Boot Camp - Morton Rhue

  • Klappentext
    Du wirst ständig überwacht.
    Flucht ist ausgeschlossen.
    Du musst uns deine intimsten Gedanken mitteilen.
    Du bist verantwortlich für das, was du tust.


    Connor ist nich der Sohn, den sich seine Eltern wünschen. Gegen seinen Willen lassen sie ihn in ein Boot Camp bringen. Dort erwartet Connor ein brutales Umerziehungssystem, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.



    Zum Autor (Aus dem Buch)
    Morton Rhue wurde 1950 in New York City geboren und wuchs in Long Island auf. Nach seinem Literaturstudium verdiente er seinen Lebensunterhalt teilweise als Strassenmusiker in Europa, später arbeitete er vornehmlich als Journalist.Heute widmet er sich fast ausschliesslich seiner schriftstellerischen Tätigkeit neben Lesungen und Workshops in Schulen. Morton Rhue schrieb zahlreiche Kinder- und Jugendromane und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. In Deutschland ist er vor allem durch "Die Welle" bekannt geworden. Für seinen Roman "Asphalt Tribe" wurde er 2005 von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.



    Meine Meinung
    Als ich das Buch fertig gelesen hatte, musste ich zuerst eine Minute lang einfach nur das Gelesene verdauen...
    Die Geschichte hat mich unglaublich mitgerissen und gefesselt! Wie der Autor diese Erlebnisse im Boot Camp schildert, unglaublich!
    Im Nachwort erfährt der Leser auch noch etwas mehr über den Realitätsgehalt der Geschichte. Solche Boot Camps (Aus meiner Sicht reine Folteranstalten) existieren wirklich. Das war ich mir bis dahin nicht bewusst, doch nicht allein deswegen beschäftigte mich die Geschichte sehr! Vorallem auch das Ende war recht beängstigend.
    Aber lest selbst, ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen, an all jene, die ein aufrüttelndes Buch lesen möchten.

    Zeile für Zeile,
    Meine eigene Wüste
    Zeile für Zeile
    Mein Paradies.
    (Marie Lusie Kaschnitz)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elodie ()

  • butterfly, tut mir leid, das Buch kenne ich nicht, kann dir also nicht sagen ob da Ähnlichkeiten bestehen :-(

  • Ich hab's mir jetzt auch auf die Wunschliste gepackt. Solche Boot Camps gibt es wirklich, das habe ich bereits in diversen Reportagen im TV gesehen. Ich glaube in den USA nennen sehen sie es in etwa wie eine Erziehungsanstalt an, nur das es viel härter ist. Es sind zum Teil sogar schon Kinder oder Jugendliche zu Tode gekommen dort :-(

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • jaja...mhhhhh.....tja....ab auf die Wunschliste

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Ich sehe gerade, dass das Buch unter Kinder- und Jugendbücher steht. Ist das echt so? Ich dachte immer, dass es in diesen Boot Camps ganz schön derb zu geht.... :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Branka, ja das siehst du vollkommen richtig.
    Nicht nur in diesen Boot Camps gehts derb zu und her, sondern auch im Buch selbst. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Trotzdem würde isch schon sagen, dass es ein Jugendbuch ist. Irgendwo hab ich mal gelesen, das Buch sei ab 13 Jahren. Ich kann das nicht so beurteilen, denke aber schon dases auf jedenfall 13-jährige gibt, die noch nicht unbedingt reif für dieses Buch sind... Muss wohl jeder selbst wissen.

  • Zitat

    Original von butterfly
    wobei mir das buch (der klappentext ) so ein bisschen durch "löcher " von louis sacher bekannt vorkam


    Erinnert mich auch daran. Ich habe es jedenfalls heute als aussortiertes Leseexemplar von der Arbeit mitgenommen und das nur, weil ich mich an die Rezi hier erinnern konnte! :wave

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich habe es nun auch gelesen. Ziemlich schockierend, vor allem natürlich, weil es solche Boot Camps ja wirklich gibt.
    Und dort wird ja wohl alles getan, um den Willen eines Menschen systematisch zu brechen und ihn umzuformen. :-(
    Ich finde das Buch sehr lesenswert, könnte mir auch vorstellen, dass eine (gute!) Verfilmung das Ganze noch erschreckender darstellen könnte.


    10 Punkte.

  • Ich lese gerade "Boot Camp" und bin erschüttert. Mensch, das erinnert mich ja alte DDR-Zeiten. Da hieß das Jugendwerkhof, aber das Ziel der Sache war wohl in etwa das Gleiche, junge Menschen zu brechen, sie entsprechend den gewünschten Werten und Moralvorstellungen umzuerziehen. Aber dass Eltern dafür auch noch bezahlen, freiwillig und viel, sich bemühen ihre Kinder dort abzustellen, sorry, aber das geht mir zu weit. Gerade in diesem Fall wird doch vorallem das Versagen der Eltern deutlich.

