"Die Erbin" - Seiten 381 - 481

  • Da gibt es in manchem europäischen Land noch Aufarbeitungsarbeit zu leisten. Die Ermordung der Juden Europas wurde in vielen Ländern nicht von den Deutschen getan, nicht alleine ausgeführt, wenn auch allein verantwortet, denn ohne die Deutschen Befehle hätte es für Juden und Roma Unterdrückung und Diskriminierung gegeben. Die eigentliche Sonderstellung in der Geschichte des Völkermords war die industriell organisierte Vernichtung.

    Das stimmt. Das wird übrigens ganz großartig in Berlin, in der Ausstellung unter dem Holocaust-Mahnmal, gezeigt, wie unterschiedlich in den besetzten Ländern darauf reagiert wurde, und wie breitwillig viele Ländern sofort bereit waren, an diesem Völkermord mitzuwirken und die Juden und Jüdinnen auszuliefern.

  • Wichtig finde ich auch sich daran zu erinnern, dass viele Juden gar nicht fliehen konnten, da sie niemand aufnehmen wollte. Vor allem, da in den USA und Europa heute wieder genauso mit Flüchtlingen umgegangen wird.

    Ja, da kann ich dir nur zustimmen - und auch diese "entmenschlichte" Sprache, in der man darüber spricht, erinnert sehr an frühere Zeiten.

  • Irgendwie hatte ich mir gedacht, dass Theodor seinen Bruder getötet hat. Dazu passt auch, dass Hagen die Familie in der Hand hat. Andererseits hat er sich selbst ja auch schuldig gemacht, als er den „Unfall“ inszeniert hat.


    Edmund wollte David, den er zufällig unter den Zwangsarbeitern erkannt hat, schützen. Dass er damit bei seiner Familie nicht durchkommt, hätte er wissen müssen. Seine Erpressung konnte nicht funktionieren, dafür hatte alle zu viel Dreck am Stecken.


    Theodor war so von Eifersucht zerfressen, dass er ohne Nachzudenken (vielleicht konnte er das ja nicht wegen des Alkohols) zugeschlagen hat. Wilhelm hatte nichts Eiligeres zu tun, als Hagen und seine Schergen einzuschalten.


    Elisa hat alles mit ansehen müssen. Wie furchtbar für sie. Edmund hat den Ordner mit zu Elisa genommen, die damit den Beweis in der Hand hat und richtig reagiert hat, als Hagen in ihr Zimmer kam. Frau Brückner ist damit sicherlich Elisa. Sie hat auch einen Sohn, der altersmäßig passt und damit Edmunds Sohn sein dürfte.


    Cosima will wissen, was geschehen ist. Aber ihr Detektiv hat sie erkannt und ihm ist die Sache zu heiß. Der Anwalt in der Schweiz will mit keinem der Liefensteins etwas zu tun haben, doch Cosima gibt nicht so einfach auf und wird zu ihm vorgelassen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in ihr aussieht, als sie die Wahrheit erfährt.


    Das Gespräch mit Albert läuft auch nicht gut, er ist auch nicht viel besser als Theodor. Vielleicht plagt ihn sein Gewissen etwas mehr, aber nicht genug, um reinen Tisch zu machen. Noch weiß Cosima ja nicht, dass ihr Onkel ihren Vater getötet hat. Da wird sie noch mehr schocken.


    Leo hat mit Frau Brückner gesprochen und ist Cosima dann in die Schweiz gefolgt, weil er besorgt ist. Endlich ist das Vertrauen wieder da.

  • Am Ende wären sie wohl enteignet worden und alle im KZ gelandet.

    Da hätte es wohl mal keinen Falschen getroffen. Doch sie waren ja nicht die Einzigen, die so gehandelt haben und alle haben nach dem Krieg wieder gute Geschäfte gemacht, ohne sich um das Elend zu kümmern, das sie verursacht haben. Viele der großen Firmen haben doch eine solche Vorgeschichte.

  • Mit Theodor unter einem Dach, nehmen die beiden etwa ihre Beziehung wieder auf?

    Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Wie tragisch und traurig, dass Theodor und Albert, Rita und Magdalena mit dieser Lüge weiterleben.

    Tragisch und traurig finde ich das eigentlich nicht. Für Magdalena müsste es wohl am schlimmsten sein, dass sie mit ihrem Wissen weiterleben muss. Rita hat - glaube ich - weniger Skrupel und Theodor und Albert haben ja skrupellos den Tod so vieler Menschen in Kauf genommen nur der Geschäfte wegen.

  • Am Ende war es also Theodor, der in blinder Wut Edmund erschlagen hat.

    Damit hatte ich so nicht gerechnet. Und das ging so schnell, das war echt total unvermittelt. Konnte man Theodor gar nicht so richtig böse sein. Vor allem, da er sich wirklich damit quält.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Trophäe - Gaea Schoeters



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Für sie muss es in den Wochen doch unerträglich gewesen sein, so zu tun als würde sie auch an die Geschichte des Jagdunfalls glauben muss echt heftig gewesen sein.

    Das plötzlich Hagen bei ihr im Zimmer steht, da war ich baff. Das war echt brenzlig.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


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    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Wie tragisch und traurig, dass Theodor und Albert, Rita und Magdalena mit dieser Lüge weiterleben. Wilhelm Liefenstein will ich zu Gute halten, dass er wohl zumindest geregelt hat, dass Edmunds Tochter Cosimas Erbe „abgesichert“ ist.

    Ich fand die Familie schon vor dem Unfall krank in ihren Strukturen. Aber jetzt müssen alle auch noch einen Totschlag verbergen. Das ist wirklich etwas, was eine Familie kaputt machen kann. Da funktionieren die echt noch einigermaßen. Nicht verstehen kann ich, warum die alle immer unter einem Dach wohnen. Ich wäre da ausgezogen. Als Rita. Die hätten sie doch sicher finanziell unterstützt. Hätte auch Edmund viel früher anstreben müssen. Sich unabhänig machen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


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  • Andererseits hat er sich selbst ja auch schuldig gemacht, als er den „Unfall“ inszeniert hat.

    Das stimmt ...

    Dass er damit bei seiner Familie nicht durchkommt, hätte er wissen müssen. Seine Erpressung konnte nicht funktionieren, dafür hatte alle zu viel Dreck am Stecken.

    Ja, aber hier entlädt sich auch bei Edmund alles, was er all die Jahre heruntergeschluckt und schweigend mitangesehen hat. In meiner Vorstellung ist es daher auch sein eigenes Schuldgefühl, dass hier zu seiner impulsiven Handlung führt.

    Frau Brückner ist damit sicherlich Elisa. Sie hat auch einen Sohn, der altersmäßig passt und damit Edmunds Sohn sein dürfte.

    Sehr interessant, deine Überlegung! 😉

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in ihr aussieht, als sie die Wahrheit erfährt.

    Das ist für Cosima auch furchtbar, weil es das Bild über ihre Familie völlig zerstört ...

    Leo hat mit Frau Brückner gesprochen und ist Cosima dann in die Schweiz gefolgt, weil er besorgt ist. Endlich ist das Vertrauen wieder da.

    Und das ist zumindest ein bisschen Unterstützung für Cosima und Leo wird zu einem Mitstreiter ...