Der Duft der Farben - Preethi Nair

  • Originaltitel: Beyond Indigo
    Erschienen: Harper Collins Publischers, London
    382 S.


    Beschreibung:


    Blau ist die Wahrheit, Grün die Hoffnung und Rot die Liebe. Ninas Leidenschaft sind die Farben, doch ihr Leben in London spielt sich in Schwarz-Weiß ab. Um den Ansprüchen ihrer indischen Familie gerecht zu werden, musste sie schon immer auf ihre Träume verzichten - bis ein ungewöhnlicher Entschluss ihr einen Weg in die Freiheit öffnet.


    Als Nina ihren Job verliert, wagt sie nicht, es ihrer Familie zu sagen. Am nächsten Morgen steht sie wie immer auf, doch anstatt zur Arbeit geht sie in die Londoner Tate Gallery. Von nun an führt sie ein Doppelleben: Tagsüber widmet sie sich ihrer Leidenschaft, der Malerei - im Museum lässt sie sich von Matisses Farben berauschen und vergisst ihren Kummer. Abends kehrt sie nach Hause zurück, um die traditionelle Hochzeit vorzubereiten, die ihre Mutter für sie arrangiert hat. Als sie eine Künstlerin kennen lernt, die ihr für zwei Monate ihr Atelier überlässt, erfüllen sich Ninas kühnste Träume. Ihre Bilder sprechen sich in der Kunstwelt herum, und sie begegnet einem Mann, der ihr endlich das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Doch bald kann sie den Spagat zwischen Freiheit und Konvention nicht mehr aufrechterhalten. Vielleicht ist die Wahrheit der Preis, den man zahlen muss, um zu sich selbst zu finden und die wahre Liebe zu entdecken.


    Autorin:


    Preethi Nair wurde 1971 in Kerala in Südindien geboren. Sie ist in London aufgewachsen, wo sie heute noch lebt. Bevor sie als selbständige Autorin arbeitete, war sie Unternehmensberaterin. Um als Schrifstellerin tätig werden zu können, gab sie ihren Job auf und gründete ihren eigenen Verlag.


    Meinung:


    Ein Jahr nach dem tragischen Krebstod ihrer Freundin Ki provuziert Nina ihre Kündigung und verliert somit ihren Job als Anwältin. Nina ist eine junge, indische Frau die mit ihren sehr tradtionsbewußten Eltern in London lebt. Um ihren Eltern nicht beichten zu müssen, das sie ihren Arbeitsplatz verloren hat, verlässt sie morgens das Haus und verbringt ihren Tag in einer Londoner Gallerie. Während einer diesen Besuche liest sie ein Zitat von Henri Matisse "Es blühen die Blumen für die, die sie sehen wollen", dass sie sehr nachdenklich stimm. Am selben Tag lernt sie Gina, eine junge Australierin, kennen. Da Gina London für ein halbes Jahr verlässt, bietet sie Nina ihr Attelier an. Endlich kann Nina ihrer wahren Leidenschaft, die sie so lange unterdrückt hat - ihre Eltern, vorallem ihr Vater,wollten, dass sie Jura studiert, dem Malen nachgehn. Während ihre sie morgens ins Attelier geht, suchen ihre Eltern einen möglichen Ehemann für sie aus. Abends liegt dann eine Mappe mit den Daten eines Kanditaten auf dem Tisch.
    So lernt sie Raj kennen und verlobt sich zu großen Freude iher Eltern mit ihm. Raj stammt aus einem reichen Elternhaus. Eines Tages bekommt sie die Chance ihre Bilder, allerdings nicht unter ihrem Namen, ausstellen zu können. Bei all den Vorbereitungen lernt sie Michael kennen und lieben. Nun muss Nina eine schwere Entscheidung treffen...
    Der "Duft der Farben" ist ein sehr warmherzig geschriebenes Buch. Die Charaktere, vorallem Nina, sind sehr plastisch beschrieben und ich habe mit Nina mitgelitten und mich mitgefreut. Allen denen "Koriandergrün und safranrot" gefallen hat, dürfte "Der Duft der Farben" auch gefallen. Ich habe mir beim Lesen extra viel Zeit gelassen, damit ich "mehr" vom Buch, trotzallem war ich etwas "enttäuscht" als ich die 382 Seiten zu Ende gelesen hatte.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Vielen Dank für die Rezi, Tjorvensmum :wave
    Ich überlege schon länger, ob ich Der Duft der Farben lese, habe mich bisher aber nicht "getraut", weil ich befürchtet habe, es könnte evtl. zu kitschig sein. Das scheinst Du aber nicht so empfunden zu haben, oder irre ich mich?

  • Meine Meinung:
    Aufgrund von Rezensionen und des Klappentextes hatte ich vor Beginn der Lektüre des Romans „Der Duft der Farben“ von Preethi Nair die Erwartung, eine sensible Studie über das Leben einer Frau zwischen westlicher und östlicher Kultur lesen zu dürfen. Deshalb überraschte mich auch sofort die lockere, humorvolle Sprache der Autorin. Nach einigen Seiten musste ich feststellen, dass es sich definitiv nicht um eine leise, sensible und lebensweise Studie über eine Frau zwischen zwei Kulturen handelt, sondern um eine Komödie à la Hollywood. Da mir die Sprache und der Humor der Autorin gefielen, habe ich trotz dieser ersten Enttäuschung mit veränderter Erwartungshaltung weiter gelesen.


