Die Frauen der Familie Belle - Paula Wall

  • Kurzbeschreibung
    Ein ganz besonderer Zauber geht von den Frauen der Familie Belle aus: Schon Vorfahrin Musette konnte das zukünftige Leben eines Neugeborenen voraussagen, indem sie ihre Hand auf sein Herz legte. Viele Jahre nach ihr bringt die schöne Angela die Männer reihenweise um den Verstand, und mit ihrer Gabe, den Menschen bis auf den Grund der Seele zu schauen, verleitet sie die so genannten Herren der Schöpfung zu ungeahnten Großtaten. Ihre Tante Charlotte, die sie großgezogen hat, sieht dies gar nicht gern. Doch eines Tages begegnet auch ihr die Liebe - ausgerechnet in Gestalt des neuen Pfarrers des kleinen Städtchens, den sie auf höchst ungewöhnliche Weise verführt!


    Über die Autorin
    Paula Wall hat in den USA zwei viel beachtete Sammlungen von Essays veröffentlich und lebt in der Nähe von Nashville, Tennessee.


    Meine Meinung
    Der Einstieg in das Buch ist wirklich sehr einfach. Schnell wachsen einem die Personen ans Herz. Man ist mitten im Geschehen. Angela, von der ein ganz besonderer Zauber ausgeht, die die Männer reihenweise um den Finger wickeln könnte.


    Auch Ihre Tante Charlotte weiß genau was sie will, zumindest, bis sie dem neuen Pfarrer begegnet. Allerdings hat diese die Eigenart, sich gerne auf dem Friedhof aufzuhalten.


    Lydia ... kalt wie eine Hundeschnauze, taut so richtig bei Bone auf. Und Adam ihr Mann, der bei ihr gar nichts regt, wäre auch viel lieber mit Angela zusammen.


    Alles in allem ein Buch, das es sich wirklich zu lesen lohnt.

  • Ich hab das Buch auch vor 2-3 Monaten gelesen, weil ich dachte, ich müßte mal was anderes lesen als immer historisches oder Thriller.


    Es ist ein nettes, leichtes, lockeres Buch, mal eben schnell wegzulesen, und es hinterläßt ein nettes Gefühl. Aber auch nicht mehr.
    Ich hatte auch überlegt, eine Rezension zu schreiben, aber irgendwie viel mir nicht viel dazu ein außer "nett" :-]

  • Mir hat es auch ziemlich gut gefallen! Es ist sehr unterhaltsam, vor allem weil die Personen so ungewöhnlich und teilweise schlagfertig sind. Sicher muß man es jetzt nicht unbedingt gelesen haben, aber trotzdem empfehle ich es gerne unseren Kunden, wenn sie etwas Unterhaltsames suchen. :-)

  • Da ich zur Zeit wieder sehr auf der Suche nach "netten" Büchern bin, die man gemütlich bei Tee und Keksen in sich heineinschmökern kann, kam ich an "Die Frauen der Familie Belle" nicht vorbei.
    Hat mir auch gut gefallen, ich mochte die bissig-ironische Schreibweise von Paula Wall.
    Ich hatte allerdings mehr einen zusammenhängenden Roman erwartet und nicht eine Aneinanderreihung von einzelnen Geschichten mit Rahmenhandlung. Ich hoffe, das ist halbwegs verständlich ausgedrückt, besser kann ich diese Form nämlich nicht beschreiben. Viele Geschichten um die unterschiedlichen Persönlichkeiten eines kleinen Städtchens, richtige Kurzgeschichten sind es aber nicht, die Belle-Frauen tauchen immer wieder auf, und geben den einzelnen Passagen einen Zusammenhang, bleiben dabei selbst aber teilweise etwas blass, so richtig warm geworden bin ich mit keiner der handelnden Personen...
    Fazit? Unterhaltsam, witzig und "nett" ja, aber insgesamt hatte ich mir mehr versprochen...

  • Zitat

    Fazit? Unterhaltsam, witzig und "nett" ja, aber insgesamt hatte ich mir mehr versprochen...


    Dem kann ich nur zustimmen.
    Ich hätte es schön gefunden, wenn wenigstens auf eine der Bell-Frauen näher eingegangen worden wäre.

  • Meine Meinung


    „Die Frauen der Famile Belle“ ist genau das richtige Buch für laue Sommerabende, denn es katapultiert einen bereits innerhalb der ersten Seiten in die Südstaaten der USA der 1930er Jahre. Man fühlt die Wärme auf der Haut und spürt das einzigartige Flair dieser Gegend.


    Zunächst holperte ich ein wenig über den Stil von Paula Wall, aber es dauerte nicht lange und ich konnte mich voll und ganz auf diesen Roman einlassen. Kaum war dies geschehen, war ich auch nicht mehr in Deutschland, sondern in den heißen Südstaaten und vergaß alles um mich herum.
    Mit sehr viel Witz, Charme und Wärme erzählt die Autorin ihre Geschichte. Es ist einfach nicht möglich sich ihr zu entziehen und nicht die meiste Zeit still vor sich hin zu lächeln und ab und an lauthals zu lachen. „Die Frauen der Familie Belle“ macht überaus gute Laune und schenkt einem wunderbare Lesestunden, aber Achtung, unbedingt genug Lesezeit einplanen, denn man kommt einfach nicht mehr von den Belles los.


