Geht Euch das auch manchmal so?...

  • Guten Morgen,


    ich würde gerne mal wissen, ob ihr das auch manchmal habt?


    Das Gefühl, jeder möchte etwas von Euch...und wenn es nur die Frage ist: "Was meinst Du denn dazu?"... jeder erwartet irgendwie 300%igen Einsatz, gute Laune und weißderteufelnochwas von Euch...und irgendwann ist so der Punkt erreicht, wo ihr am liebsten Euren Partner unter den Arm klemmen würdet und sagen würdet: "Los, komm. Es reicht mal..wir hauen ab. Zumindest für eine Weile."


    Sich ausgepowert fühlen, nennt man das wohl...entstanden durch mehr oder weniger unwichtigen Kleinkram, der meistens noch nichtmal uns direkt betraf...und trotzdem in der Summe zu Belastung und Streß geführt hat.


    Ich glaub, ich tu`s wirklich mal...das Unter-den-Arm-klemmen, meine ich.


    :wave
    Ikarus

  • Da fragst du was.... JA, ich kenne das!
    Aus dem Grund hab ich jetzt den Job gewechselt bzw. am 1. 7. !
    Hab mich einfach zu viel eingesetzt und es als selbstverständlich gesehen, dass ich immer für jeden da bin. Auch privat - hab mir von allen den Mist angehört. Mach ich ja eigentlich auch gern - aber eben auch bei Leuten, die mir egal sind. Bei meinen Freunden ist das ja selbstverständlich!
    Ne ganze Zeit ging es ja gut. Aber Ende des letzten Jahres war alles nicht mehr so toll.
    Ich hab dann angefangen, alles abzuschaffen sozusagen, was mir nicht gut tut. Das letzte hab ich dann am 30.6. beendet....
    Ich hoffe, dann geht es wieder.


    Dazu kommt noch, dass mein Freund und ich uns jetzt schon über drei Jahre kennen und noch nie zusammen im Urlaub waren. Ich war überhaupt seit 2003 nicht mehr im Urlaub. Hat sich einfach nicht ergeben :-(


    Ach, was solls - in ein paar Wochen wird alles besser :-)

  • Zitat

    Original von Ikarus


    Sich ausgepowert fühlen, nennt man das wohl...entstanden durch mehr oder weniger unwichtigen Kleinkram, der meistens noch nichtmal uns direkt betraf...und trotzdem in der Summe zu Belastung und Streß geführt hat.


    ... auch Burn-Out-Syndrom genannt... das scheint wieter verbreitet zu sein als man denkt... dazu mehr bei Wikipedia...



  • Nein, denn ich ziehe mir nicht die Probleme der ganzen welt auf den Teller.
    Ausgepowert ist jeder mal, völlig normal. Aber du leidest wohl eher unter den Folgen des Helfersyndrom. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven
    Aber du leidest wohl eher unter den Folgen des Helfersyndrom. ;-)


    Da stimme ich Dir zu, was ich so gelesen habe von Ikarus...

  • Zitat

    Original von Lilli


    Da stimme ich Dir zu, was ich so gelesen habe von Ikarus...


    Ich hab das auch.... :-(
    Geerbt von meiner Mam! :-(


    Aber damit ist seit Anfang des Jahres Schluss... Ich helfe nur, wenn es Sinn macht und wenn ich es wirklich WILL.... Klappt ganz gut :-)

  • Nein, kenne ich nicht :-)
    Ich glaube, es ist heute einfach "in" gestresst und ausgepowert zu sein. Wer das nicht von sich behauptet, wird blöd angeschaut.
    Ich habe auch viel zu tun, bin aber weder gestresst, noch ausgebrannt und habe Zeit, mir die Probleme anderer Leute anzuhören. Wenn jemand etwas loswerden will und sich mir anvertrauen will, bin ich für ihn da, weil ich denke, dass er/sie das im Moment gerade braucht.
    Vielleicht haben alle anderen Menschen um ihn/sie herum keine Zeit oder sind ausgepowert?

  • Zitat

    Original von Roma


    Ich glaube, es ist heute einfach "in" gestresst und ausgepowert zu sein. Wer das nicht von sich behauptet, wird blöd angeschaut.


    Ähm - NÖ!
    Es ist nicht IN - finde ich zumindest. Aber ich muss auch sagen, dass ich bis vor einem Jahr oder so auch gedacht habe, dass solche Leute übertreiben.
    Aber wenn du nicht mal in der Lage bist, alleine bei Aldi einkaufen zu gehen, weil du nicht so viele Leute um dich rum haben möchtest, solltest du dir schon Gedanken machen, was du änderst....
    So wie bei mir.... Mir geht es besser - wie ich schon sagte, ich wechsle meinen Job und mache nicht mehr das, was andere von mir erwarten, sondern was ich für richtig halte und fahre gut damit.


    Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich meinen Freunden wieder zuhören kann und sich nicht alle Gedanken um mich drehen und wie ich aus der Situation raus komme und dass ich wieder unter Leute gehen kann, ohne beim kleinsten bischen durchzudrehen....


  • Weißt Du was, Booklooker? Du sprichst mir und meinem Mann (und dazu gehören auch meine wenigen wirklichen Freunde) aus tiefster Seele!


    Und Du, Heaven und Du, Lilly...mögt eventuell ein ganz klein wenig recht haben...nur, dass man mein Verhalten früher nicht Helfersyndrom nannte, sondern stinknormale Hilfsbereitschaft.


