Rebecca Gablé: Der König der purpurnen Stadt

  • Seltsam eigentlich, dass dieses Buch noch nicht rezensiert wurde oder sollte ich es einfach übersehn haben?
    Na ja, ich stells hier jedenfalls mal vor.


    Klappentext:


    "Gott ist ein Krämer. Eines Tages wird er auch dir ein Angebot machen, dem du nicht widerstehen kannst."


    London im Jahr 1330: Der achtzehnjährige Jonah hat kein leichtes Leben als Lehrjunge im Haushalt seine Cousins. Einzig seine Großmutter schenkt ihrem verwaisten Enkel ein wenig Zuneigung. Doch eine Begegnung mit König Edward und Königin Philippa lenkt Jonahs Schicksal in neue Bahnen.
    Er findet Aufnahme in der elitären Londoner Tuchhändlergilde, und gemeinsam mit Königin Philippa revolutioniert er die englische Tuchproduktion.
    Aber je größer sein Erfolg, desto heimtückischer werden die Intrigen seiner Neider.


    Über die Autorin:


    Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studiert Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war.
    Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Sie lebt mit ihrem Mann in einer ländlichen Kleinstadt am Niederrhein.


    Meine Meinung:


    Ein sehr fesselnder Roman, ich mochte ihn kaum wieder weglegen und habe ihn überall mithingeschleppt.
    Ich war ganz traurig, als ich fertig war.
    Die Geschichte des Tuchhändlers Jonah Durham ist fiktiv, aber hervorragend in die wahre Geschichte eingebracht.
    Die damaligen Umstände in London während des Krieges gegen Frankreich und die Ausbreitung der Pest sind sehr realistisch geschildert. Manchmal beinah zu realistisch. Hab ich schon erwänt, dass ich es hasse, wenn liebgewonnene Buchfiguren sterben? Aber so war das mit der Pest eben.


    Jedenfalls hat mich die Geschichte von Jonah, seiner Familie und seinen Freunden und Bekannten, wie auch seinen Feinden beeindruckt. Besonders mochte ich die realistische und sehr menschliche Darstellung der realen historischen Personen.
    Allerdings finden mir in dem Buch ein bisschen zu viele Vergewaltigungen statt.
    Aber das scheint im damaligen England offenbar so zugegangen zu sein.


    Auf jeden Fall ein spannender historischer Roman, der mir Lust auf mehr von Gablé gemacht hat.

  • Rebecca Gablé ist meine absolute Lieblingsautorin und deshalb fand ich auch "Der König der purpurnen Stadt" total super!!! Ich werde es in jedem Falle noch einmal lesen, wenn ich irgendwann mal gerade keine neuen Empfehlungen im Schrank zu liegen habe *mögederzeitpunktmalkommen*


    Du solltest unbedingt alles! von Rebecca Gablé lesen, sie ist die Göttin der historischen Romane :grin :grin :grin


    Schon bei der Leserunde zu "Die Hüter der Rose" angemeldet??

  • Nein. Vermutlich werde ich von ihr als nächstes "Das zweite Königreich" lesen, das habe ich gerade ausgeliehen bekommen.
    Doch erst kümmere ich mich um das Buch, in dem die Welt verschwand. :-)


    Aber ich werde sicher noch mehr von ihr lesen, ich mochte dieses Buch sehr.


    Liebe Grüße, Kim

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Seltsam eigentlich, dass dieses Buch noch nicht rezensiert wurde oder sollte ich es einfach übersehn haben?
    Na ja, ich stells hier jedenfalls mal vor.


    War schon vorgestellt, aber aus welchen Gründen auch immer
    nicht im Verzeichnis:
    https://www.buechereule.de/wbb/thread/2003&sid=


    Jedenfalls ist es ein schöner Roman, den man als Gable-Fan unbedingt
    lesen sollte, auch wenn mein Favorit bisher immer noch "Das zweite Königreich"
    ist.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Nun, da doch schon eine Rezension da ist, die ich aber durch ihr Fehlen im Verzeichnis nicht fand, könnte eine der Obereulen meine ja einfach an die bereits vorhandene dranhängen und dabei ins Verzeichnis eintragen, das wäre wohl das beste.
    Liebe Grüße, Kim


    Edit: Danke schön Morgana!

