'Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung' - Seiten 258 - Ende

  • Ausgelesen. Jetzt nur ein paar kurze Anmerkungen, inhaltlich mehr dann morgen.


    Auch wenn es für mich eigentlich das falsche Buch zur falschen Zeit war, hat mich die Geschichte doch soweit in den Bann gezogen, daß ich kaum aufhören konnte zu lesen und nun sogar eine gewisse Leere empfinde, denn im dritten Band werden Daniel und Rebekka mit Sicherheit nicht mehr dabei sein - und John und Esther vermutlich die Großeltern. Wie früher geschrieben, war ich mir wirklich längere Zeit nicht sicher, ob ich auslesen würde. Daß ich nun sogar am dritten Advent ausgelesen habe, spricht für das Buch und auch die Autorin und ihren Schreibstil.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen, die Darstellung scheint mir recht realistisch zu sein (soweit man das von heute aus beurteilen kann). Gegen Ende (etwa ab dem Zeitpunkt, da Jack zurückkehrte mit „langsamer Temposteigerung“ schon ab seinem Aufenthalt im Gefangenenlager) schien mir das Erzähltempo anzuziehen - nicht so sehr, daß ich es als zu schnell erzählt empfinde, aber doch deutlich rascher und weniger ausführlich als bis dahin. (Das ist jetzt ein Feststellung, keine Kritik.)


    Für heute nur dies: ich bin immer noch und wieder erstaunt, daß ausgerechnet im Aufbau-Verlag (von dem sich, es sei zugegeben, relativ wenige Bücher in meiner Bibliothek befinden) die besten Amisch-Romane erschienen sind, die mir bisher begegnet sind. Man lernt eben nie aus. ;-) :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Lieber SiCollier.


    ich danke dir ganz herzlich für diese Worte. Ich muss zugeben, dass ich mich streckenweise schwer getan habe, dieses Buch zu schreiben, zum einen durch die äußeren Umstände ( Corona und kein Ende), zum Teil durch die Entwicklung der Amisch in dieser Zeit. Es ging mir manchmal so, wie du das geschrieben hast:


    Zitat

    Aber jetzt bringt mich so Manches zur Weißglut.

    Ich kann ja gar nicht alles vorher recherchieren, manche Fragen kommen erst während des Schreibens auf und ich habe öfter kopfschüttelnd vor meinen Quellen gesessen. Nicht umsonst verlassen Esther und Ben diese Gemeinde.


    Ja, das Erzähltempo am Ende steigt, weil für mich eigentlich alles, was diese Gemeinde betrifft, erzählt war.

  • Für heute nur dies: ich bin immer noch und wieder erstaunt, daß ausgerechnet im Aufbau-Verlag (von dem sich, es sei zugegeben, relativ wenige Bücher in meiner Bibliothek befinden) die besten Amisch-Romane erschienen sind, die mir bisher begegnet sind. Man lernt eben nie aus. ;-) :-)

    Das gebe ich an meine Lektorin weiter. Und ich weiß, dass sie sich sehr darüber freuen wird. Die Amisch-Saga liegt ihr sehr am Herzen.

  • Ich habe das Buch auch vorhin noch beendet. Jack und Esther haben es am Ende denke ich gut getroffen. Die neue Gemeinde nimmt sie ohne Vorurteile auf und legt Jacks Verhalten zu seinen Gunsten aus. Während in Jacobsville nur das schlechteste angenommen wurde. Das zeigt auch wieder, dass es eben nicht nur Schwarz und Weiss gibt, sondern eben auch Grautöne. Die Gemeinde in Ohio macht für mich den Eindruck, dass sie noch über ihre Regeln nachdenken und entsprechend anpassen. Das macht die dortige Gemeinschaft sympathisch.


    Was Jack in dem Gefangenlager erlebt ist wirklich heftig. Es ist plausibel, warum die Gefangenen schlecht behandelt worden sind, aber auch nicht unbedingt notwendig.

    Nur weil andere Soldaten misshandelt werden muss man es ja noch lange nicht selber auch tun.


    Ich musste jetzt doch noch mal ins erste Buch schauen um Magdalena einzuordnen. Und Jakob. Kein Wunder dass Daniel sich lange mit ihm unterhält, schließlich hat er ihm sein Leben zu verdanken. So schliesst sich auch hier noch einmal der Kreis zum ersten Buch.


    Ich bin gespannt, ob wir Esther, Jack, Ben und Emily noch einmal begegnen, sie wären im nächsten Buch ja schon sehr alt für damalige Verhältnisse. Freuen würde es mich.

    Wie alt werden Amische denn im Schnitt? Gibt es da einen Unterschied zu den modern lebenden Menschen?


    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Der Einblick ins amische Leben mit all seinen Höhen und Tiefen hat mich wieder sehr berührt. Und gezeigt, dass Neid, Missgunst und Überheblichkeit auch in gläubigen Gemeinschaften zu Unfrieden führt.


    Danke KarinS an die Begelitung der Leserunde! Bei Band 3 wäre ich sicher wieder mit dabei! Und auch jetzt werde ich die Runde noch weiter im Auge behalten.

  • Schöne Geschichte mit einem schönen Happy End, was eigentlich nicht anders zu erwarten war, aber trotzdem schön zu lesen.

    Mir gefällt das Leben und Denken der Amischen sehr, der Zusammenhalt innerhalb der Familie und der Gemeinschaft fasziniert mich sehr. Dies habe ich glaub auch schon beim 1. Buch geschrieben, aber ich muss mich hier wiederholen. Dies ist so ganz anders, als ich es aus meiner Familie kenne.


    Ich werden die LR bis zum letzten Leser beobachten, danke Karin für die Begleitung :bluemchen

  • Ich musste jetzt doch noch mal ins erste Buch schauen um Magdalena einzuordnen. Und Jakob. Kein Wunder dass Daniel sich lange mit ihm unterhält, schließlich hat er ihm sein Leben zu verdanken. So schliesst sich auch hier noch einmal der Kreis zum ersten Buch.

    Ich war gespannt, ob ihn jemand erkennt. ;-)

    Er konnte die Gelegenheit nutzen, auszuwandern und dann zu behaupten, er wäre verheiratet gewesen. Konnte ja in den Staaten niemand nachprüfen.

  • Jack erholt sich langsam und so nebenbei kommt (für uns Leser) etwas aus seiner Vergangenheit zum Vorschein. Die Tage auf der Farm (doch nicht nur die) fordern ihren Tribut: er hat sich verändert und kann sich sein früheres Leben nicht mehr vorstellen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich nur hoffen, daß er seinen eigenen Weg wird gehen können. Vor allem - wie es dann ja passiert - wenn Esther der Inhalt dieses Briefes bekannt wird. Da ist dann Vertrauen gefordert.


    Die Geschichte wiederholt sich manchmal doch - wenngleich mit Variationen. Vor Jahren Daniel - Rebekka, nun Jack - Esther. Immerhin haben sich die Großeltern das Wissen um ihre damaligen Schwierigkeiten erhalten und sind bereit, den beiden im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen. Auch scheint Daniel im Laufe der Jahre nicht so „verknöchert“ zu sein wie manche andere der Amisch, die es schon ihr Leben lang waren - einschließlich Esthers Bruder oder (mit Einschränkungen) ihrem Vater.

    Ach ja, und Ben - Emily. Hier geht Ben den umgekehrten Weg: er verläßt die Gemeinschaft. Ich schätze, nach seinen Kriegserlebnissen hätte er auch kaum noch zurück gefunden.


    Und dann werden sie entdeckt - ausgerechnet von Lydia Grabill. In der Folge wird Jack verraten. Ich war mir nicht sicher, wer es war, zeitweise hatte ich auch Ruth im Verdacht. Letztlich war es - wohl aus gekränkter Eitelkeit - vermutlich Isaac Grabill. Das sieht ihm ähnlich. Und spricht nicht gerade für seinen Charakter oder sein „Christentum“.


    Was nach dem Weggang von Jack folgt, ist - so habe ich es beim Lesen empfunden - eine Art Epilog nach Abschluß der eigentlichen Haupthandlung. Zum Glück ein langer, so hatte ich nicht das Gefühl, das Buch sollte einfach schnell zu Ende gebracht werden, sondern empfand es so als mittellanges Ausklingen. Wobei man natürlich, denkt man etwas nach, feststellen muß: hätte man hier weiter ausführlich beschrieben, wäre handlungsmäßig „ein neues Faß“ aufgemacht worden. Bei einem meiner letzten Bücher habe ich kritisiert, daß zu viel an Problemen und Themen aufgenommen wurden. Wenn man es genau nimmt: hätte man die Resthandlung „ausgebreitet“, wäre man in einer völlig anderen Thematik gelandet, die mit der eigentlichen Handlung nicht allzuviel zu tun hat. Insofern ist es hier eigentlich recht gut gelöst.


