Anne Barns - Ein Apfelbaum am Meer

  • Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen und das Meer. Zum Schreiben zieht sie sich am liebsten auf eine Insel zurück, wenn möglich in die Nähe einer guten Bäckerei.


    "Es gäbe für alles seine Zeit, hatte sie gesagt, sie sei der Gegenwart verhaftet und zufrieden mit ihrem Leben, so wie es war." (Buchauszug)

    Überrascht hält Julie die Einladung zu Ennas achtzigstem Geburtstag in der Hand. Wie kommt es, dass Enna sie einlädt, wo sie doch jahrelang nicht mehr mit Nonna Giulietta dort gewesen ist? Kurzentschlossen nimmt sie die Einladung an. Da Meret in der Backstube dringend Hilfe benötigt und Julie gerne bäckt und gerade keinen Job als Physiotherapeutin hatte, reist sie schon früher auf die Insel. Dort begegnet sie ihrer ersten Liebe Ole und Erinnerungen kommen wieder hoch, die sie längst vergessen hatte. Nach und nach kommen weitere Ungereimtheiten zutage, bis sie ein Geheimnis stößt, dass ihre gesamte Familie verändern wird.


    Meine Meinung:

    Wieder einmal fühle ich mich sofort in Urlaubsstimmung, wenn ich ein Buch der Autorin aufschlage. Schon das Cover mit den vielen inhaltlichen Bildern gefällt mir gut. Ich habe sofort das Gefühl, Julie schon längst zu kennen, so schnell fühle ich mich mit ihr verbunden. Was sicherlich an dem lebhaft lockeren Schreibstil der Autorin liegt. Schade fand ich nur, dass ich zu wenig über Giulietta erfahren habe. Vor allem, warum ihre Großmutter damals so garstig zu ihr war, empfand ich etwas zu kurz abgehandelt. Grandios dagegen ist ein Wiedersehen von bekannten Personen, die ich schon von den anderen Inselromanen der Autorin kenne. Da wäre zum Beispiel Enna, die Großmutter von Meret, die Brüder Ole und Jannes und unser philosophischer Kutscher Adam. Julie und ihre Nonna hatten eine besondere Verbindung zueinander. Mit ihr war sie als Kind jedes Jahr zu ihrer Freundin Enna nach Juist gereist. Bis es dann auf einmal still um die beiden Freundinnen wurde und sie nie wieder auf die Insel reisten. Von Enna erfährt sie allerdings eine ganz andere Geschichte und noch viele weitere Neuigkeiten über ihre Nonna. Was es zum Beispiel mit den vielen Apfelbäumen auf Juist auf sich hat und warum Enna liebgewonnene Gegenstände verschenkt? Selbst zwischen Ole und Julie scheint die Liebe wieder neu zu entfachen, die sie schon als Kind erlebt hat. Damals hat ihr Ole schließlich versprochen, dass er sie heiraten würde. Wird es für beide eine Chance geben? Den eigentlich wollte Julie ja ihre gerade neu gewonnene Freiheit genießen. Die Warmherzigkeit der Charaktere, das wundervolle Setting der Insel Juist, wird auch diesmal abgerundet, mit vielen himmlischen Rezepten von Giulietta und zwei von Oma Enna. Ein Traum für alle backbegeisterte Leser. Natürlich kommen alle diese Rezepte mehr oder weniger in der Geschichte selbst vor. Von mir gibt es wieder eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3365001255

    Edit: ISBN 13 durch ISBN 10 ersetzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Julie bekommt eine Einladung zu Ennas achtzigsten Geburtstag nach Juist. Das überrascht sie sehr, war sie doch schon lange nicht mehr auf Juist und der Kontakt zu Enna und ihrer Familie ist schon seit längerem unterbrochen. Früher war sie allerdings mit ihrer Oma Guilietta häufig auf Juist und hat dort ihre Sommerurlaube verbracht.

    Auf Juist angekommen wird sie schnell in Ennas Familie aufgenommen und hilft Merle mit ihrem Café. Und auch Ole, der ihr schon in der Kindheit die Hochzeit versprochen hat, lässt sie nicht unberührt.


    Mit Julie kehren wir Leser zurück nach Juist zurück zu den Protagonisten, die wir schon aus Apfelkuchen am Meer, Bratapfel am Meer und Apfelträume am Meer kennen. Enna und Julies Oma Guiletta waren lange befreundet und Enna möchte dem Schicksal einen kleinen Schubs geben. Wie schon in den anderen Büchern geht es auch hier wieder um ein lang gehütetes Familiengeheimnis, das zum Ende hin aufgedeckt wird.

    Anne Barns gelingt es mit ihrem Buch wieder ihre Leser zum Träumen zu verführen. Die Beschreibungen der Kuchen und Kekse, die auch hier wieder gebacken werden, sind sehr verführerisch. Und auch Juist wird wieder so lebendig beschrieben, dass man sich fast wie dort fühlt. Am Ende des Buches gibt es wieder die Rezepte, die in der Geschichte erwähnt werden. Da ist so manches dabei was man gerne nachbacken möchte.


    Alles in allem war es wieder ein schönes Buch, das ich wie alle anderen der Autorin nur empfehlen kann.


    9 von 10 Punkte

  • Der neue Anne-Barns Roman führt die Leser wieder mal auf die wunderschöne Insel Juist. Julie auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen und mit einer Trennung im Gepäck, erhält überraschend eine Einladung von Enna, der früheren Freundin, Ihrer verstorbenen Großmutter. Sie will ihren 80. Geburtstag feiern. Als Julie sich bei Merle, der Enkelin von Enna, meldet, um genaueres wegen der Anreise zu besprechen, kommt das Gespräch auf Merles Cafe, für das dringend Unterstützung gesucht wird. Da Julie aktuell eh nichts besseres zu tun hat, macht Sie sich kurzerhand früher auf den Weg nach Juist, um Merle zu unterstützen.


    Da trifft Sie auch Ole wieder, mit dem Sie in Ihrer Kindheit, bei den Urlauben auf der Insel, viel Zeit verbracht hat. Es knistert gewaltig zwischen den beiden.


    Über dem ganzen hängt jedoch irgendein Familiengeheimnis, was sich erst mit der Zeit aufklärt.


    Der Roman ist wieder wunderbar geschrieben. Man sieht die Insel, die ich auch in meiner Kindheit, das letzte Mal besucht habe, quasi vor sich. Dazu bekommt man Lust auf vieles. Strand, Apfelkuchen und vieles mehr…


    Am Anfang brauchte ich erst mal ein wenig, um in die Geschichte zu kommen, aber dann hat Sie mich sehr in Ihren Bann gezogen.


    Ein toller Wohlfühlroman, der den Sommer auf das Sofa holt, während es draußen stürmt, es kalt ist und regnet.