Lars Engels – Totes Moor

  • Ein unterhaltsames Krimidebut, das Lust auf mehr macht


    Buchmeinung zu Lars Engels – Totes Moor


    Totes Moor ist ein Kriminalroman von Lars Engels, der 2023 bei Ullstein erschienen ist.


    Zum Autor:

    Lars Engels, Jahrgang 1992, ist Werbetexter und Autor.So oft wie möglich zieht es ihn vom Schreibtisch weg in die Natur, um neue Inspiration zu sammeln. Er lebt in Neuss, doch die Geschichten von der Moorlandschaft an der Rhön haben ihn schon immer fasziniert.


    Zum Inhalt:

    Kommissar Janosch Janssen ermittelt in einem Fall mit persönlichen Bezügen. Die Tote war seine Jugendliebe und sein Vater war der Hauptverdächtige, der damals Suizid beging. Nun ermittelt Janssen gemeinsam mit dem damaligen Team.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich von Beginn an gefangen genommen. Die Hauptfigur Janosch Janssen wirkt etwas unsicher und auch vom Leben gezeichnet. Er wird zu einem Leichenfund im Moor gerufen und erkennt, dass es sich um seine verschwundene Jugendliebe handelt. Sein Vater geriet vor zehn Jahren unter Tatverdacht, zerbrach daran und beginn Selbstmord. Janosch wirkt sympathisch und er hat das Ziel, seinen Vater zu entlasten und den wahren Täter zu überführen. Dazu muss er mit der damaligen Chefermittlerin Diana Quester zusammenarbeiten. Auch bei ihr hat der Fall Spuren hinterlassen, aber sie lässt Kommissar Janssen viel Spielraum bei dessen Ermittlungen. Einige kurze Rückblenden verdeutlichen das damalige Geschehen und zeigen die Tragik der damaligen Ereignisse. Die Spannung ist von Anfang an gegeben, auch wenn es nur wenige Fortschritte gibt. Kommissar Janssen ist beharrlich und er verfügt wegen seines persönlichen Bezugs über Informationen, die die damaligen Ermittler nicht hatten.

    Der Schreibstil ist atmosphärisch und leicht verdaulich und lässt Raum für Gefühle. Die Stimmung ist recht dunkel und die Beschreibungen der Moorlandschaft unterstützen dies. Es gibt Sackgassen und überraschende Wendungen und die Auflösung ist vollständig und überzeugend. Besonders gefallen haben mir die glaubwürdigen Figuren, die zielorientiert ihren Job machen.


    Fazit:

    Dieser Titel konnte mich durch seine atmosphärischen Schilderungen und die Figurenzeichnung überzeugen. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger Kriminalromane aus.


    ASIN/ISBN: B09XFF2XXX

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Spannender Krimi aus der Rhön


    In einem Moor in der Rhön finden Wanderer eine Leiche. Der Kriminalkommissar Janosch Janssen, ist gerade wieder in der alten Heimat und als erstes am Fundort. Hier muss erschreckend feststellen, dass es sich um die 2009 verschwundene Matilda Nolte handelt, in die er als Schüler verliebt war. Außerdem wurde damals sein Vater beschuldigt etwas mit Matildas Verschwinden zutun zu haben, worauf hin er sich im Laufe der damaligen Ermittlungen das Leben nahm.

    Jetzt wird der Fall wieder aufgerollt und Janosch wird in die Ermittlungen mit einbezogen, obwohl er und die leitende Ermittlerin Diana Quester nicht gut miteinander klarkommen.


    Dem Autor ist es gelungen, dass mich der Kriminalroman echt gefangengenommen hat. Er ist spannend geschrieben und ich war so gefesselt und wollte nur noch weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie alles aufgelöst wird. Die kurzen Rückblicke in die Vergangenheit rund um den Zeitpunkt der Tat, haben mir gut gefallen. Ebenso wie die Handlungsorte, mal ein anderer Landstrich und nicht so weit von meiner Heimat entfernt.

    Die Auflösung war dann für mich auch schlüssig und bis zum Schluss spannend und überraschend.


    Fazit: Für mich ist es ein gelungenes Krimidebüt um einen jungen Ermittler und ich bin gespannt, ob und wie es mit Janosch Janssen und Diana Quester weitergeht. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung.