    Esther und Jack können nach durchstandenen Schwierigkeiten heiraten, diese sind den Zeitumständen entsprechend fast schon als folgerichtig zu bezeichnen (denn es wäre doch unglaubwürdig gewesen, wenn er einfach auf der Farm hätte bleiben können und nicht entdeckt worden wäre). Insofern paßt das auch mit dem gegen Ende höheren Erzähltempo (obwohl ich eigentlich ein hohes Tempo nicht so mag).


    S. 328 fiel mir noch auf: „Im Grunde war das, was sein Vater getan hatte - Jack zu verstoßen, ihn aus der Familie auszuschließen -, nichts anderes als die Meidung der Amisch, wenn jemand gegen die Ordnung verstieß. Die Beweggründe von Jacks Vater waren fragwürdig. Doch waren die Beweggründe der Ältesten wirklich so über jeden Zweifel erhaben?

    Tja, sind Menschen/Gesellschaften doch bis zu einem gewissen Grade gleich oder zumindest ähnlich?


    Gegen Ende habe ich dann tief in meinem Gedächtnis kramen müssen, als einige Namen erwähnt wurden, die im ersten Band vorkamen, mir aber nicht mehr geläufig waren. Zu allen kam mir nicht mehr die Erinnerung. Ist aber nicht so schlimm; ich habe fest vor, bevor ich den für kommendes Jahr angekündigten dritten Band lese, lese ich die ersten beiden direkt zuvor. Spätestens dann wird sich alles im Kopf fügen.


    Am Ende ist nicht alles „Friede Freude Eierkuchen“, aber doch soweit gut abgeschlossen, daß diese Geschichte auserzählt ist und die einzige Wehmut, die im Herzen bleibt, die ist, von den Figuren Abschied nehmen zu müssen. Von Daniel und Rebekka wohl für immer, denn wenn „Leahs Traum“ 1916 einsetzt, sind beide schon lange verstorben. Ich bin gespannt, ob sich dann noch jemand an sie erinnern wird.



    Sinnigerweise hatte ich kurz vor dem Lesen des ersten Bandes (bzw. bevor ich Kenntnis von selbigem durch die Ankündigung der damaligen Leserunde erhalten habe) meine gesammelten Amisch-Bücher in Kartons verpackt. Ich dachte, so schnell davon (bzw. von Amisch) keines zu lesen und brauchte Platz für eine Bücherserie, die ich mir gerade zusammenkaufte. (Meine Buchregalflächen sind leider nicht unendlich, sondern begrenzt, so daß immer ein Teil meiner Bibliothek in Kartons aufgehoben wird. Welche im Regal stehen und welche in Kartons sind, wechselt von Zeit zu Zeit, je nach Interessenlage.) So schnell kann sich etwas ändern! Allerdings stehen die „Himmel über Amerika“-Bücher bei den historischen Romanen.


    Ich habe es schon erwähnt und bin, je mehr ich mich mit den Büchern beschäftige, immer wieder erstaunt, daß - ich weiß, ich wiederhole mich - ausgerechnet im Aufbau Verlag die besten Amisch Bücher (Romane) erschienen sind, die ich je gelesen habe. Und das würde ich auch genau so schreiben, wenn ich sicher wäre, daß weder Autorin noch Verlag davon Kenntnis erhalten.


    In den (bisher) beiden Büchern sind etliche tiefgreifenden Thematiken enthalten, die mE Grundfragen des Lebens und vor allem des Zusammenlebens betreffen. Die Verhältnisse und Figuren sind glaubhaft und nachvollziehbar gestaltet, es gibt - was mir besonders gefallen hat - keine Wertung, kein Verdammen, kein Beschönigen oder in den Himmel heben, sondern Beschreibung, Darstellung. Wenn schon unbedingt gewertet werden muß, so muß dies der Leser selbst tun.


    Bevor ich es vergesse: herzlichen Dank an KarinS für die Begleitung der Leserunde! :-)


    (Ich bleibe natürlich hier, bis alle durch sind.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das gebe ich an meine Lektorin weiter. Und ich weiß, dass sie sich sehr darüber freuen wird. Die Amisch-Saga liegt ihr sehr am Herzen.

    (Hervorhebung von mir).

    Danke, und es freut mich, wenn die der Lektorin am Herzen liegt. Ich werde auf jeden Fall künftig öfter mal gucken, was bei Aufbau erscheint.


    Er konnte die Gelegenheit nutzen, auszuwandern und dann zu behaupten, er wäre verheiratet gewesen. Konnte ja in den Staaten niemand nachprüfen.

