Die Gruft - F. Paul Wilson

  • Handyman Jack, ist der Mann fürs Grobe. Er wird hinzugezogen, wenn die Polizei nicht mehr weiter weiß oder gar nicht erst eingeschaltet werden soll.
    So kommt es, dass er eine Anfrage des indischen Diplomaten Kusum erhält. Seine Großmutter wurde überfallen und eine nicht sehr wertvolle, aber für die Familie unheimlich wichtige Halskette, wurde dabei entwendet. Jack soll den Täter und die Halskette finden. Der Job ist schnell erledigt, zieht jedoch eine unheimliche Kette von Ereignissen nach sich, mit denen Jack in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte. Der sonst so abgeklärte und harte Bursche, kommt dadurch in Situationen, die unvorstellbar sind.


    Handyman Jack ist ein klasse Akteur. Er macht sich die Hände schmutzig, handelt aber nur so, wie es sein Weltbild erlaubt. Er ist nicht wirklich schlecht, aber zu den richtig Guten gehört er auch nicht. So bricht er zum Beispiel einem Schläger die Hände oder gibt einem Mörder, das für ihn gerechte Urteil - den Tod. So hat der Handyman schon vor langer Zeit beschlossn, der offiziellen Gesellschaft aus dem Weg zu gehen und lebt jenseits der Bankkonten, Sozialversicherungsnummern etc. Allerdings verfällt er auch ins grübeln. Er kann seinen "job", ja nun nicht für immer machen und die Frau die er liebt, hat ihm den Rücken zugewandt, als sie erfahren hat, wer er wirklich ist und womit er sich seine Brötchen verdient.
    Gerade diese Frau und ihre Familie, haben einen nicht unherblichen Anteil, an dem Verlauf der Geschichte.


    Das Buch war klasse. Es wurde 1984 veröffentlicht, was man so manches mal an den Gegebenheit merkt, z.B. werden hier Kaltstarter verwendet oder exezives Tennisspielen. Gestört hat es mich nicht, passte nun mal zum Verlauf. Es spielt in New York, mit dem Schwerpunkt auf Manhatten.


    Anfänglich liest es sich wie ein Krimi der etwas dunkleren Sorte, wird jedoch schnell zu einem Buch voller Mythen und Monster, die der Handyman so gar nicht einortieren kann.


    Ein wenig liest es sich wie meine geliebten Harry Dresden Romane, wo sich bei mir die Vermutung stellt das der gute Butcher seine Bücher als Anlehnung auf Handyman Jack verfasst hat.


    Toller Auftakt! Diese Reihe wird es mit Sicherheit komplett in mein Regal schaffen!

  • Zitat

    Original von Dany
    Ein wenig liest es sich wie meine geliebten Harry Dresden Romane, wo sich bei mir die Vermutung stellt das der gute Butcher seine Bücher als Anlehnung auf Handyman Jack verfasst hat.


    Toller Auftakt! Diese Reihe wird es mit Sicherheit komplett in mein Regal schaffen!


    Handyman ist mit nichts zu vergleichen. Für so eine Figur gibt es nichts vergleichbares. Aber die Serie wird Dir bestimmt gefallen. Die Geschichte geht genauso spannend weiter! :anbet

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Handyman - was ist das für ein Name!! Ich muss immer an einen Mann mit einem Mobiltelefon denken :pille Dabei weiß ich genau, dass das Wort "Handy" für das Mobilphone eine dt. Erfindung ist.


    Immer wieder habe ich schon von der Reihe gehört... ist doch auch ein bissel mystisch, oder? Ach Leute - macht mir doch nicht solch ein Appetit darauf. Ich komme jetzt schon mit meinen anderen Reihen nicht hinterher... :cry :chen

  • Zitat

    Original von Nikki
    Handyman - was ist das für ein Name!! Ich muss immer an einen Mann mit einem Mobiltelefon denken :pille Dabei weiß ich genau, dass das Wort "Handy" für das Mobilphone eine dt. Erfindung ist.


