'Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit' - Kapitel 01 - 11

  • Was für eine tolle Frau! Ich bewundere Anita auf ganzer Ebene. :anbet Einfach toll, wie sich selbst treu bleibt trotz aller Widrigkeiten und nie aufgibt. Und ich kann sie mir so gut vorstellen mit ihren schwarzen Haaren und dem Feuer in ihren Augen. Kurzum: ich bin sehr gut in die Geschichte rein gekommen und bis jetzt gefällt sie mir ausgesprochen gut. :)


    Trotzdem geht es für mich manchmal ein bisschen zu schnell. Einerseits kommt mir das als hibbelige Neugiernase ganz gelegen. Aber gerade die Liebesgeschichte hat sich schon sehr flott entwickelt. Ich möchte da aber zugutehalten, dass beide – also Anita (ich nenne sie bewusst direkt mit diesem Namen, den sie als selbstbewusste und gestärkte Frau angenommen hat :thumbup:) und Giuseppe – sehr temperamentvolle und leidenschaftliche Menschen sind und auch lange Entbehrungen hinnehmen mussten: Anita eigentlich schon seitdem sie zu einer Frau herangewachsen war und Giuseppe während den langen Seepassagen. Von daher passt das „Tempo“ dann doch irgendwie dazu. :schuechtern


    Ich muss auch gestehen, dass in meiner Vorstellung Giuseppe anders aussieht als beschrieben. :zwinker Seine sandfarbenen Haare passen so gar nicht zu meinem Bild, das ich von ihm habe… Aber das habe ich oft in Büchern, dass ich mir für die Figuren ein eigenes Bild mache, das dann nicht wirklich zu den Vorstellungen der Autorinnen und Autoren passt. Jedenfalls bedeutet das ja auch, dass mein Kopfkino auf Hochtouren läuft und das spricht definitiv FÜR das Buch. :-]


    KarinS : Mich würde interessieren, wie du auf das Thema „Garibaldi“ gekommen bist? Warst du schon Mal in Brasilien?


    Ich hatte heute auf dem Arbeitsweg schon weitergelesen und ich werde hier natürlich nicht spoilern. Aber nur soviel: Die Geschichte hat mich jetzt endgültig und vollends gepackt. Ich freue mich sehr auf den Feierabend, dass ich dann weiterlesen kann. :trippel

  • Ui, bist du schnell. Da muss ich mich ja ranhalten.


    Zur flotten Entwicklung der Liebesgeschichte: Das ist ja dokumentiert. Seine ersten Worte an sie sind überliefert und das sie ganz schnell ein Paar wurden, ebenfalls. Da hatte ich nur die Freiheit, mir ihre Reaktion auszudenken ( und sie doch ein bisschen zicken zu lassen )


    Lt. der Biografie/Autobiografie vone Alexandre Dumas fand das so statt:


    Er schildert die erste Begegnung: „Wir betrachteten uns gegenseitig verzückt und schweigend wie zwei Menschen, die sich nicht zum ersten Male sehen, sondern einer in des Andern Zügen eine Stütze für sein Gedächtniß suchen. Endlich begrüßte ich sie und sagte: ‚Du mußt mein werden.‛ Ich sprach nur wenig portugiesisch und brachte die kecken Worte italienisch hervor; aber ich wirkte mit meiner Unverschämtheit magnetisch. Ich hatte einen Spruch gefällt, einen Knoten geschlungen, den nur der Tod lösen konnte; ich hatte einen verborgenen Schatz gehoben, aber einen Schatz von großem Werthe. War eine Schuld dabei, so fiel sie ganz auf mich.“

    Der letzte Satz bezieht sich darauf, dass sie verheiratet war, - was in den alten Biografien immer verschwiegen wurde.


    Witzigerweise wird Giuseppe in alten Berichten immer mit "goldenem Haar" beschrieben, während er auf Gemälden eher rotbraunes Haar hat. Ich kann mir dasn nur so erklären, dass er als Seemann von Sonne und Wind gebleichtes Haar hat.

    Auf den Gemälden und alten Fotos sieht man einen älteren Mann mit hoher Stirn, langen Haaren und Vollbart, und man fragt sich, warum die Frauen ihn so attraktiv gefunden haben sollen.
    Bilder, die ihn als jungen Mann zeigen gibt es fast keine - aus dem einfachen Grund, weil er als junger Mann nicht berühmt war.





