Charlotte McConaghy - Zugvögel

  • ASIN/ISBN: 3103974701


    Originaltitel : Migrations

    Gebundene Ausgabe : 400 Seiten

    ISBN-10 : 3103974701

    ISBN-13 : 978-3103974706

    Größe und/oder Gewicht : 13.2 x 3.7 x 21 cm

    Herausgeber : S. FISCHER; 1. Auflage (26. August 2020)

    Inhaltsangabe:


    Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.


    Autoreninfo:


    Charlotte McConaghy, Jahrgang 1988, hat irische Wurzeln und wuchs in Australien auf. Ihre Passion für die Natur und Tierwelt und ihre Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspirierten sie zu "Zugvögel", ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte. Sie hat einen Abschluss als Drehbuchautorin der Australian Film Television and Radio School. McConaghy lebt heute in Sydney.


    Meine Meinung:

    Titel: Die Frau mit den Wanderfüßen...


    Auf das Buch bin ich durch die hübsche Aufmachung aufmerksam geworden und nach der Leseprobe war klar, dass ich diesen Zukunftsroman unbedingt lesen möchte.


    In der Geschichte begleiten wir Franny in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, in der bereits zahlreiche Tierarten nicht mehr existieren. Sie beschließt den Küstenseeschwalben ein letztes Mal zu folgen. Wird diese Reise ihr Ende oder einen Neuanfang bedeuten?


    Zunächst einmal muss ich von dem unglaublich fesselnden Schreibstil der Autorin schwärmen. Sie hat so wundervolle sprachliche Bilder geschaffen, dass es einem sehr leicht fällt sich die Situationen vorzustellen.


    Während die erste Hälfte des Romans nur aus Mysterien und diversen Puzzlestücken eines Lebens besteht und man beim Lesen immer nur noch mehr Fragezeichen im Kopf tanzen hat, lösen sich diese nach und nach auf. Man beginnt zu verstehen, bekommt Vermutungen bestätigt oder widerlegt.


    Franny als Figur ist schon etwas anderes als du und ich. Ihre Kindheit war nicht die leichteste und die Vergangenheit verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Ich brauchte recht lange, um emotional an sie heranzukommen und sie zu verstehen. Wahrscheinlich war dies von der Autorin so gewollt, dass die Hauptakteurin und der Roman an sich lange Zeit ein Rätsel bleiben.


    Die Crew auf dem Schiff war schon ein cooler, bunt gemischter Haufen, allerdings bleibt die Autorin bei diesen Nebenfiguren sehr an der Oberfläche.


    Als es zu den Auflösungen kommt, werden einem einige Überraschungen geboten, die man so in keinem Fall erwartet hat. Leider werden diverse Fragen gar nicht beantwortet, vieles auch recht unschlüssig aufgelöst. Irgendwie hat für mich so einiges logisch keinen Sinn ergeben.


    Zudem muss ich anmerken, dass ich beim Lesen zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass man sich in der Zukunft bewegt, da das Setting eher so dargestellt war wie unsere Gegenwart, wenn nicht sogar zwanzig Jahre zuvor.


    Fazit: Eine Roman, der mich sprachlich umgehauen hat, aber inhaltlich nicht vollends überzeugen konnte. Daher kann ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

  • ASIN/ISBN: 3103974701


    Originaltitel: Migrations

    Übersetzerin: Tanja Handels

    Verlag: S. Fischer Verlag

    Erscheinungsdatum: 26. August 2020

    Seiten: 400 Seiten

    ISBN: 978-3103974706



    Die Autorin (Verlag):


    Charlotte McConaghy, Jahrgang 1988, hat irische Wurzeln und wuchs in Australien auf. Ihre Passion für die Natur und Tierwelt und ihre Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspirierten sie zu »Zugvögel«, ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte. Sie hat einen Abschluss als Drehbuchautorin der Australian Film Television and Radio School. McConaghy lebt heute in Sydney.



    Klappentext (Verlag):


    Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt die junge Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den rauen Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.



