'Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung' - Seiten 164 - 257

  • Eigentlich wollte ich ja nur noch kurz reinlesen und bin dann doch in diesem Abschnitt hängen geblieben.


    Nun kommt der Krieg auch nach Jacobstown und Daniel und Rebekka finden auch wieder einen Weg, glimpflich aus der Geschichte rauszukommen. Hut ab vor Rebekka wie geschickt sie die Situation eskaliert und so schlimmeres verhindert.

    Jack fällt da ja schon auf und gerade er ist es dann auch, den Esther dann schwer verletzt am Fluß findet.

    Ein Wunder, dass er das überlebt. Interessant fand ich das Aufeinandertreffen mit Ben, auch hier wird wieder klar, dass man doch sehr in Vorurteilen verhaftet ist, wenn man niemanden kennt. Sobald aus Allgemeinheiten Einzelschicksale werden, ist auch Verständnis da.


    Auch Esther muss sich das eingestehen. Eigentlich weiss sie nichts über die Südstaatler, das muss sie sich jetzt eingestehen. Wenn aus ihr und Jack was werden soll wird auch sie die Gemeinschaft verlassen müssen. Vielleicht kann sie aber mit ihrem Bruder gemeinsam etwas aufbauen.


    David hat wohl immernoch gehofft, dass Ben zurückkehrt. Ich fand seine Antwort darauf sehr passend:


    Zitat

    Aber ich will nicht zu einer Gemeinschaft gehören, die Menschen ausschließt, nur weil sie nicht die richtige Kleidung tragen, ihr Haar nicht bedecken oder jemanden lieben, der anders betet. Alle diese Regeln waren vielleicht einmal nötig, um uns zusammenzuschweißen gegen die Verfolgung. Aber hier wird niemand mehr verfolgt. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder unbehelligt seinen Glauben ausüben darf. Deshalb sind unsere Vorfahren hierhergekommen. Und jetzt sind wir diejenigen, die Andersgläubige zwar nicht verfolgen, aber verstoßen. Wir haben unseren Weg verloren.


    Ich bin auf den Abschluß der Geschichte gespannt. Ich werde das Buch morgen wohl auch zu Ende lesen, ich mag das Lesen jetzt nicht künstlich in die Länge ziehen. Aber ich werde trotzdem hier gespannt noch die Leserunde verfolgen

  • Der Abschnitt ist ja, wenngleich eher indirekt, vom Sezessionskrieg geprägt. Einmal mehr bedaure ich, davon nur wenig zu wissen. Ich habe etliche Bücher zur Geschichte der USA, in denen der sicher auch thematisiert wird. Höchste Zeit, diese Bücher mal „lesemäßig“ anzusehen (und nicht nur schön im Regal aussehen zu lassen - die „Krankheit“ jedes Büchersammlers ;-) ).


    An mehreren Stellen werden für meine Begriffe fundamentale Probleme, wenngleich manchmal eher zwischen den Zeilen, angesprochen, die auch heute noch oder vielleicht sogar gerade heute wieder aktuell sind.

    Beispielsweise auf S. 170: „Sie leben hier, Sie genießen die Freiheiten dieses Landes, aber Sie sind nicht bereit, dafür zu kämpfen, dass sie uns erhalten bleiben.

    Oder S. 256: „Aber ich will nicht zu einer Gemeinschaft gehören, die Menschen ausschließt, nur weil sie nicht die richtige Kleidung tragen, ihr Haar nicht bedecken oder jemanden lieben, der anders betet.

    S. 256: „Und jetzt sind wir diejenigen, die Andersgläubige zwar nicht verfolgen, aber verstoßen. Wir haben unseren Weg verloren.


    Um mit Letzterem anzufangen: vor einigen Jahren habe ich zur Kirchengeschichte gelesen. So ungefähr achtzig Jahre nach Konstantin und „Erhebung“ des Christentums zur Staatsreligion wandten die christlichen Oberen die selben Methoden hinsichtlich der Heiden an, welche selbige früher gegen die Christen angewandt hatten. Ist das nun menschlich (was ich hoffe) oder systemimmanent (was ich zugunsten des Christentums nicht hoffen möchte)?


    Und wie ist das heute mit der Toleranz, wenn man eine andere Meinung hat als andere? Der Begriff „Toleranz“ wird häufig genannt und nur selten praktiziert.


    Beim ersten Zitat sind wir wieder bei den verschiedenen Lebensformen angelangt und der grundsätzlichen Frage, wie sich ein Staatswesen zusammen setzt. Wenn die Amisch ein Teil des Staatswesens sind, können sie sich dann wirklich so aus allem heraushalten, quasi „Rosinenpickerei“ betreiben? (Das läßt sich auf viele Themen, nicht nur bei den Amisch, analog anwenden.) Zumal, ich bin nun kein Theologe, das NT da mMn nicht so eindeutig ist, wie die Amisch behaupten. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt,“ sagt Christus, es heißt aber auch, man solle die weltlichen „Oberen“ respektieren und ihnen gehorchen - bis hin zu „Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist“. Ganz so einfach, wie manche sich das vorstellen (hier die Amisch) ist es nicht. Ich denke, Ben hat viele Argumente für seine Entscheidung und nur wenige, die gegen ihn sprechen. Ich sehe seinen Weg als Mittelweg an - er schließt sich nicht aus, weigert sich andererseits aber zu töten.


    Als der Trupp Südstaatler auf der Farm eintraf hatte ich so eine Vermutung, wer denn der besonnene Soldat ist, der den Hund rettet und die Männer zur Raison ruft. Etliche Seiten später wurde die Vermutung zur Gewißheit. :grin


    Eine der wirklich guten Dinge bei den Amisch ist die Vergebung, so wird Jack aufgenommen und gesund gepflegt. Auch die Entscheidung, daß man ihn nicht ausliefern würde, sondern er gehen muß, wenn er genesen ist, paßt. Dabei mußte ich unwillkürlich an die Ereignisse von Nickel Mines (ein Mann dringt in eine Amisch-Schule ein, tötet fünf Mädchen zwischen sechs und dreizehn Jahren und schließlich sich selbst) denken, die im Film „Amisch Grace/Wie auch wir vergeben“ filmisch verarbeitet wurden. Die Eltern der Kinder gingen kurz nach der Tat die Witwe des Attentäters besuchen und versicherten ihr die Vergebung der Tat. (Sachbuch dazu: Die Gnade der Amish - Donald B. Kraybill / Steven M. Nolt / David L. Weaver-Zercher)


    Eine ganz andere Assoziation kam mir auf Seite 236 bei „Haus der Ashbys“. Ich weiß nicht wieso, aber unwillkürlich habe ich Ashley gelesen, aber der ist „Gone With The Wind“ - „Vom Winde verweht“. ;-)


    Ansonsten blieben die Figuren sich weitgehend treu. Zwischen Esther und Jack knistert es gewaltig (war ja schon von der U4 bekannt), die übrigen Familienmitglieder merken davon anscheinend nichts (abgesehen von Ben, bei Esthers Großeltern bin ich mir nicht sicher), und bei Ruth bin ich mir nicht sicher, ob die Jack nicht hinter dem Rücken der anderen doch verraten bzw. anzeigen wird.


    Wenn auch nur skizzenhaft (was sich aus dem zur Verfügung stehenden Platz ergibt), aber dennoch glaubwürdig und für mich nachvollziehbar wurde die Gegensätzlichkeit der amischen und der „normalen“ Lebensweise, wie sie Jack erlebt, deutlich. Was er hier sieht, muß sein ganzes bisheriges Weltbild infrage stellen. Ich denke, das wird ihn ähnlich verändern, wie die Fronterfahrungen Ben verändert haben - woraus sich möglicherweise eine Chance für Esther und ihn ergibt.


    Der wird also - wenn nicht noch etwas passiert - tatsächlich Emily heiraten. Wollen wir das Beste hoffen. :-)


    Ach ja, vergessen: hier taucht nun also Gettysburg auf (eines der Schlagworte, das ich vom Sezessionskrieg kenne). Vor längerer Zeit habe ich Ausschnitte aus dem gleichnamigen Film gesehen - die Darstellungen sind so drastisch, daß ich mir den vermutlich nie ansehen werde.


    ASIN/ISBN: B004NRS7Z6


    ASIN/ISBN: B007YW0EOY

    Lieferbar:

    ASIN/ISBN: B07CPC9P8C

    Eine eher wissenschaftliche Untersuchung dazu (gut und verständlich lesbar geschrieben):

    ASIN/ISBN: 3527504478

    Die Darstellung der Witwe des Attentäters:

    ASIN/ISBN: 3775155783

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • spannend zu lesen, wie die Gemeinschaft Jack aufnimmt, keine Fragen werden gestellt, für die ist klar, hier hilft man.
    Hier bemerkt man als Leser schnell, dass da Gefühle zwischen Esther und Jack aufkommen. Rebekka bemerkt dies wohl noch eher als Esther selber, eine bewundernswerte Frau

  • Ach ja, vergessen: hier taucht nun also Gettysburg auf (eines der Schlagworte, das ich vom Sezessionskrieg kenne). Vor längerer Zeit habe ich Ausschnitte aus dem gleichnamigen Film gesehen - die Darstellungen sind so drastisch, daß ich mir den vermutlich nie ansehen werde.

    Ich habe den Film für die Recherche geguckt. Ich fand ihn größtenteils ziemlich langatmig, aber die Kampfszenen sind drastisch. Es gibt einen Kampf, bei dem hatten die Unionssoldaten keine Munition mehr und haben einen Bajonett-Angriff gestartet. Das war die Vorlage für den Kampf in dem Jack verletzt wird.

  • Wenn die Amisch ein Teil des Staatswesens sind, können sie sich dann wirklich so aus allem heraushalten, quasi „Rosinenpickerei“ betreiben?

    Die Amisch begreifen sich ja nicht als Teil des Staatswesens. Sie haben eigene Schulen, sie bekleiden keine öffentlichen Ämter, sie sind nicht krankenversichert ( wobei das in den USA eh speziell ist), sie nehmen keine öffentlichen Gelder ( Sozialhilfe ) an und sie gehen bei Streitigkeiten nicht vor Gericht. Sie regeln, wenn es irgendwie geht, alles unter sich.


    Zum Thema "Rosinenpicken" ist mir bei der Recherche für Teil 3 ein böser Zeitungsartikel untergekommen.


    Hier die Übersetzung:

    "The Lake County times" vom September 01, 1917"

    "Die Amish von Allen County prangern noch immer bitter die Entscheidung an, dass sie ihrer Regierung in dieser Stunde der Not dienen müssen. Sie wettern gegen ein Gesetz, das eines der Grundprinzipien ihrer Sekte angreift, nämlich die Unterwerfung, die andere Wange hinhalten, usw. Es fällt nur auf, dass es ein wenig Inkonsequenz in dieser Haltung gibt. Es brauchte etwas mehr als sieben Jahre grausamer Kriege, um eine Nation zu schaffen, die die Freiheit des Glaubensfreiheit garantierte. Immer wieder haben die stolzen Männer dieser Nation zu den Waffen gegriffen, damit diese Nation überleben konnte und die Amischen ihr negatives Leben leben können. Denn sie sind nur negativ gute Bürger. Sie kämpfen nicht, sie sind durchweg ehrlich, sie lügen nicht, morden nur selten und bestehlen ihre Nachbarn nicht. Genauso wenig wie eine Menge anderer Leute, die aber nicht behaupten, dass diese Dinge sie zu guten Bürgern machen, sondern ihren Anspruch, als Bürger erwünscht zu sein, auf konstruktive Dinge gründen: wie den Bau guter Straßen, besserer öffentliche Schulen, einen höheren Lebensstandard und einen freundlichen Umgang mit ihren Mitmenschen. Es ist zu hoffen, dass das County Draft Board an seiner Arbeit festhält diese Männer aus ihrem engen Leben herauszuholen, ihnen den Bart zu rasieren und ihre Haare abzuschneiden und die mittelalterliche Kleidung, die sie jetzt tragen, durch das Khaki der amerikanischen Armee zu ersetzen."
    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


    Und das im letzten Satz haben sie getan. Sie haben die jungen Männer der Täufer ( Amisch, Mennoniten und Quäker) interniert, ihnen die Haare und den Bart geschoren, ihre Kleider weggenommen und sie vor die Wahl gestellt, nackt zu sein oder Uniform zu tragen. 🙁

  • sie hat ja auch Erfahrung mit heimlicher Liebe.

    Das habe ich auch so verstanden. ;-)


    Von dem Film "Gettysburg" kenne ich nur einzelne Ausschnitte bzw. Trailer. Das dürften die schlimmsten Szenen sein - manche mag das anziehen (Sex & Gewalt erhöhen ja Zuschauerzahlen wie Auflagen), mich hat das eher abgestoßen (in Vermeidung von Alpträumen). Ich meine auch mich zu entsinnen gelesen zu haben, daß der Film bzw. die Kampfszenen ziemlich realistisch sein sollen. Das möchte ich mir denn nicht antun, ein Sachbuch würde reichen und genug "Kopfkino" verursachen.


    Danke für den Artikel, ist schon heftig.


    Ich hatte meinen Kommentar auch durch aus nicht nur rein auf die Amisch bezogen gemeint; die Frage stellt sich mMn auch in anderen Bereichen / Gesellschaften, denn sie ist grundsätzlicher Natur.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das mit der Rosinenpickerei haben wir in der momentanen Situation ja auch. Menschen, die bereitwillig Hilfspakete und Geld vom Staat akzeptieren, aber sich nicht impfen lassen wollen, weil sie sich nichts vom Staat vorschreiben lassen wollen. :bonk


    Wobei die Amish da konsequenter sind und sich nur auf sich selbst verlassen, also auch nichts erwarten. (Ausser der Religionsfreiheit natürlich)

  • Das mit der Rosinenpickerei haben wir in der momentanen Situation ja auch. Menschen, die bereitwillig Hilfspakete und Geld vom Staat akzeptieren, aber sich nicht impfen lassen wollen, weil sie sich nichts vom Staat vorschreiben lassen wollen.

    Das war eines der Beispiele, die ich im Kopf hatte.


    Wenn ich es recht erinnere, hat vor nicht allzu langer Zeit Jan Fleischhauer (Kolumnist bei Focus) in seiner wöchentlichen Sendung "9 Minuten netto" auf ServusTV das thematisiert. Sinngemäß ging es darum, daß die, die Corona leugnen oder sich nicht impfen lassen wollen, doch bitte auch konsequent sein mögen und, wenn es sie doch erwischt, bitte die Behandlung auch verweigern sollen, um die Krankenhausbetten denen zu überlassen, die Corona ernst nehmen. Ich kann das nicht so ironisch schreiben, wie es bei ihm kam.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Aber ich will nicht zu einer Gemeinschaft gehören, die Menschen ausschließt, nur weil sie nicht die richtige Kleidung tragen, ihr Haar nicht bedecken oder jemanden lieben, der anders betet. Alle diese Regeln waren vielleicht einmal nötig, um uns zusammenzuschweißen gegen die Verfolgung. Aber hier wird niemand mehr verfolgt. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder unbehelligt seinen Glauben ausüben darf. Deshalb sind unsere Vorfahren hierhergekommen. Und jetzt sind wir diejenigen, die Andersgläubige zwar nicht verfolgen, aber verstoßen. Wir haben unseren Weg verloren.

    Das war für mich der zentrale Abschnitt - die wichtigste Aussage. Die sprach mir voll aus dem Herzen. Interessant ja eigentlich, dass die direkten Nachfahren von Daniel und Rebecca eher Amish der alten Schule sind während die zweite Generation zu zwei Drittel die Ansichten der Großeltern teilt und die sind einfach menschlich und empathisch und nicht dogmatisch. Ruth hatte also keinen so großen Einfluss auf die Entwicklung? Oder hat ihre Art das mit ausgelöst? Spannende psychologische Überlegung. :grin


    Ansonsten natürlich schön, dass die Liebe hier alle Vorurteile überwindet und man sich annähert ohne die Scheuklappen, die einem andere verpasst hatten.


    So ein Bruderkrieg ist ja das Schlimmste, was man sich nur vorstellen kann. Gerade an den Grenzen kannten sich doch sicher viele oder waren sogar miteinander verwandt. Und dann stehen sie auf gegnerischen Seiten und sollen sich beschießen. Und wie hier im Abschnitt schön rauskam, ging es vorrangig erst mal um andere Dinge und nicht die Sklaverei, die selbstverständlich ein wichtiger Grund gewesen wäre.


