In Schweden stirbt es sich am schönsten - Anders de la Motte, Mans Nilsson

  • In Schweden stirbt es sich am schönsten

    Anders de la Motte

    Mans Nilsson

    Droemer TB

    ISBN: 978-3426308752

    384 Seiten, 15,99 Euro


    Dies ist der zweite Band um Kommissar Peter Vinston und seine Kollegin Tove Esping. Bereits im ersten Band weilt Vinston, der aus Stockholm stammt, in der idyllischen Urlaubsregion Österlen und hat eigentlich Urlaub. Nachdem er dort schon einen Mord aufgeklärt hat, möchte er sich nur noch erholen und beginnt, das Landleben zu genießen. Seine Ex-Frau und deren Partner, die er besucht, leben auf einem Schloss und planen, dort eine berühmte TV-Show, bei der es um Schätzungen von Antiquitäten geht. Dazu ist der Star der Szene eingeladen und verbringt schon vorher ein paar Tage auf dem Schloss.


    Alles könnte so schön ruhig und beschaulich sein, doch dann wird kurz vor der Show Nalle Persson, ein etwas zwielichter Antiquitätenhändler auf dem örtlichen Antiquitätenmarkt tot aufgefunden. Zufällig ist Peter auf dem Markt und er kann nicht anders, als sich sofort um den Tatort zu kümmern. Sehr zum Leidwesen der örtlichen Ermittlerin, die sich über ihren ersten eigenen Mordfall schon gefreut hat. Und so landet Peter wieder mit Tove in einem Einsatz, denn deren Chef fordert offiziell seine Unterstützung an…


    Ich kannte den ersten Band „Der Tod macht Urlaub in Schweden“ nicht, habe mich aber von Titel und Cover angesprochen gefühlt, da sie einen eher unblutigen und humorvollen Schwedenkrimi versprechen. Tatsächlich ist die Handlung unblutig, es wird viel ermittelt, es gibt spannende Überlegungen, doch von Humor ist leider weit und breit nichts zu finden. Die Autoren haben zwar Peter Vinston als pedantischen Typen entworfen, der sogar im Sommerurlaub im dreiteiligen Anzug unterwegs ist und Angst von Fusseln oder Tierhaaren auf seiner Kleidung hat, aber komisch kommt das nicht rüber; eher irgendwie zwanghaft. Auch Tove, die als Gegenentwurf zu ihm geplant wurde, wirkt zu offensichtlich konstruiert.


    Das Buch hat mich zwar gut unterhalten, die Figuren sind interessant, die Handlung gut durchdacht, doch so wirklich gepackt hat mich der Fall nicht.


    Mein Fazit: Solide Krimikost, deren Titel mehr Humor verspricht, als tatsächlich vorhanden.


    ASIN/ISBN: 3426308754

  • Klappentext

    Sommer, Sonne, Schweden-Tod:

    Im idyllischen Österlen wird der Mord an einem Antiquitätenhändler zum neuen Fall für Vollblut-Städter Peter Vinston und die lokale Jung-Kommissarin Tove Esping.

    Mitten im geruhsamen Hochsommer gerät das süd-schwedische Österlen in helle Aufregung: Auf dem bekannten Antiquitäten-Markt von Degeberga sitzt ein Händler tot in seinem Zelt, einen antiken Dolch im Rücken. Nur zu gern lässt sich der beurlaubte Mord-Ermittler Peter Vinston aus Stockholm auch in diesen Fall hineinziehen – sehr zum Ärger der jungen Kommissarin Tove Esping, die sich endlich beweisen will.

    Bald muss das ungleiche Ermittler-Duo feststellen, dass die Welt der Antiquitäten so einige schräge Typen und dunkle Geheimnisse birgt. Aber wer würde für den Fund seines Lebens einen Mord begehen?


    Mein Lese-Eindruck

    „In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist der 2. Band der Österlen-Reihe. Die Bände bauen offensichtlich nicht aufeinander auf, man kann sie ohne Verständnisprobleme einzeln lesen.