    Im Original heisst er ja eigentlich auch "Repairman" Jack.
    Wie Du sagst, "Handy" ist eine deutsche Erfindung ... auch hier. :bonk


    Und die Handyman-Jack-Reihe ist was ganz Besonderes!!!
    Dazu gibt es hier übrigens aus Leserunden. Vielleicht gibt Dir das den letzten Anstoß ... :lache


    Edith hats verlinkt

  • Sodele - ich bin stolze Besitzerin der 1. Teils. Ein fantastischer Thriller oder Horror-Thriller - so wird es tituliert. Da bin ich sehr gespannt drauf. Ist Handyman Jack zu vergleichen mit John Sinclair? Bestimmt bekommt ich jetzt einen auf die Zwölf :hau :chen

  • Zitat

    Original von Nikki
    Sodele - ich bin stolze Besitzerin der 1. Teils. Ein fantastischer Thriller oder Horror-Thriller - so wird es tituliert. Da bin ich sehr gespannt drauf. Ist Handyman Jack zu vergleichen mit John Sinclair? Bestimmt bekommt ich jetzt einen auf die Zwölf :hau :chen


    John Sinclair kenne ich nur aus den Groschenromanen. Meinst du die?
    Und nein, mit diesem Sinclair hat er nix gemeinsam.
    Jack ist anders, halt Jack.

  • Mmmhh.. hört sich interessant an.. Bin mir aber noch unschlüssig.. Also Horror lese ich total gerne, Fantasy dagegen gar nicht..


    Muss mir noch überlegen, ob das ein Buch für mich wäre..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen: Gleich von Anfang an legt der Roman ein ordentliches Tempo vor und gönnt sich eigentlich nur Ruhepausen, wenn Kapitel nicht aus Jacks Perspektive erzählt werden. Obwohl diese Einschübe für die Geschichte notwendig sind, erschienen sie mir stellenweise als störend. Sie hielten für mich, der unbedingt wissen wollte, wie es mit Jack weitergeht, das eigentliche Geschehen auf, so dass ich meist sehr froh war, wenn der Romanheld endlich wieder auf der Bildfläche erschien. Aber dies soll keine Kritik sein, sondern war nur mein persönlicher Eindruck.
    Von dem Punkt abgesehen war die Story sehr spannend und abwechslungsreich, so dass ich nach dem Abschluss von "Die Gruft" sofort zu "Der Spezialist" gegriffen habe. Ich bin froh, dass ich nicht die vierzehn Jahre warten musste, die zwischen dem Erscheinen der beiden Bände liegen. Und glücklicherweise hat F. Paul Wilson danach ein deutlich zügigeres Veröffentlichungstempo der Nachfolgebände vorgelegt. Ich bin schon gespannt darauf (eine Liste aller bisher erschienen Handyman-Jack-Romane gibt es übrigens bei Wiki unter dem Stichwort des Autors).

  • Nachdem ich vor vielen Jahren mal "Das Ritual" gelesen habe, spukt Handyman Jack in meinem Kopf herum. Ich wollte mir die Serie irgendwann nochmals genauer ansehen. Zu Weihnachten habe ich dann einen Gutschein erhalten und musste ihn ausgeben. Dabei bin ich über das e-book gestolpert, das aktuell nur 5 EUR kostet. Also: gekauft!


    Ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil! Bislang nur im Hinterkopf, ist mir diese Reihe jetzt ein unbedingtes Lesebedürfnis. Teil 2 habe ich bereits begonnen.


    Wilson schreibt hier einen Genre-Mix. Vielleicht ähnlich wie Preston/Child mit Relic & Attic. Und mit einem Protagonisten, der zugleich clever und zupackend ist. Jack ist ein bisschen Reacher (Lee Child - Jack Reacher-Serie), aber mit einer dunklen Seite. Jack macht es einfach Spaß, den richtigen Menschen gegenüber gewalttätig zu sein. Die Befriedigung, eine Gerechtigkeit nach seinem persönlichen Wertesystem herzustellen, ist so groß, dass er seinen Job auch nicht für seine Liebe aufgeben würde.


    Das Buch ist im Vergleich zu heutigen Thrillern in der Gewaltdarstellung sehr harmlos. Zwar werden viele Szenen eindringlich beschrieben, aber nie, um den Leser zu schocken. Der Plot ist hervorragend und Wilson gelingt es, mit diesem Roman einen riesigen Hype um Handyman Jack zu entfachen. Umso erstaunlicher, dass der zweite Teil mit so einem riesigen Abstand zum ersten Teil entstand. Dann aber widerum erstaunlich, dass Wilson mittlerweile in hübscher Regelmäßigkeit neue Handyman Jack- Romane schreibt (Sanfter Druck vom Verlag?). Ich hoffe, die Serie, die ich jetzt Teil für Teil lesen werde, bleibt auf dem hohen Niveau.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -