Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell - George R. R. Martin

  • Autor George R.R. Martin
    Titel Die Herren von Winterfell
    Reihe Das Lied von Eis und Feuer ; Band 01


    Inhalt
    Vier Häuser (Lennister die Löwen, Stark die Schattenwölfe, Baratheon die Hirsche und Targaryen die Drachen) im Zwietracht.
    Nach einer Rebellion, welche Jahre vor dem Buch war, sitzt Robert Baratheon auf dem Thron. Eddard Stark wird gebeten, die Hand des Königs zu werden, nach dem sein Vorgänger verstorben war. Die Familie Stark verteilt sich. Während der uneheliche Sohn der Starks sich an die größte Verteidigungsfestung in den kalten norden begibt, reisen Eddard und seine beiden Töchter in den warmen Süden, in die Hauptstadt.
    Die verbleibenden Kinder des Königs, der bei der Rebellion gestürtzt wurde, machen sich andernorts bereit, ihre Heimat zurück zu erobern.
    Geblendet von Zwietracht zwischen dem Haus der Königin (Lennister) und dem Hause Stark, sowie der "Gefahr" jenseits der Meerenge (Targaryen), wird die wahre Gefahr aus dem Norden als Unsinn und abergläubisches Geschwätz abgetan.


    Meinung
    Zu Beginn liest es sich gut und ist interessant. Doch auf Dauer zieht es sich in die Länge. Der rote Faden weiterhin ersichtlich, sind sehr viele Nebenstränge da. Diese erklären ganz gut die Traditionen der Völker und Häuser und beleuchten die Gedanken der Charaktere. Man weiß, wer sie sind und wieso sie handeln, wie sie handeln. Das lässt das langatmige fast schon wieder vergessen.
    Der Schreibstill passt zum Thema und zu den ereignissen. :zwinker
    Die Handlung spielt in einer Parallelwelt und ähnelt unserem Mittelalter.
    Die jüngste Tochter der Starks, Arya, ist ein wenig das typische rebellische Wesen zu dieser Zeit. Sie hasst das Sticken, schöne Kleider sind ihr egal. Ihre Interessen sind Bogenschießen, reiten und Schwertkampf. Was eben eigentlich Jungs und Männer machen. Ein Schwarzweiß-denken, aus dem nicht einmal die rebellische Arya herauskommt. Für einen wahren rebellischen Geist, fehlt meiner Ansicht nach das Individuelle, eine Mischung aus allem oder etwas davon.
    Sansa, die ältere Schwester, hingegen ist das typische, anständige Burgfreulein, die sich alles erträumt, was zu einem Mädchen ihrer Zeit und ihrem Stand gehört. Turniere, gutaussehende Ritter, einen Prinzen heiraten, etc. Etwas naiv. Aufgrund dieses Unterschiedes, streiten sich beide sehr häufig.
    Jeder Charakter, der eine große Rolle spielt, ist genau beschrieben, doch dadurch hat man das Gefühl, dass andere Charaktere untergehen. Sowie der kleinste der Starkkinder: Rickon. Man weiß lediglich, dass er existiert. Gut, nun ist er erst 3 Jahre und somit noch in der Entwicklung. Aber auch Joffrey wird meiner Meinung nach nicht genügend beachtet, und das obwohl er als Sohn des Königs mit großer Wahrscheinlichkeit noch eine große Rolle spielen wird.


    Aber im ganzen war es gut: 4 von 5 Sterne

  • Hab das erste Buch jetzt auch geschafft, ;) wollte mich anfangs ja gar nicht dem Hype anschliessen aber nun... tja was soll ich sagen der war gerechtfertigt :D


    Nun denn:
    Braucht das Buch Das Lied von Eis und Feuer (1) der Roman zur Serie Games of Thrones wirklich noch eine Rezension?
    Nein eigentlich nicht, darum halte ich mich kurz und schreibe nur das notwendigste.