    Paula Wall erzählt die Geschichte von einzigartigen, äußerst starken Frauen, die seit Jahrhunderten gegen die Konventionen der damaligen Zeit verstoßen und sich ihre eigenen Regeln machen, um sich in einer Männerwelt behaupten zu können. All diese wunderbaren Persönlichkeiten stammen von Musette Belle ab, der ersten Belle-Frau, die so lebte, wie es ihr passte und damit ihre Umwelt mehr als nur brüskierte. Hier muss ich anmerken, dass Musette durchaus ihren eigenen Roman verdient hätte.


    Die Figuren sind sehr liebevoll und facettenreich gestaltet und nicht alle sind sympathisch. Aber man kann auch diese in ihrem Verhalten verstehen und es entwickelt sich durchaus ein wenig Mitleid für die weniger sympathischen Figuren, denn viele sind einfach nur Opfer ihrer Erziehung.
    Paula Wall schildert ihre Figuren sehr eindrucksvoll, mit kräftigen Worten, die sich einbrennen und treffender nicht sein könnten. Ich fand sie einfach nur wundervoll und kann es kaum erwarten, mehr von Paula Wall zu lesen! Hoffentlich schafft sie es abermals so eindrucksvolle Persönlichkeiten zu schaffen...


    Sehr spannend fand ich das geschilderte Leben in der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt und Recht und Gesetz noch selbst in die Hand genommen werden. Oftmals hat mich das Buch an „Grüne Tomaten“ erinnert und genauso viel Flair verströmt dieser Roman. Das Ende ist wunderschön und gibt einem ein rundum gutes Gefühl, auch wenn ich das Buch ein wenig wehmütig ins Regal stellte…


    Meine Bewertung


    10 von 10 Punkten

  • Also ich habe das Buch auch gerade beendet. Insgesamt gesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Schade fand ich allerdings das zum Schluss hin weniger auf Dixie, sowie Angela und Adam eingegangen wurde. Ok. Sie haben sich geküsst. Und weiter?


    Bis zum Schluss habe ich allerdings nicht daran geglaubt das die berechnende Charlotte doch noch "gezähmt" wird. :lache


    Schönes Buch für zwischendurch.


    8 von 10 Punkten

  • Zitat

    Original von kahlan
    Viele Geschichten um die unterschiedlichen Persönlichkeiten eines kleinen Städtchens, richtige Kurzgeschichten sind es aber nicht, die Belle-Frauen tauchen immer wieder auf, und geben den einzelnen Passagen einen Zusammenhang, bleiben dabei selbst aber teilweise etwas blass, so richtig warm geworden bin ich mit keiner der handelnden Personen...


    Ich habe nun die englische Version gelesen (siehe unten), und kahlans Einschätzung trifft meinen Eindruck am besten. Mir hat es gut gefallen, dass die Belle-Frauen das Bindeglied zwischen all den verschiedenen Episoden waren - Erzählungen mag ich nicht, aber Episodenromane (was dieses noch nicht mal wirklich ist, dazu werden einige Handlungsstränge/Personen doch zu sehr das ganze Buch hindurch verfolgt) sehr wohl. Trotzdem sind auch mir die meisten Figuren nicht wirklich lebendig geworden, vielleicht mit Ausnahme von (ausgerechnet) Lydia und Adam. Manche konnte ich bis zum Schluss nicht richtig auseinanderhalten.


    Das Buch ist ein Südstaatenroman, und in puncto Humor und schlitzohriger Warmherzigkeit (um es mal so auszudrücken) erfüllt er die Erwartungen, die man an dieses Genre hat. Paula Wall hat auf jeden Fall einen Sinn für das richtige Timing von Pointen. ( Batty , ich glaube, du z.B. solltest dir das mal näher angucken. :-) )


    Wer also "Südstaatenromane" mag, der macht mit diesem Buch nichts verkehrt, und ich habe es auch nicht zuletzt wegen des "Feelgood-Faktors" gerne gelesen. Trotzdem reicht es an Bücher wie die Ya-ya-Sisters nicht heran, und den "Grünen Tomaten" kann es das Wasser bei Weitem nicht reichen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

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  • Zitat

    Original von Batcat
    @ MaryRead


    Ich werde mir das ganz sicher genauer angucken - es SUBt hier bereits seit einiger Zeit. :lache


    Hätte ich mir eigentlich denken können! :grin

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Habe es im hausbooturlaub in Irland gelesen.


    Fand das Buch eher enttäuschend, hatte mir vom Klappentext mehr versprochen. Viel ist mir nicht in Erinnerung geblieben, es hat also keinen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen.


    Aber der Einband ist hübsch : )


    7 Punkte von mir


    LG Luthien