'Das Spiel der Könige' - Seiten 0080 - 0183

  • Schnelles Lesen wird bei den vielen Namen und Ortswechseln schwer sein- aber allmählich stellt sich Klarheit ein- der junge Julian kämpft mit sich und seinen Loyalitäten und er scheint sich zunächst für die falsche Seite entschieden zu haben, die Seite der Verlierer, des schwach(sinnig)en Königs. Nun sitzt es erstmal in der Bredoullie und seine Schwester ist an einen grausamen, geminen Mann verheiratet, der seine Frau schlägt und dazu noch im Lager der Feinde steht.

  • Etwas hat es gedauert, bis ich mich mit den Protagonisten angefreundet hatte.
    Aber ab ca. Seite 100 mag ich Julian. Bei Blanche hat es etwas länger gedauert, sie hat einen unbeständigen Charakter, aber inzwischen gefällt auch sie mir ganz gut.


    Die Szene, in der die Magd Alys aufgehängt wird und überlebt, ist beeindruckend, aber auch tragisch, besonders wie ihr Sohn Adam die ganze Sache mit ansehen muss. Für Alys muss es es ein Schock sein, da sie mit dem Leben wohl schon abgeschlossen hatte.
    .
    Bei den Nebenfiguren ist noch unklar, wer für Julian ein guter Freund und Waffenbruder sein kann. Sicherlich Daniel. Aber bisher haftet Julian irgendwie etwas isoliertes an. Er wirkt wie ein Einzelgänger.


    Rebecca Gable weiß es, die Seiten gekonnt zu füllen. Der Stil ist ökonomisch, aber gut lesbar.
    Ich bin froh, dass der Roman nicht aufgeblasen ist, sondern den Umfang bisher wirklich rechtfertigt.

  • Nun darf ich endlich Erbsen zählen. Das werde ich im Laufe des Buches sicher noch öfters machen, ich hoffe, ihr verzeiht mir das :-)


    Seit ich hier eule, achte ich mehr auf die Sprache bzw. den sprachlichen Ausdruck bei Büchern. Rebecca Gable schreibt manchmal sehr "modern", d. h. ich frage mich, ob es manche Ausdrücke oder Redewendungen wirklich zu der Zeit gegeben hat. Meine beiden Beispiele in diesem Teil des Buches:


    S. 136 karierte Hundebabys.
    Gut, die Farbe Karo war zu dieser Zeit bekannt, das Muster sicher auch, aber kannte man wirklich diese Redewendung?


    S. 179 - Er funktionierte wie ein mechanisches Spielzeug
    Mechanik kam mit Isaac Newton 100 Jahre später. Ob es 1455 wirklich schon den Begriff Mechanik gab?

  • Blanches Mann ist ja wirklich ein ziemliches Ungeheuer.
    Mal sehen, wie lange das gut geht......


    Der Verrat auf der Burg läßt mich nun auch nicht zur Ruhe kommen und ich will unbedingt weiterlesen.


    Mit Julian bin ich wengstens ein bißchen wärmer geworden, er hat sich seit dem ersten Teil doch entwickelt.


    Aus Edward werde ich noch nicht ganz schlau. Mir ist zwar klar, was aus ihm wird, nur momentan kann ich noch nicht einschätzen, ob es ein abgekartetes Soiel auf den Zinen war oder ehrliche Besorgnis, was sein Vater mit Julian vorhatte.
    Wird interessant sein zu erfahren, da ich Edward bisher nur als erwachsenen "kannte"

  • Zitat

    Original von Johanna
    Blanches Mann ist ja wirklich ein ziemliches Ungeheuer.
    Mal sehen, wie lange das gut geht......


    Mit Thomas Devereux hat Blanche leider einen fatalen Fehlgriff gelandet. Wirklich Pech.


    Was mich gewundert hat, ist, dass es Blanche und Julian nicht bekannt war, wo Thomas Devereux politisch steht. Wie Edmund sagt: Die Devereux gehören York mit Mann und Maus."


    Sehr interessant fand ich auch, was Edmund über die Zustände in Wales erzählt.
    Wie Julian merkt, sind manche Waliser freundlich zu ihm, andere (z.B. der Knabe mit den roten Locken S.169 oben) missbilligen die Engländer in Wales.
    1284 eroberte England Wales. Die Waliser hatten vermutlich ein gespaltenes Verhältnis zu England.

  • Herr Palomar : Ja, mich hat es auch gewundert, das Blanche einen Yorkisten geheiratet hat. Aber irgendwie war sie ja auch "heiß" auf Heiraten. Weil sie ja schon soooo alt :pille ist .....


    Ja, das waren damals andere Zeiten, da wurde noch geheiratet wenn die Mädels 12, 13 waren bzw. da waren sie schon Mutter ....

  • Was ich mich zu Beginn dieses Abschnittes gefragt habe, ob Julian keine gute Kindheit in Waringham gehabt hat. Er kommt mir sehr distanziert vor.
    Allerdings hat sich dieses Gefühl bei mir bisschen gelegt, als er das Gespräch mit seiner Mutter hatte und er schön langsam die Seite wechselt.
    Aber zur Mitte und zum Ende dieses Abschnittes entdeckt er ja seine Wurzeln in Waringham und möchte es wieder auf Vordermann bringen. Gefällt mir. Irgendwie ist mir Waringham ans Herz gewachsen.


    Daniel ist auch wieder zurück gekommen. Schön. :-] Irgendwie mag ich ihn.


    Hier kommt ja auch schon die Antwort auf meine Frage im anderen Thread. Alys bekommt tatsächlich behinderte Kinder. Irgendwie kann ich schon verstehen, dass sie Robert sterben sehen wollte. Leider mussten ja auch andere dabei sterben. :-(


    Blanche kann einem wirklich nur leid tun. Hoffentlich schafft sie es, von diesem Scheusal wegzukommen. Und sie ist ja schon Ehefrau Nr. 3. Wenn das nichts zu bedeuten hat. Allerdings steht im Stammbaum auch kein Ehepartner bei ihr. Was das wohl zu bedeuten hat? Wird die Ehe annulliert? Hm bestimmt kommt da bald noch was.


    Zitat


    Herr Palomar : Ja, mich hat es auch gewundert, das Blanche einen Yorkisten geheiratet hat. Aber irgendwie war sie ja auch "heiß" auf Heiraten. Weil sie ja schon soooo alt ist .....
    Ja, das waren damals andere Zeiten, da wurde noch geheiratet wenn die Mädels 12, 13 waren bzw. da waren sie schon Mutter ....


    Ja, das finde ich auch immer wahnsinn. Mit 12 ist man heiratsfähig... :gruebel

  • Mit 12 heiratsfhig, mit 25 tot bei der Geburt des 8 Kindes. Nur wenigen war vergönnt richtig alt zu werden und 18 (!) Geburten zu überleben- 100 Jahre später das Bild einer Greisin von 63, zwei Monate vor ihrem Tode gibts hier

  • Zitat

    Original von Primavera
    Was ich mich zu Beginn dieses Abschnittes gefragt habe, ob Julian keine gute Kindheit in Waringham gehabt hat. Er kommt mir sehr distanziert vor.


    Er hatte einen Konflikt mit dem strengen, distanzierten und meist abwesenden Vater, dessen Regeln aber strikt einzuhalten waren.
    Mit der Mutter hatte Julian sicher ein besseres Verhältnis. Ich glaube aber, dass er seiner Zwillingsschwester am nächsten steht. Auch zur älteren Schwester Kate hat Julian kein enges Verhältnis.

  • Ja, der Konflikt war mir schon klar. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als wäre noch etwas "Schlimmeres" in Waringham geschehen. Aber inzwischen glaube ich das nicht mehr. :wave

  • Zitat

    Original von Johanna
    Blanches Mann ist ja wirklich ein ziemliches Ungeheuer.
    Mal sehen, wie lange das gut geht......


    Blanches Mann ist wirklich ein Ungeheuer, aber sein Bruder, Sir Walter Devereux, lässt sich ja auch nicht gerade freundlich über seine Schwägerin aus. Kein wunder, dass Julian da die Hutschnur reißt.

  • Zitat

    Original von Primavera
    Ja, der Konflikt war mir schon klar. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als wäre noch etwas "Schlimmeres" in Waringham geschehen. Aber inzwischen glaube ich das nicht mehr. :wave


    In Waringham regierte Robert! Und als Kind hatte Julian schon unter ihm zu leiden. Und die Greueltaten, die Robert beging, wurden Anfangs ja schon beschrieben.
    Insofern ist Waringham vom "unseligem Geist" Robert behaftet und das muss Julian erst verarbeiten und deshalb empfindet er (noch?) keine Liebe zu Waringham. Was ich verständlich finde.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sehr interessant fand ich auch, was Edmund über die Zustände in Wales erzählt.
    Wie Julian merkt, sind manche Waliser freundlich zu ihm, andere (z.B. der Knabe mit den roten Locken S.169 oben) missbilligen die Engländer in Wales.
    1284 eroberte England Wales. Die Waliser hatten vermutlich ein gespaltenes Verhältnis zu England.