    Meine Meinung:


    Wow, dieses Buch ist so vielschichtig, dass ich gar nicht genau weiß, ob ich alles, was den Inhalt ausmacht, überhaupt in einem Leseeindruck erfassen kann. Vorab kann ich schon sagen, dass mich das Buch total gefesselt hat. Der Autorin ist da ein ganz großer Wurf gelungen.


    Franny hat Wanderfüße, das heißt sie gehört zu den Leuten, die niemals an einem Ort sein bleiben können. Außerdem liebt sie das Meer, Vögel und ihren Mann Niall. Sie hat eine bewegende Vergangenheit hinter sich und mit der Suche nach den letzten verbliebenden Küstenseeschwalben findet sie sich und ihr Leben wieder. Das alles hört sich nicht wahnsinnig spannend an, finde ich. Aber das ist es, sehr sogar.


    Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen und –orten. Der Leser lernt Franny kennen, ihre Familie und den verrückten Beginn ihrer Ehe mit Niall. Franny ist nicht gerade ein Musterbeispiel an guter Laune und da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, ist die Stimmung sehr oft negativ, was aber trotz allem angenehm zu lesen war und mich nicht in den seelischen Abgrund gestürzt hat. Man merkt deutlich, dass die Autorin sich um die Umwelt sorgt, denn das Buch spielt zum größten Teil in einer nicht näher benannten Zukunft, in der fast alle Tiere ausgestorben sind. Obwohl dies immer mal wieder Thema ist und auch deutliche Worte gesprochen werden, kommt es niemals aufdringlich herüber. Im Laufe des Buches habe ich Franny sehr in mein Herz geschlossen, auch wenn immer mal wieder große und kleine Überraschungen auftauchten, die mich an ihrer Ehrlichkeit und ihrem Charakter haben zweifeln lassen. Nach und nach hat sich Frannys gesamte Lebensgeschichte offenbart. Das und ihre Reise, die nicht so verläuft, wie sie sich das anfangs vorgestellt hat, hat das Buch so spannend gemacht.


    Ich bin wirklich froh, „Zugvögel“ gelesen zu haben. Der Klappentext gibt zwar den Inhalt des Buches wieder, aber das Herz des Buches kann der Leser nur selber finden, indem er es liest. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, obwohl manches ein wenig skurril ist und man sich dafür etwas öffnen muss.


    Das Buch wurde mir von Netgalley und dem S. Fischer Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

  • Danke für deine Erklärungen.

  • Franny Stone will den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Zug nach Süden folgen. Um dies verwirklichen zu können, braucht sie ein Schiff. Zusammen mit Ennis und seiner Mannschaft macht sie sich auf den Weg.


    Charlotte McConnaghy erzählt hier Frannys Lebensgeschichte in Abwechslung mit den Abschnitten auf der Fahrt nach Süden. So lernt der Leser Franny und ihre Ängste, Leidenschaften und Ziele nach und nach kennen.

    Ich muss sagen, mir ist Franny fremd geblieben. Mir war sie zu spröde und vor allem zu unehrlich zu ihrer Umgebung. Sie erzählt eigentlich immer Geschichten, aber selten ihre wahren Gründe.


    Die Geschichte ist an sich gut geschrieben, allerdings fand ich das zeitliche Konstrukt tatsächlich irritierend. Es bleibt unklar wann, bzw. wo diese Geschichte spielt. Ist es unsere Zukunft oder eine Parallelwelt? Das Szenario, dass schon die meisten wilden Tierarten ausgestorben sind fand ich durchaus beängstigend, aber man erfährt nichts über die Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Nur dass es zu teilweise gewalttätigen Übergriffen auf Fischer kommt, wird erwähnt und ist auch Teil der Geschichte. Hier hätte ich mir mehr gewünscht.


    Von daher war es jetzt kein Buch für mich, ich würde es jetzt auch nicht unbedingt weiterempfehlen. Aber nur, weil es mir nicht zugesagt hat, heisst es ja nicht, dass es nicht anderen gefallen kann.

    6 von 10 Punkte