Was habt Ihr schon veröffentlicht?

  • Schreiberling
    Das Buch hat 221 Seiten


    Ich musste von der ersten Auflage 150 Stück selbst kaufen, allerdings nicht zum vollem Preis. Also 300 € für eine dreiseitige Geschichte musste ich nicht zahlen ;-)
    Diese Examplare verkaufe ich nun selbst weiter und mache ein bisschen Werbung z.B. in der Landeszeitung und nächstes Jahr bin ich auf der Leipziger Buchmesse, worüber das MDR vielleicht einen kleinen Bericht bringt.
    Das ich auf diese Weise niemals genug Geld verdienen werde ist mir klar, aber ich würde so wieso nicht nur vom Schreiben leben wollen. Natürlich hätte ich mein Buch lieber bei einem größeren Verlag rausgebracht, aber die haben zum größten Teil nicht geantwortet oder ein anderer gab sich so wenig Mühe, dass sie mir sogar das falsche Manuskript zu schickten :rolleyes Und versucht mal eine Agentur zu finden, die eine 14jährige unterstützt?

  • Zitat

    Original von Marit-Inga
    Schreiberling
    Das Buch hat 221 Seiten


    Ich musste von der ersten Auflage 150 Stück selbst kaufen, allerdings nicht zum vollem Preis. Also 300 € für eine dreiseitige Geschichte musste ich nicht zahlen ;-)
    Diese Examplare verkaufe ich nun selbst weiter und mache ein bisschen Werbung z.B. in der Landeszeitung und nächstes Jahr bin ich auf der Leipziger Buchmesse, worüber das MDR vielleicht einen kleinen Bericht bringt.
    Das ich auf diese Weise niemals genug Geld verdienen werde ist mir klar, aber ich würde so wieso nicht nur vom Schreiben leben wollen. Natürlich hätte ich mein Buch lieber bei einem größeren Verlag rausgebracht, aber die haben zum größten Teil nicht geantwortet oder ein anderer gab sich so wenig Mühe, dass sie mir sogar das falsche Manuskript zu schickten :rolleyes Und versucht mal eine Agentur zu finden, die eine 14jährige unterstützt?


    Hm... da hast du natürlich auch recht. Meist werden junge Autoren, die noch nicht volljährig sind, einfach ignoriert. Da muss man sich irgendwie durchsetzen können. Aber wieso musstest du 150 Bücher selber kaufen? So was hab ich ja noch nie gehört... ?(

  • Zitat

    Aber wieso musstest du 150 Bücher selber kaufen? So was hab ich ja noch nie gehört...


    Als Finanzierungsbeteiligung. Hängt natürlich davon ab, wie hoch die Erstauflage insgesamt ist, aber wenn 300 Exemplare gedruckt werden, und mehr sind es bei solchen Büchern selten, eher noch weniger, dürfte diese Garantieabnahme - ich schätze mal für um die sieben Euro pro Stück, also gute tausend Euro insgesamt - schon ausreichen, um das zu finanzieren, denn der vermutlich eingesetzte Digital-Direktdruck kostet heutzutage kaum noch etwas. Das ist eines von vielen Modellen, die bei Zuschuß- und "Dienstleistungs"verlagen eingesetzt werden. Ob das über eine garantierte Abnahme, eine direkte "Risikobeteiligung" oder andere originelle Systematiken läuft - es läuft immer darauf hinaus, daß der Autor seine Bücher selbst bezahlt. Die bei diesem Verlag "ausgeschriebene" Anthologie (tatsächlich ist das keine echte Ausschreibung, denn es werden alle eingereichten Texte veröffentlicht) finanziert sich auf ganz ähnliche Art. Jeder Autor muß pro Druckseite 12 Exemplare abnehmen, zwar zu einem sogenannten "Subskriptionspreis" (üblicherweise zahlen Autoren 40% des Ladenpreises für Exemplare ihres eigenen Buches), aber sie müssen, und bei 250 Druckseiten wären auf diese Art 3.000 (!) Exemplare des Buches verkauft, was bedeutet, daß der "Verlag" nichts mehr tun muß. Er stellt das Zeug her und liefert es an die Autoren aus, und sehr viel mehr wird mit dieser "Anthologie" sehr wahrscheinlich nicht geschehen. Er hat 24.000 Euro für das Buch kassiert, ohne jede Werbung, Presse oder sonstigen Marketingaktivitäten, und das ist ein richtig gutes Geschäft.

  • Zitat

    Original von Marit-Inga



    Ich musste von der ersten Auflage 150 Stück selbst kaufen, allerdings nicht zum vollem Preis.


    :wow Deine Eltern müssen Dich schon sehr lieb haben. Oder hast Du das Geld durch Nebenjobs - Zeitungen austragen usw... selbst verdient?


    Wenn man von *geschätzt* 6 Euro pro Buch ausgeht wären das 900 Latschen ... :wow Muss ne Oma lange für stricken. :grin

  • Zitat

    Original von Tom


    Als Finanzierungsbeteiligung. Hängt natürlich davon ab, wie hoch die Erstauflage insgesamt ist, aber wenn 300 Exemplare gedruckt werden, und mehr sind es bei solchen Büchern selten, eher noch weniger, dürfte diese Garantieabnahme - ich schätze mal für um die sieben Euro pro Stück, also gute tausend Euro insgesamt - schon ausreichen, um das zu finanzieren, denn der vermutlich eingesetzte Digital-Direktdruck kostet heutzutage kaum noch etwas. Das ist eines von vielen Modellen, die bei Zuschuß- und "Dienstleistungs"verlagen eingesetzt werden. Ob das über eine garantierte Abnahme, eine direkte "Risikobeteiligung" oder andere originelle Systematiken läuft - es läuft immer darauf hinaus, daß der Autor seine Bücher selbst bezahlt. Die bei diesem Verlag "ausgeschriebene" Anthologie (tatsächlich ist das keine echte Ausschreibung, denn es werden alle eingereichten Texte veröffentlicht) finanziert sich auf ganz ähnliche Art. Jeder Autor muß pro Druckseite 12 Exemplare abnehmen, zwar zu einem sogenannten "Subskriptionspreis" (üblicherweise zahlen Autoren 40% des Ladenpreises für Exemplare ihres eigenen Buches), aber sie müssen, und bei 250 Druckseiten wären auf diese Art 3.000 (!) Exemplare des Buches verkauft, was bedeutet, daß der "Verlag" nichts mehr tun muß. Er stellt das Zeug her und liefert es an die Autoren aus, und sehr viel mehr wird mit dieser "Anthologie" sehr wahrscheinlich nicht geschehen. Er hat 24.000 Euro für das Buch kassiert, ohne jede Werbung, Presse oder sonstigen Marketingaktivitäten, und das ist ein richtig gutes Geschäft.


    Es gibt ja ziemlich viele Wettbewerbe... wie erkennt man denn, dass es mit der Anthologie nur "Betrug" ist? Ich habe von einem Mädchen gehört, das bei einem Gedichtswettbewerb teilgenommen und gewonnen hat. Dann bekam sie eine Mail, in der stand, dass ihr Gedicht in eine Anthologie aufgenommen wird, wenn sie einen bestimmten Betrag zahlt... (das waren um die 300 Euro). (Das hat sie natürlich nicht gemacht.)
    Dann habe ich gehört, dass ein anderes Mädchen bei einem Wettbewerb gewonnen hat und als Preis die Veröffentlichung des Manuskriptes bekam... es wurde ein Vertrag geschlossen... doch aus irgendeinem Grund wurde der Veröffentlichungstermin immer weiter verschoben und der Verlag gab nicht einmal konkrete Antworten darauf. (Eigentlich gab er immer blöde Antworten auf Fragen...). Schließlich kam das Mädchen dahinter, dass es nur "Betrug" war und löste den Vertrag auf...


    Aber woran erkennt man denn eine solche Falle? :schlaeger

  • Zitat

    Aber woran erkennt man denn eine solche Falle?


    Indem man sich umhört, die jeweilige Ausschreibung sehr genau liest, sie in irgendwelchen Autorenforen postet, um Erfahrungen auszutauschen, sich die Verlags-WebSite ansieht und einfach mal in einer Buchhandlung fragt, was die vom besagten Verlag im Sortiment haben. Meistens nichts. Manchmal genügt ein Blick ins eigene Bücherregal. Die großen Verlage werden dort mehr oder weniger repräsentativ versammelt sein. Aber die Größe (bzw. Kleinheit) der Verlage ist kein Hinweis auf Seriösität oder das Fehlen derselben. Es gibt sehr viele überaus ambitionierte Kleinverlage, die zwar keine Vorschüsse zahlen (können), aber auf Qualität achten, später Honorare zahlen, zwar sehr geringfügige, aber sie tun es, und sich redlich bemühen, die Bücher auch zu verkaufen, und zwar nicht an die Autoren.


    Generell gilt: Wenn ein Verlag aktiv nach Autoren "sucht", ist Skepsis angesagt. Wenn Wettbewerbe ausgeschrieben werden, bei denen eine Anthologie-Veröffentlichung winkt, sollte man sich den Gedanken mal machen, wer eine solche Anthologie später kaufen soll. Geschichtensammlungen unbekannter Autoren? Juhu. Da lecken sich alle Buchhändler sämtliche Finger. Anthos werden so oder so weit weniger verkauft als Romane, und wenn, dann sind es thematische (Erotik, Urlaubsgeschichten usw.) - und/oder solche bekannter Autoren. Irgendwelche Sammlungen, in denen wild gemischte Storys von Neulingen zu finden sind, kauft im Normalfall: Niemand. Wie also finanziert man derlei? Richtig!

  • Tom


    Stimmt, ich würde mir auch keine "Gedichtesammlung" unbekannter Autoren kaufen...


    Es gibt enen Verlag, der Autoren anbietet, ihr Manuskript einzusenden, und keine Kostenbeteiligung verlangt... gibt es da einen Hacken?


    (Darf man hier Verlage nennen?)

  • Sicher sind z. B. die Ausschreibungen bei Lerato. Man bekommt zwar kein Geld, wenn man unter den Gewinnern ist, aber es gibt ein Freiexemplar. Will man Exemplare kaufen, bekommt man die mit Autorenrabatt.
    Und die Bücher selbst haben normale Preise, es gibt ein Lektorat für die geschichten, die in die Anthos kommen und man muss auch nicht ewig lang warten, bis das Buch erhältlich ist.
    Allerdings sollte man das als Hobbyprojekt mit dem schönen Nebeneffekt sich in einem Buch abgedruckt zu wissen, ansehen. Ruhm, Ehre und Geld gibt es für diese Anthologien nicht ;-)

  • Vielleicht lassen sich Autoren finden, die bereits Erfahrungen mit dem Verlag gesammelt haben. Auf der Web-Site steht, daß sie kein DKZ-Verlag wären und auch nicht per BoD herstellen lassen würden. Damit weiß man zumindest, was sie nicht sind. :grin


    Das hier klingt ein wenig unüblich. Aber gut, ist ja auch ein kleiner Verlag.


    Es ist notwendig, dass Autor und Verlag Werbemaßnahmen gezielt durchführen und das insbesondere der Autor dazu bereit ist, zum Erfolg seines Buches beizutragen.

  • Zitat

    Original von Tom
    Vielleicht lassen sich Autoren finden, die bereits Erfahrungen mit dem Verlag gesammelt haben. Auf der Web-Site steht, daß sie kein DKZ-Verlag wären und auch nicht per BoD herstellen lassen würden. Damit weiß man zumindest, was sie nicht sind. :grin


    Das hier klingt ein wenig unüblich. Aber gut, ist ja auch ein kleiner Verlag.


    Es ist notwendig, dass Autor und Verlag Werbemaßnahmen gezielt durchführen und das insbesondere der Autor dazu bereit ist, zum Erfolg seines Buches beizutragen.


    Hm... :gruebel
    Klingt ganz danach, als müsste der Autor die ganze Werbung selber machen... also doch ein Hacken.

  • Muß nicht sein. Tatsächlich nehmen die Barsortimenter wenige Titel der wie Pilze aus dem Boden schießenden Kleinverlage ins Programm, es ist also sehr schwer für diese Verlage, kleinauflagige Titel neuer Autoren in die Buchhandlungen zu bekommen (bestellen kann man alle im VlB gelisteten Bücher allerdings überall). Während die Marketingarbeit der Autoren, die bei größeren Publikumsverlagen sind, in der Hauptsache darin besteht, die durch den Verlag organisierten (!) Lesungen abzuhalten, ist in solchen Fällen oft klinkenputzen angesagt: Gespräche mit der örtlichen Presse, den kleinen Lokalsendern, den Buchhandlungen in der Nähe, selbstorganisierte Lesungen, selbstverschickte Rezensionsexemplare, die man nicht selten auch beim Verlag kaufen muß, eine eigene Web-Site, Promotour durch die Bücherforen (was dort inzwischen nicht mehr sehr gerne gesehen wird). Das ist kein Haken, es liegt einfach in der Natur der Sache. Es gibt kleine Verlage, die das trotzdem selbst zu leisten versuchen, aber wenn es keine Presseabteilung, keine Verlagsvertreter und keine hauseigene Werbeagentur gibt, einfach mangels Masse, dann muß der Autor eben dabei helfen, seine Bücher zu verkaufen. Nur sollte man vorher prüfen, worin dieses "erwartete Engagement" genau besteht.

  • Lerato ist ein ordentlicher Kleinverlag. Niemand muss da etwas für Veröffentlichungen bezahlen.
    Das die nicht zig Tausende für Werbung haben, ist wohl logisch.

  • Zitat

    Original von Marit-Inga
    Meine Erstauflage beträgt 1000 Stück.


    cimini
    Ich hatte das Glück bzw. Pech durch den Tod meiner Oma ein ziemlich großes Erbe zu bekommen, aber ich hoffe meine Eltern haben mich trotzdem lieb ;-)


    Bekommst du auch ein Honorar? Oder wie ist das? Wie bekommst du dein Geld zurück? Wie teuer soll dein Buch denn sein?

  • Zitat

    Original von Marit-Inga


    Ich hatte das Glück bzw. Pech durch den Tod meiner Oma ein ziemlich großes Erbe zu bekommen, aber ich hoffe meine Eltern haben mich trotzdem lieb ;-)


    Müssen sie wohl, sonst hätten sie den Vertrag ja nicht unterschrieben und dich 150 Bücher kaufen lassen.


    Ich hoffe, sie haben Dir damit einen wirklichen Gefallen getan.

  • Natürlich hab ich schon was veröffentlicht. Was für eine Frage!
    Zwei brillant geschriebene Leserbriefe in der WELT und einen nicht minder brillant geschriebenen Leserbrief in den EISHOCKEY NEWS.


    Oder war die hier gestellt Frage anders gemeint? :gruebel :wave :grin :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Tom
    Und diese tausend Stück, hast Du das nur vom Verlag "gehört" oder steht das im Vertrag?


    Und vor allem, ist das die garantierte Auflage oder die sogenannte "Maximumauflage". Anscheinend ist es bei manchen DKZVs üblich, dass nicht die komplette Auflage auch wirklich gedruckt wird.
    Das ist dann Gewinnmaximierung