Hörbücher im Radio - Teil 2

  • Hörbücher von Thomas Mann sind auch nicht gerade meine Leidenschaft. ;)

    Spannend sind allerdings seine Reden im Radio, die es auch zu hören gibt. Zudem eine hörenswerte "lange Nacht" vom 31. Mai.

    Die Reden wollte ich mir tatsächlich noch anhören, im Moment treibe ich mich jedoch noch in der Eifel rum und muss mein Zugewinn an Wissen noch verdauen.

    Allein die Tatsache, dass 30 Mittelgebirge erwähnt werden und die Webseite des Alpenvereins von über 40 deutschen Mittelgebirgen spricht. zeigt mir meine enormen Wissenslücken auf.

  • Nicht im Leben hätte ich gedacht, wie sehr mir die Gebrauchsanweisung für die Eifel gefallen würde. Ich habe mich besten unterhalten gefühlt, als es um Eifel-Platt ging, textilfreies Wandern, Krimihotel und Mosel-Wein-Nachtsmarkt und kann auch diesen Band aus dem Verlag Piper nur wärmstens empfehlen.


    Gerade habe ich in Nell Zinks "Sister Europe" hineingehört und empfinde Sophie Rois dramatische Vortragsart "speziell". Ich denke, dass ich es dabei belasse und diese Woche an dieser Stelle pausiere.

    Ab dem 14.7. erhält Patrick Modiano dann eine Chance.

  • Mit Patrick Modiano habe ich heute "Im Café der verlorenen Jugend" verweilt und bin angenehm überrascht von der eleganten Erzählweise. Wir begleiten die umtriebige Louki, einem Mädchen, das im Café Condé Zuflucht findet und erfahren dort etwas über ihr Leben.


    An dieser Stelle ein Frage an die frankophilen Eulen: Bedeutet condé noch etwas anderes als Bulle?

  • Salonlöwin die Eifel Gebrauchsanleitung fand ich ebenfalls äußerst kurzweilig und informativ.

    Und danke für den Tipp mit Sophie Rois, die ich sehr gerne höre. :-]


    Condé kann auch einfach ein Name sein.


    Ich habe - auch in "Schöne Grüße - Reisegeschichten Hörbücher - in Hans Christian Andersens "Reiseschatten" reingehört. Das sind echte Reiseerzählungen aus einer Zeit, in der es sehr viel langsamer voranging.

  • Wenn zu den Reisegeschichten die von Anna Seghers (das wirkliche Blau) gehört, dann habe ich damit ebenfalls begonnen und sie abgebrochen.

    Eine andere, die ich nicht mehr in der Audiothek finde, hatte ich auch gehört.

    Irgendwie schwankt die Qualität extrem.

    Hans Christian Andersen behalte ich im Hinterkopf.

  • Immerhin hat man die Chance, ganz unterschiedliche Reisegeschichten zu hören.

    Im ARD Sommerfestival scheint es jetzt keine Hörbücher oder Geschichten mehr zu geben. Na, die Musik ist auch interessant, allerdings gucke ich die dann gerne in der 3sat mediathek.

    Gerade habe ich das Waldbühnen Konzert der Berliner Philharmoniker angeschaut.

  • Immerhin hat man die Chance, ganz unterschiedliche Reisegeschichten zu hören.

    Im ARD Sommerfestival scheint es jetzt keine Hörbücher oder Geschichten mehr zu geben. Na, die Musik ist auch interessant, allerdings gucke ich die dann gerne in der 3sat mediathek.

    Gerade habe ich das Waldbühnen Konzert der Berliner Philharmoniker angeschaut.

    Seit knapp ein, zwei Jahren habe ich den Eindruck, dass neue Hörbücher dem Sparzwang der öffentlich-rechtlichen Sender zum Opfer fallen und man in die "Mottenkiste" greift, aus der manchmal doch ganz erstaunliche Geschichten zum Vorschein treten.

    Ich habe auch den festen Vorsatz, im Thomas Mann Jahr ein paar seiner Sachen zu hören. Nur ist mir im Sommer abolut nicht danach.


    Einmal die Waldbühne zu besuchen war ein lange gehegter Wunsch, der im letzten jahr in Erfüllung ging. Leider war das Wetter nicht ganz stimmig, so dass auf den oberen Rängen das Konzert nicht ganz so gut zu hören war. Wir haben in Kiel eine ähnliche und viel kleinere Bühne, die ich bevorzuge, da die Veranstaltungen dann näher und persönlicher ausfallen.

