'Morgen werden wir glücklich sein' - Seiten 348 - Ende

  • Das Ende kam mir im Vergleich zum Rest des Buches irgendwie zu schnell. Ich kann gar nicht genau fest machen, warum das so ist. Erst stirbt Marciej im Eiltempo, Geneviève wird bestraft und dann findet sie auf die Schnelle raus, dass Marie den Brief an Peter geschrieben hat.


    Die beiden Konkurrentinnen aus dem Aufzug haben sich auch plötzlich angenähert und in einem Kapitelchen treffen sich Marie und Geneviève wieder. Das hätte ich mir einfach ausführlicher gewünscht.


    Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Ich mochte die Charaktere und die Handlung auch. Lediglich Malou und Josephine hätte ich nicht zwingend gebraucht. Sie waren als Rahmenhandlung und für die Versöhnung der beiden alten Damen ganz gut, aber mir hätte die Geschichte als solche auch ohne Versöhnung gut gefallen.

  • Ich habe das Buch vorhin auch beendet.

    Puuh, da kam ja noch so Einiges.

    Der Tod von Marciej war traurig aber irgendwie auch vorhersehbar.


    Schlimm fand ich, dass Marie den Brief an Peter geschrieben hat.

    Natürlich kann man das irgendwo nachvollziehen (aus ihrer aktuellen Situation heraus), aber insgesamt war es wieder mal eine sehr egoistische Reaktion von Marie.

    Und Peter reagiert entsprechend.:(

    Sehr schade.


    So stehen die 3 Unbesiegbaren am Ende wieder alle ohne Mann da und Amiel opfert sich auch noch selbst für ihr Kind.

    Amiel war eine so gute und liebenswerte Person, ich hätte ihr ein wenig mehr Raum in der Geschichte gewünscht.

    Präsent waren eher immer Marie und Genevieve.

    Wobei Genevieve für mich die Stärkste war.

    Unglaublich, was sie alles auf sich genommen und getan hat.


    Ganz schlimm fand ich das Schicksal der beiden Töchter von Marie und Genevieve.

    Diese Generation waren eindeutig die Verlierer in der Geschichte.

    Beide haben ihr Schicksal nicht verkraftet.

    Erst die Enkelinnen haben nun ihre Chance auf Aussöhnung mit der Vergangenheit genutzt bzw. nutzen können.


    Krieg ist einfach etwas ganz Furchtbares und man kann nur mit allen Mitteln versuchen, einen Ausbruch zu verhindern.

    Die Geschichte lehrt uns allerdings oft etwas anderes.

    Wir stehen derzeit ja wieder inmitten einer solchen Situation.


    Mir hat das Buch gut gefallen und ich bedanke mich für die Begleitung der Leserunde, LeaKorte  :blume:wave:)

  • Das Ende kam mir im Vergleich zum Rest des Buches irgendwie zu schnell. Ich kann gar nicht genau fest machen, warum das so ist. Erst stirbt Marciej im Eiltempo, Geneviève wird bestraft und dann findet sie auf die Schnelle raus, dass Marie den Brief an Peter geschrieben hat.


    Die beiden Konkurrentinnen aus dem Aufzug haben sich auch plötzlich angenähert und in einem Kapitelchen treffen sich Marie und Geneviève wieder. Das hätte ich mir einfach ausführlicher gewünscht.


    Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Ich mochte die Charaktere und die Handlung auch. Lediglich Malou und Josephine hätte ich nicht zwingend gebraucht. Sie waren als Rahmenhandlung und für die Versöhnung der beiden alten Damen ganz gut, aber mir hätte die Geschichte als solche auch ohne Versöhnung gut gefallen.

    Liebe Booklooker,


    ohne die beiden Enkelinnen hätte man aber nicht zeigen können, was für Folgen das, was wir heute tun, auch noch für künftige Generationen hat. Es ging mir um das Phänomen des transgenerationalen Traumas.


    Liebe Grüße

    Lea

  • Ach ja, zum Titel "Morgen werden wir glücklich sein" habe ich mir auch Gedanken gemacht.:/

    Was bedeutet er für dich, Lea? Bzw. was soll er aussagen?

