Elias Haller - Der Luzifer-Killer

  • Frost und Donner in Hochform!

    Elias Haller – Der Luzifer-Killer

    Taschenbuch: 426 Seiten

    Verlag: Edition M (3. März 2020)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 2496702558

    ISBN-13: 978-2496702552

    Erscheinungsdatum: 03. März 2020


    ASIN/ISBN: 2496702558


    Über den Autor

    Elias Haller, Jahrgang 1977, lebt in einer sächsischen Großstadt. Den Zündstoff für seine packenden Thriller bezieht er aus seiner beruflichen Erfahrung mit Rechtsbrechern und deren Opfern. Seine Leidenschaft fürs Schreiben ermöglicht es ihm, kaltblütige Mörder und tragische Helden aufeinander loszulassen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.


    Zum Inhalt:

    Er schneidet seinen Opfern ein L in die Stirn – bis seine Botschaft entschlüsselt ist.

    Als ein Junge in einen zugefrorenen Teich einbricht, entdecken die Rettungskräfte unter der Eisschicht einen Kindersarg. Allerdings befindet sich darin keine Leiche, sondern eine Chiffre und ein vergilbtes Zeitungsfoto, auf dem Kriminalhauptkommissarin Klara Frost mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Erik Donner zu sehen ist.

    Während die Kripo über den Sarginhalt rätselt, taucht im Internet ein schreckliches Video auf, das ein altes Verbrechen zeigt. Die Veröffentlichung der Aufnahmen markiert den Anfang einer beispiellosen Mordserie. Um den Killer aufzuhalten, benötigt Frost dringend die Unterstützung von Kriminalhauptkommissar Donner. Jedoch scheitert jeglicher Kontaktversuch, denn Donner sitzt inzwischen in der Psychiatrie ...


    Meine Eindrücke:

    Ich mag die von Elias geschaffenen Charakteren und Buchreihen um Klara Frost (bisher 3 Bände) sowie um Erik Donner (bisher 7 Bände). Beide haben ihre Ecken und Kanten und der Autor gibt sich große Mühe im zeichnen dieser Protagonisten, die ganz sicher nicht alle Leser gut finden werden. Ich aber mag „Typen“.


    Und im vorliegenden Buch findet nunmehr eine Zusammenarbeit dieser beiden so verquerten Ermittler statt. Und ich muss sagen, absolut gelungen!

    Es beginnt zunächst ganz „leise“ mit einem mysteriösen Fund eines leeren Kindersarges in Leipzig. Na ja, fast leer, denn darin befindet sich ein Foto von Frost und Donner aus alten Zeiten. So startet eine kleine zeitgeschichtliche Reise auf die uns Elias Haller mitnimmt. Und das auf zweifacher Weise. Zum einen werden wir einiges aus der Vergangenheit von Klara Frost erfahren, die uns Person und ihre Psyche näher bringen und wir erfahren, woher sich Frost und Donner kennen. Zum anderen basiert auch der Fall, in dem Frost und Donner gezogen werden auf lange zurückliegende schreckliche Verbrechen (in Zeiten der DDR), gebannt auf altem Videomaterial.

    Die Morde nehmen ihren Lauf wie bisher immer beim Autor, weiß man recht lange nicht, wer der tatsächliche Täter ist. Auch hier, das mag verraten an dieser Stelle, gibt es wieder einigen Wendungen, die mich überrascht haben und das Lesevergnügen stets auf einem hohen Niveau halten.


    Natürlich verarbeitet Elias Haller auch die anderen Charaktere aus seinen Buchreihen, insbesondere das „Team“ rund um Erik Donner. So treffen diesmal nicht nur die speziellen Eigenarten aus der Donner-Reihe aufeinander sondern mit der Leipzigerin Klara Frost bringt ein weiterer „Querkopf“ ordentlich Stimmung rein. Alleingänge, fehlende Kommunikation und das Gerangel um Kompetenzen sind da schon vorprogrammiert. Und doch gelingt es, bei all den Herausforderungen die Fall und Charaktere mitbringen, eine für beide Seite gewinnbringende Zusammenarbeit zu gewährleisten, die den Fall zu einem erfolgreichen Abschluss bringt.