  • Zitat

    Original von Historikus
    Wie Hans im Glück stolpert dieser Jonah vom Erfolg in den nächsten.


    Darüber hatte ich gestern eine Diskussion mit einer Bekannten und ich kam
    dabei zu dem Schluss, dass es möglicherweise am noch recht jungen Alter
    des Lesers liegen kann, dass bei einem vordergründigen Glück des Protagonisten
    das sehr unglückliche "Innenleben" überhaupt nicht wahr genommen wird.


    Für mich ist Jonah alles andere als ein Glückskind, aber ich habe sowieso
    oft den Eindruck, dass Bücher auf mich auf ganz andere Weise wirken.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Ich habe das Buch heute morgen ausgelesen! Dafür, daß es fast 1000 Seiten hatte, fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen! Irgendwie fand ich es schade, daß es schon aufhörte.


    Ich finde, daß Jonah zwar viel Glück hatte, sich aber trotzdem immer durchkämpfen mußte und seine neuen Ideen ja auch selten auf große Zustimmungen stießen.


    Wie ist eigentlich die Reihenfolge der Bücher ?

  • So, nun habe ich auch mal einen (diesen) Gablé-Roman gelesen.


    Ich fand den Einblick in die mitteralterliche Welt der Händler sehr interessant und das ganze Buch recht kurzweilig. Es war so was, was ich ein "Sommerbuch" nenne: was zum Schmökern, zur leichten Unterhaltung und ohne besonderen Tiefgang.


    Jonah war mir von Herzen unsympathisch. Ich mag halt solche Superhelden und Alleskönner nicht. Und immer diese Zufälle *Augen verdreh* Jonah ist eine typische Mary Sue. Vielleicht mag ihn die Autorin deshalb so gern, weil er all das verkörpert, was sie gerne sein möchte *wild spekulier*


    Da war de la Pole schon ein anderes Kaliber, auch wenn wiederum viel zu einseitig dargestellt. Wie eigentlich alle Personen. Es gab nur Gut und Böse, jede/r in seiner Schublade. Aber egal: eben ein "Sommerbuch" .

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich finde es immer wieder spannend zu lesen, wie unterschiedlich Menschen auf Bücher reagieren. Ich liebe Rebecca Gablés Bücher und werde sie immer lieben! Vielleicht sollten manche Leser mehr "nur lesen" und in das Buch eintauchen, anstatt "kritisch zu lesen" und am Ende nur darüber nachzudenken, was ihnen alles nicht gefallen hat *zwinker*


    Zum Thema "Welches Buch zuerst lesen":
    Auch bei Amazon findet man immer wieder *falsche* Rezensionen, in denen es heißt, dass Gablés historische Romane eine Reihe sind, die man eben nacheinander liest. Doch wer sich wirklich auskennt, der weiß, dass die historischen Romane von Rebecca Gablé rein gar nix miteinander zu tun haben (ok, bis auf den Schauplatz London und die ungefähre Zeit vielleicht). Lediglich der neue Roman "Die Hüter der Rose" ist eine Fortsetzung, nämlich von "Das Lächeln der Fortuna". "Der König der purpurnen Stadt" und "Das zweite Königreich" sind eigenständige Romane.


    Auf www.gable.de kann man Leseproben lesen, Interviews uvm. Schaut mal rein ;)

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Vielleicht sollten manche Leser mehr "nur lesen" und in das Buch eintauchen, anstatt "kritisch zu lesen" und am Ende nur darüber nachzudenken, was ihnen alles nicht gefallen hat *zwinker*


    Für das In-das-Buch-eintauchen ist der Autor oder die Autorin zuständig. Ich kann nicht einfach beschließen, dass mich das Buch fesselt, wenn es das eben nicht tut.


