Romy Fölck - Mordsand

  • Gebundene Ausgabe : 432 Seiten

    ISBN-10 : 3785727275

    ISBN-13 : 978-3785727270

    ASIN : B08LZPW3T5

    Herausgeber : Lübbe; 1. Aufl. 2021 Edition (26. Februar 2021)





    Kurzbeschreibung



    Am Strand der Elbinsel Bargsand entdecken Spaziergänger ein Skelett, das Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Kriminalpolizei Itzehoe Rätsel aufgibt. Wer war dieser Mann, der dort vor dreißig Jahren mit gefesselten Händen im Schlick vergraben wurde? Wenig später wird auf einer Nachbarinsel ein Hamburger Bauunternehmer tot aufgefunden - ebenso gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Die Spur führt in die damalige DDR - zu vier Jungen und einem Pakt, der Jahre später einen grausamen Plan reifen lässt ...



    Autor


    Romy Fölck wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in der Elbmarsch bei Hamburg.



    Meine Meinung


    Die Kripo Itzehoe mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn haben aktuell bezüglich zweier männlicher Leichenfunde zu ermitteln. Eine unidentifizierte Leiche wurde gefesselt im Schlick auf der Elbinsel Bargsand gefunden. Sie scheint schon sehr lange dort zu liegen und in seiner Hand findet sich ein Metallplättchen. Die zweite Leiche ist der Hamburger Bauunternehmer Jochen Kirsten. Der 47jährige wurde auf der Nachbarinsel auch gefesselt aufgefunden. Von ihm weiß man, daß er in der Gegend nicht sehr beliebt war, da er für die Elbvertiefungen zuständig war und damit den Fischern ein Dorn im Auge war. Außerdem scheint er ein Alphatier und Frauenliebling gewesen zu sein, er hinterläßt eine Tochter. Es muß einfach eine Verbindung zwischen den beiden geben, denn gerade die Fesselung kann kein Zufall gewesen sein. Es ist einiges an Recherchearbeit notwendig, um hier voranzukommen.


    Parallel dazu erfährt der Leser in Rückblicken in die 80er Jahre von Kinderheimen, Heimen für Schwererziehbare und auch einem Jugendwerkhof in der ehemaligen DDR.



    Ich kenne alle Vorgängerbände und bin ein Fan der Autorin. Sie hat mit ihrem neuen Fall für Paulsen und Haverkorn wieder einen absolut fesselnden Band geschrieben. Der Plot war komplex mit vielen Wendungen und Nerven aufreibend, was vor allem den Geschehnissen in der früheren DDR geschuldet ist. Dieser Part ging wirklich unter die Haut, ließ einen frieren, war brutal und schockierend – hier fehlen mir fast die Worte über diese Ungeheuerlichkeiten. Ansonsten wurde die Polizeiarbeit realistisch geschildert, das Team um die beiden arbeitet engagiert und eng zusammen. Die Atmosphäre und die Schauplätze waren bildhaft beschrieben und die Figuren waren einfach menschlich mit all ihren Facetten. Das Privatleben von Frida und Bjarne wurde wohl dosiert eingearbeitet und auch weiter entwickelt, wobei jeder auch hier seine Probleme zu bewältigen hatte. Ich denke, daß auch Neueinsteiger kein Problem hätten, dem Familienleben zu folgen. Das Cover finde ich wieder ausgesprochen gelungen.


    Für mich war es eine gelungene Fortsetzung und ich warte jetzt schon gespannt auf den nächsten Band. Von mir gibt es jeden Fall eine Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: B08LZPW3T5

  • Auch der vierte Fall von Frida Paulsen und ihrem Chef Bjarne Haverkorn ist wieder äußerst spannend.

    Durch Zufall wird ein Skelett auf einer kleinen Elbinsel gefunden, das jahrzehntelang im Schlick verborgen war. Allem Anschein nach ein Mordopfer. Kurz darauf gibt es einen weiteren Toten, der auf ähnliche Weise wie zuvor die Überreste des unbekannten Toten drapiert wurde.