    Auch wenn auf dem Weg dorthin der ein oder andere, von mir liebgewonnene Gefährte ein trauriges Schicksal widerfährt.

    Wie in den bisherigen Büchern geht es spannend und auch blutiger zur Sache.


    Wobei diesmal durchaus leisere Töne, die psychologischen Aspekte des Falles und der Vergangenheitsbewältigung, hier überwiegen. Aus meiner Sicht passt dies aber, mit Blick auf die geschilderten schrecklichen Vorfälle, ganz ausgezeichnet. es in diesem Buch etwas ruhiger zur Sache. Es ist zwar wieder blutig und an Leichen mangelt es nicht, allerdings werden die Taten nicht explizit beschrieben, sondern der Leser steht, wie die Ermittler, dem Ergebnis gegenüber. Es bleibt in diesem Buch vieles auf der psychologischen Ebene und das passt gut zum Grundthema des Buches das aufzeigt, wie schwer Opfer von Gewalt und Missbrauch traumatisiert werden.


    Mein Fazit:

    Das Buch ist losgelöst von den beiden eigenständigen Reihen um Frost und Donner und kann also sehr gut auch ohne Kenntnis der anderen Bücher der jeweiligen Reihen gelesen werden. Mir persönlich hat das Zusammenführen der Beiden sehr gut gefallen. Er spannende Thriller mag, wer es schätz, Täter nicht bereits innerhalb des ersten Drittels hinreichend lokalisieren zu können, der findet hier wirklich tolle Unterhaltung. Für Fans des Autors ist das Buch natürlich ein klares muss aus meiner Sicht.


    Ich fand es wirklich klasse und bietet alles, was ein guter Thriller braucht, daher gibt es meinerseits auf die maximalen 5 von 5 Sternen!

    Viele Grüße
    Thomas


    ________________________________________
    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Vor kurzem bin ich auf den Schriftsteller Elias Haller gestoßen und ich habe zwischenzeitlich ein paar Bücher mit Kommissar Donner gelesen.

    Diese haben mir gut gefallen und ich habe beschlossen an der Reihe dran zu bleiben.

    Klara Frost, die zweite Hauptperson in diesem Fall, war mir bis jetzt nicht bekannt.

    Und auch bei ihr handelt es sich um eine durchaus ungewöhnliche Persönlichkeit.

    Über sie gibt es eine eigene Reihe - und in diesem Buch treffen die beiden nun aufeinander.

    Diesmal geht es also um den Luzifer-Killer, einen Rächer, der nach und nach Männer ermordet, die in der Vergangenheit an einem schrecklichen Verbrechen beteiligt waren.

    Im Laufe des Buches erfährt man immer mehr darüber.

    Bis zum Show-Down passiert noch einiges, auch Unerwartetes, und dank kurzer Kapitel und einem gut lesbaren Schreibstil bleibt man als Leser an der Geschichte dran.

    Ich wurde gut unterhalten, Spannung war genügend vorhanden, und wer mit teilweise etwas skurrilen Charakteren klar kommt, wird es bei diesem Krimi/Thriller ebenfalls werden.

    Freue mich schon auf das nächste Buch von Elias Haller.

  • „Der Luzifer-Killer“ von Elias habe ich als Taschenbuch vom Edition M-Verlag gelesen. Es hat 423 Seiten, die in 82 Kapitel eingeteilt sind.
    Es ist ein gemeinsamer Fall für Erik Donner und Klara Frost.

    Eine kurze Zusammenfassung der Handlung zu geben, ist eigentlich unmöglich. Dafür ist einfach zu viel passiert.
    Es begann damit, dass unter dem Eis ein Kindersarg gefunden wurde, in dem sich ein altes Bild von Klara und Erik sowie eine seltsame Chiffre befand. Einige Monate kam man mit den Ermittlungen nicht voran, bis eine seltsame Frau bei Klara auftauchte, die angeblich etwas darüber weiß. Klara versucht nun Kontakt zu ihrem alten Studienkollegen Erik aufzunehmen, was nicht einfach ist, da er sich angeblich in der Psychiatrie befindet. Es wird ein Teil des eigentlich nicht vorhandenen Luzifer-Videos gepostet.
    Kriminalhauptkommissar Sokrates Vogel in Dresden schaltet sich in die Ermittlungen ein, da er schon seit vielen Jahren versucht, den Luzifer-Fall zu klären.

