"Die Erbin" - Seiten 483 - Ende

  • Ich musste das Buch gestern dann auch fertiglesen, weil es so spannend war.

    Davids Schicksal ist schwer zu verkraften.

    Das kann ich nur unterschreiben. Diese Hilflosigkeit von Edmund hat mich sehr berührt. Aber ich wusste echt auch keine Lösung. Und Theodor hatte wirklich einen Stein bei mir im Brett, dass er David noch geholfen hat. Da hat er bei mir gerade noch die Kurve gekriegt. Das gefällt mir überhaupt, dass die Figuren eine Entwicklung durchmachen im Buch. Und ich ihr auch emotional folgen kann.



    Mein Verdacht mit Elisa war richtig und das finde ich wunderbar, daß sie es geschafft hat, wieder auf die Beine zu kommen und den Sohn hat, der sie mit Edmund verbindet.

    Das hatte ich ja auch gedacht und ja, sie hat ihr Leben einigermaßen gemeistert. Fehlt nur noch ein Partner für sie. Was für ein Glück sie hatte, dass sie dem Kerl, der ihren Bruder getötet hat, entkommen ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Dieses Kapitel, wie die deutsche Wirtschaft schon bewusst vor Kriegsende an einer Legende gearbeitet hat, um später jede Verantwortung von sich zu weisen, fand ich besonders schlimm. Das Nürnberger Büro zum Beispiel hat es wirklich gegeben.

    Was ich immer noch nicht verstehe, warum die Menschen alle geschwiegen haben. Es gab doch so viele Menschen in der Nachbarschaft, die müssen das doch alles gesehen haben und gewusst haben. Also über die Verhältnisse bescheid gewusst haben. Ich denke, die Besatzer wollten auch oft gar nicht genauer nachforschen. Sie wollten, dass Deutschland wieder auf die Füße kam und haben auch mal weggesehen, damit das auch gut anlief. Wenn man all die Täter und MItläufer dingfest gemacht hätte, wäre Deutschland ein anders geworden.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe gestern den Fim "Nürnberger Prozess" gesehen mit Spencer Tracy. Da ging es zwar um Richter und nicht um Fabrikbesitzer, aber dennoch passte das gut nach diesem Buch.


    Ich kann mir vorstellen, dass Cosima sich richtig fremd fühlt in ihrer Familie. Von allen belogen. Wie gut, dass sie in Henry ein Stück weit eine neue Familie gefunden hat. Und wie schön, dass sie mit Elisa und Sohn zusammeng gezogen ist. Das gefällt mir.


    Es hat mir so gut gefallen, das Buch. Eines deiner besten liebe Claire. :anbet Und so wichtig. Immer noch. Schon wieder.

    Und so tolle Figuren. Also nicht nur die guten.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich musste das Buch gestern dann auch fertiglesen, weil es so spannend war.

    Dankeschön! Das freut mich! 😊

    Diese Hilflosigkeit von Edmund hat mich sehr berührt.

    Ich habe es beim Schreiben auch so empfunden, dass es für Edmund an diesem Punkt deshalb keinen anderen Weg mehr gibt und er keine Sekunde über die Konsequenzen für sich selbst nachdenkt ...

    Das gefällt mir überhaupt, dass die Figuren eine Entwicklung durchmachen im Buch. Und ich ihr auch emotional folgen kann.

    Vielen Dank - das war mir auch sehr wichtig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das manchmal auch gar nicht so einfach fand - das habe ich hier, glaube ich, schon mal an einer anderen Stelle in der Runde geschrieben -besonders bei einer so ambivalenten Figur wie Theodor.

    Das hatte ich ja auch gedacht und ja, sie hat ihr Leben einigermaßen gemeistert.

    Das stimmt. Am Ende hat Elisa doch ein bisschen Glück durch ihren Sohn gefunden. 😊

  • Was ich immer noch nicht verstehe, warum die Menschen alle geschwiegen haben. Es gab doch so viele Menschen in der Nachbarschaft, die müssen das doch alles gesehen haben und gewusst haben. Also über die Verhältnisse bescheid gewusst haben. Ich denke, die Besatzer wollten auch oft gar nicht genauer nachforschen. Sie wollten, dass Deutschland wieder auf die Füße kam und haben auch mal weggesehen, damit das auch gut anlief. Wenn man all die Täter und MItläufer dingfest gemacht hätte, wäre Deutschland ein anders geworden.

