'Redshirts' - Seiten 118 - 217

  • Hinweis an Batcat Mein Beitrag spoilert gewaltig, wenn man das Buch noch nicht gelesen hat. Solltest du es also ohne großes Vorwissen lesen wollen, dann überspring lieber mal das hier!


    So, jetzt wissen wir also mehr. Die Figuren sind Teil einer (zweitklassigen) Fernsehserie und erleben deswegen so abstruse Abenteuer. Außerhalb der Aufnahmezeiten können sie - nach der Logik des Buches - anscheinend so agieren wie sie wollen. Und unsere Statisten wollen ihren voraussichtlichen Serientod vermeiden und deswegen in die Vergangenheit reisen (was sie aber nur mit einem Star der Serie schaffen, denn nur er setzt die Gesetzte der Physik außer Kraft), um ihre eigene Serie abzusetzen. :/ Alles klar. Ich weiß, ich sollte nicht über nachdenken, es ist gewollter Unsinn, trotzdem versucht mein Gehirn immer wieder, es in eine zumindest buchlogische Form zu bringen. Dann gehts mir regelmäßig gefühlt so: :konfus.


    Mittlerweile gaukelt mir das Buch aber tatsächlich einen Film vor und ich "sehe" die Szenen in meinem Kopf. :lacheDann passen auch die völlig unvorhersehbaren Situationswechsel. So ist auch der Schreibstil einigermaßen erträglich, wobei ich Ellemir s Aussage aus dem letzten Abschnitt voll und ganz unterschreibe: Parodie muss doch nicht zwingend schlecht geschrieben sein. Die hanebüchene Story hätte mir vollauf gereicht, verbunden mit DEM Schreibstil kann mich das Buch nicht wirklich packen.


    Jetzt also auch noch eine Zeitreise, wobei ich ja froh bin, dass es nicht mit den Außeneinsätzen so weitergeht ... Das hatte ich ja schon befürchtet und ein Toter nach dem anderen - nein, das möchte ich wirklich nicht lesen. Lieber dann so, wobei ja auch die Frage ist, wie viele heil zurück kommen, nachdem ein "Star" dabei sein muss. Und es stellt sich gerade nach der "zufälligen" perfekten Gelegenheit, an ein Shuttle zu kommen, für mich die Überlegung, ob unsere Protas wirklich eigenständig agieren oder doch innerhalb der "Story" ihren Part "spielen". Ob sich Jenkins wohl in Wirklichkeit als DER Drehbuchschreiber entpuppt? Schließlich leiert er im Hintergrund so einiges an. :/


    Aber: lieber nicht zu viel darüber nachdenken. Siehe oben! :lache

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Abschnitt beendet. Die Story hat ordentlich an Fahrt aufgenommen, ich finde es spannend und habe immer noch Spaß an der abstrusen Serienlogik, die immer wieder die Ereignisse beeinflusst. Auf die Idee mit der Zeitreise muss man erst einmal kommen, aber für mich ist der Twist stimmig und die einzig logische Konsequenz.


    Das mit dem schlecht geschrieben kann ich in der englischen Fassung nicht erkennen. Vielleicht ist der Übersetzer schuld? Die Sprache ist zwar eher kurz und einfach gehalten in den Dialogen, aber so sprechen Menschen auch im echten Leben. Bandwurmsätze sind nur was für Bücher.


    Bin jetzt gespannt, wie sich die Story auflöst. Noch werde ich gut unterhalten.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Mir gefällt es auch gut, witzig und spannend, so abstrus diese ganze Seriengeschichte ist, irgendwie ist es doch logisch :lache

    Die Sprache, vor allem die Dialoge, finde ich auch holprig, aber das passt zu Dialogen in einer eher schlechten Fernsehserie. :lache


    Auf die Auflösung bin ich auch sehr gespannt.

  • Mich stört in erster Linie nicht WAS in den Dialogen gesprochen wird (da stimme ich Zwergin völig zu),

    Die Sprache, vor allem die Dialoge, finde ich auch holprig, aber das passt zu Dialogen in einer eher schlechten Fernsehserie. :lache

    sondern die immer gleiche Struktur der Begleitsätze und vor allem die inflationäre Verwendung von "sagte". Dialoge laufen immer nach dem Schema ab (zumindest im deutschen):


    "bla bla bla", sagte Dahl.

    "blubb blubb blubb", sagte Duvall.

    "????"fragte Henson.

    "das das das", antwortete Dahl.

    "blub blub blub", sagte Duvall.

    "blablablabla", sagte Finn.

    usw. usw.


    Es müssen überhaupt keine Schachtelsätze sein (schon gar nicht in der wörtlichen Rede), aber wenn ich mittlerweile sogar begeistert bin, sobald mal ein zweiteilige wörtliche Rede auftaucht, spricht das Bände. Mich erinnert die Schreibweise tatsächlich an ein schlecht geschriebenes "Buch zum Film" (zuerst ein toller Film und dann schreibt irgendein drittklassiger Autor ein miserables Buch in genau diesem Stil - gabs in meiner Jugend mehrere davon). Ich bin mir aber nach wie vor unsicher, ob das jetzt Absicht oder Unvermögen des Autors ist, wobei mich jetzt doch interessieren würde, wie diese Dialoge im Original beschrieben sind Breumel .

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich denke es war Absicht. Im letzten Abschnitt wechselt die Perspektive und ich finde auch der Schreibstil ändert sich dann.

    Soweit bin ich mittlerweile auch und das habe ich mir auch gedacht! :) Es ist also tatsächlich Absicht - dann finde ich es zwar sehr passend zum Inhalt, allerdings etwas schwierig, da so unbedarfte Leserinnen ohne Vorwissen wie ich mehr als irritiert davon sind. Und wer weiß, wie viele dann gar nicht bis zum Ende durchhalten!


    Vielleicht kannst du ja ein Kapitel nennen und ich poste den englischen Dialog als Zitat.

    Zufällig das Buch aufgeschlagen und beim Beginn des Kapitels 11 gelandet. Gleich zu Beginn fünf Aussagesätze - und fünfmal "sagte". Wobei da zugegeben sogar ein paar Aussagen über mehrere Zeilen dabei sind! Und so geht es (zumindest gefühlt) die ganze Zeit ...

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021