Samenspender

  • 38 Jahre alt, finde ich persönlich ob mit Samenspende oder auf natürlichem Wege zur Zeugung eines Kindes ganz schön spät.


    Aber wer das Risiko für sich als Spätgebärende auf sich nehmen will der solls machen, aber das ist ein anderes Thema. :-(

  • Hallo,


    ja, das ist auch meine Meinung dazu. Ein Kind BRAUCHT Vater UND Mutter. Wenn es nicht anders geht, dass ein Elternteil allein erzieht, dann ist das eine Sache, aber wenn es von vornherein so geplant ist, dann finde ich das furchtbar und unwahrscheinlich egoistisch :-( Nein, da fehlt mir jegliches Verständnis. Auch 38 finde ich ziemlich heftig, aber das ist ein anderes Thema.
    So sehr ich den Wunsch nach einem Kind nachempfinden kann, DIESER WEG ist nicht die passende Basis für ein Kind. :-(


    Gruß


    Lesemaus

  • Ich weis nicht. Für mich würde das nie in Frage kommen. Ich will Kinder von den Mann den ich liebe und der mich liebt und nicht von einen wildfremden Kerl. Ich habe ja dann nur ein Kind und keine Familie, mit dem ich das Kleine aufziehe und das aus unserer Liebe entstanden ist. Und ist das nicht der Sinn daran ? Das man Lebewesen aufzieht das aus Liebe entstanden ist ?

  • Zitat

    Ein Kind wollte sie schon seit Jahren und ja, auch mit Mann, Hund und Haus.



    Dumm, daß man Männer nicht auch im Katalog kaufen kann...


    @ Ömchen
    Von dem Wort Spätgebährende bekomme ich Brechreiz.... :-]

  • Zitat

    Original von Babyjane


    @ Ömchen
    Von dem Wort Spätgebährende bekomme ich Brechreiz.... :-]


    Yepp! Vor ein paar Monaten stand in der Zeitung, dass sich eine 60-jährige noch künstlich befruchten ließ.


    Schöne "neue" Welt ...

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Und ist das nicht der Sinn daran ? Das man Lebewesen aufzieht das aus Liebe entstanden ist ?


    Wie würdest Du das Ganze sehen, wenn Du einen Mann hast, den Du über alles liebst und ihr Euch als Krönung Eurer Liebe sozusagen ein Kind wünscht.... und dann klappt das aus iregndwelchen Gründen nicht? Eure einzige Chance auf ein Kind wäre eine künstliche Befruchtung? (wobei ich es jetzt völlig offen lasse, ob es sich hierbei dann um eine Ei- oder eine Samenspende handelt!)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ohoh, jetzt geht es in Richtung künstliche Befruchtung?


    Hm, in Deutschland sind Ei- und Samenspenden sowieso verboten. Nicht ohne Grund.


    Die künstliche Befruchtung für Kinderlose Paare OHNE fremdes Erbmaterial befürworte ich voll und ganz.


    Gruß


    Lesemaus

  • Ab er das Ganze ist schon ein sehr heikles Thema, nicht wahr?


    Allerdings kann ich die im Eingangsthread angemerkte Motivation nicht gutheißen. Ich denke, es ist ein schweres Thema und kommt - wie so oft - immer auf den Einzelfall an.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)


  • Wenn sich jemand ein Kind wünscht und es keine andere Möglichkeit gibt, wieso nicht?
    Das Ergebnis ist doch das gleiche...ein Kind...ob es so...oder so entstanden ist.


  • Sie wird sich aber in 10, 20, vielleicht auch erst 30 Jahren Fragen von ihrem Kind gefallen lassen müssen, über die sie sich heute noch keinen Kopf macht.


    Ich kenne aus den Freundeskreisen meiner Kinder etliche andere Kinder deren Väter 'unbekannt' sind. Die Mütter dieser Kinder haben ganz sicher Erklärungen dafür aber nicht eine einzige ist für die Kinder wirklich befriedigend. Es bleibt ein Teil offen und das oft lebenslänglich.


    Mein erster Sohn hat jetzt, nach 29 Jahren, seinen Vater gefunden. Wir haben lange Jahre alles versucht und jetzt hat er ihn gefunden. Für ihn ist das eine lebensnotwendige Sache gewesen, seit vielen vielen Jahren und er hat jetzt fast täglich telefonischen Kontakt und genießt die Gespräche mit ihm. Es hört sich für mich oft so an, als würde mein Sohn die 29 Jahre ohne Vater aufholen wollen. Ich bin bei der ganzen Sache außen vor, vielleicht sogar weil ich 29 Jahre immer präsent war, immer ansprechbar. Jetzt ist der Vater an der Reihe.


    Ich hätte auch nie gedacht, dass das mal so wichtig sein würde, jedenfalls nicht nach so vielen Jahren.


