Ein unmoralisches Sonderangebot - Kerstin Gier

  • Die Romane von Kerstin Gier sind für mich immer Sommer-Romane: herrlich leicht, witzig und am besten bei Sommerwetter auf der Terrasse zu lesen. Wie ich jetzt festgestellt habe, läßt sich dieses Buch aber auch im Winter hervorragend lesen.
    Die Ich-Erzählerin Olivia führt mit ihrem Mann Stephan eine heruntergekommene Gärtnerei und lebt in einem alten Haus, das selbst mit gutem Willen nur als Bruchbude zu bezeichnen ist. Ganz anders ihr Schwager Oliver und seine erfolgreiche Frau Evelyn: ihr luxuriöses Penthouse ist modern eingerichtet und Evelyn verdient ausgesprochen gut. Ein "Partnertausch", und sei er noch so platonisch, kann also unmöglich gut gehen, zu verschieden sind die Lebensentwürfe. Denn alle Beteiligten übersehen, daß sich dadurch auch ihre Perspektive ändert, plötzlich sehen sie ihr bisheriges Leben mit ganz anderen Augen. Das ganze wird überaus humorvoll und locker geschildert und besonders Olivia war mir von Anfang an sympathisch. Bei den anderen Hauptpersonen im Buch kam diese Sympathie erst nach und nach und genau hier ist auch der Kritikpunkt: Die Charaktere sind nicht überzeugend, sei es der leicht verträumte Reporter Oliver oder der snobistische Stephan, der lieber ein Luxusleben führen würde als eine Gärtnerei. Die toughe Evelyn entpuppt sich als bezaubernd und auch der griesgrämige Schwiegervater wird richtig menschlich - nahezu alle Charaktere wirken schablonenhaft. Natürlich ist die Handlung selbst vorhersehbar, was aber bei Romanen dieses Genres keine Überraschung sein sollte. Nichtsdestotrotz hat mich diese Geschichte hervorragend unterhalten, ich mußte schmunzeln und ab und zu laut lachen. Leicht weggelesen war dieses Buch dann doch die perfekte Aufmunterung für einen trüben Winternachmittag.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Hab das Buch auch vor ein Wochen gelesen - mein erstes von Kerstin Gier. Fand das Buch sehr unterhaltsam und flüssig zu lesen. War bestimmt nicht mein letztes von dieser Autorin.


    Würde 9 von 10 Punkten geben.

  • Kerstin Gier hat wie immer 100% Lesevergnügen geliefert. Wenn ich im Lesetief stecke, lese ich ein Buch dieser Autorin und komme garantiert aus dem Leseloch wieder heraus.
    Es war wie mmer lustig und unterhaltsam.Es gab wieder viel zu lachen.Auf diese Autorin ist Verlass! ;-) Deshalb vergebe ich 9 von 10 Punkten. Einen Punktabzug nur, weil mir andere Büchr der Autorin einen Ticken besser gefallen haben.

  • Ein kurzweiliges Buch - perfekt für einen lauen Sommerabend.
    Ich bin bei diesen amüsanten Frauenbüchern immer etwas skeptisch, aber dieses hier hat mir gut gefallen. Allein schon weil die Frauen alle keine superhübschen Dummchen waren (und das Dummchen sah auch wie ein Frettchen :lache).
    Die Geschichte war zwar nicht unbedingt sehr realistisch, aber sie hat Spaß gemacht. Von mir bekommt das Buch vergnügte 8 Punkte.

  • Ich habe die Neuauflage von 2014 des 2004 erstmals erschienen Buches gelesen. Anscheinend hießen Oliver und Evelyn damals noch Bastian und Conny. Zumindest der Bastian steht immer noch so im Klappentext, weshalb ich schon sehr verwirrt war, als er plötzlich Oliver hieß...
    Im Moment mag ich gerne seichte Literatur lesen. Und Kerstin Gier ist da immer eine gute Wahl. Sie schreibt einfach lustig und bedient (natürlich) auch Klischees, ohne dabei ins Schablonenhafte abzurutschen. Klar gibt es ein Happy End, und klar es ist vorhersehbar, aber der Weg dorthin macht einfach Spaß. Und "Ebi" würde ich auch sehr gerne mal den sonntäglichen Frühstückskaffee ins Gesicht schütten.

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher