Was haltet Ihr von der deutschen Buchpreisbindung?

  • Wenn man Bücher nur als Ware sieht, ist das durchaus richtig (größtenteils jedenfalls) Sieht man Bücher allerdings als (wichtiges) Kulturgut, sieht die Sache anders aus.
    Es hat sich allerdings schon gezeigt (wie oben bereits beschrieben), das eine Aufhebung der Preisbindung sich NUR nachteilig auf den Buchmarkt auswirkt!!! Wenn man sich zB. den CD-Markt ansieht (Die Preisbindung bei Schallplatten wurde 1973 aufgehoben) kann man eigendlich nicht wirklich gegen eine Preisbindung bei Büchern sein. Die Zustände auf dem Tonträgermarkt sind alles andere als zufriedenstellend. Der Buchmarkt - und das sind vor Allem die Leser - würde mehr als darunter leiden. Ein Kulturgut ist schüzenswert, und im Fall der Preisbindung nur von Vorteil für den Leser. Denn er kann selbst bestimmen, was er liest, und bekommt dieses nicht vom "Markt" vorgeschrieben. Es geht hier nicht um ein, zwei Bestseller, welche in der Tat wohl günstiger als heute Verkauft würden, es geht um die gesammte Pallette der Literatur in ihrer wundervollen Vielfalt. Hätten wir nur Bestseller (die vor allem aus den USA kommen), wie arm wäre unser Land!

  • Zitat

    Original von Bodo
    Wenn man Bücher nur als Ware sieht, ist das durchaus richtig (größtenteils jedenfalls) Sieht man Bücher allerdings als (wichtiges) Kulturgut, sieht die Sache anders aus.
    Es hat sich allerdings schon gezeigt (wie oben bereits beschrieben), das eine Aufhebung der Preisbindung sich NUR nachteilig auf den Buchmarkt auswirkt!!! Wenn man sich zB. den CD-Markt ansieht (Die Preisbindung bei Schallplatten wurde 1973 aufgehoben) kann man eigendlich nicht wirklich gegen eine Preisbindung bei Büchern sein. Die Zustände auf dem Tonträgermarkt sind alles andere als zufriedenstellend. Der Buchmarkt - und das sind vor Allem die Leser - würde mehr als darunter leiden. Ein Kulturgut ist schüzenswert, und im Fall der Preisbindung nur von Vorteil für den Leser. Denn er kann selbst bestimmen, was er liest, und bekommt dieses nicht vom "Markt" vorgeschrieben.


    Das mit dem Tonträgermarkt ist für mich ziemlich schwer zu beurteilen, da 1973 lange vor meiner Zeit war. Ich habe leider keine Ahnung, wie das früher war. Und da mir dieses Wissen fehlt, kann ich auch nicht sagen, dass ich den aktuellen Musikmarkt schlimm finde. Ich finde es aber schon auffällig, dass gerade als Britney Spears ihren Durchbruch hatte, auch Christina Aguilera, Mandy Moore, Jessica Simpson, Jeanette etc. aus ihren Löchern gekrochen kamen. Dasselbe mit Gangsta Rap und neuerdings auch mit der Musik die Sido, Bushido etc. machen. Keine Ahnung, was das für ein Genre ist.


    Wenn man Bücher nicht nur als Ware sieht, dann ist ein Buchhändler dementsprechend auch kein einfacher Einzelhändler. Ich finde es schön, wenn man seinen Beruf so sehen kann, stimme dem auch in gewisser Hinsicht zu, aber deshalb müssen Buchhändler trotzdem Miete zahlen ;-). Ein Vermieter ist da wohl weniger idealistisch und ich würde wegen eines Kulturgutes nicht den beruflichen Märtyrertod sterben wollen. Ich halte Kulturgüter nicht für so wichtig, dass ich deshalb Existenzen und Arbeitsplätze opfern würde.


    Was bringt ein Kulturgut überhaupt, wenn so gut wie niemand mehr dafür zugänglich ist :gruebel? Allein durch ein Kulturgut kann die Kultur nicht überleben; da braucht es schon Menschen, die sich auch dafür interessieren. Und bei den ganzen Alternativen (größtenteils aus den USA), die man angeboten bekommt, lesen halt immer weniger Leute kulturell wertvolle Literatur.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • ALLE Literatur ist auch Teil der Kultur! Aber wir (Verleger/Verlage und Buchhändler) sind natürlich keine selbstlosen Helden, welche im Dienste der Kultur unser ganzes Selbst der Sache opfern, natürlich wollen wir alle Geld verdienen! Das steht jedoch in keinerlei Widerspruch zu den Zielen der Preisbindung.

  • Zitat

    Original von Bodo
    ALLE Literatur ist auch Teil der Kultur! Aber wir (Verleger/Verlage und Buchhändler) sind natürlich keine selbstlosen Helden, welche im Dienste der Kultur unser ganzes Selbst der Sache opfern, natürlich wollen wir alle Geld verdienen! Das steht jedoch in keinerlei Widerspruch zu den Zielen der Preisbindung.


    Wenn alle Literatur auch Teil der Kultur ist finde ich es sehr widersprüchlich, dass Manuskripte danach ausgesucht werden, wie gut sie sich verkaufen. Es gibt haufenweise Bücher, die niemals veröffentlicht werden. Obwohl sie eigentlich Teil der Kultur sein müssten. Ich sehe ein, dass viele eingeschickte Manuskripte vermutlich zu schlecht sind, um veröffentlicht zu werden, aber es gibt auch zig Bücher, die erschienen sind und trotzdem schlecht sind. Durch die Marktwirtschaft wird der Buchmarkt schon zensiert. Davor schützt auch die Buchpreisbindung nicht.