    Ich hab mich richtig gefreut als die Geschichte sich mehr Richtung Wales verlagerte. Hab mich gleich an die wunderbare Wales Trilogie von Sharon Penman erinnern muessen, die uebrigens mit The Sunne in Splendor ebenfalls ein sehr gutes Buch zum Thema der Rosenkriege geschrieben hat. Ein Buch, das ich auf Empfehlung von Rebecca Gable entdeckte! Auf ihrer ersten Webseite stand es als einer ihrer Meinung nach schoensten historischen Romane vermerkt.


    Die Waliser haben doch bis zum heutigen Tage ein gespaltenes Verhaeltnis zu England. Sieht man ja auch bei den Buechern des Walisers Jasper Fforde, die dabei doch in einer ganz anderen Literatursparte angesiedelt sind. In Der Fall Jane Eyre kreiert er doch eine selbstaendige sozialistische Republik Wales :rolleyes

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Sisi


    In Waringham regierte Robert! Und als Kind hatte Julian schon unter ihm zu leiden. Und die Greueltaten, die Robert beging, wurden Anfangs ja schon beschrieben.
    Insofern ist Waringham vom "unseligem Geist" Robert behaftet und das muss Julian erst verarbeiten und deshalb empfindet er (noch?) keine Liebe zu Waringham. Was ich verständlich finde.


    Ja, so sehe ich das schon auch. Nur irgendwie hatte ich das Gefühl, da wär noch ne Leiche begraben. Ich weiß auch nicht. Es war einfach so ein Gefühl...

  • Julians Beständigkeit zu seinem König, den er eigentlich gar nicht schätzt, ist bemerkenswert. Er bleibt ihm treu, obwohl ihn die Yorkisten an allen Ecken und Enden locken, drohen, anfeinden usw.


    Die Szene mit der Hängung Alys war schockierend und gleichzeitig sehr überraschend. Auf die Idee, das Seil so zu präparieren, muss man erst einmal kommen.


    Thomas Devereux ist kein sympatischer Mann. Ich habe hier richtig Mitleid mit Blanche.

  • Wiederaufnahme Leserunde 12.05.2015



    Und wieder ein Waringham in Gefangenschaft. Irgendwie scheint die Autorin daran spass zu finden, immer die Hauptcharaktere in Gefangenschaft zu schubsen.


    Blanche tut mir wahnsinnig leid, aber irgendwie habe ich es schon geahnt, das ihr Ehemann ein totales Scheusal ist. Und ich bin ebenfalls der Meinung, das der York dahinter steckt um Julian eins auszuwischen....


    Die Aufhängung von Alys war schon schockierend. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, dass sie überlebt hat. Aber bisher hat man ja nichts mehr von ihr gelesen.


    Den Schriebstil der Autorin gefällt mir bisher ganz gut und ich bin überrascht, schon den 2. Abschnitt beendet zu haben.

  • Bin auch grade mit dem Abschnitt durch....


    Man merkt schon, dass Julian und Blanche weitab vom königlichen Hof aufgewachsen sind und erzogen wurden. Daher können sie wirklich nicht wissen, wer Yorkist ist und durchblicken nicht gleich die Machenschaften.


    Obwohl Julian mit Devereux schon den richtigen Riecher hatte, leider kam die Empfehlung für Blanches' Ehemann aber direkt vom König. :rolleyes Da konnte sie sich schwerlich widersetzen.... Das hätte ihr sicherlich viel folgendes Leid erspart. Sie tut mir wirklich aufrichtig leid mit so einem Scheusal als Mann :schlaeger


    Einer von Julians Männern, Frederic of Harley, muss doch ein Nachkömmling Leofrics sein, oder ?? :gruebel Als er anfangs beschrieben wurde, dachte ich noch.... ohh, erinnert mich ja an Leofric. Bis mir am "Nachnamen" auffiel, dass Leofric doch das Lehen in Harley bekommen hatte damals. Demnach muss ja Frederic sein Enkel sein, denke ich.


    Julian gefällt mir immer besser. Ja, er ist anders als John. Aber, ich sehe in ihm auch ganz viel Waringham-Standhaftigkeit und Loyalität. Das er zum Gut bisher ein eher distanziertes Verhältnis hatte, hängt sicherlich mit Robert zusammen. Wenn du deine ganze Kindheit lang so einen Gutsherren (und Verwandten) vor der Nase hast.... na, ich weis ja nicht :help