    Ich gehöre nunmal - wie Booklooker - zu den (heute anscheinend als bekloppt angesehenen) Menschen, die nicht einfach an einer Mutter mit Kinderwagen vorbeigehen, wenn diese eine Treppe runter muß, auch schonmal gerne die Post annehmen für die Nachbarn und was dergleichen Dinge mehr sind, A B E R ... es stinkt mir mittlerweile - genau wie Booklooker - dass es einfach VORAUSGESETZT wird. Auch, dass man im meinem Alter eine Art Glucke, eine Übermutter, die nette Nachbarin, die gutmütige Kollegin, die ständige Geberin sein soll..und gar nicht mal GEFRAGT wird, was man selbst möchte.


    Damit wir uns nicht falsch verstehen: mein Mann, unsere Jungs und - wie gesagt - unsere wirklichen Freunde setzen gar nichts voraus, nehmen absolut gar nichts als selbstverständlich hin (was natürlich gute Gründe und Ursachen hat) und das finde ich toll.


    @Booklooker...Du hast recht. Nein sagen muß auch drin sein...einfach mal probieren. :-)
    Vielleicht möchte ich später mal wieder irgendwann auch zu einer Gruppe gehören, einem Verein beitreten o.ä....zur Zeit allerdings jedenfalls nicht, selbst wenn mich manche dadurch für unsozial halten.


    :wave

  • Also, das Selbstverständliche daran ist bei mir, dass ich z. B. bei Arbeitskollegen mich eingesetzt habe, wenn die ein Problem hatten... Bin zur Chefin gegangen, weil sie sich vielleicht nicht getraut haben oder so. Warum auch nicht - aber irgendwann haben sich alle auf mich verlassen - da hab ich auf Dauer einfach keinen Nerv drauf. Nur ein Mal ein Wort und ich hab direkt gesagt, dass ich das schon kläre. Ich habs ja auch immer gern gemacht. Aber irgendwann wird es einfach zu viel....


    Und im Privaten sich von Leuten Probleme anhören, die keine Freunde haben konnte ich auch gut. Auch wenn ich da keine Lust drauf hatte. Mittlerweile mach ich das nicht mehr... Ist für mich Zeitverschwendung - wenn ich denjenigen nicht mag natürlich nur...


    Und ich muss sagen - mir geht es echt viel besser dabei... Muss mich nicht mit Zeug belasten, das mir eigentlich egal ist. Für meine Freunde bin ich natürlich immer da.

  • Das Gefühl kannte ich früher auch sehr gut. Problem ist nur, man macht es nie, das mit dem unter den Arm klemmen und einfach mal abtauchen.


    Da wir keine Kinder haben, war (vielleicht auch noch ist) jeder der Meinung, dass wir sowieso unendlich Zeit haben (wir sind bloß beide nur jeweils 13 oder 12 Stunden täglich aus dem Haus) und nur darauf warten, uns mit den Problem(chen) und Angelegenheiten anderer zu befassen. Irgendwann wurde mir das auch zuviel. Bei uns ging es teilweise zu wie in einem Caféhaus, leider ohne Öffnungszeiten oder Sperrstunde.


    Ich habe dann irgendwann gelernt, auch einmal nein zu sagen. Und siehe da, die Welt drehte sich weiter, ich wurde nicht geteert und gefedert, meine Freunde blieben trotz allem meine Freunde (auf die anderen konnte ich eh gut verzichten). Und für die bin ich natürlich auch immer da, so wie die für mich.


    Ich habe nicht einfach die Tür zugeschlagen, aber zu bestimmten Dingen leiste ich mir einfach den Luxus, einmal keine Meinung zu haben und sage das auch. Damit ist das Thema dann auch erledigt. Man muß nur konsequent sein und sich eine gesunde Portion Egoismus zulegen. Und das leiste ich mir, zu meinem bzw. unserem Wohl.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von Shirat


    Ich habe dann irgendwann gelernt, auch einmal nein zu sagen. Und siehe da, die Welt drehte sich weiter, ich wurde nicht geteert und gefedert, meine Freunde blieben trotz allem meine Freunde (auf die anderen konnte ich eh gut verzichten). Und für die bin ich natürlich auch immer da, so wie die für mich.


    Ich habe nicht einfach die Tür zugeschlagen, aber zu bestimmten Dingen leiste ich mir einfach den Luxus, einmal keine Meinung zu haben und sage das auch. Damit ist das Thema dann auch erledigt. Man muß nur konsequent sein und sich eine gesunde Portion Egoismus zulegen. Und das leiste ich mir, zu meinem bzw. unserem Wohl.


    Ja, anders geht nicht, sonst dreht man echt irgendwann durch. Jeder hat Sorgen und Probleme... Es gibt aber Leute, die das nicht sehen, die denken, dass sie die Einzigen sind.
    Ich höre von bestimmten Person immer, dass ich einen tollen Mann habe (ja, das stimmt) - aber auch nur, weil ich den nicht so tollen abgeschossen habe... Das sieht sie aber nicht ein.
    Vom entsprechenden Partner höre ich immer, dass wir ja keine Probleme haben können, weil wir Doppelverdiener sind (auch richtig). Aber wir gehen dafür arbeiten, die nicht - und, es gibt auch andere Probleme als Geldsorgen.
    Solche "Problemkinder" haben sich bei mir gehäuft.
    Jetzt hab ich da keine Lust mehr drauf und sag was Passendes dazu und gehe dann...