in dem Buch mehr auf das politische System und dem, meiner Meinung nach, Idealbild des amerikanischen Militarismus eingegangen. Hoffen wir nur das es nicht wirklich bald soweit kommt in den USA :wow

    Viele Grüße vom Saltator :wave


    Ich lese gerade: Ausgebrannt von Andreas Eschbach

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  • Hi!


    Ich mag das Buch auch wahnsinnig gern. Ich finde es auch faszinierend, wie unterschiedlich es gelesen wird. Manche lesen darin ein faschistisches Manifest, andere einfach eine faszinierende Geschichte in einer unschönen Welt.
    Ich finde vor allem den Wandel interessant, den Rico im Lauf des Buches durchmacht. Am Anfang ein durchschnittlicher junger Mann, der nur zur Armee geht, um ein Mädchen zu beeindrucken und am Ende gibt es für ihn nichts anderes mehr.


    Was den Film betrifft ... Breiten wir lieber den Mantel des Schweigens darüber.
    Obwohl, so rein als Film war er ganz unterhaltsam, als angebliche Romanverfilmung aber eine Gemeinheit.


    Bye,


    Grisel

  • Mir haben Buch UND Film sehr gut gefallen.
    Interessant finde ich die Reaktion der Leute, die in dem Film Kriegsverherrlichung zu erkennen glauben. Gerade durch die immer wieder eingespielten Nachrichtung und Werbespots der Regierung müsste man eigentlich schon erkennen, in welche Richtung der Film tatsächlich abzielt. Im Buch wird natürlich intensiver auf die politischen Verhältnisse eingegangen, als im Film.


    Gruss,


    Doc

  • Ich habe eine ältere Ausgabe des Romans gelesen, die doch etwas von dem Film abgewichen ist, wie auch letzteren angesehen.


    Mein Fazit ist etwas zwiespältig. Heinlein hat den Hintergrund logisch aufgebaut, die ganze Sache aber für mein Gefühl zu sehr durch die Brille eines US-Amerikaners gesehen, sprich, er ist über Probleme und Schwierigkeiten hinweg gegangen nach der Art, die wird es schon nicht geben. Dies ist allerdings eine Krankheit, an der viele, um nicht zu sagen, die meisten amerikanischen Autoren leiden. Die gesamte Welt sieht doch etwas anders aus, als man es durch sein Fenster in Cedar Rapids, Iowa, sehen kann.


    Trotzdem fand ich sowohl das Buch, wie auch den Film interessant. Heinlein kann erzählen, und das ist eine Kunst, die man erst einmal beherrschen muss.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • ich finde gerade dadurch, daß Buch und Film im wesentlichen aus der Perspektive von Johnny Rico erzählt werden, der selbst als ein Produkt dieser faschistoid-militaristischen Gesellschaft garnicht in der Lage ist, dieses System kritisch infrage zu stellen, wird das Perfide solch eines Systems besonders anschaulich.


    Auch wenn der Film viele Teile des Buches komplett unter den Tisch fallen läßt, in der *gewollt kritiklosen* Darstellung einer militaristischen Gesellschaft, die es dem Verstand des Lesers bzw. Zuschauers überläßt, festzustellen, daß das alles so nicht gut und richtig sein kann, geht der Film vielleicht noch über das Buch hinaus.


    Es sind nicht allein die Gewaltszenen, wegen der ich es richtig finde, daß der Film ab 18 ist. Wegen mir könnte er auch ab 25 sein, weil er auf Leute, deren Sinn für subtile, hintergründige Ironie noch nicht voll entwickelt und deren demokratisch-freiheitliches Selbstverständnis noch nicht ausgereift ist, massiv Kriegsverherrlichend wirken kann.

