Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren - Hubert Schleichert

  • Kurzbeschreibung auf der Site des Verlages:
    "Anhand zahlreicher Beispiele entlarvt der Philosoph Hubert Schleichert - wienerisch charmant, witzig und bissig - die rhetorischen und argumentativen Tricks von Politikern und Fundamentalisten jeder Couleur. Er zeigt, wie man die Schwachstellen ihrer Diskussionsweisen und Weltanschauungen nutzt und den Gegner aushebelt. Ein leicht verständlicher Grundkurs in Logik und Argumentation, ein wahres Lesevergnügen."


    Dem Lesevergnügen kann ich nur zustimmen. Aber das Buch geht über eine Anleitung zum Argumentieren weit hinaus und vertritt eine These, die mich zum Nachdenken angeregt ..und letztlich überzeugt hat. "Scheinbar beifäufig erinnert und der Autor daran, daß Auseinandersetzungen nötig bleiben, solange die Wurzeln intoleranter und fanatischer Glaubenssysteme bestehen." (Franz Sippel)

  • @Sphinx ... hättest Du das Buch nicht zwo Jahre früher hier vorstellen können? ...


    EDIT (bevor jmd. über mich herfällt) : dann hätte ich noch etwas davon gehabt - an einem anderen Ort, wohlgemerkt... :lache

  • Zitat

    Original von sphinx
    Offensichtlich nicht :-(


    :grin


    Aber der tiefere Sinn dieser Frage würde mich natürlich interessieren.:gruebel


    Tztztz...neugierig ist eine Sphinx doch nicht? :wow


    Ich dachte immer, die wären erhaben über alle Rätsel dieser Welt...;-)


    Buchvorstellung ist allerdings wirklich interessant...wenn ich mal wieder viiiiieeeel Geld übrig hab, ist der Kauf wirklich zu überlegen...:-)


    :wave

  • Hi,


    habe das Buch vor Jahren gelesen und war begeistert. Der Titel hört sich zwar ein wenig reißerisch an, erweist sich aber genau als das Gegenteil. Der Autor des Buches ist emiritierter Professor für Philosophie. Seine Spezialgebiete sind polit. Philosophie, außereuropäische Philosophie, Argumentationstheorie, die Aufklärung und der logische Empirismus.


    Zum Buch: das Werk ist in ein Vorwort, eine Einleitung, Elemente des Argumentierens, Fallgruppen... und ein Schlußwort gegliedert. Der gut strukturierte Aufbau läßt den Leser sich schnell zurecht finden. Für das Verständnis sind geschichtliche, philosophische und theologische Vorkenntnisse hilfreich, aber nicht notwendig. Zum Füllen von Wissenslücken oder zur Vertiefung der eigenen Kenntnisse helfen die zahlreichen Quellen im Anhang.

  • @Sphinx...das von Dir vorgestellte Buch hab ich jetzt doch ganz oben auf meine Wunschliste gepackt...als "What to buy next" :-)


    Werd es gewiß mit großem Vergnügen lesen, da ich erwarte, darin einiges an Strategien wiederzufinden, die mir an anderen Diskutanden schon oft aufgefallen sind ... und ich denke, ich weiß die Antwort auf die gestellte Frage im Buchtitel schon...für mich persönlich jedenfalls. :grin


    Nochmal ... danke für die Rezi :-)


    Edit: Deine Signatur finde ich klasse!

  • Ikarus
    Das Buch lohnt sich wirklich. Und es tritt auch den Beweis an, dass ein Professor der Philosophie absolut nicht nur schwerverständlich, trocken oder langweilig schreiben kann. ;-)
    Die Voltaire-Zitate haben mich neugierig auf mehr gemacht, Voltaire steht nun auf meiner Leseliste weit oben.


    Danke sehr :-)
    S. J. Lec ist ein großartiger Aphoristiker... eine Vorstellung folgt bald mal. :-)

  • @Sphinx...na guuuut, weil Du so nett überreden kannst, hab ich`s wieder auf die Wunschliste gesetzt :-)


    Jaja, macht mich man arm ... :grin


    Aphorismen mag ich auch. Mach man, bei mir fällt das auf fruchtbaren leseboden :-)

  • Ich habe dieses Buch jüngst auch gelesen. Der Titel ist tatsächlich reißerisch und auch etwas mißverständlich.


    Letztlich ist es ein Sachbuch über Diskussions- und Argumentationsmethodik (nicht über Rhetorik, das ist ein anderer Schuh!). Verschiedene Taktiken und Ansätze des Argumentierens werden erläutert und verdeutlicht, und der Bezug zum Titel wird dadurch hergestellt, daß vornehmlich Beispiele aus Diskussionen zwischen Agnostikern/Atheisten und im weitesten Sinne orthodoxen Gläubigen bzw. Glaubensvertretern angeführt werden. Schleichert zeigt, welche Tricks eingesetzt werden, um die Vernunft auszuhebeln (seine Position in diesem Zusammenhang ist mehr als deutlich), allerdings liefert er keineswegs Methoden an die Hand, um einen "Fundamentalisten" (wieder im weitesten Sinne, seine Definition entspricht nicht derjenigen, die uns die Presse und die amerikanische Regierung oktroyiert haben) zu überzeugen. Es schwingt immer die Botschaft mit, daß solche Diskussionen letztlich sinnlos sind, jedenfalls im Hinblick auf einen zu erwartenden Konsens.


    Das Buch liest sich nicht immer leicht, ist aber gut verstehbar. Bis auf die Mogelpackung mit dem Titel ein empfehlenswertes Bändchen.


  • Ich habe das Buch vor Jahren schon mal gelesen und mich dann geärgert, dass ich es nicht gekauft habe, weil es dann irgendwann vergriffen war. Ich hab aber gerade entdeckt, dass diese Ausgabe, die ich verlinke, bei www.buecher.de lieferbar ist, auch wenn Amazon sie nicht führt. (5. Auflage, Euro 9,90, buecher.de liefert versandkostenfrei nach Deutschland). Und sie ist wirklich lieferbar, nicht nur fehlerhaft eingegeben bei buecher.de, ich hab es grad aus der Packstation gezogen. :-]


    Ich hatte den Autor so verstanden, dass es ihm weniger um Religionskritik ging und er Fundamentalismus auch nicht ausschliesslich im religiösen Sinne verstanden haben wollte, sondern dass er religiösem Fanatismus als Beispiel nur für besonders geeignet hielt, die Einsichten sich "aber auch auf andere ideologische Auseinandersetzungen übertragen lassen" (Schleichert im Vorwort).


    Ich hab das Buch damals aus ganz anderen Gründen gelesen, es sind halt immer wieder dieselben Muster.
    .

  • Watt soll ich sagen, es funktioniert! :grin


    Man lernt tatsächlich, Argumentationstaktiken bewusst zu durchschauen.
    Und mit 2 Sätzen auszuhebeln. :-)
    Das hilft nicht nur bei der Diskussion mit religiösen Fanatikern, sondern auch in normalen Alltagsdiskussionen. :schlaeger
    Empfehlenswert!

  • Ich habe das Buch soeben bestellt, denn eigentlich kann man mit fundamentalisten garnicht diskutieren. Insofern bin ich neugierig wie das Thema behandelt wird?

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab