'Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten' - Seiten 196 - 287

  • :) Dieses Buch gefällt mir immer besser! :thumbup: Sehr spannend, wie Rosemary zur Heldin wird mit ihrer Sprachfähigkeit und dem Eingehen auf die Forderungen der Piraten. Sie übernimmt quasi instinktiv die Aufgabe des ausgeknockten Captains und rettet die Leben der Besatzung. Eigentlich hätte sie dafür jede Menge Lebenserfahrung gebraucht - hier ist das nicht ganz logisch, aber es liest sich gut.


    Dann der Ausflug auf diesen Techniker-Mond - seltsam, dass er atembahre Atmosphäre hat - aber das nur am Rande. Hier geht es um die Pubertät der schießwütigen Schwester - angesichts der jüngsten texanischen Katastrophe in einer Schule mal wieder die Frage, wie verantwortungsvoll Schußwaffen in den Händen von Teenagern sein können :hmm gut, hier beschehrt es den Brüdern und ihren Gästen ein leckeres Barbecue - trotzdem:gruebel


    Dann die Nachrichten mit der Verurteilung des Waffenschiebers und Rosemarys Geständnis. Etwas in diese Richtung habe ich schon vermutet. Jenks tröstet sie einfühlsam und anscheinend haben auch alle anderen der Crew verständnis für Rosemarys Lage und Lügen. Schade, dass hier die nähere Betrachtung übersprungen wird. Hätte mich schon interessiert, wie die anderen auf diese Eröffnung reagieren.


    Dr Chef (Koch) erzählt seine Geschichte vom eigenen Vernichtungskrieg seiner Spezies und seine Entwicklung. Bitter, dass erst der Tod seiner letzten Tochter zum entscheidenden Umdenken geführt hat. Die Parallelen zu den sinnlosen Kriegen der Menschen sind klar.

    Etwas enttäuschend, dass andere Spezies nicht klüger gedacht werden können :unverstanden

    Aber schön, welche Philosophie aus der Erkenntnis Dr Chef entwickeln und damit Rosemary Mut machen konnte: "You're trying to be someone good." :thumbup:Auch ein Hoffnungsschimmer für die Menschheit?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Bei dem Überfall der Piraten habe ich mich doch gefragt, wie die so einfach mitten im All und gegen den Willen der Besatzung an Bord eines fremden Raumschiffs gelangen konnten. :gruebel Aber ist ja auch nicht so wichtig, Rosemary hat die Situation auf jeden Fall souverän gelöst und für mich ist es schon glaubhaft, dass sie trotz ihrer Jugend das so hinbekommen hat.


    Dr Chef (Koch) erzählt seine Geschichte vom eigenen Vernichtungskrieg seiner Spezies und seine Entwicklung. Bitter, dass erst der Tod seiner letzten Tochter zum entscheidenden Umdenken geführt hat. Die Parallelen zu den sinnlosen Kriegen der Menschen sind klar.

    Etwas enttäuschend, dass andere Spezies nicht klüger gedacht werden können :unverstanden

    Es sind ja noch ein paar Spezies übrig, vielleicht findet sich ja noch eine, die ihre Intelligenz nicht zur Zerstörung nutzt. :unverstanden

  • Ich habe das so verstanden, dass die Piraten dem Paketzusteller gefolgt sind, dann das Raumschiff mit ihrem gerammt haben und die Eingangsöffnung gewaltsam aufgebrochen haben.

    Mich hat es schon gewundert, dass das Schiff keinerlei Abwehreinrichtung hat.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ich habe das so verstanden, dass die Piraten dem Paketzusteller gefolgt sind, dann das Raumschiff mit ihrem gerammt haben und die Eingangsöffnung gewaltsam aufgebrochen haben.

    Mich hat es schon gewundert, dass das Schiff keinerlei Abwehreinrichtung hat.

    Hab ich auch so verstanden. Schon allein damit die atembare Luft an Bord bleibt, müsste es da doch noch eine Sicherheitsschleuse oder so geben, aber das hier hat sich wie "Haustür aufbrechen und drin" gelesen, aber wenn der Rest passt kann ich mit so kleineren Ungereimtheiten gut leben.

  • Ich hatte das so verstanden, dass die Piraten der Paketsonde gefolgt waren und dann ein Element zerschossen haben, welches für die Navigation notwendig ist, so dass die Wayfarer manövrierunfähig wurde. Dann haben sie (vermutlich mit einer Art Schleuse, so ein Rüssel oder so) angedockt und die Schleusentür aufgeschossen.


    Rosemary war jedenfalls Klasse!


    Der Ausflug auf den Insektenplaneten war auch spannend. Das Mädchen hat mich an Luke Skywalker erinnert, der Bump Ratten jagen geht :grin


    Rosemarys Geschichte kam nicht wirklich überraschend. Doktor Chefs Geschichte ist dafür ziemlich traurig, ich hatte gehofft, dass seine Töchter noch leben. Anscheinend kann seine Rasse mehrfach Eier legen, bevor sich die Frauen verwandeln. Aber jetzt gibt es kaum noch Frauen. Hier fand ich den Aspekt der weiblichen Armee interessant - wenn junge, fitte Mitglieder der Gesellschaft den Hauptteil der Armee bilden, müssen das bei dieser Spezies zwangsläufig Frauen sein.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ja, mich hat auch gewundert, dass die Grum ihren Geschlechtswechsel so spät haben. Sieht aus als passiert das erst nachdem die jüngsten Töchter schon erwachsen sind - also vergleichbar mit unseren Wechseljahren (ist ja auch eine Hormonverschiebung:alter) also lag ich mit meiner Vorstellung der alten Männer doch nicht verkehrt.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ich fand bei den Piraten auch die Parallelen zur irdischen Kolonialgeschichte sehr greifbar. Rosemary hat durch ihre Bildung und Empathie verstanden: Das Land der Piraten wurde zerstört und ausgenommen. Sie begreift den Verzweiflungsakt und kann an kulturelle Ethik anknüpfen. Dann noch mit der Unterstützung der Crew hat sie das wirklich toll hingekriegt!