  • @ Alle:


    Das Buch beschreibt eine Gesellschaft, deren Standbein idealisierter Militarismus ist - der Jugendlichen vorgezeichnete Weg zum mündigen Bürger beginnt mit Pfadfindertugend und die nächste Station ist dann der wackere G.I., der für sein Land in der Ferne streitet. Heinlein war nicht der einzige Schriftsteller seiner Generation, der heranflutende Insekten/Käfer als symbolisches Feindbild heraufbeschwor und damit ganz was anderes meinte.
    Doch Militär hat immer zwei Seiten. Neben dem Hurrapatrioten, der auf Werbeplakaten glorifiziert wird und als Offizier und Gentleman in Galauniformen paradiert, steht die Innenansicht des mit der Zeit immer desillusionierteren, einfachen Soldaten, der nur noch weitermacht, weil er nichts anderes gelernt hat. Johnny Rico ist zu amerikanisch und konformistisch, um ein Schweijk zu werden, jenes Abbild des altgedienten Bedienten, aber ein Idealist ist er am Ende auch nicht mehr. Er macht weiter, um zu überleben und hofft, daß die da "oben" wissen, was sie tun, auch wenn er befürchtet, daß nicht sie, sondern er die Suppe auslöffeln darf, die sie ihm einbrocken.


    Der Film ist demgegenüber tatsächlich Kriegsverherrlichung - ZackBumm-SpaceOpera mit blutig in Szene gesetzten Ekel- und Metzelsequenzen. Man fragt sich wirklich, welcher Teufel Paul Verhoeven geritten haben mag, diverse Teile seiner Truppen ausgerechnet mit SS-Uniformen oder etwas, was schwer daran erinnert, auszustatten. Das und vor allem sowohl die Kostümierung als auch das Auftreten des Geheimdienstes in Gestapo-Outfit und Manier haben dem Film den m.E. berechtigten Vorwurf eingetragen, neben plakativem Militarismus auch faschistische Elemente zu enthalten und zu glorifizieren.

  • Zitat

    Original von Arkeo
    Man fragt sich wirklich, welcher Teufel Paul Verhoeven geritten haben mag, diverse Teile seiner Truppen ausgerechnet mit SS-Uniformen oder etwas, was schwer daran erinnert, auszustatten.


    Da der Film in seinen Möglichkeiten, die Gesellschaft zu beschreiben, die Rico's Roughnecks hervorgebracht hat, doch sehr beschränkt ist - es ist halt ein Space-Opera-Action-Streifen und kein Gesellschaftsdrama - war Verhoven auf derartige Symbolik angewiesen, um die Propagandamaschinerie der als faschistoid gedachten Erdregierung im rechten Licht erscheinen zu lassen.


    Gerade die immer wieder eingeblendeten "Fernsehspots" sind da sehr entlarvend - ziemlich zu Anfang wird ein Labor gezeigt mit einem großen Käfig, der eine gefangene Bug-Kampfdrohne beherbergt. Als der Arachninde mit einer lebenden Kuh gefüttert wird, wird das Gemetzel mit einem Schild "zensiert" verdeckt. Ganz am Ende des Films haben Rico und seine Freunde einen Brainbug gefangen - in einem "Fernsehspot" taucht dasselbe Labor auf wie zu Anfang, im Käfig hockt der verängstigte Brainbug, und als Wissenschaftler dem Käfer mit schwerem Untersuchungswerkzeug auf den Leib rücken, wird wieder "zensiert"... spätestens an der Stelle sollte man sich von der Prämisse "Mensch = gut, Käfer = böse" verabschiedet haben. Ja, der Film enthält kriegsverherrlichende Inhalte. Ja, der Film selbst distanziert sich nicht davon. Aber er lädt die Zuschauer dazu ein, selbst eine kritische Distanz aufzubauen, und er stößt diejenigen vor den Kopf, die dies versäumen. Der Film ist selbst keine Propaganda, sondern er stellt Propaganda dar. Daß er seine fiktiven Beispiele an historisch reale Vorbilder anlehnt, macht die Einordnung des Dargestellten nur leichter.

  • Zitat

    Original von Necromat


    Meinung
    Sicherlich ein Ausgeszeichneter Sience Fiction Roman, jedoch sind die Darin beschriebenen Werte (z.B. Schläge sind gut für die Erziehung , Peitschenhiebe bei ungehorsam) sowie die Gloryfizierung des Militärs außerst gewöhnungsbedurftig.
    Heinlein Beschreibt eine Gesellschaft in dr der Militärdienst hoch angesehen ist.


