Silke Schütze - Schwimmende Väter

  • Silke Schütze - Schwimmende Väter
    2006 bei Knaur erschienen, 352 Seiten Lesefutter


    "Jeden Samstag treffen sie sich im Wellenbad: Björn, Patrick, Robin – und ihre Kinder im Alter von fünf bis sieben. Während die Kleinen plantschen, philosophieren die Väter über echte Männerthemen: Fußball, Bohrmaschinen und natürlich Frauen. Denn zufällig hat gerade jeder von ihnen seine absolute Traumfrau kennen gelernt. Die schwimmenden Väter ahnen nicht, dass es sich dabei um ein und dieselbe handelt – Jella, die bisher ohne Mann ganz gut klar gekommen ist und eigentlich nur einen Aushilfsvater für ihren Sohn sucht …"


    Die Autorin ist Jg. 1961, lebt in Hamburg und hat bisher drei Romane veröffentlicht.


    Mein Eindruck:


    Bestes Lesefutter für den Strandkorb, das Freibad oder entspannende Lesestunden auf dem Sofa. Drei Väter, ein Kind, eine patente Frau, ein paar amüsante Verwicklungen und trotz aller Alltagspannen die Garantie auf ein Happy end, was will man mehr?
    Ich bin normalerweise kein Fan dieser Freche-Frauen-angeln-sich-einen-Kerl-Bücher, das Strickmuster solcher Bücher ist mir zu fade. Aber dieses hier hat eine ganz normale Hauptfigur mit Kind und Alltag und einer Handvoll sympathisch-eigenwilliger Nebenfiguren. So was würde ich gern als netten Film sehen, als lockere Komödie.


    Wie kommt es, dass bisher noch keine Eule auf die Autorin und ihr unterhaltsames Buch aufmerksam geworden ist??


    Mein Fazit: Lesen und dann der besten Freundin schenken!


    Lieben Gruß


    polli

    Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?

    S. J. Lec

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  • polli,


    erstmal danke für die Rezi.


    Das Buch steht schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste. Ich habe mich aber nicht rangetraut, weil ich befürchtet hatte, es wäre mir zu platt. Ich habe immer schon auf eine Rezi gewartet. :lache


    Wenn ich mir Deine Rezi so anschaue, könnte es vielleicht doch ein Buch für mich sein - der nächste Urlaub kommt bestimmt und locker-leichte Strandlektüre ist ja immer wieder mal das Feines...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das ist ein Buch der Sorte: "Was liest man nicht alles wenn nichts anderes zur Hand ist?"


    Zu dem Roman kann ich nur sagen: leichtgestricktes Weibchenbüchlein, mit einem Mädelchen das auf der Suche nach Mr. Right-Papa für ihren kleinen Sohn ist und natürlich nebenbei gleich noch ein Männlein für sich selbst abstauben will. Warum sind die Weibchenbücher immer so gleich geschrieben - so rosarot, zuckerwatteverklebt und augenrollenderweise durchschnittlich?


    Fazit: Wenn man nichts anderes zur Hand hat, geht es schon, ansonsten aufheben für den Moment, falls man mal nichts zur Hand haben sollte... :grin Besser als in der Gegend rumgucken, wenn man auf den Bus wartet ist es allemal.

  • Ich hab das Buch für ein Ticket bei TT bekommen und hab's in einem Tag durchgelesen. Ein typischer anspruchsloser "frecher Frauenroman" (örks, ich habe eine großer Aversion gegenüber diesem Begriff), kaum neue Ideen bis auf vielleicht die Perspektive aus Vätersicht. Ähnlich wie Fast Food, nicht nachhaltig, aber manchmal hat man halt den Jiper nach solchen Büchern mit Happy-End-Garantie. :zwinker

  • Meine Meinung:


    Jung, ledig, alleinerziehend sucht....


    Jella ist 34 und lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn Tim allein in Hamburg. Als sie ihren Job verliert, weil man statt ihrer Person lieber eine Singledame einstellt und gleichzeitig der Termin zu einem Vater-Sohn-Fußballspiel des Kinderhortes von Tim ins Haus flattert, beschließt sie, ihr Leben zu ändern. Und zwar so, dass sie sich einen Mann an ihre Seite wünscht und zugleich einen Ersatzpapi für Tim. Dass dieses Unterfangen aber gar nicht so einfach ist, merkt sie sehr schnell, als sie in kürzester Zeit gleich drei verschiedene Männer kennenlernt, die unterschiedlicher nicht sein können. Auch wenn sie eines alle gemeinsam haben: Sie sind alle Männer. Und Väter! Und sie gehen gerne mit ihren Kindern schwimmen! So leben sie doch in völlig unterschiedlichen Welten, von denen Jella in keine der dreien hineinzupassen scheint.


    Immer an ihrer Seite ist Tessa Martin. Eine Puppe, die Jella liebevoll 'Die kleinste Agentin der Welt' nennt. Mit ihrem Vater zusammen hat sie Tessa Martin gebaut, als sie selber noch ein Kind war und durch Zufall findet sie die Puppe eines Tages in ihrer Wohnung wieder. Immer wieder gibt es Situationen im Leben von Jella, in denen sie in die Phantasiewelt von Tessa Martin flüchtet, um sich selber dort Kraft zu holen.