    Das Buch hat mich anders als die Serie schon vom ersten Satz an gefesselt und in den Bann gezogen.
    Wer zuerst die Serie gesehen hat, kennt eigentlich schon alles, aber im Buch ist es noch eine Spur plastischer und genauer Beschrieben wie es halt immer ist bei Büchern. Ich kannte als ich das Buch angefangen habe, nur die ersten 2 oder 3 Folgen, jetzt halte ich es so, zuerst Buch dann Serie sonst beraubt man sich selber dem tollen Gefühl des Endeckens.


    Negativ wie schon von anderen erwähnt das im Englischen Original aus einem Buch hier 2 gemacht wurden, man merkt es auch ganz deutlich, das Ende wirkt sehr abgehackt, aber was soll man machen es geht durch und die Leute kaufen es auch, weil es Gute Lektüre ist, ich hoffe allerdings dass das keine schule macht.


    Was mir besonders gefallen hatte, war die erzähl-weise immer aus der Sicht einer anderen Hauptperson der Geschichte, nach einer kurzen Eingewöhnung, nach dem man die wichtigsten Charaktere intus hatte, war sie wirklich fesselnd, man wollte einfach ständig weiter lesen um zu wissen wie es bei dem oder der jenigen weiter geht.


    Das 2te Buch steht auch schon im Regal und ich freu mich schon darauf.

  • Ich habe die Serie auf Englisch gelesen und war von dem ersten Band, "A Game of Thrones", begeistert. Wobei ich nicht so ein Fan der Familie Stark bin (da kommen in den nächsten Bänden noch interessantere Charaktere), aber trotzdem gibt es auch im ersten Band ein paar Szenen, die sich später kaum toppen lassen (ich sage nur: "The things I do for love")!

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  • Band 1 (englisch) habe ich bereits im letzten Dezember veschlungen.


    Um es kurz und knapp zu halten. Eines der besten Fantasy-Bücher, die ich bislang gelesen habe!


    Jeder halbwegs Buchinteressierte sollte die Reihe und Ihre Handlung bereits kennen. Der Autor schafft es immer wieder, durch völlig unerwartete Wendungen in der Handlung und den drohenden Tod liebgewonnener Protagonisten Spannung zu erzeugen, wie kaum ein anderer.


    Leider habe ich kaum Zeit zum lesen, weshalb ich momentan in der Mitte des 3. Bandes (englisch) herumdümple. Ansonsten hätte ich die restlichen Bücher wohl mittlerweile auch verschlungen.


    Es bleibt zu hoffen, dass der 6. Band bald erscheint und die Reihe abgeschlossen ist, bevor der Autor stirbt. Bei seinem Schreibtempo ist das leider die drohende Konsequenz.

  • Ich mag dieses Buch und mag es auch wieder nicht.
    Was mir gefallen hat: Martins Schreibstil mag ich sehr. Seine Art, Stimmung zu erzeugen und Sachverhalte zu schildern, ist beeindruckend.
    Auch die Schattenwölfe gefallen mir. Eine tolle Idee, die ich bei Pullmans Daemonen wiederfand.


    Zwiegespalten bin ich, was Spannung und Handlungsaufbau betrifft. Einige Episoden und Kapitel sind sehr fein, man liest fast mit angehaltenem Atem. Andere wieder zeichnen sich durch trostlose Langatmigkeit aus. Obwohl es nun schon einige Zeit her ist, dass ich das Buch gelesen habe, assoziiere ich Langeweile immer noch zuerst mit der Beschreibung des Ritterturniers. Diese Aufzählung edler und weniger edler Ritter fand ich entsetzlich öde. Und wenn ich für jeden neuen Namen einen Euro bekäme, bräuchte ich ein Jahr lang nicht mehr zu arbeiten. Von den unzähligen Namen habe ich mich berieseln lassen, sie aber nicht wirklich aufgenommen.


    Leider ist Martin hier in die Falle getappt und hat Weitschweifigkeit mit Genauigkeit verwechselt.
    Was ich wirklich gehasst habe, waren die Variationen der Namen. Angefangen bei Ned, der eigentlich Eddard heißt bis zu Daenerys. Immer wieder dachte ich: wer zum Geier ist Dany?
    Ich habe die Lektüre der Reihe nach dem ersten Buch abgebrochen, da ich keine Lust hatte, mich weiterhin durch tausend Namensaufzählungen zu wühlen, deren TrägerInnen meist ein einziges Mal erwähnt wurden und dann nimmermehr. Zudem ist mir auch keine einzige der Personen wirklich ans Herz gewachsen. Das war wohl der Hauptgrund.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Also ich mag die detailreiche Welt – es ist eine richtig schöne mittelalterliche Fantasy-Welt. Dazu kann man sich fast ein bisschen fühlen wie ein Historiker oder Chronist (ja oder einfach ein richtiger Nerd :zwinker), wenn man den ganzen Geschichten um diese Welt nachgeht; und beispielsweise den Legenden nachforscht um die vergangenen Kriege oder auch den zahlreichen Herrscher-Häusern. Wenn man das Geschehen aufmerksam verfolgt, ergibt sich langsam ein immer genaueres Bild der Fantasy-Welt, sodass man vieles vielleicht auch besser nachempfinden kann. Daneben kann man sich aus dieser Welt von Erzählungen und Geschichten auch eigene Theorien spinnen und Spekulationen beginnen – das liebe ich ja so. Im Englischen heißt der erste Band ja „A Game of Thrones“ – wie ja auch die TV-Serie diesen Titel trägt – und dieser Titel spielt ja an auf das Spiel um den Königsthron, also den Kampf um die Macht und Vorherrschaft. Und dieser Kampf wird hier besonders durch subtiles, taktisches Vorgehen vorangetrieben, durch geheime Absprachen, undurchsichtige, heimtückische Mordfälle, ja höfische Intrigen sind es gerade am Anfang. So weiß man nicht genau, wer auf welcher Seite ist, wer die Wahrheit erzählt. Also ist uns viel Raum gegeben, selbst zu denken und zu spekulieren: Wie war es wirklich? Aber auch: Wie könnte es weiter gehen? Und so, wie wir die Lügengeschichten am Hofe entwirren können; so können wir auch versuchen die Legenden der Vorgeschichte zu entwirren. Ein gutes Beispiel (ohne besonders zu spoilern) ist hier vielleicht das Rätsel um die Vorgeschichte von Jon Snow, den Bastard von Winterfell.

    Jon Snows Vater Ned Stark zeichnet sich durch ein extrem ausgeprägtes Ehr- und Treuegefühl aus, doch selbst der ehrenvolle Ned soll mindestens einmal in seinem Leben Schwäche gezeigt haben und gegenüber seiner Frau untreu geworden sein – das Ergebnis ist eben der Bastard Jon Snow. Doch Ned hüllt sich in Schweigen und spricht nicht über die Mutter von Jon Snow. Auch als Jon Snow von zu Hause aufbricht und sich die Wege von Vater und Sohn trennen, möchte Ned seinen Bastardsohn nicht über seine Mutter aufklären, verspricht ihm allerdings die Geschichte bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen zu erzählen. Tja, diese Stelle hatte mich gleich stutzig gemacht; und später kann man dieses Rätsel vielleicht noch mit der einen oder anderen Begebenheit oder Legende zu einer interessanten Theorie verbinden. Ich hatte mehrere Ansätze, wobei sich nun am Ende der wohl verwegenste, abenteuerlichste schon in Teilen bestätigt hat; der eben eine Mischung aus aktuellem Rätsel (wer ist die Mutter von Jon Snow) und einer Begebenheit + Legende war.


    Also ich liebe solche Rätsel und das Spekulieren darüber.


    Ansonsten wurde vieles sicher schon genannt, wie z.B. der Umstand, dass aus der Sicht mehrerer Personen erzählt wird – was dann auch nochmal interessant ist im Hinblick auf die Wahrheitsfindung (oder besser: Wahrheitssuche :zwinker) und ein ganz unterschiedliches Licht auf bestimmte Begebenheiten wirft (muss ich nicht weiter erklären – Stichwort „Rashomon“-Effekt bzw. -Film).


    Achso – eindrucksvoll fand ich auf jeden Fall auch noch, dass sich einige Charaktere stark entwickeln.


