Sándor Márai - Die Glut

  • sehr schönes buch :)
    war etwas merkwürdig, ich habe das buch das erste mal gelesen, und es hat mir nicht besonders gefallen. war eher gelangweilt, und wäre das buch dicker gewesen, hätte ich es bestimmt nicht zu ende gelesen.
    ein bekannter meinte dann irgendwann, dass er das buch unheimlich toll gefunden hat. ich war eher überrascht, dachte mir aber, dass ich dem buch vielleicht doch noch eine chance geben sollte.
    das hab ich getan, und ich habe es nicht bereut. klasse roman, hab sehr viele passagen rausgeschrieben, in denen marai einige dinge einfach wunderbar ausdrückt.
    warum ich das buch beim ersten lesen nicht mochte, kann ich nur vermuten...hing vielleicht mit dem alter zusammen, ich war noch recht jung. da hab ich einige sachen vielleicht noch nicht so gecheckt...

  • Mit Stefan Zweig würde ich Márai nicht vergleichen wollen. Aber davon mal abgesehen ist es ein Lesegenuss, nicht nur wegen der schönen Sprache. Die Glut des Generals ist für mich das ganze Buch über spürbar, nicht nur im letzten Teil. Schwermütig und melancholisch erscheint er mir. Alle Fragen, die er seinem Gast stellt, beantwortet er sich letztendlich selbst. Und so ist die Geschichte eigentlich ein Monolog, dem ich gespannt gefolgt bin vom ersten bis zum letzten Wort.

  • Meine Meinung:


    Der Ende der 1990er Jahre wiederentdeckte Roman "Die Glut" des ungarischen Schriftstellers Sándor Márai aus dem Jahr 1942 spielt innerhalb weniger Tage, im Grunde nur an einem einzigen Abend. Die Atmosphäre des Handlungsortes, ein Jagdschloss in den Karpaten im Jahr 1941 ist beklemmend - bemerkenswert, wie Márai dieses düstere Flair mit nur wenigen Sätzen erzeugt und bis zum Ende halten kann. Auf den knapp 225 Seiten entfaltet sich ein ganzes Leben, das Leben des mittlerweile 75-jährigen Generals Henrik, der seinen Jugendfreund Konrad nach 41 Jahren wiedersieht. Die Sprache, in der Márai seinen Protagonisten fühlen, denken und sprechen lässt, ist eindringlich und offenbart zahlreiche Überlegungen und Fragen, die sich sicher viele ältere Menschen am Ende ihres Lebens stellen. Freundschaft, Liebe, Treue und Verrat sind die zentralen Themen, mit denen sich der General - alleine und gegenüber Konrad - auseinandersetzt. Seit vier Jahrzehnten, seit jenem denkwürdigen Tag, als Konrad Hals über Kopf verschwunden ist und er aufgehört hat, mit seiner Frau Krisztina zu sprechen, brennen ihm Fragen auf der Seele, die ihn keine Ruhe finden lassen. Der Leser erlebt, wie er diese Fragen hin und her wälzt, mögliche Antworten durchgeht und doch keine Antworten findet. Ob Konrad sie ihm gibt und das Ende des Gesprächs für alle zufriedenstellend ist, sei an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: Der General scheint seinen Frieden gefunden zu haben. Bei so manchem stillen Zuhörer wird das Gelesene allerdings noch einige Fragen aufwerfen und über die letzte Seite hinaus nachwirken.


    Von mir 8 Punkte.

  • Ich habe das vor einiger Zeit gelesen und es hat mich sehr beeindruckt, die düstere Atmosphäre, die Ausweglosigkeit aus den Gedanken, soweit meine Erinnerung stimmt... Es ist auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch

  • "Die Glut" ist eines der besten Bücher, das ich in den letzten 10 Jahren gelesen habe.
    Es hat mich so mitgerissen und mitgenommen, das ich es nur in Päckchen von 25-30 Seiten lesen konnte.
    Sprachlich meisterhaft und mindestens so gut wie Stefan Zweig.
    Das Buch knistert nur so vor Spannung, es ist ein unglaublich packender Lebensrückblick, mit einer einfach mitreißenden Dramatik.


    Wenn ich mich eines Tages von meiner umfangreichen Bibliothek trennen müßte, die Glut würde ich auf jeden Fall behalten.


    Nachdem, was ich sonst von Marai gelesen habe, auch sein bestes Buch.


    Von mir maximale Punktzahl,
    die würd ich auch gerne eintragen, hab aber nicht gefunden, wie das geht.