    KarinS : Mich würde interessieren, wie du auf das Thema „Garibaldi“ gekommen bist? Warst du schon Mal in Brasilien?

    Ich bin bei der Recherche für die Toskana Trilogie über seine Geschichte gestoßen ( er hat in Toskana 1 einen Gastauftritt als junger Mann) und im Zuge dessen auch auf Anita, von der ich vorher nichts gehört hatte. In Brasilien war ich nicht, aber in Mexiko und in Venezuela.

  • Ui, bist du schnell. Da muss ich mich ja ranhalten.

    Nein, nein, so ist das nicht! Ich habe zugegebenermaßen am Sonntag bereits reingelesen, da ich a) unter der Woche weniger zum Lesen komme als gewünscht und b) ich eigentlich eine Leseschnecke bin. :zwinker Aber das Buch liest sich auch wirklich flott.


    Vielen Dank für deine Ausführungen! Mit dem Hintergrundwissen und den Gedanken, dass es eben genauso geschehen ist, wirkt das Buch noch intensiver auf mich. Die beiden waren auf jeden Fall ganz besondere und charakterstarke Menschen. Ich wäre ihnen gerne begegnet - wobei ich natürlich auch froh bin, heutzutage leben zu dürfen. :)

    Witzigerweise wird Giuseppe in alten Berichten immer mit "goldenem Haar" beschrieben, während er auf Gemälden eher rotbraunes Haar hat. Ich kann mir dasn nur so erklären, dass er als Seemann von Sonne und Wind gebleichtes Haar hat.

    Auf den Gemälden und alten Fotos sieht man einen älteren Mann mit hoher Stirn, langen Haaren und Vollbart, und man fragt sich, warum die Frauen ihn so attraktiv gefunden haben sollen.
    Bilder, die ihn als jungen Mann zeigen gibt es fast keine - aus dem einfachen Grund, weil er als junger Mann nicht berühmt war.

    Das mit dem gebleichten Haar klingt für mich sehr schlüssig. Ich gebe zu, ich habe auch schon im Internet nach Bildern geschaut und ja, man fragt sich tatsächlich wie er so ein Frauentyp sein konnte. Aber ich denke, dass damals das Schönheitsideal noch anders war. Und wenn er so helles Haar hatte, war er für die südamerikanischen Frauen ja ein richtiger Exot. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass er ein sehr charismatischer und männlicher Typ war, was auch sehr anziehend ist. :grin

  • Er wurde 1807 geboren, auf den meisten Bildern ist er mindestens fünfzig oder älter. Das hier ist eines der wenigen, wo er jünger ist. Es wurd in Südamerika gemalt, also war er irgendwo zwischen Mitte und Ende dreißig. Ich finde, da kann man schon nachvollziehen, dass er als gutaussehend galt.

    Auf manchen Bildern wird er mit braunen, auf anderen mit blauen Augen dargestellt. Da er Norditaliener war, sind blaue Augen nicht unwahrscheinlich.

  • ... Ich finde, da kann man schon nachvollziehen, dass er als gutaussehend galt.

    Ja, das finde ich bei diesem Bild auch. So feine Züge hat er in meiner Phantasie allerdings nicht. :zwinker Und doch entspricht dieses Bild seiner Empathie und seinem leidenschaftlichen Charakter - eben so, wie wir ihn im Buch kennenlernen.

  • Ich bin auch schon zügig voran gekommen. Vor allem, da ich mit dem Jet lag zu kämpfen habe und die letzten zwei Nächte wach lag.


    Garibaldi, es gibt ja meterhohe Statuen von ihm in Italien oder Monumente. Ich meine, ich hätte da schon welche gesehen.


    Dass er so zielstrebig ist und so flott auf Frauen zu geht, manche mögen das sicher. Aber hier ist ja Anita die Hauptfigur. Wobei mit der ursprüngliche Name Aninha auch gut gefällt.

    Schon ihre Kindheit deutet ja darauf hin, dass sie sich nicht an die Unterwürfigkeit der Frauen, als gegebene Rolle einfügen wird. Wer auf einem Pferdesattel groß wird, mit den Männern zieht und dort fast die gleiche Arbeit verrichtet, lässt sich nachher nicht in die vorgesehene Rolle drängen.