    Doch was verbindet den erfolgreichen Hamburger Geschäftsmann mit dem namenlosen Opfer, gibt es denn überhaupt einen Zusammenhang? Frida und Bjarne machen sich auf eine Spurensuche, die sie in die ostdeutsche Vergangenheit führt. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch nachdem mir die ersten Bände alle sehr gut gefallen hatten und wurde gottseidank nicht enttäuscht.

    Romy Fölck schreibt flüssig und mitreißend, ihre Figuren sind durchweg liebevoll und authentisch dargestellt, so dass man sich als Leser gut in sie hinein fühlen kann und auch gerne an ihrem Privatleben teilnimmt.

    Der Fall ist gut aufgebaut und spannend. Nicht nur das, die Autorin entführt ihren Leser in kurzen schockierenden Kapiteln in einen Jugendwerkhof der ehemaligen DDR, so dass man den Ermittlern bald einen kleinen Schritt voraus ist.

    Eine tolle Krimireihe mit sympathischen Ermittlern! Ich fiebere schon dem nächsten Band entgegen.


    9 Punkte

  • Romy Fölck wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in der Elbmarsch bei Hamburg. Die ersten drei Bände ihrer Krimiserie um das ungleiche Ermittlerduo Paulsen und Haverkoren schafften es allesamt auf die SPIEGEL-Bestsellerliste und wurden von Rezensenten und Lesern vielfach begeistert besprochen.


    Spuren im Sand aus der Vergangenheit


    "Die Gegenwart trägt keine Verantwortung für die Vergangenheit." (Fred Ammon)

    Auf der idyllischen Insel Bargsand macht eines Morgens ein junges Paar eine grausame Entdeckung. Aus dem Sand ragen menschliche Überreste. Die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn bekommen es mit einer über 30 Jahre alten Tat zu tun, bei der man einen jungen Mann gefesselt im Sand verscharrt hat. Als wenige Tage später auf der Nachbarinsel Füürsand der Bauunternehmer Jochen Kirsten auf ähnliche Weise tot aufgefunden wird, vermute die beiden einen Zusammenhang. Doch wie sollen sich die beiden gekannt haben? Eine der Spuren führt in die ehemalige DDR, in einen Jugendwerkhof. Klar ist, dass die beiden unbedingt weitere Bewohner von damals finden müssen.


