Vor Frauen wird gewarnt , Heidi Rehn

  • Vor Frauen wird gewarnt



    Vicki Baum - eine Frau auf dem Weg nach oben. Roman

    Ein schillernder und aufregender biografischer Roman über die Schrifttstellerin Vicki Baum, die Frau, die in den Zwanziger Jahren zur Ikone der Unterhaltungsliteratur in Deutschland wurde, von Erfolgsautorin Heidi Rehn

    Neue Zeiten - neue Frauen

    Sie war in den Zwanziger Jahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt, und damit eine Pionierin ihrer Zeit. Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ein Bestseller, der Vicki Baum schlagartig zum Star der Unterhaltungsliteratur machte.

    Sie wurde zur Verkörperung der Karrierefrau, ein Begriff, der damals durchaus positiv besetzt war,und von ihren Leserinnen verehrt und um ihre Eigenständigkeit beneidet.

    Doch wie sah die Frau hinter der glänzenden Fassade aus?

    Heidi Rehn erzählt in ihrem brillant recherchierten Roman vom Leben und Lieben dieser ungewöhnlichen Frau und setzt ihr damit ein unvergessliches Denkmal.

    Nachschub für die LeserInnen von "Fräulein Gold" oder "Mademoiselle Coco" und viel mehr als "nur" ein biografischer Roman!


    Meine Meinung zur Autorin und Buch :

    Heidi Rehn, ist ein großartiger Biografischer Roman gelungen, über die legendäre und berühmte Schriftstellerin Vicki Baum. Sie war die beste bezahlte Autorin Deutschlands. Zwei große Romane von ihr sind mir in Erinnerung geblieben, Menschen im Hotel und Liebe und Tod auf Bali, den sie in Amerika schrieb. Jedenfalls hat die Autorin Vicki Baum so lebendig dargestellt das ich es bedauert habe sie nie kennen gelernt zu haben. Sie hat sich sehr in Vicki hinein gefühlt und auch ihre Recherche über diese einmalige Frau ist Akribisch recherchiert. Ich bin noch immer ganz hin und weg von dem Roman, sie hat ihr wirklich ein Großartiges Denkmal gesetzt, und sie wieder zum Leben erweckt. Auch die zwanziger Jahre sind sehr gut dargestellt. Eine Frau die es schaffte von der Männerwelt akzeptiert zu werden. Sie lässt uns auch hinter die Fassade dieser Frau und ihrer Familie blicken, auch in ihre Gefühle und Emotionen.


    Ich habe Vicki von der ersten Seite an geliebt, sie über ihre Bodenständigkeit und ihren Ehrgeiz bewundert. Sie war wirklich Ihrer Zeit voraus, intelligent, Ehrgeizig, sie wusste sich zu behaupten. Ihre Ehe war glücklich auch wenn sie beide in gegenseitige Einverständnis eine offene Ehe führten. Ganz nebenbei erfuhr ich das sie eine ausgebildete Harfenistin war, ihr Mann Dirigent an der Mannheimer Oper. Vicki wagte den Sprung und ging ohne ihre Familie nach Berlin, wo sie sich im Ullstein Verlag ganz nach oben arbeitete. Es war sehr spannend Ihren Werdegang dort mit zu verfolgen, sie wurde zur bestbezahlten Schriftstellerin, arbeitete dort nebenbei auch noch als Redakteurin. Trotz allem blieb ihr ihre Familie heilig, auch wenn sie das freie und wilde Leben in Berlin genoss, ich konnte nur den Hut vor dieser Frau ziehen, sie hatte einen starken Charakter und hob trotz ihres Ruhmes nicht vom Boden ab. Das sie mit ihren Lieben nach Amerika übersiedelt, konnte ich sehr gut verstehen, sie war von Geburt an jüdisch , und die Nazis machten diesen Menschen das Leben schwer. Ihre Literatur wurde von den Nazis später verbrannt und als Asphaltliteratur verunglimpft. Jedenfalls in Amerika wurde sie gefeiert und in Hollywood „ Menschen im Hotel „ verfilmt. Übrigens wurden noch einige ihrer Bücher verfilmt. Danke liebe Heidi, das ich teilhaben durfte an Vickis Leben und sehr viel Interessantes über diese ungewöhnliche Frau erfahren habe.


    ASIN/ISBN: 3426526263

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung nachgetragen. Gruß Herr Palomar)

  • Meine Meinung zum Buch:

    Titel: Nehmen Sie sich in Acht vor Vicki Baum!

    Da ich die Bücher von Heidi Rehn sehr schätze und mich über jede Neuerscheinung freue, war klar dass ich diesen Roman lesen werde. Und er hat mir eine völlig zu Unrecht vergessene Autorin näher gebracht, von der ich vorher leider noch nie etwas gehört hatte.

    Der biografische Roman über die Schriftstellerin Vicki Baum schildert ihre fünf Jahre beim Ullstein Verlag als Romanautorin und Zeitschriftenredakteurin in Berlin. Mir gefiel hier vor allem die Darstellung wie hart Frauen für ihre Ziele arbeiten müssen und dass darunter durchaus das Familienleben leiden kann und man eher mit dummen Sprüchen als mit Komplimenten rechnen muss, wenn man aufsteigen will.

    An Vicki mochte ich vor allem ihre Tatkraft und ihr Durchsetzungsvermögen. Sie weiß genau was sie will und hat ihr Ziel immer vor Augen. Besonders erstaunt hat mich ihr mutiges Verhandlungsgeschick. Sie sagt was sie denkt, was nur richtig ist. So emanzipiert wie sie damals war, da kann man sich als Frau heute noch eine Scheibe von abschneiden. Vor allem das Denken in Rollenklischees sollte man über Bord werfen. Auch ihre Art das Familienleben zu gestalten, hatte für mich etwas Besonderes.

