'Wenn Martha tanzt' - Seiten 080 - 163

  • Ich finde es schade, dass der Schwerpunkt weniger auf dem Erleben und der Entwicklung der einzelnen Personen liegt und mehr auf dem Fortgang der Geschichte.

    Interessanter fände ich, wenn zB die Gefühle Marthas zu Ella genauer beleuchtet würden.

    Da geht es mir einfach zu schnell voran und das finde ich schade.

    So sehe ich das auch. Ich finde das auch sehr schade.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich glaube, dass Martha sich da selber nicht so im Klaren war. Sie fühlte sich zu ihr hingezogen, wusste aber nichts damit anzufangen bis auf die eine Nacht.

    Ich habe es so gelesen, dass es durchaus nicht bei einer Nacht geblieben ist. Als Ella sich quasi von Martha trennt, wundert sie sich doch, warum sie sich draußen treffen und nicht in der warmen Kammer. Für mich hatten sie schon eine Beziehung. Sie hatten ja auch Angst davor, entdeckt zu werden.

    Immerhin bietet der sehr reduzierte Stil Raum für eigene Gedanken. :grin

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe es so gelesen, dass es durchaus nicht bei einer Nacht geblieben ist. Als Ella sich quasi von Martha trennt, wundert sie sich doch, warum sie sich draußen treffen und nicht in der warmen Kammer. Für mich hatten sie schon eine Beziehung. Sie hatten ja auch Angst davor, entdeckt zu werden.

    Immerhin bietet der sehr reduzierte Stil Raum für eigene Gedanken. :grin

    Das ist jetzt schon wieder 2 Bücher her und ich weiß es nicht mehr so genau, aber ich meine, es wird später nochmal erwähnt, dass es nur die eine Nacht war, in der sie sich geliebt hatten. Dass sie eine Verbindung hatten, die Ella aber nicht wollte, ist aber klar.

  • Ich verstehe die Argumentation aus dem ersten Abschnitt, dass der Schreibstil ebenso reduziert sein soll, wie es die Architektur des Bauhauses vorgibt. Mir gefällt das nicht.

    Der reduzierte Text würde vielleicht sogar funktionieren, wenn er sich auf Marthas Erleben und ihr unmittelbares Umfeld konzentrieren würde. Im ersten Abschnitt hat es - zumindest für mich - ja ganz gut gepasst. Aber dadurch, dass jetzt so vieles andere (Geschichte des Bauhauses, Grupius, Itten, Bartels ...) mit hineingepackt wird, bleibt kein bzw. nur wenig Platz für Martha.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021