    Dann kommt bei künstlicher Befruchtung noch ein ganz anderer Aspekt ins Spiel. Potentielle Väter kann man sich anhand von wichtigen Kriterien aussuchen. Zumindest kenne ich das so aus den USA. Ganz wichtig sind Äußerlichkeiten, IQ und sportliche Vorlieben und Leistungen. Man kann sich aber Kinder nicht so backen wie man sie gerne hätte. Was passiert, wenn seine Gene und ihre Gene KEINEN exklusiven Mix ergeben???? Was passiert, wenn trotz aller Vorsorge Behinderungen auftreten oder gar, wie in den USA schon passiert, das Kind mit der 'falschen' Hautfarbe geboren wird???? Es soll schon Mütter gegeben haben, die solche Kinder dann nicht annehmen wollten ................ also, es sollte quasi 'umgetauscht' werden gegen ein fehlerfreies Exemplar.


    Ähnlich ist auch schon mit den Kindern von Leihmüttern verfahren worden. Wenn das Ergebnis unter den eigenen Erwartungen lag war die Liebe schnell verflogen.


    Ich glaube ziemlich sicher, dass eine natürliche oder auch künstliche Befruchtung durch einen Partner, dem man sich emotional enger verbunden fühlt, einer Frau mehr bringt als Zeugung mit Gewalt oder anonym. Kinder von Vergewaltigungsopfern werden selten so angenommen wie Kinder 'der Liebe'. Hört sich pathetisch an aber ich glaube, dass jede Mutter in den Gesichtern ihrer Kinder etwas Symphatisches erkennen will, was an den Erzeuger erinnert.


    Gabi

  • Gabi : Da sprichst du einiges an, was ich auch glaube, dass es schwer macht. Ich kenne jemanden, die ihren Vater nach 32 Jahren kennengelernt hat (sie hat ihm im Internet gesucht und gefunden). Witzigerweise sind sie sich im Charakter sehr ähnlich - sie engagieren sich in Humane Societies, etc. Allerdings ist ihr Kontakt sehr sporadisch, sie haben sich 2mal getroffen und die Neugier war gestillt. Sie schreiben sich per Mail, aber da jeder seine eigene Familie aufgebaut hat, war das keine so grosse Sache wie offensichtlich bei deinem Sohn.


    Kinder von Vergewaltigungsopfern sind eine andere Kategorie - besonders wenn sie dem Täter ähnlich sehen werden sie überdurchschnittlich misshandelt.


    Das mit der Hautfarbe wäre in Mexico ein Problem, wie in den meisten LatAm-Ländern.


    Bei meiner Freundin liegt der Fall so, dass sie nun endlich gerne ein Kind hätte, ich meine, das will sie seit Jahren, und wenn halt kein Mann bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, dann wird sie nächstes Jahr die Sache selbst in die Hand nehmen.


  • Das stimmt so nicht ganz. Die Eizellspende ist in Deutschland verboten, die Samenspende jedoch nicht. Allerdings nur für verheiratete Paare mit unerfülltem Kinderwunsch aufgrund des nicht verwertbaren Samenmaterials des Mannes erlaubt.

  • Ich finde es schon irre, dass sich deine Freundin eine Tochter wünscht...
    wie sehen denn ihre anderen Kriterien aus - bzgl. Haar- und Augenfarbe etc..?


    Ich verstehe deine Freundin in ihrer Not - aber ich verstehe nicht, dass ein Mensch dann auch noch derartige Ansprüche stellt.
    Ein Baby aus dem Katalog, aber bitte ja nicht das falsche mit nem Schniepel dran?

  • Zitat

    Original von Lesemaus79
    Na dann hat sich das wohl geändert. Uns hat man nämlich vor 6 Jahren noch was anderes dazu gesagt ;-)


    Keine Ahnung wie die Gesetzeslage vor 6 Jahren war, heute ist Samenspende in Deutschland definitiv erlaubt. (Allerdings, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass es das auch vor 6 Jahren war, weiß es allerdings nicht)

  • Zitat

    Original von Oryx
    Kinder von Vergewaltigungsopfern sind eine andere Kategorie - besonders wenn sie dem Täter ähnlich sehen werden sie überdurchschnittlich misshandelt.


    Und was ist dein Rat? Die Kinder auf irgendeine humane Weise eliminieren? :wow


    Hierzulande kann die betroffene Frau sich bei der medizinischen Versorgung einer sexuellen Mißhandlung Medikamente geben lassen, die die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern ("Pille danach") -- zumindest allermeistens. Sicherlich eine nicht unproblematische Lösung ("Wann fängt das Leben an?"), aber eine andere gibt es nicht.
    Außerdem ist eine Vergewaltigung eine glasklare Indikation. Auch keine unproblematische Lösung (s.o.) ...