    Und das Nachdenken kann ich ebensowenig einstellen, tja, sorry :-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Habe ja nicht umsonst *zwinker* dahinter geschrieben und außerdem habe ich auch nicht konkret von bestimmten Personen gesprochen.
    Es gibt eben auch Leute (wobei ich hier niemanden persönlich meine), die haben an allem zu kriteln. Dann ist es langweilig, dann passen die Personen nicht, dann ist alles so unrealistisch usw. Sage ja nicht, dass du das so machst :wave

  • Ich referiere über dieses Buch :-]


    Gut, ich gebe ehrlich zu, nur, weil es das einzige ist, dass ich über das Mittelalter habe, dass sich dazu nutzen lässt, zu erklären, wie der Autor das Mittelalter darstellt. ;-) Ich habe es meinem Lehrer gegeben, damit er bewerten kann, ob es für das Referat -Darstellung des Mittelalters in einem Roman- geeignet ist. Und er behielt es dann gleich zwei Wochen, weil er es unbedingt durchlesen wollte. :grin


    Ich habe das Buch damals von meiner Großmutter geschenkt bekommen und es stand einige Zeit im Schrank, weil ich mich bei unbekannten Büchern, die ich nicht selbst erwählt habe, immer schwer tue. -Als ich mich dann durchrang, habe ich bereits nach 5 Seiten gewusst, dass mir das Buch gefällt. Sehr schöner Sprachstil. -Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es eine deutsche Autorin ist, womit auch meine Vorurteile abgebaut wären. :-)



    Ich empfinde das Glück gar nicht als überproportional, immerhin gibt es genug Schicksalsschläge in dem Buch, die das sehr genau ausgleichen. Und Jonah ist wirklich sehr menschlich in seinen Gedankengängen und alles andere als ein Held. ( Wir sind kein Orden der Barmherzigkeit *zwinker* ) Jedesmal, wenn Rupert aufgetaucht ist, habe ich wieder gebibbert *huh*


    Das Besondere, denke ich, sind die Charaktere, die alle lachen, leiden, fluchen, lieben... Ab und and geärgert hat mich nur, was alles nicht zur Sprache kam, was so nur der Leser weiß, aber nicht der Charakter, für den es wichtig gewesen wäre.


    JAss :keks

  • mir hat das Buch sehr sehr gut gefallen.


    England im Mittelalter ist der Teil der Geschichte der michauch am meisten begeistert.


    Das Glück von Jonah stört mich nicht so sehr...eigentlich stört mich nix weiter in dem Buch, ich fands einfach nur toll und ich konnte mein Wissen erweitern.


    Rebecca Gable ist nach Walter Moers auch mein Lieblingsautor.
    Aber mein Favorit von ihr ist "das Lächeln der Fortuna"
    (ich hab eine Schwäche für das Haus Lancaster, deswegen *g*)

  • Hallo,


    ich habe dieses Buch sowie die anderen als TB erschienenen Bücher von R. G. gelesen und fand jedes auf seine Art sehr gut. Ichmag auch einfach den schreibstil von R.G.


    Zum Glück von Jonah denke ich, das er sich dieses zum Teil erarbeitet hat und andererseits auch mit Schicksalsschlägen und vor alem innerer Zerissenheit und eigentlich unglücklich sein erkauft hat. Als wirklich glücklichen, zufriedenen Menschen habe ich Jonah nicht empfunden. Es war sich immer seiner heiklen Lage als Vertrauter der Königin und der daraus resultierenden Abhängigkeit bewußt. Ich habe es so empfunden, daß er in ständigem Bewußtsein, daß sich das Blatt wenden könnte, gehandelt hat und mit dieser Abhängigkeit nicht wirklich glücklich werden konnte.


    LG, Ina

  • Dieses Buch steht bei mir als nächstes an!
    Momentan lese oder besser verschlinge ich Die Hüter der Rose!


    Ich liebe dieses Buch, wie ich bisher alle von Rebecca Gable geliebt habe!


    Mir ist das fast schon unheimlich! Denn noch nie fand ich alle Bücher von einem Autor oder Autorin gut! Dies ist hier allerdings der Fall!


    Auch meine bessere Hälfte liest im moment Gable!


    So können wir uns immer darüber unterhalten und sinnieren!


    Absolut empfehlenswert!


    Alle Daumen nach oben.


    Gruß
    samarcand