Kurzbeschreibung
In 'Krass' erzählt Augusten Burroughs die wahre Geschichte einer Kindheit, seiner eigenen. Als Augustens Mutter den gefühlskalten Vater verlässt, um eine große Dichterin zu werden, nimmt sie ihren Sohn zwar mit, aber der Kunst und ihrer gefährdeten Seelenruhe zuliebe schiebt sie ihn bald in die Obhut ihres Therapeuten ab. Dr. Finch ist nicht nur ein sehr unkonventioneller Psychologe, auch die neue Familie in der heruntergekommenen Villa hat es in sich. Jede Woche veranstaltet der Doktor Demonstrationen auf den Straßen der Stadt, gefolgt von seinen zahlreichen Kindern und Mündeln.
... die offizielle Kurzbeschreibung ist (noch) harmlos...
=> hier der Klappentext:
Augusten ist zwölf, die Eltern sind geschieden und die Mutter hat keine Zeit, aber einen Psychiater. Und was für einen. Dr. Finch wird Augustens Pflegevater, und ab geht's in den gruseligsten Arzthaushalt Amerikas. Auf den Tisch kommen Hundekuchen und Valium, im Schuppen wohnt ein Triebtäter, und wenn den Kindern gar nichts mehr einfällt, gibt es ja immer noch das alte Elektroschockgerät...
... und meine Meinung:
Der Inhalt macht dem Titel alle Ehre - anders würde ich die Geschichte auch nicht beschreiben - sie ist einfach nur krass.
Augusten ist 12 als seine Mutter durchknallt, sich scheiden lässt vom Vater des Jungen, der auch nichts anderes als Gewalt und Alkohol im Kopf hat. Die Mutter kommt mit Augusten nicht mehr klar und gibt ihn in die Hände ihres Psychiaters Dr. Finch , der auch nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Die Familie des Psychiaters lebt in einem alten gammeligen Haus ohne Autoritätsperson - laut Dr. Finch soll jeder so leben wie er möchte - und so ist es auch - die Kids verkommen, wissen nichts mit sich anzufangen und treiben einen Blödsinn nach dem anderen...
Augusten wird der junge Geliebte von Bookman, einem über 30-Jährigen, der sein Leben nur noch von Augusten abhängig macht. Details über diese Affäre erspare ich Euch an dieser Stelle, diese wären eindeutig nicht jugendfrei...
Das Buch bekommt bei mir eine Einstufung => FSK 18 => es liest sich wie Bret Easton Ellis' "American Psycho" - tiefste Abgründe tun sich auf... wenn man bedenkt, dass Burroughs autobiographisch schrieb, dann weiss man wie seine Kindheit verlaufen ist...
Fazit: sehr lesenswert, man sollte nur ab und zu vergessen, dass der Schriftsteller zuviel Autobiographisches verpackt hat... ist nichts für zarte Gemüter.