    Dass sich Frauen verteidigen müssen oder sogar als schuldig angesehen werden, wenn ein Mann ihr zu nahe tritt oder sie sexuell belästigt, da hat sich ja noch nicht sooo viel geändert. Also die letzten paar Jahre vielleicht aber vorher?


    Ihr Onkel Antonio ist so ziemlich der einzige der sie versteht und auch respektiert. Es gehört schon viel dazu, sich trotz aller Ächtung zu behaupten und den Kopf oben zu lassen.


    Ein paar Flüchtigkeitsfehler habe ich entdeckt, mir aber nicht notiert, wo sie genau waren. Manchmal fehlt ein Wort, Manoel muss sich mit verdrehten Buchstaben rumärgern, und die fehlenden Worte wiederholen sich immer mal. Es stört doch den Lesefluss, weil man den Satz oder Absatz immer nochmal lesen muss, damit man merkt woran es liegt.



    Diesen Canabarro kann ich ja nicht ausstehen. So ein richtiger Despot. Will aber sein Fähnchen in den Wind hängen und andere müssen es bitter büßen. Hoffentlich bekommt er dafür noch mal die Rechnung.

  • Garibaldi, es gibt ja meterhohe Statuen von ihm in Italien oder Monumente. Ich meine, ich hätte da schon welche gesehen.

    Ja, in jeder größeren italienischen Stadt. :-)


    Das mit den Fehlern wundert mich, denn in diesen Kapiteln sollten keine sein, die wurden damals von Tinte & Feder doppelt Korrektur gelesen. Wörter dürften schon mal gar nicht fehlen. Da muss irgendwas falsch formatiert sein.

    (In dem Kapitel, was ich in der Mitte hinzugefügt habe, habe ich schon Vertipper entdeckt, da wurde offensichtlich nicht nochmal drüber gelesen, was mich gerade ziemlich ärgert, weil ich ausdrücklich drum gebeten habe. )


    Welche Buchstabendreher sind es denn bei Manoel?


    Zitat

    Dass er so zielstrebig ist und so flott auf Frauen zu geht, manche mögen das sicher. Aber hier ist ja Anita die Hauptfigur.

    Mein Fall wäre es auch nicht, aber es ist ja nicht meine Geschichte, sondern Anitas.


    Zitat

    Diesen Canabarro kann ich ja nicht ausstehen. So ein richtiger Despot. Will aber sein Fähnchen in den Wind hängen und andere müssen es bitter büßen.


    Der wird teilweise heute noch als Kriegsheld bezeichnet, aber wenn man so liest, was er sich später geleistet hat, kann er nur ein Mistkerl gewesen sein.

  • Das mit den Fehlern wundert mich, denn in diesen Kapiteln sollten keine sein, die wurden damals von Tinte & Feder doppelt Korrektur gelesen. Wörter dürften schon mal gar nicht fehlen. Da muss irgendwas falsch formatiert sein.

    (In dem Kapitel, was ich in der Mitte hinzugefügt habe, habe ich schon Vertipper entdeckt, da wurde offensichtlich nicht nochmal drüber gelesen, was mich gerade ziemlich ärgert, weil ich ausdrücklich drum gebeten habe. )


    Welche Buchstabendreher sind es denn bei Manoel?

    Bis jetzt bei ihm nur einer Maonel. Ich bin aber schon auf dem Weg nach Uruguay. Deshalb kann ich da nicht mehr die einzelnen Stellen finden. Nächstes Mal werde ich markieren, hab ich nicht dran gedacht. Ja, es sind Kleinigkeiten, ein "in" oder "er" sowas eben.

  • Bis jetzt bei ihm nur einer Maonel. Ich bin aber schon auf dem Weg nach Uruguay. Deshalb kann ich da nicht mehr die einzelnen Stellen finden. Nächstes Mal werde ich markieren, hab ich nicht dran gedacht. Ja, es sind Kleinigkeiten, ein "in" oder "er" sowas eben.

    Okay, den habe ich gefunden. ich kann ja direkt im Manuskript suchen. Du brauchst die Stellen nicht markieren. Bei einer Zweitverwertung ändern die Verlage erfahrungsgemäß nichts mehr.

  • Okay, den habe ich gefunden. ich kann ja direkt im Manuskript suchen. Du brauchst die Stellen nicht markieren. Bei einer Zweitverwertung ändern die Verlage erfahrungsgemäß nichts mehr.