    Die Frage hat mich auch immer beschäftigt und tut es ehrlich gesagt immer noch. Ich glaube, dass es auch eine Form von kollektivem Verdrängen und "Vergessen wollen" war. Nicht umsonst wurde ja nach dem Krieg einfach nicht über diese Zeit von damals geredet und wenn, wurde es eher gerechtfertigt oder verharmlost. Aber wenn man sich zum Beispiel überlegt, dass es im damaligen "Deutschen Reich" und den besetzten Gebieten fast eintausend KZ-Außenlager (!) gab, die sehr oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten lagen, dann haben die Menschen selbstverständlich etwas mitbekommen. Ich glaube, was aber auch noch hinzukam, war diese unglaubliche Verrohung damals, vor allem als dann auch der Krieg begann, und die schreckliche Rassenideologie der Nationalsozialisten hat diese Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ja zudem als angeblich "minderwertig" diffamiert.

    Und nach dem Krieg wollten gab es einfach nur eine kurze Zeit, in der die Alliierten wirklich eine echte "Entnazifizierung" betreiben wollte. Dann kam der "Kalte Krieg" und der Kampf gegen den Kommunismus war wichtiger.

  • Und nach dem Krieg wollten gab es einfach nur eine kurze Zeit, in der die Alliierten wirklich eine echte "Entnazifizierung" betreiben wollte. Dann kam der "Kalte Krieg" und der Kampf gegen den Kommunismus war wichtiger.

    Das kam gestern in dem Film am Ende gut raus. Dass die USA Angst hatte, wenn Deutschland nicht stark wird, sie gegen die Kommunisten ganz Europa verlieren. Da wurde auch über die Prozesse z.B. gegen IG Metall gesprochen und die kamen alle mit leichten Strafen durch. :(


    Kollektives Verdrängen, ja. Wie vorher kollektiv mitmachen. Ist das typisch deutsch gewesen? Ich denke nicht. Das ist typisch Mensch. Der Gedanke ist es, der mich derzeit so erschreckt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • besonders bei einer so ambivalenten Figur wie Theodor.

    Den finde ich aber stark. Kein Mensch, den ich mag, aber der Tod des Bruders macht ihm klar, das er so nicht weitermachen kann. Aber ganz gerade war sein Weg sicher auch nach dem Krieg nicht. Aber das ist ein bisschen auch der Erziehung geschuldet, denke ich. Und der damaligen Zeit.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Oh, ich hab den Beitrag von dir erst jetzt bemerkt ... 😊

    Ich habe gestern den Fim "Nürnberger Prozess" gesehen mit Spencer Tracy.

    Den habe ich mal vor ganz langer Zeit gesehen, würde ich mir aber auch gerne noch mal anschauen!

    Ich kann mir vorstellen, dass Cosima sich richtig fremd fühlt in ihrer Familie. Von allen belogen.

    Ja, ich glaube, dass dieses Gefühl am schlimmsten ist, dass man sich in Menschen, die man liebt, so getäuscht hat, dass sie einem auf einmal ganz fremd sind. Vielleicht wollten genau aus diesem Grund auch viele einfach nicht wahrhaben, dass ihre Familienmitglieder oder Freunde solche Verbrechen begangen haben?

    Es hat mir so gut gefallen, das Buch. Eines deiner besten liebe Claire. Und so wichtig. Immer noch. Schon wieder.

    Und so tolle Figuren. Also nicht nur die guten.

    Danke! Wie schön! Das bedeutet mir so viel, liebe hollyholunder!!! 😊 Gerade bei diesem Buch, das auch für mich so intensiv war ...

  • Den finde ich aber stark. Kein Mensch, den ich mag, aber der Tod des Bruders macht ihm klar, das er so nicht weitermachen kann. Aber ganz gerade war sein Weg sicher auch nach dem Krieg nicht.

    Ja, so habe ich Theodor auch gesehen und das war auch das Herausfordernde an dieser Figur (was aber auch sehr viel Spaß beim Schreiben gemacht hat) - diese vielen Seiten, die er hat und die eben nicht nur schwarz und weiß sind, zu erzählen.