    Es ist eine sehr spannende, sehr rasante und sehr erschütternde Geschichte, die schon in den 80er Jahren in der DDR begann und die auch in Klara’s Vergangenheit führt. Es gibt immer wieder Kapitel die zurück führen in die Jahre von Klaras Leben aber auch in das Leben anderer Beteiligter.
    Erik ist immer noch ein selbstzerstörerischer und unkonventioneller Ermittler, der mehr Leben als eine Katze hat. Gemeinsam mit Klara sind sie ein unschlagbares Team.

    Durch den guten Schreibstil war das Buch sehr gut und zügig zu lesen, auch wegen des ständig steigenden Spannungsbogens. Die Charaktere waren sehr unterschiedliche. Erik und Klara kennt man ja schon aus den anderen Büchern. Sie sehr gewissenhaft und strukturiert und er chaotisch, draufgängerisch, unvernünftig. Sokrates Vogel ist wirklich ein komischer Vogel. Er arbeitet zusammen mit seinen beiden Mitarbeitern und einem Meerschweinchen in einem Kellerloch, ist schwer krank und lässt sich nicht unterkriegen. Mit einer gewissen Prise (Galgen)Humor meistert er sein Dasein. Trotzdem gibt er nie alles preis, was er weiß.
    Es gibt sehr viele weitere Personen, die in den Fall verwickelt sind, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.
    Das Ende war für mich schon sehr überraschend. Aber alles sehr gut aufgebaut und schlüssig.
    Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte.

  • Ein Kindersarg wird entdeckt. Außer seltsamen Inschriften befindet sich darin nur ein Foto, das Frost und Donner in ihrer gemeinsamen Studienzeit zeigt. Doch Donner will keinen Kontakt mit Frost. Als dann ein altes Video und eine erste Leiche auftaucht, ist auch Donner verschwunden.

    Das Cover des Buches ist nicht nur exzellent gelungen, sondern passt auch hervorragend zum Buch.

    Und dass die beiden Kultkommissare des Autors erstmals zusammen ermitteln ist einfach sensationell, denn beide sind doch sehr unterschiedlich und doch auf seine eigene Wiese eigenwillig.

    Vom Autor habe ich schon viel (Gutes) gehört und trotzdem ist es erst mein 2. Buch von Elias Haller. Definitiv wird es aber auch nicht mein letztes sein.

    Der Schreibstil ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden brillant dargestellt, auch wenn man die bisherige Reihe der Kommissare (noch) nicht kennt. Dazu erfährt man einiges über die Vergangenheit von Klara Frost.

    Obwohl die Geschichte selbst einiges an Düsternis zu bieten hat, wirkt der Thriller locker und nie so düster wie Thriller aus Skandinavien.

    Der Plot ist hervorragend durchdacht und inszeniert; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau.

    Das Ende des Buches lässt vermuten, dass es nicht der letzte gemeinsame Fall der beiden war, was ich nur befürworten kann.

    Fazit: Ein Thriller, der mit globalen Thriller-Stars absolut mithalten kann. 5 von 5 Sternen

  • „Der Luzifer Killer“ ist ein Werk eines meiner Lieblingsautoren – Elias Haller. Natürlich durfte ich mir dieses Werk nicht entgehen lassen. Zumal in diesem Buch zwei Hauptprotagonisten spielen, die sonst ihre eigene Reihe haben. Es sind der Kriminalhauptkommissar Erik Donner und Klara Frost, ebenfalls Kriminalhauptkommissarin in Leipzig. Beide agieren sonst eher getrennt, dieses Mal aber müssen sie zusammen einen Killer aufhalten, der seinen Opfern ein „L“ in die Stirn schneidet.