    Wann ist also Literatur Literatur? Wenn sie geschrieben ist oder wenn sie veröffentlicht wird?

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  • All das hat nichts mit der Preisbindung zu tun! Die Preisbindung hat nicht zum Ziel, das alles, was geschrieben wird, auch veröffentlicht wird. Natürlich wollen (und müssen!!!) die Verlage ihre Bücher auch verkaufen. Natürlich müssen sie darauf achten, das ihre Kosten auch wieder eingespielt werden. Aber nochmal: das ist kein Argument für oder gegen die Preisbindung! Viele veröffentlichte Bücher rechnen sich allerdings erst durch die PB, somit kann eine Kalkulation unter einbeziehung der PB zur Veröffentlichung eines Buches führen, welches ohne sie nicht auf dem Markt wäre.

  • Wieder mal abgeschweift. Naja, kommt vor. Am Ende ging es mir jedenfalls nicht um die Preisbindung, sondern um das Buch und um Literatur als Kulturgut :-).

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  • Wenns ne Coke gibt, komm ich auch dazu :lache (Aber bitte nicht Zero oder Light :rofl)


    Ich gebe zu, dass ich keinen Schimmer habe, was genau hinter der Buchpreisbindung steckt (also was Subventionen oder ähnliches angeht), aber ich hab schon in diesem "Bücher zu teuer"-Thread mal geschrieben, dass ich Buchpreisbindung sinnvoll finde.


    Ok, sollte ihre Abschaffung dazu führen, dass Bücher billiger würden, wäre ich ein Egoist und würde sagen, man soll sie abschaffen.
    Aber ich persönlich glaube einfach, dass die Bücher mit der Zeit dann nur noch mehr kosten würden. Sowohl "Freizeit"-Bücher als auch Fachbücher. Und bei Fachbüchern würd ich durchdrehen. Freizeitbuch kann ich ertauschen, ausleihen (in der Bücherei oder bei Freunden). Fachbuch muss ich mir neu kaufen, da mich Markierungen anderer beim Lernen verrückt machen oder eben kopieren, was echt viel Zeit kosten kann. Nee, nee....da ist mir Buchpreisbindung lieber.
    Und billiger gibts die Freizeitbücher doch irgendwann eh, siehe Mangelexemplare oder Ebay. Das reicht mir vollkommen :wave

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Zitat

    Original von Bodo
    Genau darum geht es mir auch! Da sind wir schon mal zu zweit! :wave (Mir scheint, als wären wir sowieso seit einer Weile alleine hier. Lust auf 'ne Coke oder so?) :prost


    Ja gern, obwohl...um die Uhrzeit :gruebel? Da kann ich bestimmt gleich nicht schlafen :chen.


    Cheers :sekt!

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Wenns ne Coke gibt, komm ich auch dazu :lache (Aber bitte nicht Zero oder Light :rofl)


    Coke zero; das Leben wie es sein sollte. Vielleicht springst du ja nicht auf eine Blondine an, die dich fragt "Schlagsahne oder Schokosoße?" Man sollte mal einen Werbespot mit einer leicht bekleideten Buchhändlerin machen, die sagt "Lassen sie den Geldbeutel mal stecken! Heute ist alles umsonst :rolleyes."

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  • Zitat

    Original von Bodo
    Leicht bekleidete Buchhändlerinnen sind sehr selten!


    Habe ich auch schon festgestellt. Vielleicht müssen sie von Berufswegen eine Aura von Seriösität verbreiten :gruebel!?

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  • Wären sie leicht bekleidet und spräche sich das herum, wären bald viel mehr Kunden im Laden. Vor allem männliche, die ja bekanntermaßen eh weniger Bücher kaufen als Frauen. So könnte man viele neue Kunden gewinnen! Ich werde das meinen Chefs mal vorschlagen! :gruebel

  • Gibt es in manchen Erotikgeschäften nicht auch eine Buchabteilung mit entsprechender Literatur? Die Verkäuferinnen mit Hasenohren und Puschelschwänzchen am Ledertanga sind dann technisch gesehen doch auch Buchhändlerinnen, oder nicht :gruebel?

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Gibt es in manchen Erotikgeschäften nicht auch eine Buchabteilung mit entsprechender Literatur? Die Verkäuferinnen mit Hasenohren und Puschelschwänzchen am Ledertanga sind dann technisch gesehen doch auch Buchhändlerinnen, oder nicht :gruebel?


    Ich glaube kaum das ich leicht bekleidete Damen in einer Erotik-Abteilung "technisch" sehen kann!

  • Zitat

    Original von Bodo
    Wären sie leicht bekleidet und spräche sich das herum, wären bald viel mehr Kunden im Laden. Vor allem männliche, die ja bekanntermaßen eh weniger Bücher kaufen als Frauen. So könnte man viele neue Kunden gewinnen! Ich werde das meinen Chefs mal vorschlagen! :gruebel


    Das kannst du dir aber nur leisten, wenn es in eurem Betrieb keine Gleichstellungsbeauftragte gibt :lache. Sonst gibt's http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.helmut.friedrichs-essen.de/rezepte%25202003/Rez.%2520als%2520bild%25202003/eiersalat%2520mit%2520spargel.jpg&imgrefurl=http://www.helmut.friedrichs-essen.de/rezepte%25202003/eiersalat_mit_spargel.htm&h=532&w=385&sz=55&hl=de&start=1&um=1&tbnid=fqJg2tUhObvz4M:&tbnh=132&tbnw=96&prev=/images%3Fq%3Deiersalat%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN :chen.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.