Das Phantom der Oper - Gaston Leroux

  • Meine Meinung: Das Drama "Phantom der Oper" handelt von einem Wesen namens Eric das erschreckend grausam und verrückt, aber zugleich auch geschickt und gewitzt ist und so haben einige Angst vor ihm und andere mögen es. Sein Problem ist das er hässlich ist und so von der Gesellschaft ausgeschlossen wird. Eric wird krank vor Einsamkeit und will doch eigentlich nur ein ganz normales Leben führen und geliebt werden. Und als das Phantom sich verliebt, nimmt das Drama seinen Lauf. Immer wieder zweifelt man beim Lesen an seinem Verstand. Existiert das Phantom oder nicht? Irgendwie ist jeder in diese Sache verwickelt. Man spürt Angst, Mitleid, Schmerz und Leid gegenüber dem Phantom, aber auch romantische Gefühle kommen nicht zu kurz. Man hat manchmal das Gefühl die Dunkelheit im Untergrund der Oper saugt einen ein oder droht erschlagen zu werden von dem betrückenden Gefühl der Folterkammer. Das Buch ist auf jedenfall sehr interessant, mitreißend, gefühlvoll und man kann sich gut in die Geschichte hineinversetzen. Es wird an einigen Stellen vom Autor kommentiert und ist an manchen Stellen schwierig zu verstehen, wenn man kein Französisch spricht, aber es lässt sich trotzdem sehr gut lesen. Das Lesen lohnt sich auf jedenfall.
    :fingerhoch

  • Das Phantom der Oper begeisterte mich schon viele Jahre - entweder als Verfilmung, als Musical, zu schön war die Geschichte um das Phantom, Christine Daae und Vicomte Raoul de Chagny. Zu schön auch die dazu gehörige Musik aus dem berühmten Musical, welche ich wärend des Lesens genoss, was die Grundstimmung des Buches, die Dramatik der Geschichte noch unterstrich.
    Gespannt machte ich mich also auf, die Originalgeschichte zu lesen - und ohne die Wiederaufnahme der Leserunde, hätte das wohl noch länger gedauert..
    An dieser Stelle musste ich dann feststellen, das sich das Buch doch zu den umgesetzten Verfilmungen ein wenig unterschied. Das Buch ist meiner Meinung nach düsterer, nüchterner, wenig romantisch. Vielmehr erlebe ich die Figuren hier weniger romantisch als besitzergreifend, teilweise sehr egoistisch und sich benehmend wie verzogene Kinder, denen man das Spielzeug weggenommen hat. Auf der anderen Seite fand ich Christines Gefühle sehr gut dargestellt, ihre Zerissenheit, die Faszination und das Grauen...und auch die des Phantoms, wenn man auch erst etwas später seine Geschichte erfährt.
    Trotz kleiner Länger für mich ein sehr gutes und lesenswertes Buch um eine der berühmten Dreiecksgeschichten, eine düstere Geschichte um die Sehnsucht nach Liebe, blankes Entsetzen und die Faszination...
    Lesenswert!

  • "Das Phantom der Oper" ist eine Geschichte die mich dank des Musicals immer schon sehr fasziniert hat. Ich kann mich auch noch gut erinnern das Buch von Gaston Leroux mit 15 schon einmal gelesen zu haben. Woran ich mich allerdings überhaupt nicht mehr erinnern konnte war das sich die Geschichte von Leroux doch schon extrem vom Musical unterscheidet, es ist deutlich weniger romantisch, liest sich (für mich die nicht gerne Krimis liest) eher wie ein Kriminalroman. Die Charaktere kamen mir allesamt eigentlich sehr Ich-bezogen und besitzergreifend vor, kaum einer dachte jemals daran was ein anderer eigentlich möchte...
    Daher tue ich mir mit einer abschließenden Meinung doch recht schwer, ich finde nach wie vor das es ein Klassiker ist den man gelesen haben sollte, vielleicht tut man sich auch leichter damit wenn man nicht so "musical-vernebelt" ist wie ich es halt bin (ich kann ncht anderst) aber ich hab jetzt erstmal genug davon und stelle "Das Phantom der Oper" wieder an seinen Platz in meinem Regal wo es vorerst bleiben wird. "Das Phantom" von Susan Kay subt bei mir noch, und mein Bedarf ist vorerst gedeckt....

  • Bei einem Besuch der Pariser Oper sieht der junge Raoul seine Freundin aus Kindheitstagen, die begabte Sängerin Christine, wieder und verlebt sich direkt in sie. Doch Christine steht im Mittelpunkt unheimlicher Ereignisse. In der Oper gehen gespenstische Dinge vor sich und das Phantom, welches allgemein als Ursache angesehen wird, hat sich ebenfalls in Christine verliebt und möchte sie für sich haben. Und auf keinen Fall duldet er irgendeinen Rivalen um Christines Gunst.


    Ich bin erstaunt, wie gut ich mit dem Stil des Buches zurechtgekommen bin beziehungsweise wie modern es doch geschrieben ist für sein Alter von etwa 100 Jahren. Natürlich merkt man an manchen Redewendungen und ähnlichem das Alter, aber ich hatte nie Schwierigkeiten die Handlung zu verstehen oder ihr zu folgen.