    Es sei zugegeben, ich bin erst durch die Hinweise von streifi drauf gekommen. :rolleyes Den hatte ich nun gar nicht mehr auf dem Schirm - aber schön, von ihm nochmals zu hören. Er hat es also auch geschafft zu überleben. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich sah das als neue Chance und Neubeginn für die beiden an, daher für mich ein klares Happy End

    :write Ich denke, weder Ben noch Esther hatten in ihrer alten Gemeinde die Chance auf ein auch nur einigermaßen gutes Leben - entweder wären sie dort zerbrochen oder sie gingen eben weg. Insofern war es auch für mein Empfinden für beide der einzig mögliche Weg.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Verhältnisse und Figuren sind glaubhaft und nachvollziehbar gestaltetes gibt - was mir besonders gefallen hat - keine Wertung, kein Verdammen, kein Beschönigen oder in den Himmel heben, sondern Beschreibung, Darstellung. Wenn schon unbedingt gewertet werden muß, so muß dies der Leser selbst tun.

    Vielen Dank. :-) Das ist meine Intention in allen meinen Büchern. Menschen zu zeichnen, die "echt" sind. Mit Ecken und Kanten. Keine Superhelden, keine absoluten Bösewichte - und die Wertung dem Leser zu überlassen.

    Was mir auch immer sehr wichtig ist: dass meine Figuren in ihre Zeit passen. Zu den jeweiligen Moralvorstellungen. Ein Seemann 1904 benimmt sich nicht wie ein Mann der 100 Jahre später lebt. Der haut dann auch mal zu, wenn es Konflikte gibt.

  • Was mir auch immer sehr wichtig ist: dass meine Figuren in ihre Zeit passen. Zu den jeweiligen Moralvorstellungen. Ein Seemann 1904 benimmt sich nicht wie ein Mann der 100 Jahre später lebt. Der haut dann auch mal zu, wenn es Konflikte gibt.

    Gerade das spricht mir aus dem Herzen. Ich werde immer ganz fuchtig, wenn man die Maßstäbe der heutigen Zeit an die Menschen früherer Zeiten anlegt. Nach dem Motto "die hätten gtefälligst wissen müssen, was heute politisch nicht mehr korrekt ist und sich daran halten müssen".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Heute Morgen in einem Rutsch durchgelesen. Dieser zweite Teil hat wirklich meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Das Thema "Amerikanischer Bürgerkrieg" wird auf sehr eindringliche Weise beschrieben ohne dabei zu blutig zu werden. Die Gewissenskonflikte der Soldaten und der Amish werden anschaulich von allen Seiten beleuchtet und sogar die Gräuel, die die siegreichen Soldaten den Gefangenen antun werden in Relation gesetzt, weil sie eine Antwort auf andere Gräuel sind. Auch wenn es natürlich Unsinn ist, ein Unrecht mit einem anderen zu vergelten, so erklärt es doch ein stückweit die Grausamkeiten. Der Krieg per se ist ja schon grausam und man spürt förmlich, wie er die Männer verroht. Jack ist Gott sei Dank sehr stark und übersteht alles heil.


    Kein Wunder, dass es bei den Amisch zu einer Teilung in die Fundamentalisten und die Gelockerten kam. Man kann die Welt nur draußen halten, wenn man immer rigidere Regeln aufstellt. Mit dem, was meiner Meinung nach der christliche Glauben vermitteln sollte, hat das nur noch wenig zu tun. Erinnert leider sehr an Sektentum.


    In diesem Abschnitt finde ich, kommt sowohl Ruth als auch Esthers Vater als viel menschlicher und klüger rüber. Beide verdammen Esther nicht für ihre Entscheidung, nehmen Jack wieder auf, als er aus der Gefangenschaft zurück kommt, sind später sogar bei der Hochzeit dabei. Das hat mit total gefreut. Nicht, dass ich ein Fan von "Friede, Freude, Eierkuchen" wäre und alles weichgespült mag, aber hier passt es doch gut. Ein sehr zufrieden machendes Ende. Toll, dass Jack und Esther eine Gemeinde finden, die weniger harte Regeln hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie hier glücklich werden. Ich wünschte mir sogar, dass Ben und seine Frau auch dorthin ziehen. ;)


    Karin, was für ein schönes Buch.:love:

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich musste jetzt doch noch mal ins erste Buch schauen um Magdalena einzuordnen. Und Jakob. Kein Wunder dass Daniel sich lange mit ihm unterhält, schließlich hat er ihm sein Leben zu verdanken. So schliesst sich auch hier noch einmal der Kreis zum ersten Buch.

