Das literarische Quartett am 3. Dezember 2021 um 23:30 Uhr im ZDF

  • Quelle: ZDF


    "Das Literarische Quartett" mit den Gästen Sibylle Lewitscharoff, Vea Kaiser und Jakob Augstein

    Thea Dorn lädt am Freitag, 3. Dezember 2021, 23.30 Uhr im ZDF zum nächsten "Literarischen Quartett" ein. Gäste sind die Schriftstellerinnen Sibylle Lewitscharoff und Vea Kaiser sowie der Publizist und Schriftsteller Jakob Augstein. Zusammen mit Gastgeberin Thea Dorn diskutieren sie über Neuerscheinungen von Edgar Selge, J.K. Rowling und Marie NDiaye sowie über die Neuausgabe eines Romans von Stefan Zweig.

    In der ZDFmediathek ist die Sendung ab Freitag, 03.12.2021, 16.00 Uhr abrufbar.


    Edgar Selge "Hast du uns endlich gefunden"

    Das Romandebüt erzählt die Geschichte einer deutschen Kindheit in den 1960er Jahren. Der Zweite Weltkrieg ist nicht sehr lange her und die Eltern des Jungen versuchen mit Literatur und klassischer Musik die "verlorenen Jahre" nachzuholen. Aber überall spürt der Zwölfjährige Risse in der gutbürgerlichen, geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit der Mutter und dem Vater, einem Gefängnisdirektor, führen. Dieser Junge, den Edgar Selge als jugendliches Alter Ego zeichnet, hat einen unverwechselbar eigenen Blick auf die Welt. Wenn sich der über siebzigjährige Autor gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Ereignisse der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein.


    ASIN/ISBN: 3498001221


    J.K. Rowling "Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein"

    Eine generationenübergreifende Geschichte über Grundfragen des Lebens, der Liebe und das Wesen der Freundschaft, passend zur Weihnachtszeit. Der kleine Jack und sein geliebtes Kuscheltier Swein sind unzertrennlich. Eines Tages aber passiert etwas Schreckliches und Swein geht verloren. Um seinen besten Freund zurückzugewinnen, muss der Sechsjährige ins Land der Verlorenen aufbrechen, zu einem magischen Ort voller Überraschungen und seltsamer Wesen. Dort wird er vor die größte Entscheidung seines jungen Lebens gestellt.


    ASIN/ISBN: 3551557519


    Stefan Zweig "Ungeduld des Herzens"

    Der Roman aus dem Jahr 1938 ist ein psychologisch raffiniert konstruiertes Gesellschaftspanorama seiner Zeit. Angesiedelt im Offiziersmilieu der untergehenden k.u.k- Monarchie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, verstrickt das Buch Leserinnen und Leser in ein Netz aus Mitleid, Zuneigung, Schwäche und der Frage nach persönlicher Verantwortung. Sein Erscheinungsjahr 1938 kommentiert der Roman mit deutlichen Worten – und wird so zur Projektionsfläche auch für die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Erstmals werden die verschiedenen Textstufen dokumentiert und erlauben es, den Klassiker neu zu entdecken.


    ASIN/ISBN: 3552058788


    Marie NDiaye "Die Rache ist mein"

    Maître Susane, Anwältin in Bordeaux, wird gebeten, eine Mutter zu verteidigen, die ihre drei Kinder ermordet hat. Möglicherweise aber verbindet die Anwältin mit dem Vater der getöteten Kinder eine folgenreiche Begegnung, die, fast schon vergessen, lange Jahre zurück liegt. Was bislang sicher schien, wird plötzlich infrage gestellt: Was in der eigenen Biografie ist Wahrheit, was Lüge? Ist es möglich, ohne Gewissheit über die eigene Vergangenheit zu leben? Der Roman über eine Frau in einer Extremsituation zieht Leserinnen und Leser in ein raffiniertes Spiel um scheinbare Sicherheiten, falsche Erwartungen und die Abgründe des Daseins.


    ASIN/ISBN: 3518430319


    "Das Literarische Quartett" wird im Rang-Foyer des Berliner Ensembles aufgezeichnet, derzeit ohne Publikum. Das nächste "Literarische Quartett" wird am Freitag, 4. März 2022 ausgestrahlt.

    Die aktuelle Sendung ist spätestens ab Montag, 6. Dezember, 12.00 Uhr, auch als Podcast bei Deutschlandfunk Kultur unter kurz.zdf.de/f2ZR/ verfügbar.

  • Die Kritiker waren sich diesmal so uneinig, dass es fast schon verwirrend wurde.


    Das Buch von Marie Ndiaye könnte mich vielleicht interessieren.


    So richtig viel Geschmack auf dieses Buch hat die Sendung ja nicht gemacht. Da fand ich den Beitrag über Ndiayes Roman in Druckfrisch schon viel spannender.


    Ich weiß nicht wieso sich das Literarische Quartett so konsequent schwächer als die Konkurrenzformate präsentiert, in der Art und Weise wie über Bücher diskutiert wird. Vielleicht ist es die Auswahl: muss man jetzt gerade unbedingt über Rowling und Zweig reden. Selge ist eh auf der Bestsellerliste. Nicht besonders spannend und originell ihn zu besprechen, zumal schreibende Schauspieler ohnehin schon immer sehr prominent in der Sendung auch auf Jury-Seite vertreten sind.


    Ich fand die permanent hochgezogenen Augenbrauen von Augstein amüsant, ebenso den durch die Luft wirbelnden Finger von Soboczynski. Nicht dass ich Rowlings Buch interessant fand, aber da das Heldenepos und die schematische Konstruktion zu bemängeln, vor allem bei einem Kinderbuch: Leute, mindestens die Hälfte aller Autoren folgt diesem Schema. Das mag ein Problem sein, ist aber kein Rowling-spezifisches Problem. Der Vorwurf Rowling wäre politisch zu korrekt ist witzig wenn man die ganzen Aufregungen um Rowlings kontroversen Aussagen zur Transgeschlechtigkeit verfolgt hat.


    Ansonsten immer alles sehr binär schwarz-weiss in der Argumentation. Es haben sich halt immer Gruppen gefunden, die ein Buch entweder total genial oder daneben fanden (da prallt dann oft die Klischee-Männersicht auf die Klischee-Frauensicht wie bei Zweig). Dass da keine besonders spannende Diskussion herauskommt ist jetzt nicht so verwunderlich.

  • Ich weiß nicht wieso sich das Literarische Quartett so konsequent schwächer als die Konkurrenzformate präsentiert, in der Art und Weise wie über Bücher diskutiert wird.

    Das liegt in meinen Augen ganz stark an Thea Dorn und ihrer Art, die Sendung zu dominieren. Das war früher schon so, aber Weidermann hat doch eine immense Qualität in die Diskussionen gebracht und ihr immer wieder etwas entgegengesetzt. Ich schaue die Sendung eigentlich gar nicht mehr.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Das liegt in meinen Augen ganz stark an Thea Dorn und ihrer Art, die Sendung zu dominieren. Das war früher schon so, aber Weidermann hat doch eine immense Qualität in die Diskussionen gebracht und ihr immer wieder etwas entgegengesetzt. Ich schaue die Sendung eigentlich gar nicht mehr.

    Das empfinde ich genauso und ich schaue es deshalb auch nicht mehr.