'Das Kaffeehaus - Falscher Glanz' - Seiten 001 – 100

  • Ihr Lieben,


    da Marita beruflich und privat die nächsten Wochen sehr eingespannt ist, kann sie an unserer Runde nicht teilnehmen. Sollet ihr am Ende allerdings noch offene Fragen haben zu diesem zweiten Band, dann schreibt die doch bitte im letzten Thread mit rein. Wenn unsere Runde sich dem Schluss zuneigt, hat Marita vorgeschlagen, dass sie einen Blick rein wirft und unsere Fragen beantwortet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Der erste Abschnitt beginnt schon sehr spannend. :)

    Ich bin sofort wieder im Buch drin und saß mit Sophie und ihrer Familie im Cafe Prinzess. Sehr schön.


    Phiefi ihre Sorgen um ihre neue Anstellung kann ich nachvollziehen. Auch mir würde es zu schaffen machen an den Hof der Kaiserin gerufen zu werden ohne zu wissen, was mich wirklich dort erwartet.


    Die ganzen Hintergründe wann welche Dame unter welchen Bedingungen bei der Kaiserin in den Dienst treten darf, war mir einfach zu viel. Ich habe ehrlich gesagt bei dieser Ausführung den Überblick verloren. Zu viel Input. Aber wie ihr wisst, habe ich es mit den politischen Fakten eh nicht so. ;)


    Sisi ist mir noch immer unsympathisch und diesen ganzen Hype um sie kann ich bis heute nicht nachvollziehen.


    Amalie ist in meinen Augen ein kleines Biest. Ihr gegenüber sollte Richard vorsichtig sein, auch wenn es seine Verlobte ist. Ihr Verhalten und ihre Art erinnern mich eher an eine Mätresse, als an eine Verlobte. Auch ihr Interesse an dem Tod von Rudolf und Mary ist mit viel Vorsicht zu genießen, dass sie sich dafür auch noch mit Gräfin Laurisch verabredet wird sicherlich nicht unbeobachtet bleiben. Da sich auch Sophie mit Richard verabredet, werden diese sich sicherlich im Cafe begegenen. So gut kenne ich Marie Lacrosse nun schon (denke ich). ;)

  • Erster Abschnitt durchgelesen, und so langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das Buch wirklich lesen möchte. Nicht wegen des Schreibstils oder der Thematik, doch da bahnen sich mehr Intrigen und Hinterhältigkeiten an, als ich normalerweise zu ertragen bereit bin. Aber der Reihe nach.


    Was mir allerdings gefallen hat war, daß Sophie ihren Stiefvater gleich „zurechtgestutzt“ hat (S. 32f). :grin


    Daß Adelige sich an nichts halten, bin ich so langsam gewohnt. Kein Wunder also, daß Agnes und ihr Vater ihre Stellung verloren haben. Eigentlich habe ich damit gerechnet.


    Die Ankunft bei Hofe ging glatter vonstatten, als ich es gedacht hätte. Obwohl sich erste Anzeichen künftiger Probleme nicht übersehen lassen. Gewundert habe ich mich über die „dienstbotenartige“ Unterbringung der Hofdamen. Das paßt irgendwie nicht zu deren Stand und dem ganzen Gedöns, was darob gemacht wird.


    Aber eigentlich paßt vieles nicht zusammen, je mehr ich über Manches lese. Ich hatte mal von den Habsburgern eine ziemlich gute Meinung. Bis zum ersten „Kaffeehaus-Buch“. Und schon jetzt ist die Meinung weiter im Sinkflug.

    Vor vielen Jahren kam im Fernsehen eine Serie, in der Friedrich von Thun die Geschichte der Habsburger erzählte. Die habe ich in ziemlich guter Erinnerung behalten und mir kürzlich die DVD gekauft, nachdem die endlich erschienen war. Aber inzwischen ist mir fast die Lust vergangen, das anzusehen...


    Etwas gruselig der Besuch in der Kapuzinergruft, doch hat er zur Folge, daß sich Sophie mit Richard treffen muß.