    Im 4. Kapitel steht auch 1x "Manuel" (auf dem Kindle bei 11%) - oder war das der Punkt, den ihr gemeint habt?

  • Diesen Canabarro kann ich ja nicht ausstehen. So ein richtiger Despot. Will aber sein Fähnchen in den Wind hängen und andere müssen es bitter büßen. Hoffentlich bekommt er dafür noch mal die Rechnung.

    Bei Canbarro geht es mir genauso. Das ist ein ganz unsympathischer und ungemütlicher Mensch.

  • so, ich bin jetzt auch durch den ersten Abschnitt durch. Irgendwie mangelte es diese Woche doch an Lesezeit.

    Anita ist wirklich eine starke Frau, ihrer Zeit voraus. Ich konnte es so nachvollziehen, als sie auf dem Marktplatz geworden ist, allerdings ändert es ja nichts. Die Leute denken ja weiter schlecht über sie, weil "man" so nicht lebt, wie sie es tut. Manche Frau wünscht es sich vielleicht, aber wirklich umsetzen tun es damals ja nur die wenigsten. Da sieht man auch wieviel weiter wir heute schon sind, wieviel mehr sich Frauen heute "erlauben" dürfen. Es ist sicher nicht alles gut, aber doch vieles schon besser als damals.


    Garibaldis Geschichte kenne ich gar nicht, ich weiß über ihn tatsächlich nur, dass er ein italienischer Freiheitskämpfer war. Allerdings muss ich gestehen, habe ich auch noch nicht viel über die neuere Geschichte Italiens, bzw. gerade von der ganzen Einigungsgeschichte gelesen.


    kann ich hat mal mit den Toskana Bücher von dir tun KarinS ;-)


    ich finde die Geschichte sehr interessant. Was mich überrascht hat war, dass Garibaldis Männer so gar kein Problem mit einer Frau auf dem Schiff hatten. Das war doch lange Zeit ein absolutes no go, bringt doch schließlich Unglück….

  • Da sieht man auch wieviel weiter wir heute schon sind, wieviel mehr sich Frauen heute "erlauben" dürfen. Es ist sicher nicht alles gut, aber doch vieles schon besser als damals.

    Das denke ich oft, wenn ich Bücher lese, in denen das thematisiert wird und bin dann froh, dass ich in der heutigen Zeit leben darf.


    Garibaldis Geschichte kenne ich gar nicht, ich weiß über ihn tatsächlich nur, dass er ein italienischer Freiheitskämpfer war. Allerdings muss ich gestehen, habe ich auch noch nicht viel über die neuere Geschichte Italiens, bzw. gerade von der ganzen Einigungsgeschichte gelesen.

    So geht es mir auch und das obwohl ich ja an der italienischen Grenze aufgewachsen und meine ersten dreissig Jahre verbracht habe. Das Land hat aber in unserem Geschichtsunterricht nicht wirklich Raum bekommen.

  • Garibaldis Geschichte kenne ich gar nicht, ich weiß über ihn tatsächlich nur, dass er ein italienischer Freiheitskämpfer war. Allerdings muss ich gestehen, habe ich auch noch nicht viel über die neuere Geschichte Italiens, bzw. gerade von der ganzen Einigungsgeschichte gelesen.



    Diese ganze Einigungsgeschichte Italiens ist ziemlich wirr. Wer da mit wem warum paktiert hat und wer gegen wen Intrigen gesponnen, war ziemlich schwer aufzudröseln. Ich weiß noch, dass ich bei Toskana 2, das ja im 2. italienischen Unabhängigkeitskrieg spielt an dem püolitischen Hin und Her schwier verzweifelt bin.


    Zitat

    ich finde die Geschichte sehr interessant. Was mich überrascht hat war, dass Garibaldis Männer so gar kein Problem mit einer Frau auf dem Schiff hatten. Das war doch lange Zeit ein absolutes no go, bringt doch schließlich Unglück….


    Das hat mich auch gewundert. Ich habe mich ja für meinen Erstling (Die Sehnsucht der Albatrosse) eingehend mit Seefahrt beschäftigt. Aber in meinen Hauptqellen findet sich kein Hinweis darauf. Vielleicht liegt es auch daran, dass Garibaldis Mannschaft ein zusammengewürfelter Haufen war, der nicht nur aus Seeleuten bestand.