    Wunderbar humorvoll und mit einer Erzählkunst, die mir schon bei einem anderen Roman von Silke Schütze (Als Tom mir den Mond vom Himmel holte) aufgefallen ist, zieht die Autorin den Leser in Jellas Leben. Es gab soviele Situationen in diesem Buch, in die ich mich wunderbar hineindenken konnte. Den kleinen Tim habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen und am Ende war ich richtig traurig, dass ich sie alle wieder gehen lassen mußte. Ich habe viel gelacht, geschmunzelt, nachgedacht und auf den letzten Seiten sogar ein paar Tränchen der Rührung verdrückt.


    Silke Schütze schreibt ihre Bücher äußerst rund und spickt sie mit sovielen Informationen, dass man sich selber wie eine Protagonistin in ihrem Roman fühlt. Die Charaktere sind wunderbar stimmig und lassen keine Zweifel an ihrer Echtheit. Einfühlsam, humorvoll und auch mit einer Prise 'Moral von der Geschicht' hat sie es auch in diesem Buch wieder geschafft, mich davon zu überzeugen, mehr von ihr lesen zu wollen. Leider muss ich jetzt aber ein paar Monate warten, bis ihr nächstes Buch (Kleine Schiffe) erscheinen wird.


    Ein heiteres Buch für den Balkonsommer, aber genauso gut für den Herbst, um dunkle Regenwolken zu vertreiben.

  • Mir hat es im Großen und Ganzen auch ganz gut gefallen - war schon sehr witzig, wie unterschiedlich Jella von den drei Männern gesehen wurde. Locker leichte Chicklit, gut zu lesen und nicht zu übertrieben, die Probleme waren bekannt und manche Lösung recht eigenwillig. Meine Lieblingsstelle war dann, wie Jonathan, Tims Vater und Robin aufeinandertrafen und Jonathan den Tag mit Tim verbringen musste *g*.


    Ein Buch, was einem ein paar vergnügliche Stunden bietet.


    LG
    Patty

  • Nun hab ich es auch endlich gelesen und ich muss sagen, dass mir Silke Schütze wieder etliche wunderbare Lesestunden geschenkt hat.


    Normalerweise verschlinge ich solche Romane an einem regnerischen Nachmittag. Diesen hier habe ich häppchenweise genossen, um länger etwas davon zu haben.


    Jella, alleinerziehende Mutter eines Fünfjährigen, dessen größter Held sein Vater ist, der leider lieber in der Weltgeschichte herumgondelt, als seinen Vaterfreuden nachzukommen, versucht ihr Leben endlich in den Griff zu bekommen. Denn wie ihre Mutter so schön sagt: Gabriele war als Kind schon eigensinnig... Also versucht Jella es auf ihre Weise, indem sie einen zukünftigen Mann an ihrer Seite nach dem sogenannten VQ-Faktor abcheckt: Vaterqualität.


    Wie Jella ihr Leben nun so ordnet, und was Björn, Robin und Patrick damit zu tun haben und wie ihre Freundinnen und Freunde und Mama samt Hasen sie dabei unterstützen, das las sich so wunderbar, wie eine warme Decke.


    Nicht immer geht alles glatt, oftmals habe ich zumindest breit gegrinst, aber ich war die ganze Zeit im Buch gefangen.


    Silke Schütze ist eine der Autorinnen, die anspruchsvollere Frauenbücher schreibt und mir damit eine Menge Spaß macht. Ich hab mir oft gedacht, dass sie gerade die Stellen, an denen es um das Leben mit Kind geht, entweder gut nachvollziehen kann oder selbst erlebt hat.


    Von mir 9 Punkte.

  • Meine Meinung :write
    Jella meistert ihr Leben bislang als alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn Tim ganz ordentlich, bis der Tag ihrer Kündigung kommt. Sie wird gegen eine Singlefrau eingetauscht, weil diese ja doch viel flexibler ist, als eine Mutter die keinen permanenten Babysitter zu Hause hat. Geplagt von Jobsorgen und Zukunftsängsten flattert wenige Tage später vom Kinderhort auch noch die Einladung zum Vater-Sohn-Fussballspiel ins Hause Kanzler. Und Tim liebt Fussball überalles, allerdings reist sein Vater durch die Weltgeschichte und denkt gar nicht daran, zu Hause den treusorgenden Papa zu spielen.


    Jella braucht Ersatz. Erst nur für Tim, wie sie denkt. Aber nach und nach merkt sie dann doch, dass auch sie einen Mann im Hause haben möchte.


    Und ehe sie sich versieht hat sie drei Prachtexemplare an der Hand, drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die auch Jella alle mit anderen Augen sehen.


    Und fast zeitgleich ergibt sich auch jobmäßig was bei ihr, was erst nur nach einer Aushilfstätigkeit aussieht, entpuppt sich schon bald als Zukunftsperspektive.



    "Schwimmende Väter" ist für mich DAS Sommerbuch schlechthin. Ich fand es toll bei Sonnenstunden auf dem Balkon zu lesen und die Zeit schwamm einfach nur so dahin.


    Der Schreibstil von Silke Schütze - ist wie immer - frisch, fröhlich und locker.


    Die Charaktere sind wieder einmal liebevoll charakterisiert und gerade Jella ist so richtig aus dem Leben gegriffen. Oft hatte ich das Gefühl, dass ich mit ihr schon Kaffee trinken war, weil sie mir so vertraut und real vorkam.


    Für mich war es absolutes Lesevergnügen, dass ich uneingschränkt weiterempfehlen kann!!


    Ganz klare 10 Punkte von mir!!