    Frustrierend auch der Gedanke, dass es noch heute in den Südstaaten große Diskriminierungen gibt und der Hass zwischen Schwarz und Weiß noch immer das Land spaltet. Die menschliche Rasse ist schon ziemlich träge darin, sich zu verändern.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Interessant ja eigentlich, dass die direkten Nachfahren von Daniel und Rebecca eher Amish der alten Schule sind während die zweite Generation zu zwei Drittel die Ansichten der Großeltern teilt und die sind einfach menschlich und empathisch und nicht dogmatisch. Ruth hatte also keinen so großen Einfluss auf die Entwicklung? Oder hat ihre Art das mit ausgelöst? Spannende psychologische Überlegung. :grin

    SiCollier schrieb es hier schon:

    Man sagt ja oft, dass bestimmte Eigentschaft und Begabungen eine Generation überschlagen und dann wieder auftauchen. So kommt mir das hier auch vor.


    Es liegt vielleicht aucht daran, dass sich viele von ihren Eltern abgrenzen und eine andere Richtung eingschlagen. Die Enkel finden dann wiederum die eigenen Eltern oft "spießig" und die Großeltern toll.

    Hier haben sie ja auch noch Rebekka und Daniel als Beispiel vor Augen.

  • Frustrierend auch der Gedanke, dass es noch heute in den Südstaaten große Diskriminierungen gibt und der Hass zwischen Schwarz und Weiß noch immer das Land spaltet. Die menschliche Rasse ist schon ziemlich träge darin, sich zu verändern.

    Soweit ich weiß, die die Spaltung in Nord und Süd bis heute nicht überwunden. Vereinfacht gesagt, der Norden hat gewonnen und der Süden hat das nie verwunden. Ich habe es jetzt nicht im Detail weiterverfolgt, aber das ist ja derzeit teilweise aktuell mit dem Entfernen von Statuen von Südstaaten Politikern und MIlitärs der Bürgerkriegszeit.


    Es liegt vielleicht aucht daran, dass sich viele von ihren Eltern abgrenzen und eine andere Richtung eingschlagen. Die Enkel finden dann wiederum die eigenen Eltern oft "spießig" und die Großeltern toll.

    :write Insofern wird es interessant sein, wie sich im 3. Band die dortigen Protas - vermutlich die Enkelgeneration von Jack und Esther (und auch von Ben und Emily?) - denken und handeln.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Soweit ich weiß, die die Spaltung in Nord und Süd bis heute nicht überwunden. Vereinfacht gesagt, der Norden hat gewonnen und der Süden hat das nie verwunden. Ich habe es jetzt nicht im Detail weiterverfolgt, aber das ist ja derzeit teilweise aktuell mit dem Entfernen von Statuen von Südstaaten Politikern und MIlitärs der Bürgerkriegszeit.

    Das hat aber nicht nur mit dem Krieg zu tun. Und so ungewöhnlich ist so eine "Spaltung" auch nicht. Noch dazu bei einem Land, dass ein ganzer Kontinent ist. Wenn ich denke, wie wir Bayern im Norden oft angeguckt werden und was man über uns sagt. Das geht auch schon seit Jahrhunderten so mit dieser Hass-Liebe von Nord- und Süddeutschland. Hab einen sehr guten Freund in Kiel, der sagt immer, die Bayern mag er alle nicht - bis auf mich. Und die Österreicher mögen die Wiener nicht etc.pp.


    In den USA hatte das u.a. auch mit den Engländern und Franzosen zu tun und mit den jeweiligen Einwandererländern. Das geht ganz weit zurück. Und auch ein wenig mit Land und Stadt, denn im Süden gibt es wahnsinnig viel Landbevölkerung. Und natürlich auch mit den Parteien. Ich denke, auch ohne Bürgerkrieg gibt es da so was wie in den meisten anderen Ländern der Welt auch. Etwas, was im menschlichen Programm sehr sehr tief verankert ist.


    Mein Rudel, meine Familie, mein Bundesland..... und DIE ANDEREN.