    Mir gefiel gerade, daß er diese Zustände zwar beschrieb, aber nicht bewertete. Dadurch bleibt es offen, ob er sie propagierte oder kritisierte. Letzten Endes beschrieb er das Leben eines Menschen, der in dieser Welt zurecht kommen muß, ob es ihm gefällt oder nicht.
    - Eine perfekte Gesellschaft zum Preis einer nicht vorhandenen Demokratie. Das läßt so viele Fragen offen, und es ist auchnicht Aufgabe des Erzählers, diese zu beantworten. Vielmehr gibt er dem Leser doch mit, wenn dieser sie sich selbst stellt und beantwortet

  • Nach Startschwierigkeiten war ich am Ende doch noch sehr zufrieden mit dem Buch. Für einen Sci-Fi-Titel auch ungewöhnlich ist, dass der Zahn der Zeit kaum an Starship Troopers genagt hat, weswegen das Buch beim Lesen nicht längst überholt wirkt, sondern immer noch eine große Faszination ausstrahlt.


    Im Zentrum der Handlung steht die Frage: Was haben wir getan, um unser Recht zum Wählen überhaupt verdient zu haben?


    Zu diesem Thema, wie zu einigen anderen auch, werden eine Menge philosophische Ansätze im Verlauf der Handlung aufgestellt. Militarismus wurde meiner Ansicht nach nicht glorifiziert, weil an einer Stelle explizit darauf hingewiesen wurde, dass ein Kriegsveteran nicht besser ist als ein Semi-Civilian, der nicht wählen darf. Die dort beschriebene Gesellschaft ist auf alle Fälle sehr faszinierend.


    Wegen einiger Längen, vergebe ich daher einmal 8 von 10 Punkten.

  • Hallo,


    ich hab den Film damals gesehen und gut gefunden, mir allerdings ie Gedanken gemacht dass es dazu ein Buch geben könnte. Gab es erst das Buch ?
    "Mal auf die Wunschliste setz"

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von melanie
    ich hab den Film damals gesehen und gut gefunden, mir allerdings ie Gedanken gemacht dass es dazu ein Buch geben könnte. Gab es erst das Buch ?
    "Mal auf die Wunschliste setz"


    Das Buch war lange, lange vor dem Film da und der Film hat relativ wenig mit dem Buch zu tun. Meiner Ansicht nach eigentlich nur die Namen und die ganz vage Handlung, also den Krieg. Dizzie Flores zB ist im Buch ein männlicher Soldat, der nicht viel anderes tut,

    wenn ich mich recht erinnere. Daraus ein weibliches love interest zu schnitzen ist schon sehr fantasievoll. Der geekige Freund - Name beim Teufel - ist frei erfunden, desgleichen alles was Carmen und ihren Kumpel betrifft. Etc.


    Da habe ich unlängst erst was sehr treffendes gelesen in einem kurzen Abriss über Military SF, im Anhang zu Mike Resnicks "Die Rebellen":


    Zitat

    ... Robert A. Heinleins Starship Troopers, bis zum heutigen Tage sein meistdiskutierter Roman. (Dabei schenke man dem Big-Budget-Film gleichen Namens keine Beachtung; er hätte den Titel "Ken und Barbie ziehen in den Krieg" tragen sollen.)
    S. 340


    Besser hätte ich es nicht sagen können! Ich mag Resnick! :chen
    Und das Buch. Wobei, nichts gegen den Film, der ist schon ganz unterhaltsam, aber meiner Ansicht eben definitiv nicht die Verfilmung des gleichnamigen Buches.

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen, wobei mir die Verfilmung aber besser gefallen hat. Das ist natürlich Geschmacksache, aber bei mir war das so. Mir fehlten die großen Schlachten gegen die Bugs, wobei ich den Film allerdings vorher gesehen hatte und vielleicht eine falsche Erwartungshaltung hatte. Interessant ist übrigens, dass bei der deutschen Synchronisation etwas abgeändert wurde. Im Original erzählt der Lehrer den Schülern, dass das System der Demokratie überwunden wurde usw. In der deutschen Synchronisation hat man das anders "übersetzt": "Die Menschheit traf erstmals auf Aliens..."