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Im Morgennebel stoßen Wanderer im Roten Moor auf die Leiche einer jungen Frau. Die Kriminalpolizei identifiziert sie wenig später als Matilda Nolte, die 2009 nach einer Abiparty spurlos verschwand. Für Kommissar Janosch Janssen ist die Entdeckung ein Schock: Matilda war seine heimliche Jugendliebe. Und sein Vater damals der Hauptverdächtige, der dem Druck der schonungslosen Ermittlungen nicht standhielt und Suizid beging. Um seinen Vater zu entlasten und Matildas Mörder zu finden, muss Janosch ausgerechnet mit Kriminaloberrätin Diana Quester zusammenarbeiten. Die Ermittlerin, die er für den Freitod seines Vaters verantwortlich macht ...


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Lars Engels, Jahrgang 1992, ist Werbetexter und Autor. So oft wie möglich zieht es ihn vom Schreibtisch weg in die Natur, um neue Inspiration zu sammeln. Er lebt in Neuss, doch die Geschichten von der Moorlandschaft an der Rhön haben ihn schon immer fasziniert.


    Allgemeines

    Erster Band der Reihe um Janosch Janssen

    Erschienen am 26.01.2023 im Ullstein Verlag als TB mit 384 Seiten

    Gliederung: Roman in 19 Kapiteln, jeweils mit einer Überschrift versehen – Nachwort

    Erzählung in der dritten Person, wechselnd aus den Perspektiven von Janosch Janssen und Diana Quester

    Handlungsort und -zeit: Grimmbach in der Rhön, 2018 und 2009


    Inhalt

    Kurz nachdem Kriminalkommissar Janosch Janssen eher widerwillig seiner verwitweten Mutter zuliebe in sein Heimatdorf Grimmbach zurückgekehrt ist, wird im Roten Moor die Leiche von Matilda Nolte gefunden. Sie war eine Klassenkameradin von Janosch, für die er schwärmte; seit einer Party kurz vor dem Abitur vor fast zehn Jahren galt sie als vermisst. Janosch ist entschlossen, ihren Mörder zur Strecke zu bringen. Seinerzeit wurde sein eigener Vater des Mordes verdächtigt und von der Polizei so unter Druck gesetzt, dass er sich das Leben nahm. Janosch war und ist von der Unschuld seines Vaters, die er nun beweisen will, überzeugt. Wie ein Schlag ins Gesicht trifft ihn die Tatsache, dass seine Vorgesetzte in Grimmbach ausgerechnet Diana Quester ist, die Ermittlerin, die Janoschs Vater beschuldigte und damit in seinen Augen für dessen Tod die Verantwortung trägt.


    Beurteilung

    Die Handlung dieses lesenswerten Kriminalromans spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Der kursiv gedruckte Handlungsstrang in der Vergangenheit schildert die Ereignisse vom Herbst 2008 bis zum Verschwinden von Matilda Nolte im Februar 2009 und dem kurz darauf folgenden Tod von Harald Janssen.

    Der Handlungsstrang über die Gegenwart setzt im Herbst 2018 mit dem Auffinden von Matildas Leiche ein. Im Laufe der Ermittlungen, die in kleinen (Fort)schritten realistisch geschildert werden, verdichten sich bald Hinweise auf die Unschuld des damaligen Hauptverdächtigen, dafür schießen jedoch neue Theorien und Tatverdächtige wie Pilze aus dem Boden. Immer mehr Einwohner des fiktiven, kleinen Orts Grimmbach scheinen etwas zu verbergen zu haben und diverse Arten der Kriminalität könnten in diesem Fall eine Rolle spielen.

    Janoschs Vorgesetzte, eine wenig umgängliche Frau, die seit einer früheren schiefgelaufenen Ermittlung besonders verbissen agiert, macht ihm das Leben schwer, muss aber letztlich zugeben, dass er ein guter Polizist ist und seine Mitarbeit akzeptieren.

    Neben der eigentlichen Krimihandlung wird auch – in einem nicht zu großen Umfang – auf das Privatleben der Protagonisten eingegangen.

    Der Roman besticht durch einen atmosphärischen Erzählstil, die Stimmung der Moorlandschaft im wabernden Nebel wird gut eingefangen und vermittelt.

    Auch der Charakterisierung seiner Hauptfiguren hat der Autor Aufmerksamkeit geschenkt, im Falle von Diana Quester ist jedoch eine wenig glaubwürdige Überzeichnung festzustellen. Ihr Alleingang ist angesichts der neuesten Ermittlungserkenntnisse unklug, ganz besonders vor dem Hintergrund ihrer gesundheitlichen Probleme.


    Fazit

    Ein vielversprechender Einstieg in eine neue Krimireihe um einen sympathischen Protagonisten und seine bärbeißige Vorgesetzte!

    8 Punkte

    ASIN/ISBN: B09XFF2XXX