    Dass immer Hoffnung besteht und man diese nicht aufgeben soll?

    Der Titel ... der hatte mich regelrecht angesprungen. Wir laufen ja immer alle dem Glück hinterher, hoffen, dass es morgen besser wird ... Aber uns ist oft nicht bewusst, dass wir sehr viel mehr "Stellschrauben" dieses Glücks in der Hand halten, als wir denken. Morgen wird alles besser ... Hoffen wir. Muss ja. Wenn es heute nicht gut ist. Muss es das?

    Wir werden morgen glücklich sein - wenn wir HEUTE das richtige tun, um es morgen sein zu können. Und am Ende löst sich ja auch alles für alle Beteiligten auf und DANN können sie wirklich glücklich sein/werden. Aber dann haben sie auch das Nötige dafür getan. Endlich.

    Vielleicht so was in der Richtung. Aber der Titel war echt direkt da. Der Verlag mochte ihn auch sofort.

  • Vielen Dank, und du schreibst genau das, worum es mir bei dem Buch (auch) ging:

    "Ganz schlimm fand ich das Schicksal der beiden Töchter von Marie und Genevieve.

    Diese Generation waren eindeutig die Verlierer in der Geschichte.

    Beide haben ihr Schicksal nicht verkraftet.

    Erst die Enkelinnen haben nun ihre Chance auf Aussöhnung mit der Vergangenheit genutzt bzw. nutzen können."

    Die Generationenkette ... :)

  • Der Titel ... der hatte mich regelrecht angesprungen. Wir laufen ja immer alle dem Glück hinterher, hoffen, dass es morgen besser wird ... Aber uns ist oft nicht bewusst, dass wir sehr viel mehr "Stellschrauben" dieses Glücks in der Hand halten, als wir denken. Morgen wird alles besser ... Hoffen wir. Muss ja. Wenn es heute nicht gut ist. Muss es das?

    Wir werden morgen glücklich sein - wenn wir HEUTE das richtige tun, um es morgen sein zu können. Und am Ende löst sich ja auch alles für alle Beteiligten auf und DANN können sie wirklich glücklich sein/werden. Aber dann haben sie auch das Nötige dafür getan. Endlich.

    Vielleicht so was in der Richtung. Aber der Titel war echt direkt da. Der Verlag mochte ihn auch sofort.

    Hm, ich sehe das nicht so, dass man immer dem Glück hinterher läuft. Bei vielen mag das stimmen, aber noch lange nicht bei allen Menschen. Bei mir ist das so, dass ich eine Art Grundglücksgefühl immer habe, weil ich mir bewusst bin, dass ich in Deutschland wie im Paradies lebe, weil ich eine tolle Familie, einen tollen Freundeskreis und auch einen tollen Job habe. Man sollte einfach dankbarer sein, dann ergibt sich alles andere.

    Aber ich gebe dir recht, das was ich heute mache, wirkt sich auf morgen aus. Immer.

  • Hm, ich sehe das nicht so, dass man immer dem Glück hinterher läuft. Bei vielen mag das stimmen, aber noch lange nicht bei allen Menschen. Bei mir ist das so, dass ich eine Art Grundglücksgefühl immer habe, weil ich mir bewusst bin, dass ich in Deutschland wie im Paradies lebe, weil ich eine tolle Familie, einen tollen Freundeskreis und auch einen tollen Job habe. Man sollte einfach dankbarer sein, dann ergibt sich alles andere.

    Aber ich gebe dir recht, das was ich heute mache, wirkt sich auf morgen aus. Immer.

    Nein, natürlich nicht alle! Ich denke (und hoffe), dass ich auch im Jetzt lebe und so eben nicht denke.

  • Endlich löst sich auf warum Marie und Genevieve so miteinander verfeindet sind. Vielleicht war es gut das Malou und Josefine im Fahrstuhl eingesperrt waren, sonst hätten wir nie erfahren was für dunkle Familiengeheimnisse es gab.