  • Ich befinde mich aktuell in den Endzügen vom "Café der verlorenen Jugend" und immer noch begeistert, wie Patrick Modiano seine Figuren von innen und durch Dritte von außen beleuchtet. Diese Mehrschichtigkeit und das Eintauchen in das Leben der Pariser Bevölkerung, die alles andere als glamourös lebt, stellt der Nobelpreisträger wirklichkeitsnah und glaubwürdig dar.

    In wenigen tagen wird Patrick Modiano 80 Jahre alt und ich hoffe, dass er noch einige Bücher schreiben wird.

  • Vor ein paar Wochen war ich ja sehr froh, dass es eine dritte Staffel Mia Insomnia gibt. Heute war ich lange im Auto und habe 9 der 10 Teile gehört - es hätte diese dritte Staffel nicht gebraucht. Es wird versucht etwas weiterzuspannen und aufzulösen, leider wird es da für meinen Geschmack zu konfus und zu groß. Ähnlich wie bei KI Mom, da fand ich die ersten beiden Staffeln ja auch gut und dann kam die finale dritte nach dem Erfolg.

  • baro schade, wenn dann doch eine Staffel "zu viel" produziert wird. Es verdirbt ein wenig den guten Eindruck, den man von den ersten hatte.

    Leider.


    Ich habe für mich das entdeckt:

    Jahrmarkt der Eitelkeiten - W.M. Thackeray


    Es ist zwar leider eine gekürzte Lesung, aber der Ton Thackerays, seine Kritik an gesellschaftlichen Gepflogenheiten kommt gut zum Ausdruck. Für mich eine echte Freude.

  • Ich habe "Jahrmarkt der Eitelkeiten" vor etwa drei Jahren aus der ARD-Mediathek als 7-teilige MIniserie gesehen. Gefiel mir gut. Zuletzt lief die Serie erst am 24.06.2025 in One und stand noch bis vor kurzem erneut in der Mediathek.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Dann stellt die ARD noch jede Menge Geschichten von Thomas Mann zur Verfügung, ...

    Ich habe mir auf Am Morgen vorgelesen die Erzählung Luischen von Thomas Mann angehört.

    Gelesen wird sie von Otto Sander, der das auch sehr gut machte, obwohl es sich wirklich um eine befremdliche Geschichte handelt.


    Danach folgte noch ein Text, gesprochen von Thomas Mann, 1953.

  • Das verstehe ich. Man muss ja auch nicht Handlungen in jeder Medienform (parallel/zusätzlich) konsumieren. Ich wusste z.B. gar nicht, dass ein 50 Jahre altes Buch Basis für die Serie war. An sich toll, dass der Stoff Jahrzehnte später noch einmal diese mediale Beachtung bekommen hat. Viktorianische Kostüme haben Sogwirkung und erreicht durch Bildsprache auch die Zielgruppe der Nichtleser.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Gucci da hat eigentlich jede Ausdrucksform ihre Berechtigung. Ich kann nur nicht so gut wechseln - nicht flexibel genug. ;)

    Manchmal gibt es ganz deutliche Abgrenzungen, dann kann ich damit besser umgehen.


    Opulente Bühnenbilder und Filme finde ich schon reizvoll.

    Kürzlich habe ich die neue Verfilmung des Grafen von Monte Christo gesehen, die ich ganz fantastisch fand.


    Man muss es eben ausprobieren, was passt.



    Das Buch ist sogar noch älter. 1847/48.

  • Ich habe mir auf Am Morgen vorgelesen die Erzählung Luischen von Thomas Mann angehört.

    Gelesen wird sie von Otto Sander, der das auch sehr gut machte, obwohl es sich wirklich um eine befremdliche Geschichte handelt.


    Danach folgte noch ein Text, gesprochen von Thomas Mann, 1953.

    Otto Sander wollte ich unbedingt noch hören. Ich mag seine gänzliche eigene, ruhige und doch prägnante Stimme sehr. Was Du über die Geschichte an sich schreibst, macht mich skeptisch, doch ich probiere die Folge.

  • Tatsächlich bin ich wie Rumpelstilzchen gestrickt, wenn ich mich für den Film entschieden habe, möchte ich das Buch nicht mehr lesen. Einerseits.

    Andererseits mag ich Kostüm(e) und entsprechende Verfilmungen.

    Offensichtlich bin ich sehr eigen in meinen Vorstellungen.