Sarah Benedict - Der Papaya-Palast

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  • Autor(in)
    Seit einiger Zeit schon schreibt Sarah Benedict unter ihrem richtigen Namen (Eric Walz) höchst erfolgreiche historische Romane. Jetzt hat sie sich mit dem Papaya-Palast einen großen schriftstellerischen Traum erfüllt: Sie erzählt eine dramatische Liebesgeschichte zwischen Gestern und Heute vor dem Hintergrund der faszinierenden deutsche Kolonialgeschichte der südpazifischen Trauminsel Samoa.


    Kurzbeschreibung
    Eine großartige Familiensaga: Hinreißend warmherzig, atmosphärisch dicht und gefühlvoll erzählt.
    Seit über sieben Jahrzehnten haben Ili und ihre Cousine Moana auf ihrer Papaya-Plantage kein Wort mehr miteinander gewechselt. Bis die junge Deutsche Evelyn Braams Zuflucht bei Ili sucht. Sie spürt der Feindschaft der beiden alten Damen nach. Und entdeckt eine tragische Liebesgeschichte, aus der deutschen Kolonialzeit Samoas – und die Kraft, sich in das größte Abenteuer des Lebens zu stürzen: in die Liebe …


    Meine Meinung
    Da ich kein allzugroßer Fan historischer Romane bin, andererseits aber schon immer etwas von Eric Walz lesen wollte, war ich über diese Leserunde natürlich entzückt.


    In die Geschichte taucht man schnell ein und die Atmosphäre Samoas tut ihr übriges dazu. In sehr schönen Rückblenden (ich hasse es, wenn man irgendwann den Faden verliert, in welcher Zeitlinie man sich gerade befindet) wird immer wieder ein Stück der Familiengeschichte um Tuila und ihre Schwägerin Ivana erzählt, über ihre Männer und was alles dazu beitrug, daß die Familie bis heute verfeindet ist – und dennoch auf demselben Stück Grund und Boden lebt. Geschickt konstruiert, läßt der Autor uns in dieser Familiengeschichte mitfiebern, miterleben und mitleiden.


    Wir begegnen in der Gegenwart Tuilas Tochter Ili und Ivanas Tocher Moana, die sich aus dem alten Familienzwist nie lösen konnten. Evelyn Braams, die auf der Flucht vor den Gespenstern ihrer eigenen Vergangenheit ist, trifft auf diese beiden und wird immer mehr in die ganzen Vorkommnisse hineingezogen.


    Bunt und anschaulich schildert Eric die Insel, man möchte sofort den nächsten Flug buchen. Anschaulich und interessant erzählt er aus der Kolonialzeit, so daß man sofort wikipedieren möchte, um mehr über diese Zeit zu erfahren.


    Allerdings muß ich doch ein paar Kritikpunkte loswerden: Alles in allem ist mir das Buch einen kleinen Touch zu „süß“, besonders gegen Ende hin wird es schon arg melodramatisch und das Happy End ein wenig zu Happy. Das ist mir doch zuviel des Guten! Im „Normalfall“ wäre mir das schon ein wenig zu kitschig. Allerdings habe ich im Moment ziemlich viel um die Ohren, habe den Kopf nicht frei für „schwere“ Bücher und da war es für mich genau die richtige Lektüre: Locker und leicht zu lesen und äußerst angenehme Entspannung.


    Eine schöne Familiensaga – die mir (obwohl es mir ein wenig zu viel Friede-Freude-Eierkuchen am Ende war) großen Spaß gemacht hat. Das richtige Buch zur richtigen Zeit.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich bin gerade damit fertig geworden. Es ist ein sehr schönes Buch. Die Familiengeschichte ist tragisch, schlüssig und am Ende rund.


    Die Beschreibungen der Insel sind farbig und man wird alsLeser regelrecht auf die Insel versetzt. Wie Urlaub in Buchform.


    Zwei Handlungsstränge, deren Übergänge gleitend waren und man von einer in die nächste Szene reinrutschte, ohne es recht zu merken.


    Sehr empfehlenswert und ich bin froh, dass ich durch eine Leserunde auf dieses wunderbare Buch gestoßen bin ! :-]

  • Für mich war "Der Papaya-Palast" genau das richtige Buch zur richtigen Zeit, nämlich warme, herrliche Südseeatmosphäre in der kalten, grauen, ungemütlichen Novembertristesse. Auch ich bin froh, durch die Leserunde auf das Buch aufmerksam geworden zu sein, wahrscheinlich wäre ich im Laden doch eher dran vorbeigelaufen, weil es vielleicht auf den ersten Blick ein bisserl "schmonzettig" wirkt, was es aber nicht ist!


    Bibi, die morgen gleich das neueste Buch von Eric Walz lesen wird :-]

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin ebenfalls froh, dass ich durch die Leserunde hier darauf aufmerksam geworden bin!


    Bin zwar kein großer Fan von Familiensagas, diese war aber durch die zwei Erzählstränge Gegenwart/Vergangenheit sehr spannend erzählt.


    Außerdem kamen Gefühle und Lebensweisheiten in diesem Roman nicht zu kurz!
    Ein schönes, unterhaltsames Buch, dank auch seines exotischen Handlungsortes!

  • Ein schöner, gefühlvoller Schmöker, der sich leicht und flüssig lesen lässt. :-)


    Sehr schön gelungen fand ich die Vermischung der Geschichten und Geschehnisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart.
    Ili wurde sehr überzeugend dargestellt, sie hat mich gleich für sich eingenommen.


    Ein Buch mit hohem Unterhaltungswert.


    Das Buch bekommt von mir 8 Punkte.

  • Nun habe ich es endlich geschafft und habe gleichzeitig festgestellt, dass ich bereits zu Jahresbeginn ein paar extrem gute Bücher gelesen habe. :daumen



    573 Seiten


    Meine Meinung:
    Evelyn Braams, eine Unternehmensberaterin, hat nach vier Jahren der Verzweiflung, in denen sie mir ihrem Leben nicht mehr zurecht kam, Deutschland, ihren Mann sowie ihre Firma fluchtartig verlassen und ist in Samoa gelandet. Dort findet sie im Papaya-Palast eine Unterkunft, der von den beiden Cousinen Moana und Ili bewohnt wird.


    Die beiden 91-jährigen Cousinen sind aber total verfeindet, sie leben jeder in einer Haushälfte und reden seit über 50 Jahren kein Wort miteinander. Der Amerikaner Ray Kettner will Land aufkaufen, um ein Hotel zu bauen, dabei kommen sehr viele Dinge ins Rollen und auch die Vergangenheit wird dadurch wieder lebendig. Evelyn und Ili, deren Vater auch Deutscher war, kommen sich dadurch etwas näher und Evelyn wird nun in diese ganzen Wirrnisse hineingezogen, aber auch aus ihrer eigenen Lethargie herausgerissen.


    Ili erzählt nun Evelyn nach und nach die Geschichte ihrer Eltern ab dem Jahr 1914 und es wird immer gewechselt zwischen Gegenwart und der Vergangeheit. Die Übergänge sind sehr flüssig und wunderbar zusammengefügt. Ich war schon nach den ersten zwei Seiten von dem Buch gefesselt, da wird die Papaya-Plantage beschrieben, die Ernte, die Frucht, das Aussehen und der Geschmack, einfach fantastisch.


    Die Geschichte der vergangenen Tage ist unvorstellbar, sie ist voll mit Grausamkeit, Verrat, Zerstörung, Tod, Hass, aber auch mit Liebe, Zuversicht, Stärke und einer unglaublichen Schönheit dieser Inseln und im Vordergrund steht immer das Land, damals wie heute. Die Charaktere sind hervorragend dargestellt und das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, da sich die Vergangenheit immer wieder wunderbar in die Gegenwart einfügt.


    Mich hat dieses Buch wahnsinnig berührt, diese wunderschöne, aber auch tragische Geschichte, die 1914 beginnt und 2006 endet. Eine fantastische Familiengeschichte, die einen nicht mehr loslässt, man fühlt richtig mit. Ich kann dieses Buch wirklich wärmsten empfehlen.

  • Lobhudeln kann ich nicht gerade über dieses Buch. Aber auch nicht allzuviel schlechtes sagen.
    Es ist ein harmloses, leicht triviales Buch. Diese Art Geschichten verleiten mich immer dazu, leichfüßig zu lesen. D.h. ich rutsche über die Seiten ohne große Teilnahme, Aufnahme und Nachdenken.


    Samoa ist wirklich verlockend geschrieben. Die Familiengeschichte Ilis ist recht interessant, aber sie ist mir auch eine Spur zu gewollt dramatisch.
    Die Rahmenhandlung um Evelyn hat mich gestört. Irgendwie konnte ich mit ihr nicht wirklich viel anfangen.
    Das Ende ist dann doch etwas arg harmonisch abgeschlossen.


    "Der Papaya-Palast" ist das richtige Buch, wenn man was leichtes zwischendurch lesen will, ohne Gedankenballast. Ohne die Eulen wäre ich vermutlich nie auf das Buch gestoßen, aber wenn ich es nicht gelesen hätte, hätte ich auch nichts versäumt. "Die Herrin der Päpste" von Erich Walz hat mir wesentlich besser gefallen.

  • Diese Familiensaga habe ich jetzt bei den sommerlichen Temperaturen im Garten in 2 Tagen gelesen. Eine Familiensaga leicht und flüssig geschrieben. Die Einteilung in Vergangenheit und Gegenwart ist gut gelungen, Samoa und seine Natur wurde bildlich beschrieben. Ja und mir war auch das Ende zu viel Friede-Freude-Eierkuchen :chen


    Trotzdem für diesen netten Schmöker gibt es von mir 8 Eulenpunkte