    Da ich beide Protagonisten aus ihren eigenständigen Reihen gut kenne ( ich habe sie alle gelesen ), waren sie mir natürlich in diesem Buch auch bestens vertraut – dachte ich. Denn Elias Haller lässt den Leser erstmals auch in die Vergangenheit der etwas skurrilen Klara Frost eintauchen und man erfährt hier mehr über die junge Frau, die von ihren Kollegen den Spitznamen „die Exorzistin“ bekommen hat und in einer Suite eines Hotels wohnt. Aufgrund Ihres Vermögens hat sie es auch eigentlich gar nicht nötig hat, morgens aufzustehen und arbeiten zu gehen. Diese Reise in die Vergangenheit fand ich sehr aufschlussreich und hoffe natürlich, dass es von ihr weitere eigenständige Bände geben wird.

    Das Buch beginnt wie man es von Elias Haller gewohnt ist, bereits auf den ersten Seiten mit dem Spannungsaufbau, indem in einem zugefrorenen See ein Kindersarg entdeckt wird bei der Rettung eines Kindes, das hinein gefallen ist. Allerdings findet man im Sarg, auf dessen Deckel der Buchstabe „L“ geprägt war, nicht eine Leiche, sondern ein altes Foto mit Klara Frost und ihrem damaligen Studienkollegen Erik Donner. Und schon hat hier der Autor den Zusammenhang zwischen den beiden Hauptprotagonisten gewebt. Leider kann Frost Erik Donner nicht erreichen, denn dieser sitzt gerade in der Psychiatrie – wer hätte es gedacht…….

    Das Buch konnte mich von Beginn an fesseln und ich hatte es in wenigen Tagen gelesen, dennoch ziehe ich einen Stern ab. Ich kenne den Schreibstil von Elias Haller gut und bis jetzt haben mich seine „verrückten“ Charaktere auch nicht gestört. Aber dieses Mal war mir ein Protagonist einfach „to much“. Es handelt sich um Kriminalhauptkommissar Sokrates Vogel. Der alte Mann hat mehr Gebrechen als die Bewohner eines Altenheimes zusammen, aber anscheinend ist er selbst Gevatter Tod zu skrupellos, als dass er ihn endlich zu sich holt. Er ist ein überheblicher, narzisstischer, frauenfeindlicher verbitterter Mann, der lieber mit seinem stummen Assistenten Albrecht Semmler oder seinem Meerschwein, welches treffenderweise „Diktator“ heißt, spricht, als mit Kollegen, denn diese geben ihm kein Widerwort. Ich fand selten eine Romanfigur so unsympathisch wie ihn und auch, wenn es eine fiktive Geschichte ist, so hat hier meiner Meinung nach der Autor den Bogen ein wenig überspannt. Niemals würde so ein Mensch auch nur ansatzweise einen Arbeitstag bei der Polizei überleben, er wäre schon nach wenigen Stunden unehrenhaft aus dem Dienst entlassen worden.

    Diese Kritik ist dann aber auch schon das Einzige, was ich an dem Buch bemängeln konnte. Ganz, wie man es aus den Donner und Frost Bänden kennt, wird dem Leser eine Geschichte präsentiert, der man sich nur schwer entziehen kann. Geschickt schafft es der Autor, durch Cliffhanger an den Kapitelenden den Leser bei der Stange zu halten, so dass man nicht aufhören kann, die Seiten umzublättern.

    Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und wechseln immer zwischen verschiedenen Handlungssträngen. Mal findet man sich in der Gegenwart wieder, wo Frost und Donner den Luzifer Killer jagen und dann nimmt einen der Autor mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Zusammen ergibt sich eine runde Handlung, bei der am Ende keine Fragen offen bleiben.

    Der Autor hat es geschafft, den Spannungsbogen in der Geschichte stetig aufzubauen. Nie hatte ich das Gefühl, das die Geschichte künstlich in die Länge gezogen wurde und man die ein oder andere Seite hätte weglassen können. Der Autor versteht es, den Leser zu unterhalten.

    Auch, wenn ich diesmal einen Stern abziehen musste, fand ich dieses Buch dennoch spannend von der ersten bis zur letzten Seite.