    Die Selektion mittels Choriozottenbiopsie oder Amniozentese erinnert mich als Deutsche fatal an die Arisierungsversuche der Nazis. Es steckt der Wunsch nach dem "perfekten Menschen" dahinter. Der Wunsch, "Schöpfer" zu spielen.


    Du hast mehrfach betont, du könntest speziell mit geistig Behinderten Menschen nicht umgehen. Oryx, sorry, aber das ist dein Problem. Menschen dafür im Ansatz zum Tode zu verurteilen, erscheint mir pervers! Ich kenne "behinderte" Menschen. Eine meiner besten Freundinnen war "behindert". Ich kenne auch Eltern "behinderter" Menschen -- auch "geistig Behinderte".


    Entschuldige bitte, wenn ich arg geradeheraus bin: Meiner Erfahrung nach bist du in diesem Punkt behindert, nicht die "Behinderten" oder deren Angehörige.

  • Iris : In manchen Ländern ist Abtreibung noch verboten oder erst vor wenigen Jahren erlaubt worden. Die Pille danach ist vielen Leuten aufgrund ihrer Herkunft nicht geläufig. Meine Perle erwartet diese Woche ihr Kind und sie ist erst 17. Keine Aufklärung, kein Wissen wie man Schwangerschaft verhütet, tief gläubig. Diese Leute treiben nicht ab, sie arrangieren sich irgendwie mit der Situation.


    Dass die Sache mit den geistigen Behinderten mein Problem ist, weiss ich. Wenn man allerdings besonders schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann graben sich manche Vorurteile besonders tief ein.


    Sisi : Sie möchte am liebsten eine Tochter, d.h. nicht, dass sie keinen Sohn akzeptieren würde. Haarfarbe und Augenfarbe sind ihr egal, soweit ich weiss.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Iris : In manchen Ländern ist Abtreibung noch verboten oder erst vor wenigen Jahren erlaubt worden. Die Pille danach ist vielen Leuten aufgrund ihrer Herkunft nicht geläufig. Meine Perle erwartet diese Woche ihr Kind und sie ist erst 17. Keine Aufklärung, kein Wissen wie man Schwangerschaft verhütet, tief gläubig. Diese Leute treiben nicht ab, sie arrangieren sich irgendwie mit der Situation.


    Sorry, ich bin Abtreibungsgegnerin. War ich auch -- eigentlich noch strenger! -- in meiner agnostischen "Phase". Ich weiß allerdings, daß sich das Problem nicht strafrechtlich lösen läßt, was für mich jedoch kein Grund für eine völlige Freigabe ist!


    Was du beschreibst, sind tiefsitzende soziale Probleme, die weniger mit Weltanschauung/Religion zu tun haben, als mit einer ständischen "Normierung" der Gesellschaft.
    Daran muß gearbeitet werden -- politisch und auf der Ebene der karitativen Einrichtungen vom Roten Kreuz bis hin zu den Kirchen.
    Weit mehr als die Verteilung von Pillenschachteln würden massive positive Kampagnen zur Aufwertung von Frauen und Mädchen helfen. Solange Mädchen gerade in Drittweltländern etwas (!) sind, das man (ver)heiratet oder f###t, wird das Problem ausschließlich an den Mädchen hängen bleiben, die nach Gebrauch sitzengelassen werden oder sich mit 97 Schwangerschaften aufarbeiten.


    Zitat

    Dass die Sache mit den geistigen Behinderten mein Problem ist, weiss ich. Wenn man allerdings besonders schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann graben sich manche Vorurteile besonders tief ein.


    Ich hatte kürzlich eine äußerst nette Erfahrung mit einer Gruppe "Downies" in unserem Supermarkt. :-)
    Es gibt nur ein Mittel gegen Vorurteile: Setze dich der Erfahrung aus. (Du muß ja nicht mit den schwersten Fällen anfangen!)

  • Iris : Ich habe schon mal Praktikum in einem Camphill gemacht. Das einzige, was ich davon hatte, war, dass ich krank wurde, weil ich mit der Situation nicht klarkam, u.a. auch tätlich angegriffen wurde. Für mich ist das nichts mehr.


    Ich bin allerdings der Ansicht, dass die Moralvorstellung schon Einfluss auf das Verhalten der Leute hat. Wenn die Stadtbevölkerung aufgeklärt ist (Durchschnitt 2,7 Kinder pro Familie), liegt das auch daran, dass sie mehr Zugang zu Informationen hat, dass sie u.a. Sexualkunde in der Primarstufe hat, dass die Pfarrer keinen grossen Einfluss auf die Freizeitgestaltung haben - Dinge, die in Dörfern einfach anders ablaufen. In Europa ist das Stadt-Land-Gefälle nicht so stark.