    Das Ende war mehr als dramatisch, nix Happy End aber dafür sehr Authentisch…

    Marie und Genevieve haben viel schlimmes durchmachen müssen am Ende.

    Ich habe es geahnt was man mit Genevieve am Ende des Krieges machen würde. Ich habe mal ein Buch darüber gelesen.

    Was Marie aus lauter Egoismus und Eifersucht mit ihrem Brief an Peter Neumann angerichtet hat, fand ich unverzeihlich.

    Das Buch zeigt uns was Krieg alles anrichten kann, noch Generationen nach uns leiden viele darunter, durch Schuldgefühle. Deshalb sollten wir das Wach halten und nicht vergessen, auch wenn ich erst 1952 geboren bin.

    Blicken wir uns doch um in der Welt, wir müssen garnicht so weit schauen, er spielt in Europa ab, Zerstörung, Wut, Hass . Er macht mir Angst das dieser Brandstifter keine Ruhe gibt und wir wieder in einem Weltkrieg landen. Ich hoffe nur das Europa zusammen Hält, und keine Atombomben fallen. Zu sehr erinnert mich Putins Einmarsch in die Ukraine, an Hitlers Überfall auf Polen, es gibt so viele Parallelen.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Das war wirklich heftig.

    Um Maciej hats es mir doch sehr leid getan - vermutlich wäre es auch für Zoe sehr viel besser gewesen, hätte er überlebt.

    Maries Brief fand ich auch eine der dümmsten Ideen. Sehr egoistisch, warum hätte Geneviève sie fallen lassen sollen, wenn sie wieder mit ihrem Peter zusammen kommen sollte? Sie hätte ihre freundin ja auch nicht fallen lassen, wenn Maciej überlebt hätte, denke ich.



    Aber - Peter war ja auch ein Scheusal, was er Geneviève angetan hat.

    Anstatt erst einmal zu erkunden, ob das überhaupt stimmt, was ein anonymer Brief enthält. erst einmal mit ihr reden.

    So gesehen, hat sie ja eher Glück, den los zu sein. Wenn der so unbeherrscht ist, wäre er sicher irgendwann später mal so ausgerastet.



    Über das Generationentrauma gibt es ganz interessante Bücher von Susanne Bode


    ASIN/ISBN: 3608947973


    ASIN/ISBN: 3608948082




    Wenigstens Manou & Josephine scheinen ja den alten Zwist gut überwinden zu können und scheinen sich ein wenig angenähert zu haben.

  • Ich fand es auch gut das sich die Enkelinen angefreundet haben, und ihre Großmütter wieder zusammen führten.

  • Das Ende kam mir im Vergleich zum Rest des Buches irgendwie zu schnell. Ich kann gar nicht genau fest machen, warum das so ist. Erst stirbt Marciej im Eiltempo, Geneviève wird bestraft und dann findet sie auf die Schnelle raus, dass Marie den Brief an Peter geschrieben hat.

    Ich weiß, was du meinst. Die erste Hälfte fand ich ja, dass es so ein Freundinnen-Hin-und-Her war und nicht sooo viel passierte. Vor allem relativ wenig über den Krieg. Am Ende waren dann sehr viele hochinteressante Infos und jede Menge dramatische Ereignisse. Das war mir auch etwas zu geballt. Vor allem Amiels Ende war mir zu schnell erzählt und dann blieb auch ihr weiteres Schicksal irgendwie im Raum hängen ohne Genaueres.


    Was Marie getan hat, geht für mich gar nicht. Und wenn meine beste Freundin dass mit mir und meinem Mann gemacht hätte (der sich natürlich nicht wie ein A... verhalten hätte), dann würde ich ihr das nicht verzeihen. Ich habe mir die Frage gestellt, muss ich am Ende meines Lebens allen Menschen verzeihen, die mir großes Unrecht angetan und mich damit zu tiefst unglücklich gemacht haben? Weil ich dann ruhiger sterbe? Da tickt ja sicher jeder anders. Am Ende ist es mir wahrscheinlich egal, wenn mich jemand betrogen hat, denn dafür ist das Ende einfach zu einschneidend, als dass so etwas mir da wohl noch wichtig wäre. Aber im Augenblick würde ich sagen, nö, auf so eine Freundin kann ich verzichten.