    Amalie bleibt weiterhin das schon gewohnte Biest und trifft sich mit der Gräfin Larisch. Da haben sich die richtigen gesucht und gefunden. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, was die für Gemeinheiten aushecken. Und dann noch im Café Prinzess! Ob Danzer Amalie nicht gleich rauswerfen wird? Viel schlimmer: ich befürchte fast, daß die beiden zur gleichen Zeit dort sein werden wie Sophie und Richard oder Erstere zumindest mitbekommen, daß Letztere sich dort treffen. Mir schwant Übles!


    Was Richard wohl beim Erzherzog Albrecht soll?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Was mir noch eingefallen ist, S. 64: „Manche Gebäude verfügten sogar schon über das neue elektrische Licht.“

    Ich stelle zusehends fest, daß Elektrizität früher Verbreitung gefunden hat, als mir das bewußt war. Kürzlich las ich ein Buch über den Betrieb von Sägewerken mit Erstauflage 1901, da war auch schon selbstverständlich von elektrischem Licht sowie elektrischen Antrieb von Maschinen die Rede, was es in verschiedenen Unternehmen schon gäbe.


    Es wäre jetzt interessant zu wissen, ob es damals schon so etwas wie ein öffentliches Stromnetz gab oder der Strom in den Häusern selbst erzeugt werden mußte.


    ASIN/ISBN: 0270103694

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe mich gut wieder in die Geschichte eingefunden, aber der erste Band ist mir überraschend gut im Gedächtnis geblieben, vor allem die verschiedenen Personen. Das ist auch sehr hilfreich, weil wir am Hofe noch einige weitere Personen treffen.


    Und ja, es wurde angesprochen, dass sich einige Intrigen anbahnen. Ich befürchte auch eine nicht einfache Zeit die Sophie. Nicht nur die Kaiserin scheint einige Erwartungen an Sophie zu haben, wo ich mir nicht sicher bin, ob sie diese erfüllen kann. Sie gerät auch noch in das Intrigennetz am Hofe und jede Hofdame hat erstmal Angst um ihre Stellung. Bei manchen Schilderungen fragt man sich, ob Sisi eigentlich weiß, was sie genau mit ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen auslöst und anstellt. Aber egal, was sie tut. Ihre Hofdamen scheinen sie allesamt zu lieben. Oder ist das nur Kalkül, weil sie ihre Stellungen behalten wollen?


    Über die Unterbringung der Hofdamen war ich auch sehr überrascht. Aber mir war auch gar nicht so klar, dass die Hofdamen ein Gehalt für diese Stellung erhalten. So ergibt das wiederum schon alles seinen Sinn, weil sie doch einfach eine Angestellte ist.


    Amalie ist mir ja fast zu fies. So viel Gemeinheit, keine positiven Seiten ist mir immer ein wenig suspekt. Aber gut, als Gegenspielerin kann ich das in Büchern auch Male so hinnehmen. Richard sollte aber wirklich aufpassen. Ich habe das Gefühl, dass Amalie keine Grenzen kennt und ein Pulverfass kurz vorm Explodieren ist. Ich bin sehr gespannt, was sich daraus noch ergibt.

  • SiCollier  elektrische Infos ;-)


    Richard sollte aber wirklich aufpassen. Ich habe das Gefühl, dass Amalie keine Grenzen kennt und ein Pulverfass kurz vorm Explodieren ist. Ich bin sehr gespannt, was sich daraus noch ergibt.

    Den Gedanken hatte ich auch. Sie scheint wirklich ein richtiges Biest zu sein und ihre Gemeinheiten gegenüber Richard und Sophie verschärfen sich anscheinend noch.

  • Ja, bei ihr ist mit Eifersucht wohl nicht zu spaßen und auch wenn ich mir über ihre Gefühle gegenüber Richard im Unklaren bin, aber sie erhebt eine Art "Besitzanspruch" an ihn, den Sophie ihr sicherlich in ihrem Augen streitig macht. (Auch wenn dem bisher nicht so war...)

  • Die ganzen Hintergründe wann welche Dame unter welchen Bedingungen bei der Kaiserin in den Dienst treten darf, war mir einfach zu viel. Ich habe ehrlich gesagt bei dieser Ausführung den Überblick verloren. Zu viel Input. Aber wie ihr wisst, habe ich es mit den politischen Fakten eh nicht so.

    Ich bin da ja immer so, dass ich manches einfach so hinnehme und mich vor allem die Qunintessenz interessiert, nämlich, dass es fürchterlich viele Regeln und Vorschriften gab. Das ganze Gedöns um das Kaiserpaar erinnert mich sehr an das, was bei Queen Elizabeth der II. heute noch los ist. Die "Firma" hat auch so viele komplizierte Regeln, dass so manche Zugeheiratete daran gescheitert ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Amalie ist in meinen Augen ein kleines Biest. Ihr gegenüber sollte Richard vorsichtig sein, auch wenn es seine Verlobte ist. Ihr Verhalten und ihre Art erinnern mich eher an eine Mätresse, als an eine Verlobte.

    Amalie hat leider nicht die Idee, man könnte es doch mal mit einer harmonischen Ehe versuchen. Irgendwie ist Richard mehr ein Gegener für sie, den es zu besiegen gilt. Und ganz unschuldig ist Richard natürlich auch nicht. Er lässt sie spüren, dass er sie nur aus Kalkül heiratet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe mich gut wieder in die Geschichte eingefunden, aber der erste Band ist mir überraschend gut im Gedächtnis geblieben, vor allem die verschiedenen Personen. Das ist auch sehr hilfreich, weil wir am Hofe noch einige weitere Personen treffen.

    :write



    SiCollier elektrische Infos ;-)

    Danke, sehr interessant und aufschlußreich. :-) Jedenfalls begann der Siegeszug der Elektrizität früher, als mir bewußt war. Wenngleich möglicherweise nicht so schnell, wie dort beschrieben. Denn in dem Sägewerksbuch war die Wasser- und Dampfkraftnutzung noch deutlich mehr vertreten als die elektrische Energie.


    Irgendwie ist Richard mehr ein Gegener für sie, den es zu besiegen gilt. Und ganz unschuldig ist Richard natürlich auch nicht. Er lässt sie spüren, dass er sie nur aus Kalkül heiratet.

    Ich halte sie für ein verzogenes Gör, das grundsätzlich und rücksichtslos die eigenen Interessen und Bedürfnisse befriedigen will. Daß Richard sie nur zwangsgebunden heiraten wird, ist bieden bewußt (bzw. sollte beiden bewußt sein). Mich wundert nur, daß Richard so so viel gefallen läßt. Mit Hinweisen auf die Vergangenheit Amaliens bzw. Hinweise, Dinge bekannt zu machen, müßte er doch eigentlich auch ein gewisses Druckmittel in der Hand haben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich halte sie für ein verzogenes Gör, das grundsätzlich und rücksichtslos die eigenen Interessen und Bedürfnisse befriedigen will. Daß Richard sie nur zwangsgebunden heiraten wird, ist bieden bewußt

    Irgendwie hatte ich im ersten Band den Eindruck, sie hätte es gerne gehabt, wenn er sie NICHT NUR aus Zweckmäßigkeit heiratet und der Frust darüber, dass es so ist, hätte ihre Garstigkeit noch geschürt. Verletzte Eitelkeit.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Irgendwie hatte ich im ersten Band den Eindruck, sie hätte es gerne gehabt, wenn er sie NICHT NUR aus Zweckmäßigkeit heiratet und der Frust darüber, dass es so ist, hätte ihre Garstigkeit noch geschürt. Verletzte Eitelkeit.

    Könnte auch sein. Wobei mich das, auch bei ihrem Vater, etwas wundert. Die müssen doch beide wissen, daß es für Richard nur einen Grund für diese Heirat gibt, eben das Geld.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich melde mich mal schnell zwischendurch. Ich habe bereits begonnen, aber noch nicht den ersten Abschnitt durch.

    Daher hab ich auch hier noch nix gelesen, wollte nur mal eine kurzes Hallo dalassen, damit Ihr nicht denkt, ich hätts vergessen.

