C Pam Zhang - Wie viel von diesen Hügeln ist Gold

  • ASIN/ISBN: 3103973926


    Herausgeber ‏ : ‎ S. FISCHER; 1. Edition (28. Juli 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3103973926

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3103973921

    Originaltitel ‏ : ‎ How Much of These Hills is Gold


    Inhaltsangabe:


    Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?


    Autoreninfo:


    C Pam Zhang wurde 1990 in Peking geboren, ist aber hauptsächlich ein Kind der Vereinigten Staaten. Sie hat bislang in dreizehn Städten gelebt und ist immer noch auf der Suche nach einem Zuhause. Zahllose Schreibstipendien wurden ihr verliehen, darunter das des renommierten Iowa Writers' Workshops. Ihre Literatur erschien u.a. in Harper's Bazaar und im New Yorker. "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" ist ihr Debütroman, der in den USA zur hochgelobten Überraschungssensation des Jahres wurde. Der Bestseller schaffte es sogar auf die Longlist des Booker Prize und wurde 2020 zu einem von Obamas Lieblingsbüchern. Zhang lebt zurzeit in San Francisco.


    Meine Meinung:


    Titel: Die Reise ihres Lebens...


    Das auffällige Cover hat mich auf diesen Roman aufmerksam werden lassen und gebannt begann ich mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um Lucy und Sam, die mit 12 und 11 Jahren ihren frisch verstorbenen Vater unter die Erde bringen müssen. Was wird ihnen die Reise bringen und werden sie dabei Hilfe bekommen?


    Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin, der mich sofort in den Bann gezogen hat. Er erzeugt beim Leser direkt Bilder im Kopf und ein enormes Wohlfühlgefühl. Die schreckliche Situation der Kinder und das unwirtliche Leben sind intensiv beschrieben.


    Die beiden Hauptfiguren Lucy und Sam sind wie Feuer und Wasser und dennoch halten sie in der für beide stressigen Situation zusammen. Ich mochte vor allem Sam, weil sie einfach macht was sich für sie richtig anfühlt. So jemanden würde ich als Freigeist bezeichnen. Lucy als Beschützerin und große Schwester hat aber auch ihren Reiz.


    Klasse fand ich zudem, dass der Roman nicht geradlinig verläuft, sondern wir in der Zeit springen und so auch Gelegenheit bekommen die Eltern kennenzulernen und wie die Familie überhaupt erst in die Situation geraten ist.


    Überrascht hat mich, dass mit Geschlechterrollen gespielt wird. Hier merkt man als Leser, dass man selbst durch Klischees geprägt ist und der erste Eindruck nicht unbedingt der wichtigste sein muss.


    Fazit: Ein intensiver Roman, der mich auf besondere Weise unterhalten hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Verlag: S.Fischer, 2021

    352 Seiten


    OT: How Much of These Hills is Gold

    Aus dem Englischen übersetzt von Eva Regul

    Kurzbeschreibung:

    Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Amerika ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?

    Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.


    Über die Autorin:

    C Pam Zhang wurde 1990 in Peking geboren, ist aber hauptsächlich ein Kind der Vereinigten Staaten. Sie hat bislang in dreizehn Städten gelebt und ist immer noch auf der Suche nach einem Zuhause. Zahllose Schreibstipendien wurden ihr verliehen, darunter das des renommierten Iowa Writers' Workshops. Ihre Literatur erschien u.a. in Harper's Bazaar und im New Yorker. »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« ist ihr Debütroman, der in den USA zur hochgelobten Überraschungssensation des Jahres wurde. Der Bestseller schaffte es sogar auf die Longlist des Booker Prize und wurde 2020 zu einem von Obamas Lieblingsbüchern. Zhang lebt zurzeit in San Francisco.


    Über die Übersetzerin:

    Eva Regul, geboren 1974 in Kiel, studierte Literaturwissenschaft in Berlin und lebte anschließend in London. Nach ersten Übersetzungen während des Studiums arbeitete sie mehrere Jahre als Untertitlerin. 2019 kehrte sie in die Welt der Bücher zurück und überträgt seither Literatur aus dem britischen und amerikanischen Englisch ins Deutsche.


    Mein Eindruck:

    Und noch ein Debütroman. Debüts haben häufig eine besondere Frische und das gilt für dieses Buch ganz besonders.

    Das ist die Geschichte der Geschwister Lucy und Sam, deren Eltern aus China in die USA eingewandert waren. Es ist Mitte des 19.Jahrhunderts zur Zeit des kalifornischen Goldrausches.

    Die Kinder haben einen großen Verlust erlitten. Erst starb die geliebte Mutter, dann auch der Vater und die Kinder bleiben alleine und heimatlos zurück.

    Aufgrund dieser Thematik, aber auch ein wenig wegen des Stils musste ich an Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens denken.


    Die Perspektive ist weitgehend bei der klugen Lucy, auch wenn nicht in der ersten Person erzählt wird. Ihr lebhafter „Bruder“ Sam ist ihre kleine Schwester, die als Junge lebt. Dieses queere Element im Buch ist nicht zu unterschätzen.


    Es wird spannend, ihren schweren Weg zu folgen, aber man begleitet sie gerne durch das Buch und leidet entsprechend mit. Aufgrund ihres asiatischen Aussehend sind sie nicht gerade willkommen und es gibt auch einige sehr bittere Stellen im Buch. Es gibt auch einige Rückblenden, die ihre Kindheit zeigt, als die Eltern noch lebten.

    Um ehrlich zu sein, hat mich die zweite Hälfte des Romans weniger überzeugt, da das Pathos immer mehr zunimmt.

    Ich bin dennoch gespannt, was von der Autorin noch folgen wird.

  • Das Buch wurde bei Booktube im letzten Jahr sehr oft in die Kamera gehalten und da kann man schon manchmal skeptisch werden oder die Lust/Vorfreude verlieren; aber: das Lesen hat sich für mich sehr gelohnt. Eine kurze Inhaltsangabe hat für mich immer gereicht, ganze Rezensionen habe ich mir nie angehört oder gelesen, und das war auch gut so.

    Sobald ich das Buch zur Hand genommen habe, haben mich Schreibstil und Geschichte sofort in den Bann gezogen, ich habe nichts mehr mitgekriegt und musste bei jeder Unterbrechung regelrecht wieder auftauchen.

    Den Blick auf den „Wilden Westen“ aus der Sicht der Geschwister Sam und Lucy war für mich absolut faszinierend. Was macht ein Zuhause aus?

    Auch die Geschichte der Eltern fand ich sehr spannend.

    Man kann gar nicht alles aufzählen, was man gut oder berührend fand, sonst würde man zu sehr spoilern.


    Von mir jedenfalls sehr gute 8,5 Punkte.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“