    Wie ich überhaupt fand, dass es eine große Lügerei unter den so guten Freundinnen war. Und die Ausrede, es wäre zum Besten des anderen, zählt bei mir nicht, denn man kann ja an den dreien sehen, dass da überhaupt nichts Gutes daraus entstanden ist. Nur Generationen voller Hass und Ungewissheiten und Schmerz. Da kann mich auch das Ende nicht richtig versöhnen mit den Mädels.

    Aber - Peter war ja auch ein Scheusal, was er Geneviève angetan hat.

    Das fand ich schon sehr drastisch. Das er wütend ist und auch eine Ohrfeige, okay. Auch, dass er sich auf immer von ihr trennt. Aber der hätte sie ja tot schlagen können und ihre Finger zu zerstören - mit voller Absicht um ihr das Wichtigste zu nehmen, die Musik - das ist das Allerletzte. Ich bin sehr enttäuscht von ihm. Ich hätte mir gewünscht, er wäre der einzige Deutsche in der Geschichte gewesen, der im Kern ein guter Kerl war. Das schien er ja lang zu sein und ich hätte es schön gefunden als Aussage.


    Der Titel klingt für mich wie der Spruch "Morgen wird alles wieder gut". Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Quatsch ist. Weil dem nicht immer so ist. Und es vertröstet auf eine Zukunft, die vielleicht nie kommt. Hoffnung braucht der Mensch natürlich. Aber das Hier und Jetzt ist es, das man meistern muss.


    Das Nachwort fand ich super. Ich mag es, wenn nochmal die Fakten eingeordnet werden und man nachvollziehen kann, was wirklich passierte.

    Ich habe noch nie ein Buch gelesen darüber, wie die Pariser/Franzosen eigentlich das Alles verarbeitet. haben. Da haben ja so einige Hand in Hand mit den Deutsch gearbeitet und auch Böses getan.:/

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das ist eine gute Frage. :gruebel

    Manches kann man nicht verzeihen, vor allem, wenn es das eigene Leben komplett zum Nachteil verändert. Aber ich glaube, man sollte es versuchen zu vergessen, weil man sonst für immer unglücklich bleibt und das Beste draus machen. Ich finde ja, dass aus jeder Situation was Gutes hervorgehen kann. Es zu finden ist oft schwer und manchmal auch nicht möglich, wenn man betroffen ist.

  • Ich finde ja, dass aus jeder Situation was Gutes hervorgehen kann.

    Ist natürlich bei so einer Vergewaltigung oder ähnlichem schwierig. Ich würde es mal nicht verallgemeinern. Und in meinem Leben gab es ein, zwei dramatische Situationen, aus denen mir nichts Gutes erwachsen ist. Auch wenn ich das gerne gehabt hätte.

    Für mich sind eben solche Vorstellungen "Alles wir irgendwann gut", "alles hat auch eine Gute 'Seite" nur Allgemeinplätze, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Man kann sicherlich das Beste daraus machen. Aber das ist für mich nicht das selbe.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das ist eine gute Frage. :gruebel

    Manches kann man nicht verzeihen, vor allem, wenn es das eigene Leben komplett zum Nachteil verändert. Aber ich glaube, man sollte es versuchen zu vergessen, weil man sonst für immer unglücklich bleibt und das Beste draus machen. Ich finde ja, dass aus jeder Situation was Gutes hervorgehen kann. Es zu finden ist oft schwer und manchmal auch nicht möglich, wenn man betroffen ist.

    Man muss vergessen können, sonst macht es einem Krank. Man wächst an seinen Aufgaben und im Alter wird man milder und sieht es mit andren Augen.

  • Diese Sätze von Genevieve fand ich unheimlich treffend:


    „ Zur Unbesiegbarkeit gehört auch, Brüche zu schließen und Brücken zu schlagen. „ Sucht nicht das Trennende, sondern das verbindende .


    Vielleicht sollte man den Spruch an gewisse Politikern schicken.