  • @ Tanzmaus


    :write :write :write


    Ging mir genauso, hab es in einem Rutsch gelesen, da ich nicht mehr aufhören konnte, weil ich so schockiert war. Habe mir auch danach noch Gedanken gemacht, was in Eltern vorgeht soviel Geld für so einen Schwachsinn auszugeben :pille, das ist irgendwie typisch Amerika!
    Ich könnte es ja noch einigermaßen verstehen bei kriminellen und drogenabhängigen Kids, aber da sind ja auch viele, die wie Connor, gar nicht wirklich was gemacht haben, das ist irgendwie total verrückt. X(

  • Boot Camp ist ausgelesen, aber es war wieder einmal ein Buch, dass sich fest in mein Gedächtnis gedrängt hat.


    Vor dem Lesen dachte ich noch, in Ordnung, jugendliche Straftäter müssen mal lernen, dass es in einer Gesellschaft Regeln und Normen gibt, die einzuhalten sind. Deshalb auch mein Vergleich zu den Jugendwerkhöfen in der DDR. Aber mein Vergleich hinkt gewaltig. Denn im Roman gibt es keinen Staatsanwalt, der anklagt und keinen Richter, der die Jugendlichen verurteilt. Es sind die ELTERN, die ihren Kindern das antun.
    Beim Lesen des Boot Camp fragte ich mich in den ersten Kapiteln, was hat Connor denn nur getan.



    Für die Eltern, der Vater erfolgreicher Anwalt und die Mutter selbständige Krisenmanagerin, wurde die ganze Situation unbequem, sie konnten mit ihrem hochintelligenten Sohn nicht mehr in ihren Kreisen brillieren (dachten sie sicher). Sie hätten sich Gedanken machen, Argumente finden, vor allem sich Zeit nehmen und reden müssen. Aber währscheinlich kannten sie nur Erziehungsmethoden, die man mit Dollars bezahlt. So wird der "missratene" Sohn zur Umerziehung abgeschoben und sie machen sich wohl keine Gedanken, wie diese Umerziehung erfolgen soll. Sie delegieren die Verantwortung. Aber es ist ja gar keine Umerziehung, der Willen der Jugendlichen wird gebrochen.


    Zitat

    Du kommst hier nicht raus,
    wenn du ihnen vorspielst,
    was sie haben wollen.
    Du kommst hier erst raus,
    wenn du bist,
    was sie haben wollen.


    Diese Zeilen sind dem Buch voran gestellt. Und ich finde, sie sagen mehr als jede Rezi es könnte. Deshalb möchte ich euch nur sagen, lest dieses Buch.

  • Erschreckend fand ich das Ende der letzte Satz .....



    Habe das Buch innrehalb von 2 Tagen verschlungne und bin wirklich entsetzt und Emily spricht mir aus der Seele, denn die Eltern konnten mit dem hochintelligenten Sohn nichts anfangen er war zu ehrlich :wow



    Erschreckend aufrüttelnd absolut empfehlenswert

  • Genau Emily! Der letzte Satz ist unglaublich erchreckend...


  • Das Buch liest sich schnell weg (ist ja eigentlich auch ein Jugendbuch), doch das Thema ist sehr brisant und lässt auch den erwachsenen Leser nicht kalt.


    Die Zustände in diesem Boot Camp werden sehr drastisch geschildert, es herrscht Sadismus, Gewalt, und die sogenannten "Schwererziehbaren" werden durch Untergrabung des Selbstwertgefühles, Androhung von Gewalt, Freiheitsentzug und schweren Strafen fügig gemacht. Diese Methoden entsprechen eigentlich so gar nicht meinem Stil und meiner Ansicht von Erziehung und ich bin überzeugt, dass "angepasste, fügige, kritiklose" Menschen nicht das Ziel einer Erziehung sein können.


    Anhand des jugendlichen Connors wird die Maschinerie dieser Boot Camps verdeutlicht. Connor hat sein Herz am rechten Fleck, hat sich meiner Meinung nach auch keinem Vergehen schuldig gemacht - vielmehr suchen seine Eltern, die mit seinem Lebenswandel nicht so sehr einverstanden sind eine für sie angenehme Lösung - und doch bricht sein Widerstand allmählich. Eine Geschichte, die unter die Haut geht, v.a. in Anbetracht dessen, dass es solche Boot Camps wirklich gibt!