    Wobei ich Amerika extrem schwierig finde. Da es neben dem Nord-Süd-Zwist auch noch die Schwarz-Weiß-Spaltung und jetzt auch noch die Trump ja/nein Spaltung gibt. Wirklich sehr schwierig gerade, was da so abläuft in den USA.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • :write Insofern wird es interessant sein, wie sich im 3. Band die dortigen Protas - vermutlich die Enkelgeneration von Jack und Esther (und auch von Ben und Emily?) - denken und handeln.

    Ich hoffe, es wird niemand enttäuscht sein, aber Leah aus Teil drei ist die Tochter von Calebs und Elisabeths Sohn David (der kleine David) der 1861 geboren wird. Ich bleibe auf dem Mühlenhof.

  • Das hat aber nicht nur mit dem Krieg zu tun. Und so ungewöhnlich ist so eine "Spaltung" auch nicht. Noch dazu bei einem Land, dass ein ganzer Kontinent ist. Wenn ich denke, wie wir Bayern im Norden oft angeguckt werden und was man über uns sagt. Das geht auch schon seit Jahrhunderten so mit dieser Hass-Liebe von Nord- und Süddeutschland. Hab einen sehr guten Freund in Kiel, der sagt immer, die Bayern mag er alle nicht - bis auf mich. Und die Österreicher mögen die Wiener nicht etc.pp.

    Na ja, das "Saupreißn" ist auch nicht gerade freundlich. :grin Und ob "Südbayern" zustimmen würden, daß ich ebenfalls in Bayern geboren und aufgewachsen bin (wenngleich in Unterfranken kurz vor der Grenze nach Hessen) ist auch die Frage. :grin ;-)


    In meiner Heimatstadt gab es eine große US-Garnison. In meiner Jugend war ich da Mitglied in einem deutsch-amerikanischen Freundschaftsclub und hatte Kontakt mit GIs. Aus den Diskussionen von damals kommt meine Äußerung, daß die Spaltung von Nord und Süd noch nicht überwunden ist. Allerdings stammen diese Aussagen aus den 70er und frühen 80er Jahren; möglicherweise hat sich da inzwischen einiges verändert (aber allzuviel vermutlich nicht).


    Wobei ich Amerika extrem schwierig finde. Da es neben dem Nord-Süd-Zwist auch noch die Schwarz-Weiß-Spaltung und jetzt auch noch die Trump ja/nein Spaltung gibt. Wirklich sehr schwierig gerade, was da so abläuft in den USA.

    Vor allem das Letztere Thema (Trump) wird uns noch Jahre erhalten bleiben, wie ich aus einem Artikel in der heutigen hiesigen Tageszeitung schließe.


    Ich hoffe, es wird niemand enttäuscht sein, aber Leah aus Teil drei ist die Tochter von Calebs und Elisabeths Sohn David (der kleine David) der 1861 geboren wird. Ich bleibe auf dem Mühlenhof.

    Nein, bin ich nicht. Ich bin halt einfach davon ausgegangen, daß es um die Nachkommen der Hauptfiguren dieses Buches geht, daher meine Vermutung. Bei genauerem Nachdenken ist es allerdings logisch, daß es um solche geht, die auf dem Mühlenhof wohnen bzw. geblieben sind. Ich freue mich auf jeden Fall, daß es weiter geht. :-]


    Und wer weiß, wenn die Bücher (hoffentlich weiterhin) gut gehen - vielleicht gibt es ja ein "Spin Off" (wie man heute sagt) mit Ben bzw. dessen Nachfahren oder auch zu Jack und Esther bzw. deren Nachfahren...?!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Na ja, das "Saupreißn" ist auch nicht gerade freundlich. :grin Und ob "Südbayern" zustimmen würden, daß ich ebenfalls in Bayern geboren und aufgewachsen bin (wenngleich in Unterfranken kurz vor der Grenze nach Hessen) ist auch die Frage. :grin ;-)

    Die Südbayern würden dich vermutlich noch eher als Bayern sehen, als die Franken. :lache

  • Na ja, das "Saupreißn" ist auch nicht gerade freundlich. Und ob "Südbayern" zustimmen würden, daß ich ebenfalls in Bayern geboren und aufgewachsen bin (wenngleich in Unterfranken kurz vor der Grenze nach Hessen) ist auch die Frage

    Das wollte ich ja damit sagen. Natürlich gilt das auch umgekehrt. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)