  • Nun darf ich endlich :grin


    Ich finde es wunderbar, daß es sozusagen direkt an den Vorgänger anschließt. Dadurch ist alles noch so da. Die Geschehnisse des ersten Bands hallen noch nach, Mayerling ist noch lange nicht in Vergessenheit geraten.

    Gerade gefühlsmäßig nicht, wie man bei Sophie deutlich erkennt.

    ebensowenig bei Sisi. ( Ob diese sich wohl Gedanken an ihr damaliges Verhalten ihrem Sohn gegenüber macht?)


    Dann noch der ungeliebte Gang an den Hof, der ja letztlich eine Art Zwang ist, um sie ruhigzustellen. Dann noch die besondere Vereidigung, damit sie auch ja den Mund hält.


    Heute wäre ein Eid unter Zwang ausgeführt nicht bindend, denke ich mal. Denn letztlich wurde Sophie ja

    genötigt, erstens die Stellung überhaupt anzunehmen und dann noch den Eid zu beschwören. Sprich - heute könnte man da bestimmt etwas mit §240 StGB Nötigung - machen, sollte sie sich dann doch mal verplappern :lache


    Die Ankunft bei Hofe ging glatter vonstatten, als ich es gedacht hätte. Obwohl sich erste Anzeichen künftiger Probleme nicht übersehen lassen. Gewundert habe ich mich über die „dienstbotenartige“ Unterbringung der Hofdamen. Das paßt irgendwie nicht zu deren Stand und dem ganzen Gedöns, was darob gemacht wird.


    Das hat mich auch sehr überrascht, daß die Hofdamen dort in derart windige Kemenaten gesteckt wurden.

    Von Dienstboten kennt man das zwar, aber dort gab es ja auch eine Hierarchie.

    Ich hätte eher vermutet, daß Köchin, ZImmermädchen ...in derartigen Kammer hausen müssen.

    Die Hofdamen hätte ich schon als höher gestellte Angestellte gesehen mit entsprechend besserer Unterkunft.



    Jou und nun zu Richard, zu dem ich ja seit dem letzten Band sehr ambivalente Gefühle hege.


    Momentan ist er mir eher wieder unsymphatischer.

    Ok, die erste Nacht im Suff mit Amalia verzeihe ich ihm. Da hat er sich ja Sophie vorgestellt - daß er aber nicht in der Lage ist, das zu unterbinden, sich Amalia vom Hals, bzw. aus dem Bett zu halten, finde ich sehr schwach von ihm.

    Wurscht, ob Schwiegerpapa in spe ihm seine gnädige Erlaubis erteilt hat oder nicht.

    Er will Amalia ja gar nicht, da finde ich es sehr schwach, ihr immer nachzugeben und sich immer mehr in die unsägliche Situation hineinzureiten, die spätestens mit der Heirat für ihn bestimmt eine Art Hölle werden wird.

    Wenn es nur um sein sexuelles Bedürfnis geht, gibts genug Möglichkeiten, letzlich kann er es auch in die eigene Hand nehmen.



    Das war das, was ich schon im ersten Band an Richard nicht so mochte.

    Mag der Zeit geschuldet sein, aber trotzdem.


    Da machen die Männer auf harte Jungs, indem sie Soldat spielen, sind aber zu schwach, wenns um existentielle Dinge geht.



    Aber nun gut - ein büschen Zeit hat Richard ja noch, mich zu überzeugen, daß er doch ein netter Kerl sein kann. :grin

  • Die Geschehnisse des ersten Bands hallen noch nach, Mayerling ist noch lange nicht in Vergessenheit geraten.

    Gerade gefühlsmäßig nicht, wie man bei Sophie deutlich erkennt.

    ebensowenig bei Sisi. ( Ob diese sich wohl Gedanken an ihr damaliges Verhalten ihrem Sohn gegenüber macht?)

    Die Hofdamen hätte ich schon als höher gestellte Angestellte gesehen mit entsprechend besserer Unterkunft.

    Da will man gar nicht wissen, wie das Küchenpersonal untergebracht ist. Der Untertitel "Falscher Glanz" ist auf jeden Fall gut gewählt.


    Und die Frage zu Sisi (hab ein Problem mit den Zitaten am Handy...), die müssten wir am Ende nochmal diskutieren...