    Nina ist eine in London aufgewachsene Inderin, die immer die Wünsche ihrer Eltern erfüllt hat. So ist sie Anwältin statt Malerin geworden und lebt, mittlerweile auf die Dreißig zugehend, immer noch bei ihren Eltern. Lediglich gegen eine arrangierte Ehe hat sie sich bisher erfolgreich gewehrt, in Anbetracht ihres Alters wird der Widerstand jedoch immer schwieriger. Als ihr innerer Druck sich ausgerechnet während ihrer Arbeitszeit entlädt, verliert sie ihren Job, wagt es aber nicht, dies ihrer Familie einzugestehen. Anstatt zur Arbeit geht sie zur Tate Gallery, um sich die geliebten Werke von Matisse anzusehen. Per Zufall erhält sie die Möglichkeit für drei Monate günstig ein Atelier anzumieten und beschließt, eine Auszeit zu nutzen, um sich über ihr weiteres Leben und ihre Möglichkeiten klar zu werden. In der Enttäuschung über die geplatzte Beziehung zu ihrem Freund stimmt sie den Wünschen ihrer Familie nach einer arrangierten Ehe zu. Von nun an führt sie ein Doppelleben: tagsüber arbeitet sie in ihrem Atelier, abends bereitet sie eine traditionelle indische Hochzeit vor. Durch ihr Doppelleben verstrickt sie sich in ein Netz von Lügen, das sie zu ersticken droht, als sich ihre Bilder in der Londoner Kunstwelt herumsprechen. Glücklicherweise bekommt sie von unerwarteter Seite Hilfe und begegnet dabei einem Mann, der ihr das Gefühl gibt, etwas besonders zu sein...


    Die Grundidee des Romans ist eng verknüpft mit Preethi Nairs eigenem Leben. Preethi Nair hat ihren Beruf als Unternehmensberaterin aufgegeben, um sich der Schriftstellerei zu widmen und zunächst sogar einen eigenen Verlag gegründet, um ihre Bücher zu verlegen. Insofern ist „Der Duft der Farben“ sicher ein sehr persönliches Buch. Preethi Nair hätte allerdings besser daran getan, ihre Protagonistin Nina schreiben zu lassen, statt zu malen, denn die Passagen, in denen von ihrer Leidenschaft zur Malerei und ihren Gefühlen beim Malen berichtet wird, wirken uninspiriert und unglaubwürdig. Für mich lag der eigentliche Reiz des Romans in der einfallsreichen und humorvollen Sprache der Autorin, die in ihrem Roman die typischen Eigenheiten der Kulturen in Szenen mit feinem Witz und Humor verpackt. Insofern habe ich zumindest im ersten Teil eine schöne Komödie genossen, die in einigen Szenen durchaus mit Tiefgang überzeugte. Leider entwickelte sich der Roman etwa ab der Hälfte sehr vorhersehbar (und damit eigentlich in allerbester Hollywood-Liebeskomödien-Manier), was ich persönlich sehr schade finde, wenn ich an das gute Sprachgefühl der Autorin denke.


    Preethi Nairs Roman „Der Duft der Farben“ ist eine Liebeskomödie in allerbester Hollywood-Manier über eine Frau auf der Suche nach der eigenen Identität zwischen östlicher und westlicher Kultur und bietet leichte, amüsante Unterhaltung für zwischendurch. Es bleibt zu hoffen, dass Preethi Nairs nächster Roman ebenso mit Sprache und Humor überzeugt, aber weniger voraussehbar ist.

  • Wieder einmal steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die durch die Traditionen ihrer Familie an ein Leben gebunden ist, was sie nicht führen möchte.
    Die Geschichte erzählt von Trauer und Verlust. Von Konventionen die es einem verbieten man selbst zu sein und von Zeichen..die die man sieht und die die man sehen möchte. Es geht um Selbstaufgabe und sich finden....und es geht darum sich selbst zu vertrauen.


    Wie in Koriandergrün und Safranrot muss Nina erst alles verlieren was ihrem Leben Halt gab um sich selbst zu finden. Sie muss von den Menschen denen siie vertraut verraten werden, um neue zu finden denen sie vertrauen kann.
    Den Stein den sie ins Rollen bringt mit einer simplen Notlüge scheint ihr bald zu entgleiten und immer mehr verstrickt sie sich in ihre Geschichte aus der sie nicht mehr raus kommt ohne Menschen zu verletzen. Doch wie immer gibt es am Ende ein Happy End.


    Auch diese Geschichte ist einfach wunderbar und berührt, wenn sie auch meiner Meinung nach nicht ganz an Koriandergrün und Safranrot heranreicht.


    Wem der erste Roman gefallen hatte, sollte hier unbedingt mit weiter machen...denn irgendwie sind diese Geschichten wie eine Lebenshilfe.

  • einfach klasse. Nachdem ich das gelesen habe, mußte ich mir
    "Koriandergrün und Safranrot" zulegen. Kann beides nur empfehlen :-)

    ich:lesend gerade " Die Wanderhure" ...suche 2 weitere Bücher Die Tochter der Wanderhure-Das Vermächtnis der Wanderhure

  • Dieses Buch hat mir nicht ganz so gut gefallen, "Koriandergrün und Safranrot" fand ich um Längen besser.
    In "Der Duft der Farben" kommt mir persönlich zu viel Kitsch vor - vor allem das Ende trieft nur so davon.
    Alles in allem kamen zu viele Wiederholungen und die Geschichte war für meinen Geschmack zu künstlich in die Länge gezogen.
    Einige Charaktere waren mir zu oberflächlich beschrieben, wenn überhaupt (ich denke da z. B. an Michael).


    6,5 Punkte vom Killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“