    Mit dem Mond hatte ich etwas Anlaufschwierigkeiten, aber die Insektenüberfälle und natürlich auch Rosemarys Geschichte fand ich dann doch wieder spannend.


    Und Dr. Koch... Habe ich das richtig verstanden, dass sich seine Art in dem Krieg gegenseitig getötet hat?

  • Ich fand bei den Piraten auch die Parallelen zur irdischen Kolonialgeschichte sehr greifbar. Rosemary hat durch ihre Bildung und Empathie verstanden: Das Land der Piraten wurde zerstört und ausgenommen. Sie begreift den Verzweiflungsakt und kann an kulturelle Ethik anknüpfen. Dann noch mit der Unterstützung der Crew hat sie das wirklich toll hingekriegt!

    Das mit der Kolonialgeschichte kam mir auch vergleichbar vor. Gewundert hat mich dann schon, dass so angeblich fortschrittliche Gesellschaften keine besseren Methoden entwickelt haben, um ihre Fehler in der Vergangenheit in vernünftigerer Weise aufarbeiten und die Lebensumstände der ausgebeuteten Spezies dahingehend verbessern, damit die nicht kriminell werden müssen, um weiterexistieren zu können. Sie geben ja zu, dass sie ihre Kinder mit an Bord des Piratenschiffs haben - wohl ein Generationenschiff, dass keinen eigenen Hafen hat.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Mit dem Mond hatte ich etwas Anlaufschwierigkeiten, aber die Insektenüberfälle und natürlich auch Rosemarys Geschichte fand ich dann doch wieder spannend.

    Welche Anlaufschwierigkeiten hattest Du?

    Mir war etwas unlogisch, dass ein Mond vergleichbare Gravitation und Atmosphäre haben kann, dass Menschen darauf siedeln können. War hier auch nur immer eine Seite von deren Sonne beschienen? Was könnte das für ein Planet sein, um den dieser Mond kreist? Die Gezeitenkräfte müssten gewaltig sein, wenn der Planet und die Sonne daran zerren :gruebel

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  • Ich bin mir auch nicht sicher, was die Anlaufschwierigkeiten waren. Vielleicht das Gefühl, dass wieder ein Nebenstrang aufgemacht wird, während ich gerne weiter die Hauptgeschichte verfolgt hätte.

  • :gruebel Rosemary würde ich schon zur Hauptgeschichte zählen - und sie war mit auf dem Mond.

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  • Bei dem Überfall der Piraten habe ich mich doch gefragt, wie die so einfach mitten im All und gegen den Willen der Besatzung an Bord eines fremden Raumschiffs gelangen konnten

    Stimmt, das ging mir auch etwas schnell. Ich war auch überrascht, dass sie so gar nicht auf so etwas vorbereitet sind, also der Captain gar keinen Plan hat, was er auf die Schnelle machen soll. Das scheint also schon ein seltenes Erlebnis zu sein. Eine Gefahr, die wirklich vernächlässigt werden kann.

    Toll, wie Rosemary sich hier profiliert.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich merke, dass ich irgendwie mit keinem Protagonisten mitfühlen kann. Irgendwie bleibt es mehr oder weniger eher eine oberflächlich erzählte Geschichte für mich. Oder ich habe wieder so eine Phase, wo ich mir schwer tue, den Inhalt richtig aufzunehmen und zu verarbeiten.


    Wie Rosemary gehandelt hat, als die Piraten kamen, hat mich ein wenig an die Amish People erinnert. Sie wehren sich ja nicht und geben, wenn es von ihnen verlangt wird. Ich bin froh, dass die Sache mit den Piraten noch eingermaßen gut ausgegangen ist.

    Diese Piraten fand ich schon gruselig.


    Genauso wie diese riesen Grashüpfer.

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • :gruebel Rosemary würde ich schon zur Hauptgeschichte zählen - und sie war mit auf dem Mond.

    Genau, deswegen meine ich ja, als es um Rosemarys Geschichte ging, hatte es mich wieder. Wahrscheinlich war das am Anfang des Kapitels eine kurze Angst vor Überforderung, noch einen Nebenstrang verfolgen zu müssen. Und irgendwie hatte ich auch überlesen, was die überhaupt auf dem Mond wollten.


    Ich mag die fast alle, das ist wie eine WG in die ich gerne einziehen würde. Besonders Sissix möchte ich ständig knuddeln :knuddel

    :lache Stimmt irgendwie hat das auch was von einer Geschichte über eine skurrile WG.

  • Genau, deswegen meine ich ja, als es um Rosemarys Geschichte ging, hatte es mich wieder. Wahrscheinlich war das am Anfang des Kapitels eine kurze Angst vor Überforderung, noch einen Nebenstrang verfolgen zu müssen. Und irgendwie hatte ich auch überlesen, was die überhaupt auf dem Mond wollten.

    Sie wollen sich von Kizzys Bekannten einen Schutzschild für Ihr Raumschiff besorgen, um bei einem nächsten Piratenüberfall gewappnet zu sein. Die Brüder haben wegen der Insektenplage viel Erfahrung darin.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust