Mord im alten Pfarrhaus - Jill McGown

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)

    In den Öfen prasseln die Holzscheite, draußen wirbeln dicke Schneeflocken – die Bewohner des englischen Örtchens Byford freuen sich auf friedliche Festtage. Doch mit der Besinnlichkeit ist es nicht weit her: Der heftige Schneefall droht das Dorf von der Außenwelt abzuschneiden, und dann versetzt auch noch die Nachricht von einem Mord im Pfarrhaus die Gemeinde in Angst und Schrecken. Ein Mann wurde erschlagen aufgefunden, die Tatwaffe: ein Schürhaken. Bei dem Opfer handelt es sich um den Schwiegersohn des Pfarrers George Wheeler. Aber weder der Pfarrer noch dessen Frau Marian oder Tochter Joanna wirken sonderlich traurig angesichts ihres Verlusts. Für den ermittelnden Chief Inspector Lloyd und seine Partnerin Sergeant Judy Hill ein kniffliger Fall, denn das Mordopfer war ein gewalttätiger Tyrann, und alle in der Familie scheinen ein Motiv zu haben. Doch wer wäre tatsächlich so kaltblütig?


    Diese wunderbare Weihnachtswiederentdeckung ist zugleich eine stimmungsvolle Hommage an das Goldene Zeitalter des britischen Kriminalromans.



    Autorin (Quelle: amazon.de)

    Jill McGown, 1947 im schottischen Campbeltown geboren, arbeitete als Sekretärin, bevor sie sich ganz der Spannungsliteratur verschrieb. Ihre Kriminalromane wurden von Presse und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen. Jill McGown starb 2007 im englischen Kettering.



    Meine Meinung

    Es weihnachtet sehr im kleinen Örtchen Byford. Der Schnee fällt sachte auf Häuser und Felder und jeder macht es sich heimelig, um einen gemütlichen Weihnachtsabend zu verbringen. Doch nicht überall ist es gemütlich, Zank und Streit halten ausgerechnet im Pfarrhaus Einzug. Und am Ende ist jemand tot – mit dem Schürhaken erschlagen.


    Die Verdächtigen sind rasch eingegrenzt, doch ist es wirklich das Offensichtliche, das hier zur Lösung führt?


    Die Autorin versteht es geschickt, falsche Fährten zu legen und Spuren zu verwischen oder Nebensächlichkeiten wichtig erscheinen zu lassen. Als Leser hat man viel Gelegenheit mitzurätseln und dem:der Täter:in vielleicht sogar auf die Schliche zu kommen (mir ist es nicht gelungen). Das Ganze ist verpackt in eine schön weihnachtliche Atmosphäre mit einer eher beschaulichen Handlung, die von der alltäglichen Hektik wunderbar ablenkt.


    Das Ermittlergespann Lloyd und Judy wirkt sympathisch und ergänzt sich gut, auch wenn die beiden ein paar private Problemchen haben. Diese nehmen nach meinem Empfinden jedoch nicht zu viel Raum ein.


    Der Krimi ist bereits 1988 erschienen und wirkt in seiner Handlung absolut zeitlos. Wer also einen klassischen Whodunit lesen mag, ist hier gut beraten. Ich wünschte, es wären noch mehr Krimis mit diesen Ermittlern ins Deutsche übersetzt worden. Für diesen hier vergebe ich 8 Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3832165096

  • Mein Leseeindruck:


    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. So ein "cosy" Weihnachtskrimi passt hervorragend in die Adventszeit, vor allem, wenn man es mal etwas ruhiger haben möchte. Das heißt aber nicht, dass in dem Buch die Spannung auf der Strecke bleibt.


    Es sind nur wenige Verdächtige, die als Täter/in in Frage kommen und als Leserin schwankt man zwischen all ihnen herum. War es doch der Pfarrer? Oder eher seine Frau Marian? Und was ist mit Joanna, seiner Tochter? Oder der neuen Nachbarin Eleanor? Sie alle könnten den Mord begangen haben - und dann ist die Lösung doch eine kleine Überraschung. Das war wirklich gut gemacht.


    Die beiden Polizei-Ermittler Lloyd und Judy müssen sich schwer ins Zeug legen. Manchmal störte mich etwas, dass sie in ihren Befragungen nicht intensiver und genauer nachbohren, aber das hat das Lesevergnügen kaum beeinflusst.


    Der Krimi lädt zum Mitraten ein. Ich selbst habe zwar auf die richtige Person getippt, allerdings lag ich bei Ausführung und Motiv ziemlich daneben. Das passiert mir aber öfters.


    Das Buch ist Teil einer Reihe, allerdings ist bisher nur dieses eine ins Deutsche übersetzt worden. Ein wenig erkennt man den Reihencharakter am Privatleben der beiden Ermittler, die sich in der Vergangenheit (also in einem vorangegangenen Buch) schon kennengelernt haben und ein paar Probleme mit in dieses Buch hinübernehmen. Aber für den zu lösenden Fall hat das keine Bedeutung.


    Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

  • Für mich hatte dieses Buch alles, was ein guter Weihnachtskrimi braucht. Die winterliche Atmosphäre war da, auch die skurrilen Typen, die einen englischen Krimi besonders machen. Die Autorin führte mich bis zum Schluss von einem Verdächtigen zum Anderen und ließ mich rätseln bis zum Ende.

    Was dieses Buch für mich so interessant machte, waren die vielfältigen Beziehungen der Figuren zueinander, mögen diese nun aus Vergangenheit oder Gegenwart stammen.

    Ich habe diesen Weihnachtskrimi mit Genuss gelesen.

  • Meine Rezi

    Das Buch „Mord im alten Pfarrhaus“ haben wir im Rahmen einer Weihnachtskrimi-Leserunde gemeinsam durchgeschmökert.


    Man sollte meinen, auf dem Land gibt es friedliche Weihnachten – doch weit gefehlt. Im Pfarrhaus, quasi dem Herz des Dorfes, geschieht ein Mord. Schnell stellt sich heraus, daß das Opfer der Schwiegersohn des Pfarrers war und eigentlich die gesamte Pfarrfamilie einen Grund hat, den Mann zu hassen – hat er doch schließlich immer wieder seine Ehefrau, der Pfarrerstochter, Gewalt in der Ehe angetan. Doch macht man es sich nicht zu einfach, den Täter nur innerhalb der Familie zu suchen?


    Hier hat die Autorin geschickt Spuren in alle möglichen Richtungen ausgelegt, so dass im Laufe des Buches immer mal wieder jemand anderes tatverdächtig wurde. Das hat mir gut gefallen. Auch die Auflösung fand ich letztlich schlüssig und überzeugend. Diesmal lag ich mit meinen Ermittlungen auch ganz gut, denn ich hatte zuletzt nur noch 2 Hauptverdächtige übrig... :-)


    Der Leser erfuhr während der Lektüre auch einiges Privates über das ermittelnde Duo – ein Paar, das sich auch über den gemeinsamen Dienst hinaus sehr nahesteht. Manch Teilnehmer der Leserunde fand das nicht so gut, mich hat das nicht gestört. Letztlich ist dies ja ein Band einer Krimireihe, da finde ich es ja absolut angebracht, mehr über die schließlich immer wieder auftauchenden Personen zu erfahren. Schade nur, dass bisher nicht mehr Krimis aus der Reihe übersetzt wurden, denn mir hat dieser Weihnachtskrimi gut gefallen und die gemeinsame Leserunde natürlich sowieso. Ich werde auf jeden Fall die Augen offen halten, ob es nicht doch irgendwann noch mal weitere Übersetzungen gibt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)