    Ich hatte das noch so einigermaßen im Gedächtnis und fand es wunderbar, dass sich für Daniel und Jakob sozusagen ein Kreis schließt.

    Am Ende ist nicht alles „Friede Freude Eierkuchen“, aber doch soweit gut abgeschlossen,

    Ich habe ja erst meinen Abschluss-Kommentar geschrieben und dann eure gelesen. Da haben wir ja so was von den gleichen Ausdruck verwendet. :lache



    Die Geschichte wiederholt sich manchmal doch - wenngleich mit Variationen. Vor Jahren Daniel - Rebekka, nun Jack - Esther. Immerhin haben sich die Großeltern das Wissen um ihre damaligenSchwierigkeiten erhalten und sind bereit, den beiden im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen.

    Stimmt. Aber obwohl es oberflächlich wie eine Widerholung der Liebesgeschichte im ersten Band scheint, so habe ich es doch als eine erneute Bereicherung gelesen. Und fand es gar nicht abwegig, dass sich ähnliches widerholt wie zwei Generationen vorher. Weiß man eigentlich, wie viele Amish prozentual wegen ähnlicher Gründe verließen bzw. wie viele Engländer in diesen Gemeinschaften aufgenommen wurden? Ich komme nochmal auf das Thema eines ziemlich kleine Genpools, wenn die Amish IMMER NUR UNTEREINANDER geheiratet haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das mancherorts schon ein Problem war. Beim Lesen dachte ich auch, es gibt doch eigentlich immer mehr Mädchen als Jungs. Da müssen doch welche übrig geblieben sein. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • In den (bisher) beiden Büchern sind etliche tiefgreifenden Thematiken enthalten, die mE Grundfragen des Lebens und vor allem des Zusammenlebens betreffen. Die Verhältnisse undFiguren sind glaubhaft und nachvollziehbar gestaltet, es gibt - was mir besonders gefallen hat - keine Wertung, kein Verdammen, kein Beschönigen oder in den Himmel heben, sondern Beschreibung, Darstellung. Wenn schonunbedingt gewertet werden muß, so muß dies der Leser selbst tun.

    Das trifft genau, was mir auch so gut gefällt an Karins Büchern. (Auch an der Toskana-Reihe.) Dieser aufmerksame, kluge und doch liebevolle Blick auf die Menschen. Und der "Ton", der in den Büchern herrscht. Es menschelt und immer ist eine gewisse Wärme in den Geschichten. Mir ist es auch immer wichtig, dass ich mir meine eigenen Gedanken machen kann und mir nicht alle Gefühlsregungen und alle Wertungen vorgegeben werden. Raum für den Leser sozusagen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • I Weiß man eigentlich, wie viele Amish prozentual wegen ähnlicher Gründe verließen bzw. wie viele Engländer in diesen Gemeinschaften aufgenommen wurden? Ich komme nochmal auf das Thema eines ziemlich kleine Genpools, wenn die Amish IMMER NUR UNTEREINANDER geheiratet haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das mancherorts schon ein Problem war. Beim Lesen dachte ich auch, es gibt doch eigentlich immer mehr Mädchen als Jungs. Da müssen doch welche übrig geblieben sein. :/

    Ich habe keine Ahnung, ob es dazu Zahlen gibt. Aber der kleine Genpool macht Probleme. Es gibt bei den Amisch eine Reihe sehr seltener Erbkrankheiten. Es gbit Ärzte, die sich darauf spezialisiert haben.

    Bei den Amischen gibt es mehr sehr kluge oder sehr beschränkte Kinder als in der "normalen Welt". Alle Kinder werden in die Gemeinschaft integriert, denn jedes Kind ist ein Geschenk Gottes. Das ist wieder ein sehr schöner Zug der Amisch, finde ich.

  • Ich habe keine Ahnung, ob es dazu Zahlen gibt. Aber der kleine Genpool macht Probleme. Es gibt bei den Amisch eine Reihe sehr seltener Erbkrankheiten. Es gbit Ärzte, die sich darauf spezialisiert haben.

    Beiden Amische gibt es mehr sehr kluge oder sehr beschränkte Kinder als in der "normalen Welt". Alle Kinder werden in die Gemeinschaft integriert, denn jedes Kind ist ein Geschenk Gottes. Das ist wieder ein sehr schöner Zug der Amisch, finde ich.

    Ah, das hatte ich befürchtet. Also ob der liebe Gott das wirklich so gewollt hat. 8|

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)