    Die beiden Autoren sind Routiniers, und das merkt man an vielen Punkten deutlich. Da ist zunächst einmal das Ermittlerduo, das unterschiedlicher kaum sein kann. Tove Esping ist eine junge und ehrgeizige Kommissarin, die endlich ihren ersten eigenen Mordfall eigenständig bearbeiten will. Sie ist eher ein Landei, während Peter Vinston – auf Erholungsurlaub auf dem Lande – als überzeugter Stadtmensch gezeichnet wird, der zudem eine zwanghafte Angst vor Tierhaaren und anderen Fusseleien auf seinen stets korrekten Anzügen hat. Seine Routiniertheit kontrastiert mit ihrer Unerfahrenheit, sodass es gelegentlich im Getriebe knirscht, was der Handlung aber Würze verleiht.


    Die Handlung entführt den Leser in die Welt der Antiquitätenhändler und ist recht verschachtelt. Immer neue Erkenntnisse sorgen für überraschende Wendungen, und der Leser begibt sich mit dem Ermittlerduo auf immer neue Spuren. Die Handlung ist kompliziert, aber immer schlüssig. Und es gibt nicht nur den einen Bösewicht, sondern der Mord ist der Gipfelpunkt einer Kette von Gaunereien, an denen mehrere Personen beteiligt sind.

    Die Auflösung wird schließlich, wie man es von den Agatha-Christie-Krimis kennt, in Form eines großen Tableaus geboten, bei dem alle Verdächtigen anwesend sind. Nicht nur alle Verdächtigen, sondern auch alle Besucher einer Antiquitätenmesse erleben die Auflösung in aller Öffentlichkeit mit; das hätte ich mir etwas diskreter gewünscht.


    Der Krimi verzichtet auf Leichenberge und blutige Quälereien, es gibt keine rasanten Verfolgungsjagden mit Schießereien und dergleichen. Trotzdem ist der Krimi keine Sekunde langweilig.


    Insgesamt eine spannende und flüssig zu lesende Geschichte, leicht erzählt und leicht zu lesen.

    Ein Lesespaß!


    08/10 Punkten

  • Peter Vinston ist immer noch in Österlen im Urlaub, doch seine Zeit neigt sich dem Ende zu. Nachdem er vor kurzem bei Ermittlungen zu einem Mordfall unterstützt hat, braucht er jetzt wieder eine andere Beschäftigung. So begleitet er seine Ex-Frau und ihren Mann auf einen Antiquitätenmarkt. Prompt ereignet sich dort ein Mordfall und Peter ist zur Stelle, sehr zum Ärger von Tove Esping, die sich auf ihren ersten eigenen Fall gefreut hat.


    Tove ist gar nicht begeistert, dass Peter wieder mitarbeiten soll, doch bald stellt sich heraus, dass der Fall deutlich verwirrender ist als es anfangs erscheint. Widerwillig muss Tove im Laufe der Ermittlungen einsehen, dass zwei Ermittler mehr erreichen, als einer.


    Mir hat das Buch wieder gut gefallen, Es lies sich gut lesen und hatte eine Menge Rätselpotenzial. Es tun sich immer mehr Spuren auf, so dass man gut mit kombinieren kann. Man bekommt zwar deutlich mehr Hinweise als die Ermittler, aber selbst dadurch ist es mir bis kurz vor Ende nicht gelungen auf Täter und vor allem Motiv zu kommen. So war das Agatha Christie ähnliche Ende auch für mich wieder ein Highlight des Buches.


    Dazu kommt die tolle Landschaft in Schweden, die hier eindrücklich beschrieben ist. Man kann sich sehr gut vorstellen mit Peter und seiner Tochter Amanda am Tisch zu sitzen und den Abend zu genießen.

    Die beiden Ermittler sind sehr eigen und kommen wie schon im ersten Band nicht so richtig miteinander klar, nähern sich aber immer weiter an. Das hat mir gut gefallen, vor allem auch, dass Tove nach und nach von Peter lernt und dann auch einsieht, dass sie von der Zusammenarbeit auch profitieren kann.


    Alles in allem ist das Buch ein spannender Krimi in sommerlichen Schweden-Flair. Ich kann es nur empfehlen und würde mich freuen, wenn es noch einen weiteren Band aus dieser Reihe geben würde.


    9 von 10 Punkte

  • Ich fand´s auch recht unterhaltsam, wenngleich - bei aller guter Recherche und professioneller Schreibe - etwas oberflächlich.

    Es reicht jedenfalls nicht annähernd an die Spitzenqualität von Anders de la Mottes Krimis heran, z. B. "Spätsommermord", "Winterfeuernacht" oder "Sommernachtstod". DAS sind wirklich großartige Spannungsromane, die man sogar mehrmals lesen kann.