    Meine Meinung:
    Wieder ein überzeugendes Cover, das mir sofort ins Auge springt. Dies ist Band vier von Paulsen und Haverkorn den beiden Ermittlern aus Itzehoe. In mehreren Handlungssträngen ging es zum einen um die Ermittlungen zu ihrem Fall, dem Privatleben der beiden und dem Erlebten aus der Vergangenheit. Leider nur wurden diesmal die Ermittlungen des Kriminalfalls doch sehr vom Privatleben der beiden Ermittler überlagert, sodass es mir ein wenig an Spannung und am Mitraten gefehlt hat. Selbst wenn es mich freut, mehr über Paulsen und Haverkorn zu erfahren, finde ich, sollte das doch einen gewissen Rahmen nicht überschreiten. Die Vergangenheit in den Jugendwerkhöfen der DDR fand ich dagegen sehr informativ und es hat mich ehrlich gesagt entsetzt, wie man dort mit den Jugendlichen umgegangen ist. In den Heimen für Schwererziehbare wollte die DDR die Jugendlichen umerziehen. Dass sie dies nicht gerade herzlich und liebevoll taten, hatte ich fast befürchtet. Doch was ich dann in der Geschichte erfuhr, hat mich wirklich schockiert. Dabei war das geschlossene Jugendwerk Torgau das schlimmste unter diesen Heimen, den hier wurden die Jugendlichen wie Gefangene gehalten. Schrecklich zu lesen, dass es nicht nur körperliche Übergriffe gab, sondern außerdem Isolierung, Strafarbeit und sogar Nahrungsentzug waren hier an der Tagesordnung. Doch ob und wie dieses Jugendwerk mit dem Fall zusammenhängt, das müssen Frida und Bjarne erst noch herausfinden. Sehr informativ und schockierend schildert die Autorin hier von Erziehungsheimen zu DDR Zeiten des Jahres 1965 bis 1990, ehe sie dann zum Glück geschlossen wurden. Ich erfahre, dass viele sich danach sogar das Leben genommen haben, weil sie nicht mehr klarkamen. Und so könnte unser Toter einer davon sein, wäre er nicht gefesselt gewesen. Doch wie kam der junge Mann auf die Insel und was ist damals wirklich passiert? Nebenbei gibt es dann zum noch Neuigkeiten von Haverkorn und seiner Tochter Henni, die inzwischen in ihrem kleinen Haus zusammenleben. Des Weiteren gibt es Veränderungen auf dem Hof von Fridas Eltern, außerdem scheint die Liebe zwischen Frida und Torben gut zu laufen. Allerdings kommt es dann zu einem unglücklichen Unfall mit gravierenden Folgen bei den Ermittlungen zum Fall. Diesmal kann mich das Buch zwar gut unterhalten, doch ich hätte mir definitiv etwas weniger Privatleben und mehr Ermittlungsarbeit gewünscht. Neuen Elan erhält die Geschichte allerdings vom Umbau des Paulsen Hofs und der 17-jährigen Streunerin und obdachlosen Cat. Trotzdem dies für mich eindeutig der schwächste Band der Reihe war, freue ich mich auf eine weitere Folge von Frida und Bjarne und vergebe 8 Eulen.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B08LZPW3T5

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Auf einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden, offensichtlich handelt es sich um Mord – wer war der Mann, warum und von wem wurde er getötet?


    Bereits der 4. Fall von Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen, und auch hier gibt es wieder recht viele persönliche Szenen, ich finde das gut, so kann man die beiden und ihr Umfeld immer besser kennenlernen. Bjarne muss sich z. B. Sorgen um seine Tochter machen, während sich auf dem Hof von Fridas Eltern einiges tut. Und auch Frida bekommt schließlich einen ganzen Berg von Sorgen aufgeladen. Mal sehen, wie sich das im nächsten Band weiterentwickelt. Auch über die Elbmarsch erfährt man einiges.


    Als Leser kann man wieder gut miträtseln, wobei Rückblenden in eine ungute Vergangenheit das ihre dazu beitragen. Von wem ist hier die Rede, hat das etwas mit dem Skelett zu tun, begleitet man hier Opfer, Täter, oder jemand ganz anderen? Am Ende löst es sich nachvollziehbar auf, auch wenn der Weg dahin mich manchmal ein bisschen zum Kopfschütteln bringt - oder auch ein bisschen mehr, wenn ich an die Szene im denkmalgeschützten Leuchtturm denke, die für jemanden nicht gut ausgeht – wie dumm, bitte, kann man sein?. Und auch dieses wieder einmal eher aufgesetzte „Ingefahrkommen“ eines wichtigen Charakters hat mich etwas genervt. Unterm Strich hat mich der Roman aber im wesentlichen abholen können.


    Dass hier DDR-Übel benannt wird, finde ich gut, auch wenn man ähnliches in anderem Zusammenhang schon oft gelesen hat, mir persönlich war nicht klar, dass manchen Kindern und Jugendlichen in der DDR so etwas angetan wurde.


    Band 4 der Reihe bringt ein paar persönliche Entwicklungen der Charaktere mit, sowie einen Fall, der nicht uninteressant ist, manches wirkt allerdings ein bisschen zu aufgesetzt. Ich vergebe 7 Punkte. Wer die Vorgängerbände mochte, kann hier wieder zugreifen.