    Und was vielleicht noch mehr zum vorherigen Punkt gehört, aber teilweise auch die Entwicklung betrifft: Faszinierend ist auch die Innensicht von Charakteren, die extrem unsympathisch sind. Dennoch lernt man sie besser verstehen und kann so sogar mit ihnen mitfühlen.


    Für mich gehört die Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ (bzw. „A Song of Ice and Fire“) zu den besten Fantasy-Büchern, die ich je gelesen habe! :freude


    Und gerade der Anfang mit dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ (im Englischen beinhaltet der erste Band ja eigentlich sogar den Inhalt vom deutschen ersten und zweiten Band) gefällt mir besonders gut, da hier der Fokus noch sehr auf den höfischen Intrigen liegt, die ich einfach genial gemacht finde; wie z.B. die beiden begnadeten „Spielernaturen“ Kleinfinger/Littlefinger und Varys.


    Tja, bei aller Lobhudelei würden mir aber auch zwei Negativpunkte einfallen ;-(


    1.) Ich fand die ersten Seiten (Stichwort „Amazon-Blick-ins-Buch-Funktion“) erstmal gar nicht so stark (weder im Deutschen noch im Englischen). Es hat mich nicht besonders gefesselt und wirkte auf mich inhaltlich wie sprachlich eher simpel. Doch der Anfang lässt auch überhaupt nichts erahnen von dem späteren so intelligent und sprachlich so geschickt vorgetragenen Schlagabtausch zwischen den Höflingen Littlefinger und Varys.


    2.) Außerdem lagen mir ja mit dem verbalen Geplänkel und den undurchsichtigen Todesfällen am Hofe noch recht reale Aspekte besonders am Herzen. Leider scheint mir das Magische beim Fortschreiten dieser Reihe immer mächtiger und wesentlicher zu werden und auch immer mehr Raum einzunehmen. Ich habe auch nicht im Allgemeinen etwas gegen Magie, nur meine Befürchtung ist, dass hier gegen Ende vor allem ein magischer Kampf im Mittelpunkt stehen könnte, bei dem die Fronten dann auch nicht mehr so undurchsichtig wären, sondern ziemlich eindeutig aufgeteilt wären in Gut und Böse. (Tja, etwas spekulativ und klingt nach einem leichten Spoiler; aber wer sehr aufmerksam ist, könnte schon beim Lesen des ersten dt. Teils auf eine solche Vorahnung kommen…)


    Ein dritter Punkt könnte übrigens noch sein, dass ich bei aller Liebe gerade etwas hängen geblieben bin (nach dt. Zählung irgendwo in Band 8). Es ist aber das erste Mal, dass ich vermehrt das Gefühl von ganz leichter Spannungslosigkeit verspürte – was nach dem ganzen Lese-Material echt noch eine gute Bilanz ist. Ich habe auf jeden Fall vor weiterzulesen, und bin vielleicht auch allgemein gerade in einem kleinen Lese-Tief.


    Also ich kann es nur weiterempfehlen, auch wenn es sicher nicht für jeden geeignet ist - allein die Länge oder auch die ganzen Details mögen den einen oder die andere langweilen. Da gibt es sicherlich actionreichere Literatur - gerade im Fantasy-Bereich. Doch wer eine tiefe Fantasy-Welt sucht, es auch gerne mal sieht, dass ein Konflikt auch mal anders als gleich mit direkter, roher Gewalt gelöst wird, und auch keine klar geschiedenen Fronten braucht, sondern womöglich sogar Spaß hat zu versuchen das Netz von Lügen und Intrigen zu durchschauen, der sollte es unbedingt mal mit dem „Lied von Eis und Feuer“ versuchen!


    Ahja - und nicht zu letzt darf er sich dann von so manchem kaum zu erahnenden Tod eines vermeintlichen Hauptcharakters überraschen lassen! - Ein weitesgehend bekanntes Merkmal dieser Reihe, welches doch auch nochmal zeigt, dass die Welt von George R. R. Martin eben nicht so einfach und klar ist, sondern komplizierter und rätselhafter als wir es gemeinhin gewohnt sind (wie z.B. vom Klassiker und Genre-Giganten "Herr der Ringe").