    Dagegen hatte ich aber Schwierigkeiten das Verhalten mancher Personen nachzuvollziehen, vor allem Raoul. Seine Verliebtheit zu Christine war für mich unverständlich. Auf der einen Seite ist sie die Liebe seines Lebens, aber auf der anderen Seite bezeichnet er sie als Operndirne, die nie seine Frau werden kann.
    Und Christine blieb für mich zu blass und passiv. Sie macht, was das Phantom von ihr will, wenn es bei ihr ist und wenn Raoul bei ihr ist, macht sie, was er will. Von selbst wird sie nahezu nie aktiv. Das hat es mir auch schwer gemacht nachzuvollziehen, was so umwerfend besonderes an ihr ist, dass sich Raoul und das Phantom so von ihr angezogen werden.
    Faszinierend und sehr phantasievoll fand ich dagegen die unheimlichen Vorgänge an der Oper. Es macht Spaß mit zu rätseln, wie das Phantom die verschiedensten Tricks durchführt.


    Insgesamt war es eine nette und unterhaltsame Gruselgeschichte, auch wenn es zwischendurch einige Längen gab. Aber ich hätte gern mehr über die Vorgeschichte des Phantoms erfahren, bevor es in der Pariser Oper auftauchte und vor allem, was es zu dem machte, was es dann wurde.

  • Ich mag Klassiker mit dem doch etwas anderen Erzählstil als die neuen Bücher. Die Geschichte des Phantom der Oper fasziniert mich seit langem. Vor vielen Jahren konnte ich einmal das Musical sehen.
    Dieses Buch habe ich auch schon mal gelesen, konnte mich aber kaum mehr daran erinnern.


    Leider stellte sich bei mir während des Lesens die Geschichte von Raoul in den Vordergrund, seine nervige Art runiniert mir den ganzen Charme des Buches.
    Mir fehlte diesmal die Romantik der Geschichte.
    Trotzdem bin ich froh, das Buch wieder einmal gelesen zu haben.

  • "Viele französische Namen und etliche Schachtelsätze machten den Einstieg in die Geschichte etwas zäh. Ebenso trug die überhebliche Haltung des Erzählers gegenüber den „Ballettratten“ dazu bei, dass ich das Buch am Anfang nicht gerade mit Freude gelesen habe. Völlige Begeisterung kam zwar auch während der weiteren Lektüre nicht auf, mit der Zeit ließ sich die Geschichte, auch in Anbetracht ihrer Erstveröffentlichung (1911), allerdings wesentlich flotter lesen und bot durchaus schaurige, unterhaltsame und rührende Szenen, auch wenn abrupte, völlig unnötige Zeitwechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart meinen Lesefluss leider öfters unterbrachen.
    Die Art der Schilderung mit Bezugnahme auf die diversen Quellen gibt dem Leser zwar das Gefühl, die Geschichte könne tatsächlich so passiert sein, jedoch herrscht eben auch eine gewisse Distanz zu der Gefühlswelt der Charaktere. Obwohl man... etwas mehr über persönliche Hintergründe erfährt, fiel es mir schwer, mit den Figuren warm zu werden. Christines Charakter war für mich lange Zeit schwer zu fassen, Raoul ist ständig in Tränen aufgelöst und die Beweggründe des Phantoms lernt man erst zum Ende hin besser kennen.

    FAZIT: Die Geschichte an sich hätte zweifellos die volle Punktzahl verdient, die Umsetzung ist meines Erachtens jedoch weniger gelungen."


    Dem kann ich mich vollinhaltlich anschließen!!
    Vor allem der Zeitwechsel brachte mich jedes Mal aus dem Konzept.
    Trotzdem freue ich mich, das Buch endlich mal gelesen zu haben.
    Ich vergebe 7 Punkte

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die junge, aufstrebende Sängerin Christine Daaés wird eines Tages entführt. In Verbindung dazu scheint das Verschwinden von Vicomte de Chagnys und dessen älterem Bruder, dem Grafen Philippe zu stehen. Doch wie kam es dazu, dass drei nicht unbekannte Persönlichkeiten so etwas widerfährt?


    Des Rätsels Lösung scheint ei eiem Perser zu liegen, der ein ausgesprochener Opernfreund ist, doch was weiß er und in wie weit kann er Licht ins Dunkel bringen? Das Geheimnis scheint sich um Loge Nr. 5 der Pariser Oper zu drehen, denn diese ist dem Phantom vorbehalten. Die neuen Direktoren der Oper sind da natürlich anderer Meinung, sodass sie die Loge, entgegen der bisherigen Gepflogenheiten, vermieten. Als jedoch die Leiche des Bühnenarbeiters Joseph Buquet auftaucht, schleichen sich erste Zweifel in ihre Entscheidung ein.


    Doch der Tod Buquets ist erst der Anfang. Eine bis dato hoch gelobte Sängerin ist plötzlich nicht mehr in der Lage zu singen und ein Kronleuchter stürzt in den Zuschauersaal und tötet und verletzt Besucher. Der Druck auf die neuen Direktoren erhöht sich immer mehr und dennoch wollen sie partout nicht an das Phantom der Oper glauben, bis zu dem Tag, an dem Christine Daaés entführt wird.


    Ein Klassiker der Weltliteratur! Den Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet, wobei mich hier die Erzählperspektive (Ich-Erzähler) doch überrascht hat. Die Charaktere wurden facettenreich erarbeitet, wobei es in meinen Augen ab und an durchaus tiefgründiger hätte sein können. Den Schreibstil empfand ich als überraschend angenehm zu lesen, wenn ich ehrlich bin, hatte ich das von einem Klassiker so nicht erwartet.