    Ganz nebenbei wird das Leben in Berlin der späten 20er dem Leser übermittelt. Gern würde man selbst auch mal schwofen gehen in den düsteren Kellerkneipen.

    Im gesamten Roman spürt man wie sehr das Herz der Autorin für diese tolle Persönlichkeit Vicki schlägt, denn mit Leidenschaft wird über ihren Werdegang berichtet, was mir richtig gut gefallen hat. Kaum hat man angefangen, kann man mit der Lektüre nämlich nicht mehr aufhören und würde am liebsten mit Vicki noch in die USA reisen.

    Mit dem vorliegenden Roman ist Heidi Rehn ein tolles Autorenporträt gelungen, welches zu unterhalten weiß und dafür sorgt, dass man unbedingt Vicki Baum Romane lesen möchte.

    Fazit: Lektüre, die bildet und sehr gut unterhält. Was möchte man mehr? Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Vor Frauen wird gewarnt ist eine Romanbiografie über Vicky Baums Jahre in Berlin, als sie die Starautorin des Ullstein Verlags wurde. Man begleitet sie von 1925 an bis ins Jahr 1932, als Menschen im Hotel in den USA Premiere am Broadway hat.


    Heidi Rehn schafft es die Autorin Vicky Baum ganz wunderbar zu beschreiben. Vicky Baum lebte am Anfang ihrer Zeit bei Ullstein allein in Berlin, ihre Familie blieb vorerst noch in Mannheim. So führt sie einerseits ein Leben in Freiheit, in dem sie abends das Berliner Nachtleben unsicher macht und tagsüber unermüdlich bei Ullstein im Verlag das Mädchen für alles wird. Dort schreibt sie nicht nur Artikel für diverse Zeitschriften, sondern leitet die Literaturbeilage der Dame und schreibt kurze Lückenfüller und Bildunterschriften für alle Zeitschriften. Dieses Leben ändert sich als ihre Familie dann zu ihr zieht und sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere bei Ullstein ankommt.


    Mich hat dieses Buch überzeugt, man hatte das Gefühl den Menschen Vicky Baum kennenzulernen mit allen ihren Wünschen und Zweifeln. Einerseits ist sie die scheinbar taffe Autorin, die im Verlag ihre Vorstellungen durchsetzt, anderseits aber auch die unsichere Frau, die ihre Familie liebt und sich manchmal auch fragt, ob die Entscheidungen in ihrem Leben so richtig waren. Für mich war das ein rundum gelungenes Bild dieser Autorin, deren Werk ich mir jetzt doch einmal genauer anschauen muss.


    Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses wirklich gut zu lesende und interessante Buch.


    9 von 10 Punkte

  • 1926 erhält Vicki Baum einen exklusiven Buchvertrag und gleichzeitig einen Job als Redakteurin vom Ullstein Verlag. Sie zieht, ohne Ehemann und Söhne, nach Berlin. Ihr Mann, Richard Lert, ist beruflich gebunden, und Vicki genießt ihre Unabhängigkeit.


    Nur wenige Jahre umfasst der Roman über die wohl bekannteste deutsche Autorin ihrer Zeit. Vicki Baum hatte bereits einige Romane veröffentlicht, war also kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie war eine moderne und unkonventionelle Frau, und das drückte sich auch in ihren Romanen aus.


    Ich selbst kannte ihren Namen vor allem durch die Verfilmung ihres Romans „Menschen im Hotel“, der während des Zeitraums, in dem der Roman spielt, entstanden ist. Den Film kenne ich schon lange, vor noch gar nicht allzu langer Zeit habe ich dann den Roman erstmals gelesen. Vicki Baum ist mir auch in den letzten Jahren ein paar Mal in historischen Romanen begegnet, es wurde wohl Zeit, dass ich ihr in einem Roman, der ihr selbst gewidmet ist, begegnete.


    Um es vorwegzunehmen: Leider ist mir Vicki Baum in diesem Roman nicht allzu nahe gekommen. Sicher, ich habe einiges über sie erfahren, z. B. dass sie bei Sabri Mahir geboxt hat, und auch über ihr Privatleben, doch blieb sie mir merkwürdig fremd, und war mir weniger sympathisch als erwartet.


    Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass der Roman, auf den ich mich gefreut hatte, mich nicht wirklich gut unterhalten hat. Er ist recht langatmig, und manches wiederholt sich mehrmals. So wird z. B. immer wieder, auch von ihr selbst, auf Vickis fortgeschrittenes Alter von, zu Beginn, 38 Jahren hingewiesen. Ja, richtig gelesen, selbst damals kann das nicht alt gewesen sein. Auch ihre Beziehung zu Bengt Wadsted wird mir zu oft thematisiert, Vickis Gefühle für ihn hatte ich bereits beim ersten Mal verstanden.


    Erst gegen Ende, als „Menschen im Hotel“ ins Spiel kam habe ich den Roman mehr genießen können, nicht nur, weil ich erst kürzlich gelesen habe, sondern weil auch mehr Dynamik ins Spiel kommt.


    Gut gefallen haben mir aber die vielen historischen Persönlichkeiten, die aufgetreten sind, die meisten konnte ich mir gut vorstellen. Im Personenverzeichnis im Anhang kann man sehen, wie viele es tatsächlich sind, nur wenige Charaktere sind fiktiv. Apropos Anhang: Auch Heidi Rehns Nachbemerkung ist interessant zu lesen.


    Der Roman, der die Zeit, die Vicki Baum bei Ullstein angestellt war, behandelt, hat mich leider weniger gut unterhalten, als erhofft, mir ist er zu langatmig und wiederholend. Für Vicki-Baum-Fans.