'Jane Eyre' - 1. Band, Kapitel 09 - 15

  • Zitat

    Original von chiclana
    Ich hatte erst gelesen, dass der Fall Jane Eyre auf eine Leserunde wartet - nicht auf eine leserunden-freie Zeit. :grin


    Also ich wäre dabei. :wave :grin Müsste allerdings in einem näheren Zeitrahmen stattfinden.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Also mir wäre am liebsten so bald wie möglich, soll ja nicht zuviel Zeit vergehen. So Ende August?
    Edit: Hab den Fall Jane Eyre gerade bei amazon geordert. ^^

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    - Meister Yoda

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  • Ich bekomme mein Buch morgen (hab gerade die Versand-Bestätigung erhalten) und könnte dann einen Antrag mit Kapiteleinteilung stellen (falls es bis dahin niemand anders gemacht hat).

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    - Meister Yoda

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  • Der fall jane eyre... würd ich doch glatt auch tun, bin aber jetzt ab morgen wieder mal eine woche computerfern...
    die gute nachricht ist: ich hab die andereren lesealtlasten fast alle aufgearbeitet... ich kann mir also getrost neue aufhalsen :-)


    sprecht zu mir wann, und ich geh gehorsam buch fassen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jane ist erwachsen geworden und strebt nach einem interessanteren Leben als nur in der Schule, nach neuen Herausforderungen und Gesprächspartnern, nach neuem Wissen und Erleben. Auch der Rochestersche Haushalt wird ihr mit der Zeit zu öde. Wenn ich recht informiert bin, handelt es sich um die Zeit des Biedermeier, Rückzug in Familie und Alltag. Gut, dass die damit verbundene Langeweile thematisiert wird, dass es eben nicht ausreicht, Tag für Tag dasselbe Einerlei zu erleben und durchzustehen. Interessant, dass sich Jane, und damit die Autorin dafür beim Leser entschuldigt und Erklärungen sucht, wo eigentlich keine nötig sind. Soetwas zu veröffentlichen war sicherlich modern und mutig. Mich würde die Auswikungen auf die zeitgenössischen Leserinnen interessieren.


    Rochester ist mir anfangs noch nicht sehr sympatisch. Ein skuriler Mensch mit kruden Gedanken und Denkweisen. Gerade die schrägen Dialoge haben es mir schwer gemacht ihn zu fassen und nicht als Vogel abzutun. Ich musste hier von meiner englischen Ausgabe auf die deutsche umschwenken um wenigstens die Hälfte davon zu verstehen. Ich hätte mich sicherlich herrlich mit ihm streiten können oder herumblödeln. Ihn nett zu finden muss man sich Anfangs schon erarbeiten. Interessant aber ist er auf jeden Fall.


    Gefallen hat mir, das Jane in ihrer Rolle als Frau der damaligen Zeit gefangen ist aber irgendwie auch nicht. Sie ist streitbar und diskutiert anstatt zu nicken und sich einer Meinung zu enthalten. Ihr "wildes" Temperament lässt sich nicht unterdrücken und dass gefällt mir. Allerdings ist sie für meinen an heutigen Maßstäben gebildeten Geschmack nicht wild genug und noch viel zu weich und anpassungsfähig.


    Immer wieder aufgefallen ist mir die Einschätzung der Charaktäre anhand ihrer Gesichtszüge. Das behagt mir gar nicht, was sagt schon die Stirnform über Duchsetzungsfähigkeit und Willen aus? Nichts, denke und hoffe ich.


    Nachdenklich macht mich auch die Herablassung gegenüber den niederen Dienstboten, mit denen man sich nicht vernünftig unterhalten kann. Werden diese Menschen nicht einfach unterschätzt? Traurig. Ich fürchte, solches Standesdenken ist den meisten Menschen auch heute noch eigen.


    Erfreulich finde ich den Gegensatz zwischen dem warmen und herzlichen Empfang im neuen Haushalt unter Fremden gegenüber den grausigen Erlebnissen Janes im Schoß der eigenen Familie. Ist dies ein Plädojer der Autorin für Patchworkfamilien, der Herzensfamlie und gegen den Spruch, Blut sei dicker als Wasser? Ich fände das gut.


    Erfreut hat mich auch die Gerechtigkeit gegen Brocklehurst und den Einsatz einer Komission für die Schulangelegenheiten. Ich mochte diesen Mensch wirklich nicht.


    Alles in allem ein spannendes Buch und einige interessante Wendungen.